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AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

<strong>UPDATE</strong><br />

NEWS OF BETTER PACKAGING<br />

Titel<br />

Automatisierung<br />

Schneller und präziser verpacken<br />

mit den Automatisierungskomponenten<br />

von <strong>MULTIVAC</strong><br />

Schwerpunkt<br />

Standortsicherung<br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

über die Steuerpläne einiger<br />

Parteien zur Bundestagswahl<br />

Beyond Packaging<br />

In neuem Look<br />

Von der Imagebroschüre bis zum<br />

Messeauftritt: <strong>MULTIVAC</strong> modernisiert<br />

seine Marketingmedien


PROCESSES AND PACKAGING<br />

LEADING TRADE FAIR<br />

Besuchen Sie<br />

<strong>MULTIVAC</strong> in Halle 5,<br />

Stand E23/E37


<strong>UPDATE</strong> EDITORIAL<br />

AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

Geschäftsführer und CEO<br />

von <strong>MULTIVAC</strong><br />

Liebe Leser,<br />

für <strong>MULTIVAC</strong> hat sich das Jahr <strong>2013</strong> bisher im Großen<br />

und Ganzen besser entwickelt, als es viele von<br />

uns erwartet haben. Obwohl wir in einigen Ländern<br />

weiterhin eine deutliche Investitionszurückhaltung<br />

unserer Kunden erkennen, sind wir in unseren Hauptmärkten<br />

in den USA und in Europa auf Kurs. So war<br />

unser Auftragseingang im ersten Halbjahr sehr erfreulich.<br />

Er liegt nach unserer Einschätzung über dem<br />

Branchendurchschnitt, was wir nicht zuletzt auf unser<br />

breites, zielgruppenspezifisches Produkt- und Serviceportfolio<br />

zurückführen.<br />

Im Bereich der Lebensmittelverpackung haben wir<br />

unser Produktportfolio für Handwerksbetriebe und Industriebetriebe<br />

weiter ausgebaut. In beiden Segmenten<br />

können wir mit innovativen Technologien rund um<br />

Verpackung, Kennzeichnung und Inspektion punkten.<br />

Außerdem bieten wir zunehmend Lösungen für andere<br />

Marktsegmente an. Ich möchte hier besonders auf<br />

das Lösungsangebot unseres Geschäftsbereichs MCP<br />

(Medical, Cosmetics and Pharmaceuticals) hinweisen.<br />

Aber auch für das automatische Verpacken von Industriegütern<br />

und Non-Food-Produkten bieten wir mittlerweile<br />

attraktive Verpackungssysteme an.<br />

Lassen Sie mich noch kurz einen Blick zurückwerfen:<br />

Anfang Mai haben wir auf der größten internationalen<br />

Fachmesse für die Fleischwirtschaft IFFA<br />

eine Reihe von Produktneuheiten präsentiert. Entsprechend<br />

positiv war Ihre Resonanz. Insbesondere unsere<br />

Innovationsoffensive „e-concept“ zur Reduzierung<br />

des Energie- und Packmittelverbrauchs kam bei Ihnen<br />

gut an, und ich kann mit einem gewissen Stolz sagen,<br />

dass wir diese Neuerungen serienmäßig in unsere Verpackungsmaschinen<br />

integrieren werden.<br />

Bei den Traysealern haben wir auf der IFFA den<br />

T 600 vorgestellt. Mit dieser preislich sehr attraktiven<br />

Maschine haben wir die Lücke zwischen dem etwas<br />

kleineren Kompaktmodell T 300 und dem Hochleistungsmodell<br />

T 700 geschlossen. Auch unsere Tochtergesellschaft<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection konnte<br />

in Frankfurt mit vielen neuen Produkten im Bereich der<br />

Kennzeichnungs- und Inspektionssysteme aufwarten.<br />

Mittlerweile haben wir in Wolfertschwenden unser<br />

neues Training & Innovation Center in Betrieb genommen.<br />

Einige von Ihnen haben die Räumlichkeiten<br />

bereits kennengelernt und von unseren erweiterten<br />

Trainings- und Entwicklungskapazitäten profitiert. Alle<br />

anderen lade ich herzlich zu einem – auch unverbindlichen<br />

– Besuch ein.<br />

Im kommenden Jahr werden wir wieder auf der<br />

Interpack 2014 vertreten sein. Ich möchte Sie schon<br />

heute herzlich zu einem Besuch auf unserem Stand<br />

einladen. Wie gewohnt werden wir Sie wieder mit<br />

wegweisenden Produktinnovationen überzeugen.<br />

Für heute wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen<br />

dieser <strong>UPDATE</strong>-Ausgabe.<br />

Ihr<br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

3


TITEL<br />

Vom Nutzen der Automation<br />

Warum Automation auch für kleine Betriebe<br />

sinnvoll ist............................................................ S. 12<br />

Hohe Stückzahlen, kontrollierter Prozess<br />

Automatisierte Verpackungslösungen<br />

für Portionspackungen........................................ S. 18<br />

Alles aus einer Hand<br />

<strong>MULTIVAC</strong> bietet Automatisierungslösungen<br />

für den gesamten Verpackungsprozess..............S. 20<br />

RUBRIKEN<br />

EDITORIAL...........................................................S. 3<br />

SNAPSHOT..........................................................S. 6<br />

<strong>MULTIVAC</strong> INSIDE...............................................S. 8<br />

INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Neue Funktionen für mehr Wirtschaftlichkeit<br />

Automatisierte Kennzeichnungskontrolle<br />

für Querbahnetikettierer......................................S. 26<br />

Etikettieren am laufenden Band<br />

Welche Vorteile bieten<br />

Transportbandetikettierer?...................................S. 28<br />

Von der Rolle auf die Packung<br />

Der Einfluss von Etikettenmaterial<br />

auf das Etikettierergebnis....................................S. 30<br />

Kompakt und voll linienintegrationsfähig<br />

Der Traysealer T 600 erweitert<br />

das Produktportfolio von <strong>MULTIVAC</strong>..................S. 32<br />

Identifikation per Funktechnologie<br />

RFID steigert auch in der Verpackungsindustrie<br />

die Prozesssicherheit............................S. 34<br />

Prozessübergreifende Analysen<br />

in Echtzeit<br />

MES-/ERP-Integration von<br />

Verpackungssystemen für Medizingüter.............S. 38<br />

CONSUMER & INDUSTRIAL<br />

Flexible Maschinen, weltweiter Service<br />

Beim Verpacken von Konsumgütern bietet<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Unterstützung auf breiter Basis........S. 40<br />

Marktgerecht verpackt<br />

für Schwellenländer<br />

Neues Verpackungskonzept<br />

für Batterien von Energizer..................................S. 42<br />

4


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

SCHWERPUNKT<br />

Arbeitsplätze und Standort sichern<br />

Hans-Joachim Boekstegers über<br />

die Steuerpläne einiger Parteien<br />

zur Bundestagswahl............................................S. 24<br />

BEYOND PACKAGING<br />

„Wir zeigen, was unseren Kunden<br />

wichtig ist“<br />

<strong>MULTIVAC</strong> entwickelt seine<br />

Marketingmedien weiter.....................................S. 64<br />

INHALT<br />

FOOD<br />

Präsentieren wie ein offenes Buch<br />

Kundenfreundliche Verpackungskonzepte<br />

von Kupfer & Sohn..............................................S. 46<br />

Easy Opening zu Ende gedacht<br />

Neue Verpackungen von Coop sind<br />

das Ergebnis erfolgreicher Forschungsarbeit......S. 50<br />

Rege Nachfrage nach<br />

Hochdruckbehandlung<br />

Longfresh nimmt HPP-Anlage in Betrieb............ S. 51<br />

Direkt im Ladengeschäft<br />

industriell verpacken<br />

Einzigartiges Verpackungskonzept<br />

für Fleisch im Nordby Shoppingcenter................S. 52<br />

Schwergewichte automatisch verpackt<br />

TerBeke vertraut auf <strong>MULTIVAC</strong>.........................S. 54<br />

MEDICAL<br />

Dialyseprodukte effizient und sicher verpacken<br />

Kurze Umrüstzeiten und hohe Prozesssicherheit<br />

für Fresenius Medical Care.................S. 58<br />

Sterile Verpackung im Mittelpunkt<br />

Chirurgische Nahtmaterialien von Catgut werden<br />

seit Langem mit <strong>MULTIVAC</strong>-Technik verpackt....S. 61<br />

Innovative Verpackung für sichere und<br />

diskrete Nutzung<br />

Wellspect HealthCare setzt auf <strong>MULTIVAC</strong>........S. 62<br />

WUSSTEN SIE EIGENTLICH ?<br />

Geistiges Eigentum muss geschützt werden<br />

Patentanwalt Rudolf von Sybel vertritt <strong>MULTIVAC</strong><br />

auch vor dem Europäischen Patentamt...............S. 68<br />

MESSEKALENDER............................................S. 70<br />

IMPRESSUM......................................................S. 70<br />

5


<strong>UPDATE</strong> SNAPSHOT<br />

Markenwerte von <strong>MULTIVAC</strong><br />

Bilder von Mitarbeitern an ihren Arbeitsplätzen und<br />

von Verpackungsmaschinen in der Montage. Ziel<br />

der neuen Bildsprache von <strong>MULTIVAC</strong> ist die Übermittlung<br />

der Unternehmens- und Markenwerte.<br />

Um eine hohe Authentizität sicherzustellen, wurde<br />

beispielsweise bei den Aufnahmen der Personen<br />

auf Make-up oder künstliches Licht verzichtet.<br />

Auch die Maschinen in der Montage wurden im<br />

Vorfeld der Aufnahmen nicht besonders vorbereitet.<br />

Als Models wurden ausschließlich Mitarbeiter<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> fotografiert.<br />

6


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

7


<strong>UPDATE</strong> <strong>MULTIVAC</strong> INSIDE<br />

Umfassend informiert<br />

24.01.<strong>2013</strong><br />

Kunden von <strong>MULTIVAC</strong> Niederlande<br />

besuchen <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

Gemeinsam mit seinen Kunden besuchte<br />

das Verkaufsteam von <strong>MULTIVAC</strong> Niederlande<br />

Ende Januar den Kennzeichnungsspezialisten<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection (MUMI) zu<br />

einer Informationsveranstaltung. Ein Thema<br />

auf der Agenda war die im Dezember 2011<br />

in Kraft getretene Lebensmittel-Informationsverordnung<br />

(EU) Nr. 1169/2011, die die Lebensmittelindustrie<br />

zu konkreteren Informationen<br />

für den Verbraucher verpflichtet. Im Showroom<br />

von MUMI hatten die Gäste Gelegenheit,<br />

eine Tiefziehverpackungsmaschine, Traysealer<br />

und Kammermaschinen sowie verschiedenste<br />

Kennzeichnungs- und Qualitätsinspektionssysteme<br />

in Betrieb zu sehen und sich von den<br />

<strong>MULTIVAC</strong>-Spezialisten beraten zu lassen. Zum<br />

Programm gehörten auch eine Stadtführung<br />

und ein gemeinsames Abendessen.<br />

Größere Büroflächen<br />

für mehr Service<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Zentralamerika zieht um<br />

31.05.<strong>2013</strong><br />

Um dem Marktwachstum in Zentralamerika<br />

und in der Karibik besser gerecht werden zu<br />

können, hat <strong>MULTIVAC</strong> seine Niederlassung für<br />

diese Region vergrößert. Die neuen Büroflächen<br />

befinden sich im Gewerbegebiet Flexipark<br />

in Alajuela unweit der costa-ricanischen Hauptstadt<br />

San José. Hier wurde auch ein Showroom<br />

eingerichtet, in dem Maschinen präsentiert und<br />

Packungstests durchgeführt werden können.<br />

Ebenso ist der neue Standort mit einem<br />

umfangreichen Ersatzteillager für <strong>MULTIVAC</strong>-<br />

Maschinen sowie für Drittprodukte ausgestattet.<br />

Zeitgleich mit dem Umzug wurde auch die<br />

Mitarbeiterzahl erhöht, um die Kunden in der<br />

Region noch besser betreuen zu können.<br />

Einblicke in die Welt der Verpackung,<br />

Kennzeichnung und Inspektion<br />

27.04.<strong>2013</strong><br />

Familientag bei <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

Beim Familientag am 27. April hatten alle Mitarbeiter von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection die Gelegenheit,<br />

ihren Familien die Welt der Verpackung, Kennzeichnung und Qualitätsinspektion näherzubringen.<br />

Umrahmt wurde der Tag mit einem bunten Programm auf dem Außengelände. Mit der Ausrichtung des<br />

Familientags wolle sich <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection auch für die Unterstützung aller Mitarbeiter<br />

während der Bau- und Renovierungsphase bedanken, betonte Volker Gerloff, Geschäftsführer von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection. „Während der letzten drei Jahre haben wir unser Firmengelände um<br />

einen dreistöckigen Neubau erweitert, die Produktionshalle vergrößert und nach und nach den Altbau<br />

komplett saniert.“ Beim Blick hinter die Kulissen konnten die Besucher auch an Maschinenvorführungen<br />

teilnehmen. Zudem wurden die Ausbildungsberufe bei <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection präsentiert.<br />

8


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Zielgruppe: Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

04.06.<strong>2013</strong><br />

<strong>MULTIVAC</strong> Bulgarien präsentiert umfassende Kompetenz im Gastronomiebereich<br />

Einer der Schwerpunkte der Marketingaktivitäten von <strong>MULTIVAC</strong> Bulgarien in der ersten Jahreshälfte<br />

<strong>2013</strong> war das Hotel- und Gaststättengewerbe. Traditionell ist der Sektor einer der zentralen Wirtschaftsfaktoren<br />

in Bulgarien. Anfang des Jahres präsentierte sich <strong>MULTIVAC</strong> auf der „HoReCa <strong>2013</strong>” in Plovdiv.<br />

Der Stand war dabei genau vor der Cooking-Zone platziert, wo jeden Tag eine Kochshow stattfand. Die<br />

Besucher konnten den Prozess des Niedrigtemperaturgarens verfolgen. Zuvor wurden die Speisen in der<br />

Kammermaschine C 200 verpackt. Unter den Ausstellungsstücken befand sich auch der Traysealer T 100,<br />

der sich für den Einsatz in kleinen, mittleren und großen Küchen eignet. Ebenfalls in Plovdiv fand Mitte<br />

April der „Nationale kulinarische Cup von Bulgarien“ statt, bei dem <strong>MULTIVAC</strong> als Sponsor auftrat und die<br />

Kochteams auf der Showbühne einkleidete. Zudem stellte <strong>MULTIVAC</strong> Bulgarien Ende Mai seine Verpackungslösungen<br />

auf dem „Wein- und Lebensmittelfestival“ in Varna vor.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Inc. erweitert Fertigungskapazitäten<br />

31.01.<strong>2013</strong><br />

Im Fokus: Langfristige Sicherstellung der Kundenzufriedenheit<br />

Im Januar hat <strong>MULTIVAC</strong> Inc. die Expansion seiner Montage- und Fertigungsstätte in Kansas City,<br />

Missouri, abgeschlossen. Die Erweiterung beinhaltete unter anderem die Umwandlung der 2.600 Quadratmeter<br />

großen Lagerhalle in eine hochmoderne Produktionshalle. Dabei wurden nicht nur Fertigungskapazitäten<br />

erweitert, sondern vor allem Bearbeitungszeiten verkürzt und die Produktion und Auslieferung<br />

von Maschinen beschleunigt. „Wir haben diesen strategischen Schritt vollzogen, um unseren Fokus noch<br />

stärker auf den Kunden zu richten und neues Wachstum zu generieren. Wir möchten schneller und näher<br />

am Markt sein“, so Jim Campbell, Präsident und CEO von <strong>MULTIVAC</strong> Inc. Oberstes Ziel ist dabei, dieselben<br />

Fertigungsstandards wie bei <strong>MULTIVAC</strong> in Deutschland anzuwenden. Daher wurden dieselben<br />

Maschinen und Bearbeitungszentren wie bei <strong>MULTIVAC</strong> in Deutschland installiert. „Somit werden unsere<br />

Kunden von denselben Herstellungsverfahren, denselben Standards und derselben Produktqualität profitieren<br />

wie bei Produkten, die bei <strong>MULTIVAC</strong> in Deutschland gefertigt werden“, so Tom Ritter, Produktionsleiter<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong> Inc. Geplant ist die Fertigung der Doppelkammermaschine C 500. Ebenso wird<br />

die Endmontage von Tiefziehverpackungsmaschinen des Typs R 095, R 105, R 145 und R 245 am Standort<br />

in Kansas City stattfinden. Für die Durchführung von Maschinenüberholungen wurde der ehemalige<br />

Produktionsbereich auf 1.300 Quadratmeter erweitert. Alle Maschinen werden nach den selben Qualitätsstandards<br />

überholt und umgebaut, die bei der Neufertigung von Maschinen angewendet werden. Hierfür<br />

werden ausschließlich OEM-Teile eingesetzt.<br />

9


<strong>UPDATE</strong> <strong>MULTIVAC</strong> INSIDE<br />

Partner für Handwerk und Industrie<br />

07.05.<strong>2013</strong><br />

Erfolgreicher Auftritt auf der IFFA <strong>2013</strong><br />

Positiv wurde der doppelte Auftritt von <strong>MULTIVAC</strong> auf der IFFA in Frankfurt aufgenommen. Sowohl Handwerksbetriebe<br />

als auch Industriebetriebe konnten sich gezielt über Innovationen für ihre Bereiche informieren.<br />

Auf besonderes Interesse stieß das innovative Verpackungskonzept MYLAR ® COOK, mit dem<br />

Lebensmittel in der geschlossenen Packung gegart werden können. Bei den Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

stellte <strong>MULTIVAC</strong> einige innovative Ansätze vor, die deren Energieeffizienz deutlich verbessern. Bei<br />

den Traysealern präsentierte <strong>MULTIVAC</strong> den T 600, der das Portfolio komplettiert. Bei den Kammermaschinen<br />

stand eine neue Kammermaschine im Fokus, deren 1,40 Meter breite Kammer sich vor allem<br />

für die Verpackung besonders langer Lebensmittel eignet. Auch der Kennzeichnungsspezialist <strong>MULTIVAC</strong><br />

Marking & Inspection wartete mit einer Reihe neuer Produkte für Kennzeichnungs- und Inspektionssysteme<br />

auf. „Das erfreuliche Feedback des Marktes zeigt uns, dass wir mit unserem Produktportfolio<br />

richtig liegen. In unserer Innovationsoffensive adressieren wir genau die Themen, die in Zukunft an Bedeutung<br />

gewinnen werden, wie beispielsweise Effizienz und Ressourcenschonung. Sie sind für unsere Kunden<br />

nicht nur ökologisch, sondern insbesondere auch wirtschaftlich interessant“, kommentiert CEO Hans-<br />

Joachim Boekstegers das Ergebnis des Branchenevents.<br />

25-jähriges Jubiläum<br />

für <strong>MULTIVAC</strong> DK<br />

30.09.<strong>2013</strong><br />

Hausmesse in erweiterten Räumlichkeiten<br />

<strong>MULTIVAC</strong> DK hat pünktlich zum 25-jährigen<br />

Bestehen seinen Standort in Vejle modernisiert<br />

und zudem um 100 Quadratmeter erweitert.<br />

Neben neuen Konferenzräumen wurden die<br />

Räume des Anwendungszentrums um eine<br />

vollständig ausgestattete MYLAR ® COOK-<br />

Testküche erweitert, in der Kunden aus Skandinavien<br />

MYLAR ® COOK-Folien zum Verpacken<br />

und Kochen testen können. Anlässlich des Jubiläums<br />

fand für Kunden, Lieferanten und Geschäftspartner<br />

eine feierliche Eröffnung der<br />

neuen Räumlichkeiten statt. Zusätzlich veranstaltete<br />

<strong>MULTIVAC</strong> in der Woche nach der Neueröffnung<br />

eine Hausmesse, auf der die neuesten<br />

Innovationen von <strong>MULTIVAC</strong> und seinen<br />

Partnern vorgestellt wurden.<br />

Wie frisch verpackt<br />

10.10.<strong>2013</strong><br />

<strong>MULTIVAC</strong> Resale&Service zeigt Konzepte<br />

für Selbstbedienungstheken<br />

Am 10. und 11. Oktober richtet <strong>MULTIVAC</strong><br />

Resale&Service in Nettetal ein Kundenevent<br />

zum Thema Aufschnittware aus. Im Mittelpunkt<br />

der Veranstaltung steht das Verpackungskonzept<br />

<strong>MULTIVAC</strong> FreshPack . Dabei werden<br />

unterschiedliche Maschinenkonzepte präsentiert,<br />

mit denen aufgeschnittene Wurst oder<br />

Käse in der Selbstbedienungstheke so präsentiert<br />

werden, als wären sie frisch an der Theke<br />

verpackt worden.<br />

10


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

20.05.<strong>2013</strong><br />

Mehr als nur Maschinen<br />

Besserer Service mit neuem Zentrum für<br />

Maschinenüberholungen<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Schweden stärkt seine Marktpräsenz<br />

mit einer neuen Werkstatt für die Reparatur<br />

und Aufbereitung von Heiz- und Siegelplatten.<br />

Mit dem Service wird <strong>MULTIVAC</strong><br />

Schweden Kunden in ganz Skandinavien bedienen.<br />

„Unser neues Reparaturzentrum ist<br />

Teil unseres langfristigen Ziels, zu einem Komplettanbieter<br />

von Verpackungslösungen zu werden:<br />

von der Konzeption von Verpackungslösungen<br />

bis zu einem hochwertigen Service<br />

während der gesamten Lebensdauer der Maschine“,<br />

so Anders Källman, Geschäftsführer<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> Schweden.<br />

05.07.<strong>2013</strong><br />

Umzug nach Renovierung<br />

Neues Gebäude für <strong>MULTIVAC</strong> Portugal<br />

Seit Ende 2011 hat <strong>MULTIVAC</strong> Portugal seine<br />

Mitarbeiterzahl von sechs auf 13 erhöht. Deshalb<br />

wurde es notwendig, in ein größeres Gebäude<br />

umzuziehen, das hierfür komplett renoviert<br />

wurde. Am neuen Standort, der sich<br />

in der Nähe von Lissabon befindet, verfügt<br />

<strong>MULTIVAC</strong> auch über ein Lager für Ersatzteile<br />

und Reparaturen sowie über einen Showroom.<br />

Mittelfristig soll ein Folienlager eingerichtet<br />

werden. Um die Kunden im Norden Portugals<br />

schnell bedienen zu können, sind zudem zwei<br />

Servicetechniker und ein Vertriebsmitarbeiter<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> Portugal in Porto angesiedelt.<br />

20 Jahre <strong>MULTIVAC</strong> Polen<br />

06.06.<strong>2013</strong><br />

Anfang Juni feierte <strong>MULTIVAC</strong> Polen sein 20-jähriges Bestehen<br />

Mit einer Jubiläumsfeier in der neuen Messehalle in Lublin feierte <strong>MULTIVAC</strong> Polen seinen 20. Geburtstag.<br />

Neben den Feierlichkeiten wurde in diesem Rahmen auch eine Hausmesse durchgeführt. Dabei<br />

wurde die Messehalle in drei Themenbereiche aufgeteilt: Etwa 1.400 Quadratmeter Fläche wurde zur<br />

Präsentation unterschiedlichster Verpackungsmaschinen und multimedialer Vorführungen genutzt. Hier<br />

hatten die Besucher die Möglichkeit, sich von Vertriebsspezialisten über das umfassende Programm an<br />

Verpackungslösungen von <strong>MULTIVAC</strong> beraten zu lassen. In einem Catering-Bereich konnten Kunden und<br />

Besucher unter anderem das Kochen mit MYLAR ® COOK-Folien kennenlernen. Im dritten Bereich fand<br />

am 6. Juni eine feierliche Gala mit über 250 Gästen statt, darunter Kunden aus der Fleisch-, Milch- und<br />

Fischindustrie sowie zahlreiche Personen der Öffentlichkeit. Zu Beginn der Veranstaltung wurden die Gäste<br />

feierlich von Hans-Joachim Boekstegers, CEO von <strong>MULTIVAC</strong>, sowie von Zbigniew Zdunek, Geschäftsführer<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> Polen, begrüßt. Danach folgte die Auszeichnung vieler Kunden mit einer Urkunde<br />

und einer Jubiläumsmedaille. Zudem wurde Zbigniew Zdunek die Medaille der Stadt Lublin und die Medaille<br />

der Lubliner Woiwodschaft für seinen 20-jährigen Beitrag zur Entwicklung der Region überreicht.<br />

Nach einem Abendessen folgten musikalische Darbietungen, die zur Unterhaltung der Gäste bis spät in<br />

die Nacht beitrugen.<br />

11


<strong>UPDATE</strong> TITEL<br />

12


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Vom Nutzen<br />

der Automation<br />

Die Automatisierung von Verpackungsprozessen kann auch für kleinere Betriebe sinnvoll sein<br />

In der industriellen Fertigung gilt die Automatisierung als ein Schlüsselfaktor für das Erreichen von hohen Produktionsvolumina.<br />

Die Verpackungsautomatisierung schafft aber darüber hinaus auch andere Vorteile und kann deshalb<br />

auch für kleine und mittelständische Produktionsbetriebe eine interessante Alternative sein.<br />

In der industriellen Produktion von Konsumgütern ist<br />

eine Teil- oder Vollautomatisierung üblich, bei der ein<br />

Großteil der Prozessschritte von Maschinen und Automatisierungskomponenten<br />

übernommen und übergreifend<br />

gesteuert wird.<br />

Trotz der ausgereiften technischen Möglichkeiten<br />

gibt es beim Gesamtprozess Verpackung eine Reihe<br />

von einfachen oder gar monotonen Tätigkeiten, die in<br />

vielen Betrieben immer noch manuell ausgeführt werden.<br />

Dazu gehören zum Beispiel das Zuführen und Einlegen<br />

der Produkte in die Packung, die Vereinzelung von<br />

Packungen oder ihre spätere Umverpackung in Kartons.<br />

Durch eine Automatisierung dieser Teilschritte kann<br />

die Effizienz von Verpackungsprozessen erheblich gesteigert<br />

werden. Maschinenmodule für die Zuführung,<br />

Beladung, Vereinzelung und Kartonierung sind im<br />

Gegensatz zum Personal eines Unternehmens permanent<br />

verfügbar. Sie handhaben die Produkte in einer<br />

Geschwindigkeit und Präzision, wie sie von Hand nicht<br />

zu erreichen ist – und sie sind, nicht zuletzt dank ihrer<br />

gewachsenen Systemintelligenz, viel flexibler und länger<br />

ohne Unterbrechungen einsetzbar als die Mitarbeiter<br />

in einem Betrieb.<br />

Entstapler bringen die genormten Trays auf den<br />

richtigen Abstand. Beladesysteme bestücken die<br />

Schalen im Sekundentakt zuverlässig mit dem immer<br />

gleichen Produktvolumen. Biegeschlaffe Fleischprodukte<br />

werden mit Hilfe von Handhabungsmodulen<br />

exakt in die millimetergenau geformten, tiefgezogenen<br />

Kavitäten eingelegt. Roboter und Kartoniersysteme<br />

schichten die fertigen Einzelpackungen präzise und<br />

platzsparend in die Umkartons.<br />

Höhere Leistung, weniger Fehler<br />

Durch die Automatisierung von vor- und nachgelagerten<br />

Prozessschritten und von Teilprozessen in der Verpackungslinie<br />

kann die Leistung der Verpackungslösungen<br />

erhöht werden. Automatisierungskomponenten<br />

machen diese Prozessabläufe und Teilprozesse exakt<br />

13


<strong>UPDATE</strong> TITEL<br />

wiederholbar – und damit deutlich sicherer. Auf diese<br />

Weise können Betriebe einen gleichmäßigen Standard<br />

bei Verpackung und Kommissionierung sicherstellen.<br />

In integrierten Verpackungslinien können Rezeptdaten<br />

direkt in der Liniensteuerung abgespeichert werden<br />

und müssen nicht mehr von Hand eingegeben<br />

werden. Dadurch sind sie jederzeit abrufbar. Vor allem<br />

bei zunehmender Variantenvielfalt und immer kleiner<br />

werdenden Chargen resultiert daraus ein erheblicher<br />

Zeitvorteil. Zudem sind die Daten zu jedem Zeitpunkt<br />

konsistent. Bei der automatisierten Übergabe von<br />

einem Prozessschritt zum nächsten passieren weniger<br />

Fehler. Insgesamt reduziert sich der administrative<br />

Aufwand.<br />

Darüber hinaus lassen sich weitgehend automatisierte<br />

Prozesse leichter dokumentieren und im Sinne<br />

der jeweiligen Branchenrichtlinien jederzeit nachvollziehen.<br />

Damit sichert die Automation auch die Rückverfolgbarkeit<br />

von Prozessen und Produkten.<br />

Auch Rüstvorgänge lassen sich heute zu einem gewissen<br />

Grad automatisieren oder durch die Steuerung<br />

der Verpackungsmaschine unterstützen. Je effizienter<br />

und schneller Maschinen und Anlagen für die nächste<br />

Charge umgerüstet werden können, desto länger ist<br />

die Produktivzeit der Anlage. Die Anfahrzeiten der Anlagen<br />

können reduziert, die Gefahr von Werkzeugund<br />

Maschinenbeschädigungen weitestgehend ausgeräumt<br />

werden.<br />

Verbesserte Lebensmittelhygiene<br />

Die Automatisierung von Verpackungsprozessen bringt<br />

Lebensmittelbetrieben zudem erhebliche Vorteile hinsichtlich<br />

der Lebensmittelhygiene. Durch die Automation<br />

sinkt der Aufwand für die Personalhygiene, wie<br />

Rainer Manz von <strong>MULTIVAC</strong> ausführt: „Menschen<br />

sind in jeder Produktionsumgebung potenzielle Keimträger.<br />

Nicht umsonst gibt es im Lebensmittelbereich<br />

weitreichende Vorschriften hinsichtlich Schutzbekleidung<br />

und Handhygiene. Durch die Automatisierung<br />

von Tätigkeiten wie dem Beladen der Packungskavitäten<br />

mit Lebensmitteln können Hersteller sehr viel<br />

Einfluss auf die Lebensmittelhygiene nehmen.“ Das<br />

verbessert die Qualität und die Sicherheit.<br />

14


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Präziser und schneller: Viele Komponenten einer Verpackungslinie lassen sich heute automatisieren und steigern die Effizienz der Anlage<br />

Reduzierter Platzbedarf<br />

Automatisierungskomponenten tragen auch dazu bei,<br />

dass die Länge der Einlegestrecke bei Verpackungsmaschinen<br />

deutlich kürzer und der Raum für die Kartonierung<br />

deutlich kleiner ausfallen kann, als wenn diese<br />

Prozessschritte von mehreren Personen manuell ausgeführt<br />

würden. Dabei können mehrere Teilprozesse<br />

auf engstem Raum gleichzeitig ausgeführt werden,<br />

ohne dass Sicherheitsstandards verletzt werden. „Der<br />

Arbeitsraum von Handhabungssystemen lässt sich<br />

technisch auf den Zentimeter genau eingrenzen. Das<br />

heißt, man kann zwei Roboter unmittelbar nebeneinander<br />

arbeiten lassen, ohne dass sich die beiden Systeme<br />

ins Gehege kommen“, veranschaulicht Manz.<br />

Die Abmessungen einer Anlage können so unter Umständen<br />

kleiner ausgelegt werden.<br />

Verantwortung für Mitarbeiter<br />

Durch die Übernahme von einfachen und monotonen<br />

Tätigkeiten durch Automatisierungskomponenten werden<br />

Personalressourcen für anspruchsvollere Tätigkeiten<br />

frei. Dadurch kann die Motivation der Mitarbeiter<br />

gesteigert werden. Und motivierte Mitarbeiter verbessern<br />

das Betriebsklima, was sich erfahrungsgemäß<br />

positiv auf den Krankenstand auswirkt. „Eine weitere<br />

Automatisierung von Teilprozessen kann ein Schritt<br />

dahingehend sein, dass Betriebe ihre soziale Verantwortung<br />

gegenüber ihren Mitarbeitern besser wahrnehmen<br />

können, da durch die Automation der Leistungsdruck,<br />

der auf den Mitarbeitern lastet, gesenkt<br />

wird“, ist Rainer Manz überzeugt.<br />

In automatisierten Verpackungslinien lassen sich<br />

sämtliche Module über die Mensch-Maschine-Schnittstelle<br />

zentral steuern und in Echtzeit verfolgen. Dadurch,<br />

dass alle Komponenten der gleichen Logik folgen,<br />

ist ihre Bedienung sehr übersichtlich. Maschinell<br />

unterstützt lassen sich die automatisierten Teilprozesse<br />

sehr gut kontrollieren und in Echtzeit verfolgen.<br />

Das schafft Raum für Optimierungsmöglichkeiten über<br />

die gesamte automatisierte Prozesskette. Diese optimierten<br />

Abläufe führen auch zu deutlich weniger Fehlern<br />

entlang der gesamten Prozesskette.<br />

15


<strong>UPDATE</strong> TITEL<br />

16


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Schneller Return on Investment<br />

Der Einsatz von Automatisierungskomponenten ist<br />

zwar mit einem gewissen Investitionsbedarf verbunden.<br />

Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist<br />

diese Investition jedoch sinnvoll, denn die Automatisierung<br />

von Prozessen trägt zur Reduzierung von Fehlern,<br />

zur Erhöhung der Produktivität und zu längeren<br />

Produktivzeiten bei. Durch die hieraus resultierende<br />

höhere Anlageneffektivität der Verpackungsmaschine<br />

ist die Investition in Automatisierungskomponenten<br />

deshalb auch wirtschaftlich darstellbar.<br />

Lösungen aus einer Hand<br />

<strong>MULTIVAC</strong> bietet Automatisierungskomponenten für<br />

die Bereiche Zuführen, Beladen sowie End-of-Line<br />

(also Umverpackung oder Kartonierung) an. Die unterschiedlichen<br />

Zuführsysteme von <strong>MULTIVAC</strong> bringen<br />

Produkte und Packungen sicher und zuverlässig in den<br />

nachgelagerten Prozess. Für jedes Anforderungsprofil<br />

stehen Band- und Kettenzuführsysteme zur Verfügung,<br />

die den Ansprüchen an Hygiene und Prozesssicherheit<br />

entsprechen. Die Kundenberatung hinsichtlich eines<br />

optimalen Einsatzes der Automatisierungskomponenten<br />

ist dabei selbstverständlich.<br />

Fachmann Rainer Manz weist in diesem Zusammenhang<br />

gerne auf die Notwendigkeit intelligenter<br />

Systeme bei der Zuführung der Produkte hin: „Die<br />

Schnittstelle zu den vorgelagerten Herstellungsprozessen<br />

muss sehr exakt sein, damit es weder zu einem<br />

Produktstau noch zu Leerläufen kommt.“ Für den kontinuierlichen<br />

Produktfluss sei es in manchen Fällen<br />

sinnvoll, redundante Systeme zu schaffen. So laufen<br />

Prozesse auch dann weiter, wenn eine Komponente<br />

einmal ausfällt.<br />

Mit seinen Bandsystemen und Handhabungsmodulen<br />

bietet <strong>MULTIVAC</strong> eine sehr effiziente Art, die<br />

Packungen nach dem Siegelvorgang zu vereinzeln und<br />

zu kartonieren. Sie schließen direkt an Verpackungsmaschine<br />

und Etikettierer an und ermöglichen einen<br />

kontinuierlichen Packungsfluss zu nachgelagerten Linienkomponenten.<br />

Handhabungsmodule übernehmen<br />

das Toploading einschließlich des Handlings von Interlayern<br />

und Trenneinlagen. Hier können alle Arten von<br />

Belademustern definiert werden, um das Volumen der<br />

Sekundärverpackung optimal zu nutzen. Ihre Leistung<br />

lässt sich entsprechend den Anforderungen der vorund<br />

nachgelagerten Systeme genau skalieren. Beide<br />

Varianten können dabei auch fehlerhafte Packungen<br />

aus dem Prozess ausschleusen.<br />

Zum ganzheitlichen Automatisierungskonzept gehört<br />

auch eine Rückverfolgung des gesamten Prozesses,<br />

da die einzelnen Module in die Steuerung der<br />

Verpackungslinie integriert sind.<br />

Fazit<br />

Die Automatisierung von einzelnen Prozessschritten<br />

dient der Optimierung der Verpackungsprozesse. Die<br />

heutigen Lösungen ermöglichen eine flexiblere Automatisierung<br />

mit intelligenten Systemen, um die sich<br />

ändernden Anforderungen zu erfüllen. Durch die Automatisierung<br />

können die Produktivzeit und die Leistung<br />

von Verpackungsanlagen positiv beeinflusst werden.<br />

Handhabungsmodule sind im Verpackungsprozess vielseitg einsetzbar<br />

17


<strong>UPDATE</strong> TITEL<br />

Hohe Stückzahlen,<br />

kontrollierter Prozess<br />

Portionspackungen für viskose Produkte<br />

Portionspackungen werden oft in großen Volumina hergestellt. Die größte Herausforderung ist dabei, den gesamten<br />

Prozess von der Befüllung bis zur Kartonierung der Packungen zu kontrollieren. Dank seines Vorsprungs im<br />

Bereich der Werkzeugtechnologie ist <strong>MULTIVAC</strong> in der Lage, den Gesamtprozess regulierbar zu gestalten.<br />

Auch im Lebensmittelhandel werden immer mehr Produkte<br />

in kleinen, tiefgezogenen Portionspackungen<br />

angeboten. Deren Inhaltsmenge liegt oft im ein- bis<br />

zweistelligen Grammbereich. Ihre Herstellung lohnt<br />

sich nur, wenn sehr große Stückzahlen produziert werden:<br />

Häufig liegt der Ausstoß einer Verpackungslinie<br />

bei mehreren Millionen Einzelpackungen am Tag.<br />

Diese Stückzahlen stellen besonders hohe Anforderungen<br />

an den Verpackungsprozess, wie Hans-Jürgen<br />

Heinrich, Produktmanager für den Geschäftsbereich<br />

Systeme bei <strong>MULTIVAC</strong> ausführt: „Bei einer so großen<br />

Anzahl an Einzelpackungen kommt es auf die<br />

exakte Kontrolle jeder einzelnen Packung während<br />

des gesamten Verpackungsprozesses an. Schließlich<br />

sollen am Ende des Prozesses alle Portionspackungen<br />

fein säuberlich in den dafür vorgesehenen Kartons<br />

liegen.“ Doch eine exakte Prozesskontrolle und die<br />

Verarbeitung hoher Stückzahlen sind ein Spagat, den<br />

die meisten Hersteller von Verpackungslösungen kaum<br />

einhalten können.<br />

Prozesskontrolle versus Stückzahlen?<br />

Denn je weniger Packungen pro Takt produziert werden,<br />

desto höher muss die Taktrate sein, um den geplanten<br />

Ausstoß zu realisieren. Und das wirkt sich auf<br />

die vor- und nachgelagerten Prozesse aus.<br />

Für eine exakte Prozesskontrolle ist es sinnvoll, die<br />

Taktrate der Verpackungsmaschine so weit zu reduzieren,<br />

dass vor- und nachgelagerte Prozesse regulierbar<br />

bleiben. <strong>MULTIVAC</strong> hat dies verschiedentlich bei Verpackungslinien<br />

umgesetzt, auf denen Portionsverpackungen<br />

für viskose Produkte hergestellt werden:<br />

„Wir produzieren Portionspackungen mit Werkzeugen,<br />

die besonders breit sind und eine hohe Abzugslänge<br />

haben. Dadurch können wir bei 15 Takten pro Minute<br />

einen Ausstoß von circa 960 Portionspackungen erreichen“,<br />

sagt Heinrich.<br />

Schneidung wie im Schachbrettmuster<br />

Um die hohe Anzahl an Packungen sauber aus der Folienbahn<br />

zu schneiden, kann <strong>MULTIVAC</strong> zwei Schneidwerkzeuge<br />

hintereinanderschalten. „Man kann sich<br />

den Schneidevorgang bildlich am besten mit Hilfe<br />

eines Schachbretts vorstellen. Ein Schneidwerkzeug<br />

schneidet immer die schwarzen Karos, das andere die<br />

weißen Karos aus“, veranschaulicht Heinrich. Jedes<br />

Schnittwerkzeug muss dabei weniger Kräfte aufwenden,<br />

als wenn alle Packungen auf einmal aus der<br />

Folienbahn geschnitten werden. Zudem können die<br />

Stege zwischen den Packungen schmaler gestaltet<br />

werden als bei herkömmlichen Verfahren. Hersteller<br />

von Portionsverpackungen sparen so eine nicht unerhebliche<br />

Menge an Verpackungsmaterial, wodurch<br />

sich die Investition in das doppelte Schneidwerkzeug<br />

schnell amortisiert.<br />

Der getaktete Prozess wirkt sich positiv auf die Handhabung<br />

der Packungen nach dem Schneiden aus. Da je<br />

Schneidwerkzeug nur die Hälfte der Packungen entnommen<br />

wird, findet die Entnahme kontrolliert statt.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> bietet Kunden zwei Varianten, wie die<br />

Portionspackungen nach der Schneidung weiterverarbeitet<br />

werden können. Bei Variante A entnimmt ein<br />

Handhabungsroboter die Packungen nach oben aus<br />

dem Schneidwerkzeug und legt diese platzsparend in<br />

den Karton ein. Sensoren sichern einen fehlerfreien<br />

Prozess. „Bei dieser Variante entspricht die Anzahl der<br />

Packungen entweder genau einer Lage im Karton oder<br />

einem Vielfachen dieser Zahl“, erläutert Heinrich.<br />

18


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Entspricht die Anzahl der Portionspackungen nicht<br />

einem Vielfachen der Anzahl je Lage, bietet <strong>MULTIVAC</strong><br />

mit Variante B die Möglichkeit, die Packungen mit einem<br />

Handhabungsroboter aus dem Schneidwerkzeug<br />

zu entnehmen und auf einem Mehrzugband abzulegen.<br />

Die einzelnen Stufen des Bands transportieren<br />

die Packungen kontrolliert in der gewünschten Anzahl<br />

zur Kartoniereinheit, wo sie ein Handhabungsroboter in<br />

den Karton einlegt.<br />

Integrierte Qualitätsinspektion<br />

Da die Handhabungsprozesse kontrolliert ablaufen, ist<br />

es auch einfacher, eine Qualitätskontrolle in die Linie zu<br />

implementieren. Zur Sicherung einer maximalen Siegelqualität<br />

können die befüllten, aber noch nicht verschlossenen<br />

Packungsschalen beispielsweise das optische<br />

Inspektionssystem MVS (<strong>MULTIVAC</strong> Vision<br />

System) durchlaufen. Die intelligente Maschinensteuerung<br />

detektiert Packungen mit verschmutzten Siegelrändern<br />

vor oder nach dem Versiegeln und schleust<br />

diese aus dem Prozess aus.<br />

Für die Befüllung der tiefgezogenen Kavitäten integriert<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Hochleistungs-Füllsysteme von<br />

Drittanbietern in seine automatische Verpackungslinie.<br />

Auch im Abfüllbereich können Detektionseinheiten<br />

integriert werden, die die Höhe des Füllstands zum<br />

Beispiel mit Hilfe von Ultraschall überwachen und alle<br />

Packungen, die unterhalb der definierten Toleranz liegen,<br />

automatisch ausschleusen.<br />

Erhöhte Effizienz durch doppeltes Schneidwerkzeug<br />

Jedes Werkzeug schneidet nur einen Teil der<br />

Packungen aus. Das reduziert …<br />

… den Folienverbrauch und macht nachgelagerte<br />

Prozesse kontrollierbar<br />

19


<strong>UPDATE</strong> TITEL<br />

Alles aus einer Hand<br />

<strong>MULTIVAC</strong> bietet Automatisierungslösungen für den gesamten Verpackungsprozess<br />

Bei Komponenten für die Automatisierung von Verpackungsprozessen bietet <strong>MULTIVAC</strong> seinen Kunden eine<br />

breite Auswahl. Alle Module und Komponenten lassen sich exakt aufeinander abstimmen und zentral steuern.<br />

Dadurch gewinnt der gesamte Verpackungsprozess deutlich an Effizienz und Wirtschaftlichkeit.<br />

Der Einsatz von Hochleistungskomponenten für die<br />

Automatisierung von Verpackungsprozessen nutzt<br />

wenig, wenn diese nicht durch eine intelligente und<br />

modulübergreifende Steuerung in den Prozess integriert<br />

werden. Nur dadurch ist ein gleichmäßiger Produktstrom<br />

erzielbar, und es kann ein signifikanter zeitlicher<br />

und wirtschaftlicher Nutzen erreicht werden.<br />

Hierfür ist es aber unabdingbar, dass alle Komponenten<br />

perfekt aufeinander abgestimmt sind. Im Idealfall<br />

kommen alle Module einer Verpackungslinie aus<br />

einem Haus. <strong>MULTIVAC</strong> bietet seinen Kunden ein<br />

breites Portfolio an Automatisierungskomponenten,<br />

die den gesamten Verpackungsprozess abdecken –<br />

von der Zuführung und Beladung über Qualitätsinspektionssysteme<br />

bis hin zu End-of-Line-Lösungen<br />

und Palettiersystemen.<br />

Handhabungsmodule für höchste Ansprüche<br />

Tätigkeiten, die in vielen Bereichen manuell erledigt<br />

werden, lassen sich mit Hilfe der Handhabungsmodule<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> wirtschaftlich automatisieren. Durch<br />

ihre modulare Bauweise können die Handhabungssysteme<br />

für unterschiedlichste Einsatzbereiche und Anforderungen<br />

ausgelegt werden. Die Module sind flexibel<br />

einsetzbar bei variierenden Produkten, Packungsformaten,<br />

Gewichten und Taktleistungen – und damit<br />

perfekt für die Anforderungen, mit denen industrielle<br />

20


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Verpacker heute konfrontiert werden. So können<br />

<strong>MULTIVAC</strong>-Kunden beispielsweise aus über 100 unterschiedlichen<br />

Greifersystemen auswählen.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> unterscheidet bei Handhabungsmodulen<br />

zwischen zwei Ausführungsvarianten<br />

Handhabungsmodule, die für den Einsatz im Weißraum<br />

bestimmt sind, entsprechen dem wegweisenden<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Hygienic Design . Rostfreier Stahl<br />

sorgt für Resistenz gegen aggressive Reinigungsmittel.<br />

Das Design entspricht den Richtlinien von GMP,<br />

FDA, USDA oder Dairy 3A. Zudem werden ausschließlich<br />

Bauteile aus Edelstahl, Titan und lebensmittelgeeignetem<br />

Kunststoff verwendet. Alle eingesetzten<br />

Öle und Fette sind lebensmittelgeeignet. Nicht umsonst<br />

bieten die Handhabungsmodule, die mit einer<br />

hohen Fertigungstiefe produziert werden, den höchsten<br />

Hygienestandard am Markt.<br />

Handhabungsmodule, die für den Einsatz im Grauraum<br />

bestimmt sind, verfügen über eine weniger aufwändige<br />

Bauart und sind nur begrenzt für die Nassreinigung<br />

geeignet. Die modulare Konstruktion der<br />

Grundportale ermöglicht jedoch die Kombination mit<br />

hygienischen Robotern, mit Motoren und Getrieben<br />

aus Edelstahl sowie mit Gelenkarmen aus Edelstahl<br />

bei Zwei-Achs-Robotern und mit Compound-Armen<br />

mit einem Karbonkern und einer Titanhülle. Daher sind<br />

diese Handhabungsmodule auch für den Einsatz in der<br />

Medizin- und Pharmaindustrie geeignet.<br />

Hardware und Software aus einer Hand<br />

Die hohe Fertigungstiefe für mechanische Bauteile findet<br />

in der Software ihre Entsprechung. Denn auch die<br />

Entwicklung der Steuerungstechnik und die Programmierung<br />

der Roboterantriebe erfolgen bei <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Auch das sorgt für mehr Wirtschaftlichkeit beim Verpacken:<br />

Die gesamte Verpackungslinie kann über das<br />

intuitiv bedienbare HMI 2.0 zentral gesteuert werden.<br />

So kann zu jedem Zeitpunkt ein vollständiger Einblick<br />

in alle relevanten Produktdaten gewährleistet werden,<br />

wie zum Beispiel unterschiedliche Qualitätsmerkmale<br />

oder die korrekte Bedruckung oder Positionierung<br />

des Etiketts auf der Packung. Packungen, die nicht den<br />

Qualitätsvorgaben entsprechen, können im Produktionsprozess<br />

detektiert und gezielt aus dem Prozess<br />

ausgeschleust werden.<br />

21


<strong>UPDATE</strong> TITEL<br />

Überblick: Für jede Aufgabe das passende Handhabungsmodul<br />

Modell<br />

Aufgabe/<br />

Anwendung<br />

Beladen<br />

Vereinzeln<br />

Produktionsumgebung<br />

Traysealer<br />

„diskontinuierlich“<br />

Traysealer<br />

„kontinuierlich“<br />

Tiefziehverpackungsmaschine<br />

mehrspurig auf<br />

einspurig<br />

mehrspurig auf<br />

mehrspurig<br />

H 050<br />

Food<br />

Non-Food<br />

1 Linearachsroboter<br />

1 Linearachsroboter<br />

bedingt geeignet:<br />

Pharma, Medizin<br />

H 100<br />

Food<br />

Non-Food<br />

Pharma, Medizin<br />

1 Parallelroboter 1 Parallelroboter 1 Parallelroboter<br />

H 130<br />

Food<br />

Non-Food<br />

Pharma, Medizin<br />

1 Deltaroboter,<br />

1–2 Parallelroboter<br />

1 Deltaroboter,<br />

1–2 Parallelroboter<br />

1 Deltaroboter,<br />

1–2 Parallelroboter<br />

1 Parallelroboter 1–2 Parallelroboter<br />

H 240<br />

Food<br />

Non-Food<br />

Deltaroboter +<br />

Parallelroboter,<br />

max. 8 Roboter<br />

pro Modul,<br />

Roboter und<br />

Anwendungen<br />

kombinierbar<br />

Deltaroboter +<br />

Parallelroboter,<br />

max. 8 Roboter<br />

pro Modul,<br />

Roboter und<br />

Anwendungen<br />

kombinierbar<br />

Deltaroboter +<br />

Parallelroboter,<br />

max. 8 Roboter<br />

pro Modul,<br />

Roboter und<br />

Anwendungen<br />

kombinierbar<br />

1 Parallelroboter 1–2 Parallelroboter<br />

H 242<br />

Non-Food<br />

Pharma, Medizin<br />

Deltaroboter +<br />

Parallelroboter,<br />

max. 8 Roboter<br />

pro Modul,<br />

Roboter und<br />

Anwendungen<br />

kombinierbar<br />

Deltaroboter +<br />

Parallelroboter,<br />

max. 8 Roboter<br />

pro Modul,<br />

Roboter und<br />

Anwendungen<br />

kombinierbar<br />

Deltaroboter +<br />

Parallelroboter,<br />

max. 8 Roboter<br />

pro Modul,<br />

Roboter und<br />

Anwendungen<br />

kombinierbar<br />

1 Parallelroboter 1–2 Parallelroboter<br />

Sonstiges<br />

Optionale Zusatzfunktionen für Handhabungsmodule<br />

horizontales Drehen* Ausrichten* Handhabungs-<br />

Wendeeinrichtung Qualitätsinspektion*<br />

überwachung<br />

(Verpackung)*<br />

22


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Portionspackungshandling<br />

Sonderfunktion<br />

„Linienumschaltung“<br />

Stapeln<br />

Kartonieren<br />

Zweigeteiltes<br />

Entnehmen, Ablage<br />

in Umverpackung<br />

oder Transporteinrichtung<br />

Eine Verpackungsmaschine<br />

versorgt<br />

zwei Endverpackungslinien<br />

Top-Loading Side-Loading Top-/Side-Loading<br />

kombiniert<br />

1 Linearachsroboter 1 Linearachsroboter<br />

1 Parallelroboter 1 Parallelroboter 1 Parallelroboter<br />

1–2 Parallelroboter 1 Parallelroboter 1 Deltaroboter,<br />

1–2 Parallelroboter<br />

1 Deltaroboter,<br />

1–2 Parallelroboter<br />

1–2 Parallelroboter 1 Parallelroboter Deltaroboter +<br />

Parallelroboter,<br />

max. 8 Roboter pro<br />

Modul, Roboter und<br />

Anwendungen<br />

kombinierbar<br />

Deltaroboter +<br />

Parallelroboter,<br />

max. 8 Roboter pro<br />

Modul, Roboter und<br />

Anwendungen<br />

kombinierbar<br />

Deltaroboter +<br />

Parallelroboter,<br />

max. 8 Roboter pro<br />

Modul, Roboter und<br />

Anwendungen<br />

kombinierbar<br />

Deltaroboter +<br />

Parallelroboter,<br />

max. 8 Roboter pro<br />

Modul, Roboter und<br />

Anwendungen<br />

kombinierbar<br />

1–2 Parallelroboter 1 Parallelroboter Deltaroboter +<br />

Parallelroboter,<br />

max. 8 Roboter pro<br />

Modul, Roboter und<br />

Anwendungen<br />

kombinierbar<br />

Deltaroboter +<br />

Parallelroboter,<br />

max. 8 Roboter pro<br />

Modul, Roboter und<br />

Anwendungen<br />

kombinierbar<br />

Deltaroboter +<br />

Parallelroboter,<br />

max. 8 Roboter pro<br />

Modul, Roboter und<br />

Anwendungen<br />

kombinierbar<br />

Deltaroboter +<br />

Parallelroboter,<br />

max. 8 Roboter pro<br />

Modul, Roboter und<br />

Anwendungen<br />

kombinierbar<br />

Greifertechnik<br />

Alle Handhabungsmodule lassen sich mit unterschiedlichen Greifern ausstatten<br />

Sauggreifer<br />

mechanische Greifer*<br />

Untergriffgreifer*<br />

*Nicht für H 050 erhältlich<br />

23


<strong>UPDATE</strong> SCHWERPUNKT<br />

24


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Arbeitsplätze und<br />

Standort sichern<br />

Hans-Joachim Boekstegers, CEO der <strong>MULTIVAC</strong> Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG, über die Steuerpläne<br />

in den Wahlprogrammen einiger Parteien zur Bundestagswahl.<br />

„Die SPD und die Grünen setzen sich in ihren Wahlprogrammen<br />

für eine deutliche Erhöhung im Bereich der<br />

Einkommensteuer sowie für die Wiederbelebung der<br />

Vermögensteuer oder die Einführung einer Vermögensabgabe<br />

ein. Dies würde zu einschneidenden Belastungen<br />

für die Wirtschaft und insbesondere für Unternehmen<br />

in Familienbesitz führen. Die geplanten<br />

Steuererhöhungen würden in der Kombination von Einkommensteuer<br />

und Vermögensteuer zu enormen Belastungen<br />

der Gewinne dieser Unternehmen führen.<br />

Für Unternehmen in der Verlustzone oder solche, die<br />

kurz davor stehen, kann die Vermögensteuer als Substanzsteuer<br />

existenzielle Folgen haben. Unweigerlich<br />

werden in den Unternehmen auf jeden Fall weniger<br />

Mittel für Investitionen und Innovationen frei sein, was<br />

wiederum unmittelbare Auswirkungen auf die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmungen<br />

haben wird.<br />

Bei <strong>MULTIVAC</strong> handelt es sich um ein Unternehmen<br />

in Familienbesitz, das voll umfänglich von diesen<br />

Steuerplänen betroffen wäre. <strong>MULTIVAC</strong> ist weltweit<br />

führender Hersteller von Verpackungslösungen<br />

und beschäftigt etwa 3.800 Mitarbeiter. Wir sind mit<br />

etwa 65 eigenen Vertriebs- und Servicegesellschaften<br />

global vertreten. Die Produktion unserer Verpackungsmaschinen<br />

findet weitestgehend an unseren deutschen<br />

Standorten statt. Um unsere internationale<br />

Marktführerschaft nachhaltig zu sichern, investieren<br />

wir jährlich im Schnitt mehr als 50 Prozent unseres<br />

Ergebnisses in den Ausbau unserer Produktions-, Vertriebs-<br />

und Servicestandorte. Diese hohe Investitionsquote<br />

ist ein klares Bekenntnis unserer Eigentümer zu<br />

unseren Standorten in Deutschland, denn diese Investitionen<br />

machen es möglich, am Standort Deutschland<br />

hocheffiziente und international wettbewerbsfähige<br />

Betriebe aufrechtzuerhalten. Damit war es uns in der<br />

Vergangenheit möglich, unser Geschäft kontinuierlich<br />

und nachhaltig auszubauen und mit zweistelligen<br />

Wachstumsraten profitabel zu wachsen.<br />

An unserem Hauptsitz in Wolfertschwenden konnten<br />

wir in den letzten zehn Jahren unsere Belegschaft,<br />

die mittlerweile gut 1.450 Mitarbeiter umfasst, mehr<br />

als verdoppeln und wir bieten diesen Menschen seit<br />

Jahrzehnten nachhaltig sichere Arbeitsplätze. Darüber<br />

hinaus bilden wir etwa 100 Auszubildende pro Jahr<br />

aus und gehören damit zu einem der bedeutendsten<br />

Ausbildungsbetriebe in unserer Region. In aller Regel<br />

werden diese jungen Menschen nach Abschluss ihrer<br />

Ausbildung in ein festes Anstellungsverhältnis übernommen.<br />

Damit tragen wir nicht zuletzt auch zur Entwicklung<br />

der Region Allgäu bei.<br />

Würden die Erhöhung der Einkommensteuer sowie<br />

die Wiederbelebung der Vermögensteuer greifen,<br />

würde dies unweigerlich zu einer Reduzierung unserer<br />

Investitionstätigkeit an deutschen Standorten führen;<br />

hier würden wir sicher keine oder kaum noch neue<br />

Arbeitsplätze schaffen.<br />

Wir fordern deshalb, im Sinne einer wettbewerbsfähigen<br />

Steuerpolitik, allen Plänen für eine Vermögensteuer<br />

oder -abgabe eine Absage zu erteilen, damit der<br />

starke deutsche Mittelstand auch weiter das Rückgrat<br />

der deutschen Wirtschaft bleibt.“<br />

Jedes Jahr bildet <strong>MULTIVAC</strong> etwa 100 Auszubildende aus. Steuererhöhungen könnten diese Investition in die Zukunft verhindern<br />

25


<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Neue Funktionen für<br />

mehr Wirtschaftlichkeit<br />

Querbahnetikettierer von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

Bei der Etikettierung von Tiefziehverpackungen kommen häufig Querbahnsysteme zum Einsatz. Kennzeichnungsspezialist<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection hat seine Querbahnetikettierer jetzt mit neuen Funktionen ausgestattet,<br />

darunter auch mit einer automatisierten Kennzeichnungskontrolle.<br />

Im Produktionsprozess kommt es immer wieder vor,<br />

dass ein Etikett fehlt, der Barcode nicht lesbar ist oder<br />

die aufgedruckten Daten wie MHD oder Chargennummer<br />

falsch sind. Gelangen solche fehlerhaft etikettierten<br />

oder bedruckten Packungen in den Verkauf, kann<br />

dies negative Folgen haben. Entweder werden die Produkte<br />

erst gar nicht gekauft, weil der Verbraucher den<br />

Fehler erkennt, oder dem Anbieter drohen im schlimmsten<br />

Fall sogar rechtliche Konsequenzen, weil ein Konsument<br />

durch einen falschen Aufdruck zu Schaden<br />

gekommen ist.<br />

Im Verpackungsumfeld gewinnt die automatisierte<br />

Kennzeichnungskontrolle daher immer mehr an Bedeutung,<br />

zumal eine visuelle Kontrolle durch das Bedienpersonal<br />

während des Verpackungsprozesses in der<br />

Regel nicht möglich ist, wie Robert Vollenkemper,<br />

Vertriebsleiter von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection,<br />

ausführt: „Das menschliche Auge ist angesichts der<br />

hohen Geschwindigkeiten, die moderne Verpackungslinien<br />

erreichen, nicht in der Lage, Fehler bei der Etikettierung<br />

zu erfassen. Zudem sind Barcodes und QR-<br />

Codes nur maschinell lesbar.“<br />

Da die Packungen auf einer Tiefziehverpackungsmaschine<br />

in mehreren Reihen und Spuren befüllt, versiegelt<br />

und etikettiert werden, muss eine automatisierte<br />

Kennzeichnungskontrolle normalerweise spurenweise<br />

erfolgen. Das heißt, je nach Auslegung der Verpackungsmaschine<br />

wären zwei, drei oder mehr optische<br />

Kontrollsysteme notwendig. Da der Trend zu immer<br />

größeren und breiteren Verpackungsmaschinen<br />

und damit zu immer mehr Spuren geht, verteuert das<br />

die Investition in ein Kennzeichnungskontrollsystem.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection hat vor kurzem<br />

eine kostensparende Alternative auf den Markt gebracht.<br />

Der Kennzeichnungsspezialist bietet Verpackern<br />

die Möglichkeit einer automatisierten Kennzeichnungskontrolle<br />

direkt am Etikettenspender seiner<br />

Querbahnetikettierer an: „Wir kontrollieren das Etikett<br />

und den Druck auf Richtigkeit, bevor die Etiketten auf<br />

die einzelnen Spuren der Verpackungsmaschine verteilt<br />

werden“, führt Vollenkemper aus. „Für die Kontrolle<br />

der Etikettenanwesenheit reicht dann ein einfacher<br />

Lumineszenzsensor an den einzelnen Spuren aus.“<br />

Das Ganze funktioniert so: Das Etikettenband wird<br />

über Umlenkrollen von der Rolle abgewickelt und dabei<br />

straff gehalten. Ein Drucker druckt die produktionsbezogenen<br />

Daten. Zwischen dem Drucker und der<br />

Spendekante findet die Kennzeichnungskontrolle mit<br />

einem entsprechenden Kamerasystem statt.<br />

Wird das Etikett an der Spendekante vom Trägerband<br />

gelöst, erfolgt der Eintrag in die Streckensteuerung,<br />

versehen mit der Information, ob die Kennzeichnung<br />

in Ordnung ist oder nicht. So wird gewährleistet,<br />

dass ein Produkt mit fehlerhafter Kennzeichnung tatsächlich<br />

später über ein Handlingsystem automatisch<br />

aus der Strecke entfernt werden kann.<br />

26


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Das automatisierte Kennzeichnungssystem ist optional<br />

für alle Querbahnetikettierer der Serie MR600 von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection erhältlich. Die Reihe<br />

bot bisher bereits die Funktion „no product, no label“<br />

für eine Leerpackungserkennung. Das heißt, dass nur<br />

die Packungen etikettiert werden, die auch tatsächlich<br />

befüllt worden sind. Leerpackungen werden von<br />

einem Sensor erkannt und bleiben bei der Etikettierung<br />

unberücksichtigt.<br />

Etikettenvorschau erleichtert Auswahl<br />

Eine weitere Innovation erhöht den Bedienkomfort gerade<br />

bei häufig wechselnden Produkten: die Etikettenvorschau,<br />

die über die <strong>MULTIVAC</strong>-Benutzeroberfläche<br />

HMI 2.0 angezeigt wird. Dabei wird ein Bild des Etiketts<br />

über die USB-Schnittstelle des HMI 2.0 geladen<br />

und dem entsprechenden Job zugeordnet. Der Bediener<br />

sieht beim Aufrufen des Jobs sofort, welches Etikett<br />

zu welchem Produkt gehört.<br />

Alternativ kann auch ein Foto der fertigen Packung<br />

hinterlegt werden, das zeigt, wie das Etikettierergebnis<br />

genau aussehen soll. „So werden langes Suchen,<br />

Rückfragen oder gar falsche Etiketten auf dem Produkt<br />

von Anfang an vermieden. Der Vorteil dieser Etikettenvorschau<br />

wird besonders deutlich, wenn man bedenkt,<br />

dass in manchen Betrieben leicht bis zu 50 verschiedene<br />

Etiketten im Einsatz sind“, sagt Vollenkemper.<br />

Energiesparmodus für Stillstandszeiten<br />

Auch in Sachen Energieeffizienz hat <strong>MULTIVAC</strong><br />

Marking & Inspection bei seinen Querbahnetikettierern<br />

nachgerüstet: Nach einer bestimmten Zeit, die<br />

vom Anwender vorab eingestellt werden kann, schalten<br />

sich automatisch die Lüfter und die Schrittmotoren<br />

ab. Das senkt nicht nur den Energieverbrauch, sondern<br />

hat auch den Nebeneffekt, dass insbesondere<br />

die Lüfter als Geräuschquelle entfallen. Beim Start der<br />

Tiefziehverpackungsmaschine laufen die Querbahnetikettierer<br />

wieder automatisch an. Benötigte Messfahrten<br />

werden vollautomatisch durchgeführt.<br />

27


<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Etikettieren am<br />

laufenden Band<br />

Transportbandetikettierer von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

Tiefziehpackungen werden normalerweise von Querbahnetikettierern direkt auf der Verpackungsmaschine<br />

etikettiert. Es gibt jedoch Anwendungen, für die sich Transportbandetikettierer besser eignen.<br />

Bei der Etikettierung von Tiefziehverpackungen sind<br />

Querbahnetikettierer in der Regel erste Wahl. Ist die<br />

Etikettierung allerdings nicht von Anfang an eingeplant,<br />

kann es vorkommen, dass für die Montage eines Querbahnetikettierers<br />

nicht ausreichend Platz an einer Verpackungsmaschine<br />

vorhanden ist. Wenn die Etikettierung<br />

von oben und von unten erfolgen soll, muss das<br />

Bedienpersonal von beiden Seiten Zugang zum System<br />

haben. Bei einem Transportbandetikettierer hingegen<br />

können beide Etikettenspender von einer Seite<br />

bedient werden.<br />

Besondere Etikettenpositionen<br />

Auch die gewünschte Position der Etiketten spielt bei<br />

der Wahl des Etikettierers eine Rolle: Querbahnsysteme<br />

spenden Etiketten nur von oben und/oder unten.<br />

Mit Transportbandetikettierern können Etiketten von<br />

allen Seiten auf die Packung aufgebracht werden –<br />

auch auf Seitenflächen oder über Ecken. Soll die Tiefziehpackung<br />

mit einem Wiederverschlussdeckel versehen<br />

werden, lässt sich der Deckel durch den Einsatz<br />

dieser Technologie mit einem Etikett fixieren. Ein<br />

Transportbandetikettierer ist auch dann eine Überle-<br />

28


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

gung wert, wenn im Verpackungsprozess Schlechtpackungen<br />

ausgeschleust werden sollen. Mit dem<br />

Transportbandsystem lassen sich zahlreiche Inspektionssysteme<br />

ohne großen Aufwand kombinieren. Zu<br />

den am häufigsten genutzten Inspektionssystemen<br />

zählen Lumineszenzsensoren, Barcodeleser, intelligente<br />

Kameras sowie PC-basierte Systeme. Ist beispielsweise<br />

der Barcode nicht in Ordnung, wird die Packung<br />

schon auf dem Kennzeichnungssystem ausgeschleust.<br />

Transportbandetikettierer bieten in diesem Zusammenhang<br />

auch die Möglichkeit einer schnellen<br />

Korrektur: Stellt ein Sensor nämlich fest, dass auf einer<br />

Packung ein Etikett fehlt, kann die Packung dem Transportbandetikettierer<br />

nochmals zugeführt werden, ohne<br />

dass das Produkt ausgepackt werden muss. Beim<br />

Querbahnetikettierer müssen die Packungen entsorgt<br />

oder ausgepackt und das Packgut muss noch mal dem<br />

Verpackungsprozess zugeführt werden.<br />

Wechsel von einer Linie zur anderen<br />

Kennzeichnungsspezialist <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

hat Transportbandetikettierer (Reihe MR300)<br />

im Programm, die auf Rollen montiert sind. Sie lassen<br />

sich daher leicht von einer Verpackungslinie in eine andere<br />

versetzen. Zudem können sie flexibel außerhalb<br />

des Verpackungsbereichs eingesetzt werden.<br />

Für den ergonomischen Einsatz im Tiefziehverpackungsprozess<br />

sind die Transportbandetikettierer<br />

der Baureihe MR300 von <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

in die Benutzeroberfläche HMI 2.0 integriert.<br />

Deren Menüstruktur ist übersichtlich nach Bedienfunktionen<br />

gegliedert und erlaubt eine einfache und schnelle<br />

Umrüstung bei Produkt- oder Etikettenwechsel. Der<br />

Etikettenspender wird dafür in der Höhe und seitlich<br />

verstellt; auch die Führungsschienen sind verstellbar.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection. Wird der „Job“ für<br />

eine bestimmte Packung geladen, drückt der Bediener<br />

auf der Benutzeroberfläche auf ein dafür vorgesehenes<br />

grafisches Zeichen (Icon). In einem neuen Fenster<br />

erscheinen die Werte, die am Siko-Zähler eingestellt<br />

werden müssen, um das Etikett perfekt auf der jeweiligen<br />

Packung zu positionieren. Dies sorgt auch für<br />

Reproduzierbarkeit der Einstellung.<br />

Etikettenvorschau erleichtert Auswahl<br />

Eine weitere Produktverbesserung erhöht den Bedienkomfort<br />

gerade bei häufig wechselnden Produkten: die<br />

Etikettenvorschau. Hierbei wird ein Bild des Etiketts<br />

über die USB-Schnittstelle des HMI 2.0 geladen und<br />

dem entsprechenden Job zugeordnet. Bei zwei Etikettenspendern<br />

wird ein Bild für jeden Spender abgespeichert,<br />

sodass der Bediener erkennen kann, welches<br />

Etikett oben und welches unten aufgebracht werden<br />

soll. Alternativ kann auch ein Foto der fertigen Packung<br />

hinterlegt werden, das das Etikettierergebnis zeigt.<br />

Unterbrechungsfrei etikettieren<br />

Die Transportbandetikettierer von <strong>MULTIVAC</strong> Marking<br />

& Inspection bieten darüber hinaus eine weitere clevere<br />

Funktion, die Zero Downtime für das unterbrechungsfreie<br />

Etikettieren. Durch eine spezielle Steuerung<br />

übernimmt dabei ein zweiter Spender automatisch<br />

die Etikettierung, wenn das Etikettenband des ersten<br />

aufgebraucht ist oder der Drucker auf Störung geht.<br />

Während die Produktion weiterläuft, kann bequem<br />

eine neue Etikettenrolle nachgelegt oder der Fehler im<br />

Drucker beseitigt werden.<br />

Funktionale Verbesserungen<br />

In jüngster Zeit hat <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

bei seinen Transportbandetikettierern einige funktionale<br />

Verbesserungen eingeführt. So lassen sich die<br />

Einstellwerte für den Etikettenspender im HMI 2.0 abspeichern.<br />

Dazu wurden an den Verstelleinrichtungen<br />

digitale Positionsanzeigen (Siko-Zähler) montiert. „Dadurch<br />

können Anwender die Einstellwerte für jede<br />

Packung in der Steuerung HMI 2.0 hinterlegen. Bisher<br />

mussten diese Einstellwerte schriftlich festgehalten<br />

werden“, sagt Volker Gerloff, Geschäftsführer von<br />

29


<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Von der Rolle<br />

auf die Packung<br />

Mit hochwertigem Etikettiermaterial lassen sich viele Probleme vermeiden<br />

Selbstklebeetiketten von der Rolle haben auch den Lebensmittelsektor erobert. Seit einigen Jahren kommen sie<br />

auch in der Getränkeindustrie vermehrt zum Einsatz. Beim Kauf sollten Anwender auf eine bestimmte Qualität<br />

achten.<br />

Treten bei der Etikettierung von der Rolle Probleme<br />

auf, wird die Fehlerursache zunächst meist beim Etikettierer<br />

vermutet. Dessen Anteil an einer nicht zufriedenstellenden<br />

Produktkennzeichnung ist in der Regel<br />

gering. Weit häufiger liegt es an den Haftetiketten<br />

selbst. Eine fehlerfreie Etikettierung ist „nur mit qualitativ<br />

einwandfreiem Etikettenmaterial möglich“, gibt<br />

Inge Walter, Vertriebsbeauftragte beim Kennzeichnungsspezialist<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection, zu<br />

bedenken.<br />

Beim Stanzen der Etiketten dürfen Silikonschicht<br />

und Trägerband nicht verletzt werden. „Angestanzte<br />

Etiketten sind an der Stanzkontur auf dem Trägerband<br />

zu erkennen. Um wirklich sicherzugehen, kann man<br />

das Trägerband mit einem Textmarker überstreichen<br />

und die Farbe dann mit einem Taschentuch wegwischen“,<br />

erläutert Walter. Ist die Farbe in der Stanzkontur<br />

noch deutlich zu erkennen und auch auf der Trägerrückseite<br />

zu sehen, sind die Etiketten angestanzt.<br />

Wird die Silikonschicht durch das Anstanzen zerstört,<br />

dringt der Kleber in das Trägermaterial ein und<br />

verbindet sich mit dem darunter liegenden Papier. Die<br />

Folge sind Klebefäden beim Ablösen der Etiketten, die<br />

das maschinelle Spenden behindern oder unmöglich<br />

machen.<br />

Ein weiterer Qualitätsmangel ist mit bloßem Auge<br />

gut zu erkennen: Klebstoff, der an den Etikettenrändern<br />

austritt. Ursachen hierfür können Überlagerung,<br />

zu feste Aufwicklung oder zu hohe Lagertemperaturen<br />

sein. Durch dieses so genannte „Ausbluten“ können<br />

die einzelnen Lagen der aufgewickelten Etikettenrolle<br />

miteinander verkleben. Die Folge ist, dass Etiketten<br />

auf der Rückseite des Trägerbandes ankleben und<br />

Störungen bei der Abwicklung der Rolle innerhalb<br />

der Etikettiermaschine verursachen.<br />

Bei Qualitätsmängeln sollte der Anwender immer<br />

beim Etikettenhersteller reklamieren – auch dann,<br />

wenn sich die Farbe des Etiketts beim Etikettieren ablöst.<br />

„In diesem Fall wurde die Farbe nicht ausreichend<br />

getrocknet“, verrät Walter.<br />

Mindestanforderungen an das Trägerband<br />

Kennzeichnungsspezialist <strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection<br />

empfiehlt ein nicht zu dickes Trägerpapier, damit<br />

sich das Etikett einwandfrei um eine scharfe Spendekante<br />

lenken lässt – üblich ist ein Papiergewicht von<br />

65 Gramm pro Quadratmeter. Ist das Material zu dick,<br />

löst sich das Etikett schlecht ab, wenn das Trägerband<br />

umgebogen wird. Gleichzeitig darf das Etikettenmaterial<br />

nicht zu flexibel sein, sondern muss sich, während<br />

es gespendet wird, geradeaus weiterbewegen.<br />

Insbesondere bei sehr kleinen Etiketten sollte das<br />

Trägerband eine Mindestbreite von 16 bis 20 Millimetern<br />

haben. Wird diese Breite unterschritten, kommt<br />

es erfahrungsgemäß schnell zu einem Bandriss:<br />

„In den Etikettierern herrschen aufgrund der hohen<br />

Geschwindigkeiten, mit der die Packungen etikettiert<br />

werden, Zugkräfte, unter denen ein schmales Band<br />

schneller reißt als ein breites“, veranschaulicht Walter.<br />

Wichtig ist zudem, dass die Etiketten auf dem Trägerband<br />

einen gleichbleibenden Abstand zueinander<br />

30


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Selbstklebeetiketten bestehen in der Regel aus<br />

einem mehrschichtigen Materialverbund, der<br />

in der einfachsten Form aus dem eigentlichen<br />

Etikett, einer Klebstoffschicht, einer Silikonschicht<br />

und dem Trägerpapier zusammengesetzt<br />

ist.<br />

Etikett: Papier, Kunststoff etc.<br />

Trennstelle<br />

Klebstoff<br />

Silikon<br />

Trägerpapier<br />

haben. Der Abstand ist notwendig, damit der Etikettierer<br />

den Anfang und das Ende des Etiketts durch seinen<br />

optischen Sensor erkennen kann. Nur so kann er Etiketten<br />

einzeln auf die Packung abspenden. <strong>MULTIVAC</strong><br />

Marking & Inspection hat eine Reihe unterschiedlicher<br />

Etikettensensoren im Programm, die je nach Kombination<br />

von Etiketten- und Trägermaterial zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Sollen die Etiketten nachträglich bedruckt werden,<br />

um beispielsweise ein Mindesthaltbarkeitsdatum oder<br />

einen Barcode aufzubringen, sollte auch dies bei der<br />

Materialauswahl berücksichtigt werden.<br />

Druck und Klebstoff<br />

Die meisten Haftetiketten werden im Flexodruck, im<br />

Digitaldruck, im Buchdruck, im Siebdruck und im<br />

Rollenoffset-Druck bedruckt. Für glänzende Drucke<br />

kommt auch das Heißprägedruckverfahren zum Einsatz.<br />

Einige Druckereien bieten eine Beschriftung<br />

im Tiefdruckverfahren an. Das Verfahren „verursacht<br />

hohe Druckkosten. Es sollte also nur bei sehr hohen<br />

Auftragsmengen verwendet werden“, rät Walter.<br />

Auch bei der Qualität der Klebstoffe haben Einkäufer<br />

die Qual der Wahl. Etikettenhersteller bieten oft<br />

über 50 verschiedene Klebstoffe an. Es gibt Etiketten,<br />

die sich nahezu rückstandsfrei vom Untergrund lösen.<br />

Diese finden meist in der Warenauszeichnung Anwendung.<br />

Umgekehrt werden Etiketten mit Permanentkleber<br />

dort eingesetzt, wo man gerade vermeiden<br />

möchte, dass Etiketten ohne weiteres abnehmbar<br />

sind. „Für unsere Etikettierer stellen wir Musterbögen<br />

zur Verfügung, damit der Kunde unter tatsächlichen<br />

Umgebungsbedingungen testen kann“, sagt Walter.<br />

In jedem Fall sollte der so genannte Release-Faktor<br />

– die Haftung zwischen Klebstoff- und Silikonschicht –<br />

bei der Bestellung so gewählt werden, dass die Etiketten<br />

sich nur an der Spendekante ablösen und nicht<br />

schon an einer anderen Stelle in der Maschine. Für<br />

besonders steife Etiketten oder Booklet-Etiketten gibt<br />

es spezielle Abwickelvorrichtungen wie sie beispielsweise<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection auch für RFID-<br />

Etiketten anbietet.<br />

Als Kennzeichnungsspezialist liefert <strong>MULTIVAC</strong><br />

Marking & Inspection seinen Kunden nicht nur das<br />

richtige Etikettiersystem, sondern auch das passende<br />

Etikettenmaterial. So kann sichergestellt werden, dass<br />

alle verwendeten Materialien und Maschinen perfekt<br />

aufeinander abgestimmt sind.<br />

31


<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

„Kompakt und dennoch<br />

voll linienintegrationsfähig“<br />

Mit dem Traysealer T 600 vervollständigt <strong>MULTIVAC</strong> sein Produktportfolio<br />

Mit dem T 600 hat <strong>MULTIVAC</strong> in diesem Jahr ein neues vollautomatisches Traysealer-Modell im mittleren Leistungsbereich<br />

auf den Markt gebracht. Über dessen Besonderheiten sprachen wir mit Alexander Kult, Produktmanager<br />

für den Geschäftsbereich Traysealer bei <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Anfang Mai hat <strong>MULTIVAC</strong> auf<br />

der IFFA <strong>2013</strong> in Frankfurt erstmals<br />

den automatischen Traysealer<br />

T 600 präsentiert. Wie war die<br />

Resonanz?<br />

Kult: Der T 600 ist auf sehr großes<br />

Interesse beim Fachpublikum gestoßen,<br />

was zum einen daran liegt,<br />

dass dieses Modell preislich sehr<br />

attraktiv ist. Zum anderen hat er<br />

viele Besucher mit seiner Konstruktion<br />

und Bauweise überzeugt.<br />

Welche Eigenschaften zeichnen<br />

die neue Maschine denn aus?<br />

Kult: Der T 600 ist eine sehr kompakte,<br />

aber dennoch voll linienintegrationsfähige<br />

Lösung. Er spricht<br />

damit vor allem diejenigen Unternehmen<br />

an, die bei der Herstellung<br />

von Trayverpackungen einen höheren<br />

Automatisierungsgrad wünschen,<br />

wie zum Beispiel eine automatische<br />

Beladung der Trays mit<br />

dem Packgut. Hervorzuheben ist<br />

in diesem Zusammenhang das<br />

Schalengreifersystem, das mit einer<br />

energieeffizienten Servotechnologie<br />

ausgestattet ist. Außerdem<br />

haben wir beim Design der Maschine<br />

verstärkt Ergonomieaspekte<br />

berücksichtigt.<br />

Lassen Sie uns zunächst über das<br />

Thema Automatisierung sprechen.<br />

Wie wurde diese bei dem neuen<br />

Modell umgesetzt?<br />

32


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Alexander Kult<br />

Produktmanager Traysealer<br />

Kult: Ein so genanntes „Smart<br />

Belt“ reiht die Schalen exakt in<br />

die Position des Schalengreifers,<br />

der die zu versiegelnden Schalen<br />

automatisch in das Werkzeug<br />

transportiert. Zeitgleich werden die<br />

verschlossenen Schalen aus dem<br />

Werkzeug auf das Abführband<br />

übergeben und automatisch aus<br />

dem Traysealer abtransportiert.<br />

Der T 600 unterscheidet sich konstruktiv<br />

von anderen automatischen<br />

Traysealer-Modellen. Bitte<br />

beschreiben Sie die maßgeblichen<br />

Unterschiede.<br />

Kult: Im Gegensatz zu den größeren<br />

Traysealermodellen, bei denen<br />

wir die Portalbauweise anwenden,<br />

haben wir beim T 600 eine<br />

Rahmenbauweise gewählt. Diese<br />

wurde übrigens auch beim T 300,<br />

unserem kleinsten automatischen<br />

Traysealer, angewendet. Die Rahmenbauweise<br />

wirkt sich sehr positiv<br />

auf die Ergonomie der Maschine<br />

aus, da der Zugang zu den verschiedenen<br />

Maschinenkomponenten<br />

einfach leichter ist.<br />

Bei den Werkzeugen und Transportbändern<br />

erfolgt der Zugang<br />

von oben, da die Schutzhauben einfach<br />

nach oben geöffnet werden<br />

können. Außerdem ist der Schaltschrank<br />

seitlich angebracht, was<br />

den Vorteil hat, dass Elektrik und<br />

Pneumatik zentral zugänglich sind.<br />

Das erleichtert unter anderem die<br />

Fehlersuche.<br />

Gibt es weitere Besonderheiten?<br />

Kult: Beim Werkzeugaufbau haben<br />

wir den Umfang der zu wechselnden<br />

Komponenten auf ein Minimum<br />

reduziert. Das war einer der<br />

zentralen Kundenwünsche, die wir<br />

berücksichtigt haben. Außerdem<br />

ist die Zuführung für die Deckelfolie<br />

so gestaltet, dass diese sehr<br />

schnell gewechselt werden kann.<br />

Beide Maßnahmen reduzieren die<br />

Maschinenstillstandzeiten auf ein<br />

Minimum.<br />

Für welche Einsatzgebiete wurde<br />

der T 600 entwickelt?<br />

Kult: Die Haupteinsatzgebiete des<br />

T 600 liegen im Bereich Nahrungsmittel,<br />

wobei das Spektrum der zu<br />

verpackenden Lebensmittel von<br />

Fleisch, Wurst, Käse und Convenience-Artikeln<br />

über Seafood und<br />

Fisch bis hin zu Obst, Gemüse und<br />

Salaten reicht. Der T 600 eignet<br />

sich aber genauso gut für die Verpackung<br />

von medizintechnischen<br />

Geräten und Non-Food-Produkten.<br />

Kann der T 600 auch für die Herstellung<br />

von speziellen Packungen<br />

wie zum Beispiel Skin-Packungen<br />

eingesetzt werden?<br />

Kult: Ja, hier ist der T 600 sehr<br />

variabel nutzbar. Er kann sowohl<br />

MAP-Verpackungen mit und ohne<br />

LID-Folie, Skin-Isopack-Verpackungen<br />

sowie Slicepac-Verpackungen<br />

herstellen. Auch Tri-Web-Packungen<br />

sind möglich. Unterschiedliche<br />

Schneidwerkzeuge erlauben zudem<br />

die Herstellung von Tray-Verpackungen<br />

mit und ohne Folienüberstand.<br />

Mit der Neuentwicklung des T 600<br />

hat <strong>MULTIVAC</strong> die Lücke in seinem<br />

Traysealer-Portfolio zwischen dem<br />

etwas kleineren Kompaktmodell<br />

T 300 und den Hochleistungsmodellen<br />

geschlossen. Was bedeutet<br />

das für Ihre Positionierung am<br />

Markt?<br />

Kult: <strong>MULTIVAC</strong> bietet mittlerweile<br />

das größte Portfolio an Traysealern<br />

am Markt an, die halbautomatischen<br />

Traysealer mit eingeschlossen.<br />

Da der T 600 der<br />

kleinste linienintegrierbare Traysealer<br />

ist, haben wir schon jetzt bei<br />

geringeren Leistungsgrößen die<br />

Möglichkeit, unseren Kunden automatisierte<br />

Traysealer-Lösungen anzubieten.<br />

Damit können wir unseren<br />

Kunden schon viel eher den<br />

Zugang zum vollautomatischen<br />

Verpacken in Trays ermöglichen.<br />

33


<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

34


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Alois Allgaier<br />

Hauptbereichsleiter Steuerungstechnik<br />

Identifikation per<br />

Funktechnologie<br />

RFID steigert auch in der Verpackungsindustrie die Prozesssicherheit<br />

Die berührungslose Radiofrequenz-Identifikation, kurz RFID genannt, wird heute in vielen Branchen genutzt.<br />

Bei <strong>MULTIVAC</strong> wird die Technik zur Benutzer- und Produktidentifizierung eingesetzt. Im Gespräch erklärt Alois<br />

Allgaier, Hauptbereichsleiter Steuerungstechnik von <strong>MULTIVAC</strong>, wie die Technik auch hilft, Produktpiraterie zu<br />

verhindern.<br />

Die RFID-Technik gilt in vielen<br />

Branchen als Zukunftsmodell. Der<br />

echte Durchbruch der smarten<br />

Tags steht zumeist aber noch aus.<br />

Wie sieht es diesbezüglich in der<br />

Verpackungsindustrie aus?<br />

Alois Allgaier: Nicht anders. Es gibt<br />

eine Reihe äußerst vielversprechender<br />

Ansätze. Von einem<br />

Durchbruch möchte ich aber auch<br />

in unserem Industriesegment noch<br />

nicht sprechen.<br />

Woran liegt das?<br />

Allgaier: Ich denke, es kommt wie<br />

bei anderen innovativen Technologien<br />

darauf an, attraktive Einsatzszenarien<br />

zu entwickeln und diese<br />

zu vermarkten – wobei etliche Szenarien<br />

immer nur für bestimmte<br />

Nischen geeignet sind.<br />

Eine Nische, in der <strong>MULTIVAC</strong> die<br />

RFID-Technologie einsetzt, sind die<br />

Spezialkammermaschinen. Können<br />

Sie den Zweck des Einsatzes und<br />

die dahinterstehende Technologie<br />

beschreiben?<br />

Allgaier: Bei unserer Spezialkammermaschine<br />

C 400 TC, die für die<br />

Verpackung von medizinischen<br />

Sterilgütern in Beuteln eingesetzt<br />

wird, dient die RFID-Technologie<br />

dazu, die Beutelhalterung zu identifizieren.<br />

Die medizintechnische<br />

Industrie ist heute mehr und mehr<br />

mit einer hochgradigen Individualisierung<br />

von Verpackungsinhalt und<br />

Kennzeichnung konfrontiert, und<br />

hier leistet die RFID-Technik hervorragende<br />

Dienste.<br />

Wie funktioniert das konkret?<br />

Allgaier: Die Kammermaschine erkennt<br />

die eingesetzte Beutelhalterung<br />

kontaktlos anhand seines<br />

RFID-Tags. Mit dem Einsetzen der<br />

Beutelhalterung wird in der Steuerung<br />

automatisch das richtige Rezept<br />

zu dieser Halterung geladen.<br />

Der Bediener muss zusätzlich noch<br />

den Barcode von Produkt und Beutel<br />

einscannen. Dabei wird überprüft,<br />

ob alle Komponenten zusammenpassen.<br />

Ist das nicht der Fall,<br />

wird der Bediener sofort informiert.<br />

Warum reicht der klassische Barcode<br />

hier allein nicht aus?<br />

Allgaier: Nun, die Transponder-<br />

Chips können wesentlich mehr und<br />

flexiblere Daten aufnehmen, als<br />

sich mit den klassischen Strichoder<br />

Barcodes darstellen lassen.<br />

35


<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Während die EAN-Nummer nur generell<br />

über die Art des Artikels informiert,<br />

lassen sich mit dem auf<br />

RFID-Chips gespeicherten Elektronischen<br />

Produktcode (EPC) zusätzliche<br />

Informationen verarbeiten.<br />

Außerdem ist kein direkter Sichtkontakt<br />

zwischen Reader und<br />

Transponder nötig. Der RFID-Chip<br />

ist ein Datenspeicher, der bei Bedarf<br />

auch neu beschrieben werden<br />

kann. Ein Barcode müsste bei Änderungen<br />

neu generiert und gedruckt<br />

werden.<br />

Stichwort Drucken: Wie sieht es<br />

mit der Handhabung von Funketiketten<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong> aus?<br />

Allgaier: Auf den Kennzeichnungssystemen<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> Marking<br />

& Inspection können RFID-Etiketten<br />

von der Rolle verarbeitet werden.<br />

Ihre Handhabung ist allerdings<br />

anders als die von herkömmlichen<br />

Papier- oder Folienetiketten. Da<br />

RFID-Etiketten ein Inlay aus Mikrochip<br />

und Antenne enthalten, sind<br />

sie vergleichsweise steif. Bei der<br />

Abwicklung über kleine Rollen lösen<br />

sie sich sehr schnell vom Trägerband<br />

ab. Daher wird bei uns<br />

die Abwicklung von RFID-Etiketten<br />

immer speziell auf die jeweilige Anwendung<br />

abgestimmt. Der Rollenumfang<br />

wird deutlich vergrößert,<br />

und wir versuchen, 180-Grad-Umlenkungen<br />

weitestgehend zu vermeiden.<br />

Welche Einsatzszenarien sind für<br />

Ihre Kunden besonders wichtig?<br />

Allgaier: Unserer Erfahrung nach<br />

werden RFID-Etiketten häufig bei<br />

hochpreisigen Waren zur Diebstahlsicherung<br />

eingesetzt. Dabei empfehlen<br />

wir unseren Kunden, die<br />

RFID-Etiketten im Inneren der Verpackungen<br />

anzubringen, damit sie<br />

am PoS nicht entfernt werden können.<br />

Umsetzen lässt sich das sehr<br />

leicht mit Hilfe eines Querbahnetikettierers,<br />

der vor der Siegelstation<br />

auf der Verpackungsmaschine<br />

montiert wird. Wir selbst<br />

haben RFID-Konzepte aber auch<br />

schon im Zusammenhang mit Produktpiraterie<br />

erprobt.<br />

Inwiefern?<br />

Allgaier: Maßnahmen zum Schutz<br />

des eigenen geistigen Eigentums<br />

und zur Rückgewinnung von Marktanteilen<br />

von Nachahmer-Firmen<br />

sind Bestandteil unserer Unternehmensstrategie.<br />

Eine Möglichkeit,<br />

Komponenten oder Maschinenteile<br />

vor Fälschungen zu schützen, stellen<br />

RFID-Systeme dar. Wir haben<br />

2008 bis 2011 an einem Verbund-<br />

Bei <strong>MULTIVAC</strong> wird der Einsatz von RFID-Etiketten exakt auf die jeweilige Anwendung abgestimmt<br />

36


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

projekt mitgewirkt, an dem auch<br />

drei Lehrstühle der Technischen<br />

Universität München beteiligt<br />

waren. Unser Ziel war es, unternehmenskritische<br />

Bauteile von Verpackungsmaschinen<br />

durch Kennzeichnungssysteme<br />

und sichere<br />

Authentifizierungsverfahren absolut<br />

fälschungssicher zu machen.<br />

Dabei haben wir uns auf zwei Bauteile<br />

konzentriert, nämlich die Folientransportkette<br />

und die Siegeldichtungen<br />

für unsere Tiefziehverpackungsmaschinen.<br />

Um Produktpiraterie<br />

bei diesen Bauteilen zu<br />

verhindern, haben wir die RFID-<br />

Technologie zur Produktauthentifizierung<br />

genutzt.<br />

Welches Ergebnis haben Sie erreicht?<br />

Allgaier: Wir konnten eingebaute<br />

Maschinenteile mit Hilfe einer Teilenummer<br />

und einer Signatur eindeutig<br />

als Originale identifizieren.<br />

Neben dem Einbringen der Transponder<br />

in die zu schützenden Bauteile<br />

haben wir eine Verpackungsmaschine<br />

umkonstruiert und mit<br />

den erforderlichen Lesegeräten<br />

ausgestattet.<br />

Welche Vorteile hat diese Lösung<br />

für Ihre Kunden?<br />

Allgaier: Unsere Kunden können<br />

die Daten aus der Produktidentifizierung<br />

in ihrem Produktionsprozess<br />

einsetzen. Beispielsweise<br />

lässt sich die Instandhaltung verbessern,<br />

da sich das Verschleißverhalten<br />

durch eine bauteilindividuelle<br />

Standzeiterfassung besser<br />

vorhersagen lässt und man so die<br />

Kosten besser abschätzen kann.<br />

Außerdem kann es beim Wechsel<br />

der Maschinenteile zu keiner Verwechslung<br />

mehr kommen, da sich<br />

das Bauteil eindeutig identifizieren<br />

lässt. Der Prozess ist also deutlich<br />

sicherer und schneller, was die Stillstandszeiten<br />

reduziert.<br />

Ein Barcodescanner – hier bei der Spezialkammermaschine C 400 TC – kann die Produktidentifizierung über RFID unterstützen<br />

37


<strong>UPDATE</strong> INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Prozessübergreifende<br />

Analysen in Echtzeit<br />

MES-/ERP-Integration von Verpackungssystemen für Medizingüter<br />

Um ihre Fertigungsprozesse IT-seitig durchgängig abbilden zu können, denken immer mehr Anbieter der Medizingüterindustrie<br />

über eine Integration ihrer Verpackungssysteme in übergeordnete IT-Systeme nach. Technisch ist<br />

das kein Problem. Entscheidend ist dabei die Datenselektion.<br />

Der Verpackungsprozess in der Medizingüterindustrie<br />

unterliegt äußerst hohen Qualitätsanforderungen<br />

seitens der europäischen, amerikanischen und asiatischen<br />

Regulierungsbehörden: Er muss jederzeit<br />

transparent und nachvollziehbar sein und im Detail<br />

dokumentiert werden.<br />

Immer mehr Unternehmen der Medizingüterindustrie<br />

denken daher über eine Integration ihrer Verpackungssysteme<br />

in ein produktionsnahes MES<br />

(Manufacturing Execution System) oder ein unternehmens-<br />

beziehungsweise standortübergreifendes<br />

ERP-System (Enterprise Resource Planing) nach.<br />

„Häufig kommen Kunden im Zuge einer Konsolidierung<br />

ihrer hauseigenen MES-/ERP-Landschaft mit<br />

dem Wunsch auf uns zu, jetzt auch die Verpackungssysteme<br />

zu integrieren und so eine einheitliche Datenbasis<br />

zu schaffen“, berichtet Luc van de Vel, Leiter des<br />

Geschäftsbereichs Medical Devices, Cosmetics and<br />

Pharmaceuticals (MCP) bei <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Sowohl ERP- als auch MES-Systeme werden in der<br />

Medizingüterindustrie für die Produktionsplanung und<br />

-steuerung eingesetzt. Allerdings unterstützen ERP-<br />

Lösungen die gesamte Prozesskette eines Unternehmens,<br />

vom Angebotswesen über die Warenwirtschaft,<br />

Produktion und Logistik, bis zum Rechnungswesen<br />

und Kundenbindungsmanagement.<br />

Ein MES dagegen konzentriert sich auf die Planung,<br />

Steuerung und Optimierung der Produktion und bietet<br />

Module wie Qualitätssicherung, Betriebsdatenerfassung,<br />

Maschinendatenerfassung, Projekt- und Personalzeit<br />

sowie einen Leitstand zur Kapazitäts- und Fertigungsplanung.<br />

Integration in zwei Richtungen<br />

Die Integration der Verpackungssysteme in ein MESoder<br />

ERP-System ist in zwei Richtungen möglich: Es<br />

werden Daten von der Verpackungsmaschine an das<br />

IT-System übergeben oder umgekehrt.<br />

Die Übergabe von Verpackungsdaten an ein übergeordnetes<br />

IT-System wird in der Regel genutzt, um<br />

eine papierlose Dokumentation von produktionsrelevanten<br />

Prozessen und Vorgaben zu realisieren. Zudem<br />

können die Daten aus der Verpackungsmaschine zur<br />

Überwachung, Analyse und Optimierung der Produktionsprozesse<br />

genutzt werden.<br />

Anders herum können variable Daten und Produktionsinformationen<br />

wie Batch-Nummer, Produkt-Codes,<br />

Rezepte, Haltbarkeitsdaten oder Inspektions- und Testparameter<br />

aus den übergeordneten IT-Systemen auf<br />

die Steuerung der Verpackungsmaschine und somit<br />

auf die Verpackung übertragen werden. Der Vorteil ist<br />

hier, dass Auftragsdaten und Sollwerte automatisch an<br />

die Verpackungsmaschine übergeben werden. Das<br />

spart Zeit und eliminiert Fehleingaben durch einen manuellen<br />

Transfer.<br />

Die Integration von Verpackungsmaschinensteuerung<br />

und Unternehmensdatenverarbeitung schafft<br />

aber auch die Voraussetzung für eine einfach zu handhabende<br />

Nachkalkulation der einzelnen Chargen. Das<br />

38


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

verbessert zum Beispiel die Kapazitätsplanung, die<br />

Vorgabezeiten und optimiert die Prozessverfolgung.<br />

Datenselektion entscheidend<br />

Was die Verfügbarkeit der Daten angeht, so besteht<br />

kein Mangel. In der Maschinensteuerung der<br />

<strong>MULTIVAC</strong>-Verpackungsmaschinen wird eine große<br />

Vielfalt an Daten erfasst und verarbeitet. Dazu gehören<br />

Standardinformationen über den Produktionsauftrag,<br />

wie zum Beispiel die Anzahl der fertigen Verpackungen,<br />

die Taktrate der Maschine, die Restmenge der<br />

Deckelfolie oder auch die Anzahl der fehlerhaft ausgeschleusten<br />

Verpackungen. Während des Verpackungsprozesses<br />

messen Sensoren kritische Parameter. Die<br />

Parameter werden für jedes zu verpackende Produkt<br />

in Form eines so genannten Rezepts gespeichert.<br />

Die Auswahl der Daten erfolgt bei <strong>MULTIVAC</strong><br />

daher in enger Abstimmung mit dem Kunden. Der<br />

Verpackungsspezialist stellt dazu beispielsweise eine<br />

Variablenliste bereit, aus der ein Anwender auswählen<br />

kann, und berät bei der Auswahl. Da bei der Beschreibung<br />

der Anforderungen jedoch oft ein gewisser<br />

Interpretationsspielraum existiert, ist bei der Durchführung<br />

solcher Projekte die Erstellung eines detaillierten<br />

Lasten- und Pflichtenhefts unabdingbar. „Die<br />

Anforderungen der Kunden müssen durch eine intensive<br />

Zusammenarbeit mit uns als Maschinenhersteller<br />

in ein Anforderungsprofil an die Verpackungsmaschine<br />

übersetzt werden“, sagt van de Vel.<br />

Standardschnittstelle OPC<br />

Technisch erfolgt die Datenübergabe von und an übergeordnete<br />

IT-Systeme über OPC, ein weltweit akzeptierter<br />

Standard zur herstellerunabhängigen Kommunikation<br />

in der Automatisierungstechnik. OPC wird von<br />

führenden MES- und ERP-Systemen, darunter auch<br />

SAP, unterstützt. <strong>MULTIVAC</strong> stellt seine Daten im Format<br />

OPC DA 2.0 zur Verfügung und übergibt sie über<br />

eine Standard-Ethernet-Schnittstelle.<br />

Alles, was Unternehmen bei einer Integration an<br />

zusätzlicher Technik benötigen, ist ein OPC-Server.<br />

Dieser dient als eine Art Datendrehscheibe zwischen<br />

der Benutzersteuerung der Verpackungsmaschine und<br />

dem IT-System. Der OPC-Server holt die Daten am<br />

HMI 2.0 ab und leitet sie an das jeweilige IT-System<br />

weiter. Die Daten werden in Echtzeit bereitgestellt und<br />

können sofort verarbeitet werden. Auf der anderen<br />

Seite können Aufträge und die dazugehörigen Rezepte<br />

vom ERP- beziehungsweise Produktionsleitsystem<br />

direkt an die Verpackungsmaschine oder -linie übergeben<br />

und dort ausgeführt werden.<br />

39


<strong>UPDATE</strong> CONSUMER & INDUSTRIAL<br />

Flexible Maschinen,<br />

weltweiter Service<br />

Beim Verpacken von Konsumgütern bietet <strong>MULTIVAC</strong> Unterstützung auf breiter Basis<br />

Die Konsumgüterindustrie stellt an ihre Verpackungen hohe Anforderungen: Sie müssen ihren Inhalt ansprechend<br />

am PoS präsentieren und Kunden zum Kauf animieren. Die häufig international tätigen Hersteller müssen<br />

dabei schnell auf aktuelle Trends reagieren. Mit seinem Maschinenportfolio und einem global aufgestellten<br />

Servicenetz ist <strong>MULTIVAC</strong> ein idealer Partner im internationalen Wettbewerb.<br />

Nehmen wir klassische Hygieneartikel wie WC-Steine<br />

und Dufterfrischer: Sie werden heute meist in Blisterpackungen<br />

verpackt. Neben ihrer ansprechenden Gestaltung<br />

trägt die Funktionalität von Blisterpackungen<br />

zur Produktqualität bei, wie Valeska Haux, Marketingleiterin<br />

von <strong>MULTIVAC</strong>, erläutert: „Die versiegelte<br />

Packung verhindert, dass sich das individuelle Aroma<br />

der Produkte schon vor dem Öffnen freisetzt. Daher<br />

ist dieses Packungsformat sehr gut für diese Produkte<br />

geeignet, wobei es sich selbstverständlich auch für<br />

andere Produkte aus den Bereichen Haus-, Gartenund<br />

Tierpflege anbietet.“<br />

Das Verpackungsdesign spielt bei der Markenstrategie<br />

vieler Konsumgüterkonzerne eine entscheidende<br />

Rolle. Bei einem vor Kurzem abgeschlossenen<br />

Maschinenprojekt konnte <strong>MULTIVAC</strong> das Produktmarketing<br />

eines international agierenden Kunden aktiv<br />

bei seiner Strategie unterstützen. „Das Unternehmen<br />

40


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

wollte neben einer im günstigen Preissegment angesiedelten<br />

WC-Stein-Marke eine Marke in einem höheren<br />

Preissegment platzieren. In der tiefgezogenen<br />

Verpackung aus Hartfolie hat das Produkt eine höherwertige<br />

Anmutung bekommen, die einen höheren<br />

Preis rechtfertigt“, berichtet Haux. Dabei verpacke das<br />

Unternehmen seine günstige Marke auf der gleichen<br />

Maschine wie den teureren WC-Stein und werde durch<br />

die Nutzung unterschiedlicher Formwerkzeuge den<br />

verschiedenen Anforderungen bezüglich der Produktpräsentation<br />

gerecht, so die Marketingleiterin.<br />

Breites Maschinenspektrum<br />

Tiefgezogene Kunststoffverpackungen eignen sich<br />

nicht nur für die Präsentation am PoS, sondern sind<br />

auch in der Herstellung besonders wirtschaftlich, wie<br />

Haux erläutert: „Der Tiefziehverpackungsprozess lässt<br />

sich vollständig automatisieren. Daher ist er im Vergleich<br />

zu alternativen Verpackungsverfahren sehr kosteneffizient.<br />

Zudem lassen sich auch weiterführende<br />

Systeme wie Kennzeichnungs- und Inspektionssysteme<br />

in den automatisierten Prozess integrieren.“<br />

Die erwähnten WC-Steine werden auf einer Tiefziehverpackungsmaschine<br />

vom Typ R 245 verpackt.<br />

Die Maschine ist skalierbar und lässt sich schnell auf<br />

individuelle Anforderungen anpassen. Aufgrund des<br />

einfachen Werkzeugwechsels können Produktionsmitarbeiter<br />

die Maschine leicht umrüsten, was eine<br />

flexible Produktion unterschiedlicher Verpackungsformate<br />

erlaubt. Durch ihre offene IP-Steuerung kann sie<br />

leicht in automatisierte Linien integriert werden. „Mit<br />

der neuen Maschine konnte der Kunde den Personalaufwand<br />

um 50 Prozent reduzieren“, ergänzt Haux.<br />

Neben der R 245 von <strong>MULTIVAC</strong> setzen Konsumgüterkonzerne<br />

auch Hochleistungsmaschinen der Baureihe<br />

R 5xx ein. Die Hochleistungsmaschinen sind auf<br />

maximalen Ausstoß und den Einsatz unter industriellen<br />

Produktionsbedingungen ausgelegt. Sie bieten sehr<br />

vielfältige Ausstattungsoptionen, sodass Unternehmen<br />

flexibel auf veränderte Anforderungen bei der Verpackung<br />

eines Produkts reagieren können.<br />

Kunden einen weltweiten Rundum-Service bietet.<br />

„Globale Konzerne arbeiten aus Gründen der Standardisierung<br />

oft in allen Ländern mit dem gleichen<br />

Equipment. Stellt ein solches Unternehmen beispielsweise<br />

seine Verpackungsprozesse um, müssen die<br />

Maschinen an allen Produktionsstandorten adaptiert<br />

werden“, berichtet Haux.<br />

Um die multinationalen Konzerne bei diesen Anforderungen<br />

zu unterstützen, hat <strong>MULTIVAC</strong> ein flächendeckendes<br />

Vertriebs- und Servicenetz aufgebaut – und<br />

das nicht nur in ausgewählten strategischen Märkten,<br />

sondern weltweit. Der Verpackungsspezialist verfügt<br />

über Niederlassungen und Verkaufsbüros in mehr als<br />

65 Ländern und bietet seinen internationalen Kunden<br />

standardisierte Services. Zu diesem Service zählt auch,<br />

dass die Techniker an ihren Stützpunkten weltweit<br />

über eigene Ersatzteillager verfügen und in ihren Fahrzeugen<br />

stets eine Palette der gängigsten Verschleißteile<br />

dabeihaben. <strong>MULTIVAC</strong>-Kunden können somit<br />

darauf vertrauen, dass im Störfall ein Techniker zeitnah<br />

vor Ort ist und den reibungslosen Betrieb ihrer Verpackungsanlage<br />

sicherstellt.<br />

Die Tochtergesellschaften von <strong>MULTIVAC</strong> unterstützen<br />

die Hersteller auch dann, wenn Maschinen von<br />

einem Produktionsstandort an einen anderen umgezogen<br />

werden sollen. Dabei werden der Umzug der<br />

Maschine und die Anpassung der Werkzeuge vom<br />

jeweiligen lokalen technischen Kundendienst von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> begleitet. „Unsere Kunden können ihre<br />

Maschinen problemlos von einem Standort an einen<br />

anderen transferieren und beziehen dort eine ebenso<br />

schnelle wie kompetente Betreuung durch den<br />

<strong>MULTIVAC</strong>-Kundendienst des jeweiligen Landes“, beschreibt<br />

Wolfgang Recher, Leiter des internationalen<br />

<strong>MULTIVAC</strong>-Kundendienstes.<br />

Service für standardisierte Verpackungsprozesse<br />

Der Markt für Haushalts- und Hygieneprodukte wird<br />

heute ohnehin von wenigen so genannten Power<br />

Brands beherrscht, die von großen, weltweit agierenden<br />

Konsumgüterunternehmen gemanagt werden.<br />

Viele dieser Multis vertrauen seit Jahren auf<br />

<strong>MULTIVAC</strong>, das als einer der wenigen Anbieter seinen<br />

41


<strong>UPDATE</strong> CONSUMER & INDUSTRIAL<br />

Marktgerecht verpackt<br />

für Schwellenländer<br />

Energizer entwickelt Verpackungskonzept mit <strong>MULTIVAC</strong><br />

Marketingstrategien, die in Industrieländern erfolgreich sind, floppen oft, wenn sie auf Entwicklungs- und<br />

Schwellenländer übertragen werden. Daher hat der US-amerikanische Energizer-Konzern sein Verpackungskonzept<br />

für haushaltsübliche Batterien an die Bedürfnisse von Handel und Konsumenten in den Schwellenmärkten<br />

angepasst.<br />

Während in Europa und Amerika der private Konsum<br />

weitgehend stagniert, führen die zunehmende Verstädterung<br />

und die Entwicklung einer neuen Mittelschicht<br />

in den Emerging Markets zu einem erhöhten<br />

Konsum und einer verstärkten Nachfrage nach Gütern<br />

des täglichen Bedarfs, wie zum Beispiel der Haushaltsbatterie.<br />

Der US-amerikanische Konzern Energizer hat<br />

diesen Trend erkannt und positioniert seine Produkte<br />

seit einiger Zeit auch in den aufstrebenden Märkten<br />

der so genannten Dritten Welt.<br />

Hier sind die Anforderungen am PoS ganz andere<br />

als in den Industrieländern, wie Larry Worley, leitender<br />

Verpackungsingenieur des Energizer-Entwicklungszentrums<br />

in Westlake, berichtet: „Bei Batterien haben<br />

wir es in der Regel mit Spontankäufen zu tun. Daher<br />

müssen die Produkte am PoS sehr gut zu sehen<br />

sein. In Schwellenländern werden die Batterien zu<br />

einem großen Teil über Dorfläden und Kioske vertrieben.<br />

Diese sind oft sehr voll und unübersichtlich.“<br />

Die Marktstrategen benötigten also ein Verpackungs-<br />

konzept, das die Batterien ausnehmend gut am PoS<br />

präsentiert.<br />

Hinzu kamen weitere Anforderungen der Emerging<br />

Markets: Durch die zum Teil noch geringe Kaufkraft der<br />

Konsumenten müssen die Batterien auch einzeln erwerbbar<br />

sein. Zudem muss die Verpackung einen zuverlässigen<br />

Schutz vor Diebstahl bieten, da es in den<br />

Dorfläden und Kiosken keinen elektronischen Diebstahlschutz<br />

wie in europäischen Geschäften gibt. Trotz<br />

dieser umfangreichen Anforderungen müssen die Verpackungskosten<br />

den wirtschaftlichen Anforderungen<br />

der Hersteller genügen.<br />

Innovatives Verpackungskonzept<br />

Zusammen mit <strong>MULTIVAC</strong> hat Energizer ein neues<br />

Verpackungskonzept entwickelt, mit dem handelsübliche<br />

Haushaltsbatterien der Klassen AA sowie AAA<br />

zunächst in Blister-Packungen à 20 Stück verpackt,<br />

später jedoch einzeln vertrieben werden können.<br />

42


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Neben Batterien, Akkus, Ladegeräten und Glühbirnen<br />

fertigt der US-amerikanische Konzern Energizer mit Hauptsitz<br />

in St. Louis, Missouri, bekannte Markenartikel wie<br />

Wilkinson Sword ® oder Banana Boat ® für die Körperpflege.<br />

Insgesamt vertreibt die Energizer Holding mehr<br />

als 30 eingetragene Marken in mehr als 160 Ländern weltweit.<br />

Das Unternehmen beschäftigt weltweit 16.000 Mitarbeiter<br />

an 50 Standorten.<br />

43


<strong>UPDATE</strong> CONSUMER & INDUSTRIAL<br />

Durch eine Perforation lassen sich die Batterien Stück für Stück abtrennen<br />

und am PoS einzeln verkaufen<br />

Die Packungen sind so gestaltet, dass die Batterien aus der Packung<br />

gedrückt werden können. Dabei reißt der bedruckte Karton ein<br />

44


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Die Verpackung besteht aus einer transparenten<br />

Hartfolie, in die für jede der 20 Batterien eine separate<br />

Kavität tiefgezogen wird. In diese wird die Batterie<br />

dann eingelegt. Die Verpackungsmulde ist so gestaltet,<br />

dass die Batterien sicher und stabil in der Packung<br />

positioniert sind.<br />

Die befüllten Packungen werden mit einem vollflächig<br />

bedruckten kaschierten Karton versiegelt. Da<br />

es durch Temperaturschwankungen zu Volumenänderungen<br />

der Packungsatmosphäre kommen kann, ist<br />

die Siegelnaht im Randbereich der Packung durch<br />

eine kleine Öffnung unterbrochen, wodurch ein Luftaustausch<br />

ermöglicht wird. Dadurch kann vermieden<br />

werden, dass die Packung sich verformt.<br />

Das Packungsdesign ist so ausgelegt, dass die Packungen<br />

für den Transport in der Sekundärverpackung<br />

ineinander gestapelt werden können. Dadurch wird der<br />

Platzbedarf in der Umverpackung optimiert.<br />

Die Blister-Packungen sind mit einer Eurolochung<br />

für die hängende Präsentation im Regal versehen.<br />

Durch eine Perforation lassen sich die Batterien Stück<br />

für Stück abtrennen und am PoS separat verkaufen.<br />

„Dadurch entfallen auf die einzelne Batterie nur minimale<br />

Verpackungskosten bei maximaler Präsenz am<br />

PoS“, sagt Worley. Die Packungen sind so gestaltet,<br />

dass die Batterien aus der Packung gedrückt werden<br />

können. Dabei reißt der Deckkarton ein.<br />

Schneidungen und Formaten angeht. Für die Unterfolie<br />

der Energizer-Batterien kommt PVC-Folie mit<br />

einer Stärke von 200 µ zum Einsatz. Die Tiefziehverpackungsmaschine<br />

kann auch andere Hartfolien, wie<br />

zum Beispiel APET, verarbeiten.<br />

Die Steuerung der R 145 erfolgt über den Industrie-PC<br />

(IPC) 06, der mit einem zwölf Zoll großen LCD-<br />

Touchscreen-Display und der grafischen Benutzeroberfläche<br />

HMI 2.0 ausgestattet ist. Das HMI 2.0 stellt<br />

den ganzen Verpackungsprozess in intuitiv verständlichen<br />

Piktogrammen dar. Zudem bietet es mehr als<br />

40 Bediensprachen und eine umfassende Auswahl an<br />

Schriftzeichen, darunter alle EU-Sprachen, Arabisch<br />

sowie viele asiatische Sprachen. Über die Sprachenauswahl<br />

lässt sich die Steuerung komplett umstellen.<br />

Daher sind die Verpackungsmaschinen von <strong>MULTIVAC</strong><br />

in sehr vielen Ländern der Welt problemlos einsetzbar.<br />

„Das Verpackungskonzept und die Verpackungsmaschine<br />

haben sich als Schlüssel zum Erfolg erwiesen“,<br />

fasst Projektleiter Worley abschließend zusammen.<br />

Tiefziehverpackungsmaschine R 145<br />

Die tiefgezogenen Blister-Packungen werden im indonesischen<br />

Cimanggis auf einer Tiefziehverpackungsmaschine<br />

vom Typ R 145 produziert. Die R 145 ist mit<br />

einem 40-nutzigen Vario-Werkzeug (zehn Spuren und<br />

vier Reihen) bestückt. Mit einer Abzugslänge von<br />

280 Millimetern erreicht die R 145 eine Kapazität von<br />

sieben bis acht Zyklen pro Minute und fertigt 280 bis<br />

320 Packungen pro Minute.<br />

Bei der Auswahl der Verpackungsmaschine gab<br />

die hohe Flexibilität der Maschinen von <strong>MULTIVAC</strong><br />

den Ausschlag. „In einem dynamischen Unternehmen<br />

wie Energizer müssen wir frei agieren können, da sich<br />

künftige Anforderungen sehr schnell ändern können“,<br />

sagt Art Alipante, Projektberater bei Energizer Indonesia.<br />

„Neben dem Servicenetzwerk von <strong>MULTIVAC</strong><br />

haben uns vor allem die solide Verarbeitung und die<br />

hohe Flexibilität der R 145 überzeugt“, begründet<br />

Alipante seine Entscheidung für <strong>MULTIVAC</strong>. Die R 145<br />

ist sehr flexibel, was den Einsatz von Packstoffen,<br />

45


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

46


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Präsentieren wie ein<br />

offenes Buch<br />

Kundenfreundliche Verpackungskonzepte für Wurstprodukte<br />

Die Ansprüche von Handel und Verbraucher an die Kundenfreundlichkeit von Verpackungen steigen. Mit ihrer<br />

„Buchpackung“ bietet die Hans Kupfer & Sohn GmbH & Co. KG in Heilsbronn seit Kurzem ein ebenso attraktives<br />

wie verbraucherfreundliches Format für ihren Schinken- und Brühwurstaufschnitt. Umsetzungspartner bei der<br />

Verpackungsentwicklung und beim Maschinenbau war <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Zukunftsweisende Produktionsverfahren und eine<br />

trendsichere Produktentwicklung sind seit jeher Teil<br />

des Erfolgsrezepts von Kupfer. Dazu gehören auch<br />

kundenfreundliche Verpackungskonzepte, mit denen<br />

sich das Unternehmen von Markt- und Sortimentsbegleitern<br />

abhebt.<br />

Im Oktober des vergangenen Jahres ließen sich die<br />

Marketingverantwortlichen von Kupfer von der Duopackung<br />

der Laschinger Seafood GmbH zur Entwicklung<br />

eines eigenen neuartigen Verpackungsformats für<br />

seine bereits gelisteten Schinken- und Brühwurstaufschnittprodukte<br />

inspirieren: „Unser Kunde Kupfer wollte<br />

den bisherigen Verpackungsinhalt von 150 Gramm<br />

in einem Format anbieten, das aus zwei zusammenhängenden<br />

Einzelpackungen je 75 Gramm besteht.<br />

Die Packung sollte sich wie ein Buch auf- und wieder<br />

zuklappen und in einem Shelf-Ready-Karton aufrecht<br />

hinstellen lassen“, schildert Projektleiter Matthias Riedel<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> die Idee.<br />

Mit dem innovativen Format wollte der Fleisch- und<br />

Wurstproduzent nicht nur die Packungsoptik verbessern.<br />

Die Marketingverantwortlichen bei Kupfer wollten<br />

ihren Produkten zugleich „einen hohen Wiedererkennungswert<br />

am PoS verschaffen“, so Riedel. „Verbraucher<br />

sollten beim Aufklappen der Packung eine<br />

Art Aha-Effekt haben – nicht nur, weil sie das Format<br />

interessant finden, sondern weil sie auf Anhieb dessen<br />

Vorteile erkennen.“<br />

Da der Aufschnitt auf zwei versiegelte, mit Schutzgas<br />

versehene MAP-Packungsseiten aufgeteilt wird,<br />

kann der Verbraucher die eine Hälfte verzehren, während<br />

die andere Hälfte noch sicher verpackt und damit<br />

länger frisch und haltbar bleibt. Gleichzeitig sollte sich<br />

die Buchpackung jederzeit wieder zusammenklappen<br />

und über seitliche Laschen sicher arretieren lassen,<br />

unter anderem, um Platz im Kühlfach zu sparen.<br />

Projektierungszeit von nur fünf Wochen<br />

Bei der Auswahl von möglichen Partnern für die Umsetzung<br />

dieser Packungsinnovation entschied sich<br />

Kupfer für <strong>MULTIVAC</strong>. Der Allgäuer Verpackungsspezialist<br />

sollte sich bei der Verpackungsentwicklung an der<br />

Duopackung von Laschinger orientieren, das Konzept<br />

jedoch optimieren.<br />

So sollten zum Beispiel die Bodennoppen beziehungsweise<br />

-rippen in der Formplatte entfallen, damit<br />

sich diese nicht auf die geschindelte Wurst abdrücken.<br />

47


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

„Solides Wachstum braucht starke Wurzeln”: Diesem<br />

Motto ist das Familienunternehmen Kupfer seit seiner<br />

Gründung im Jahr 1906 treu geblieben. Das Portfolio<br />

des fränkischen Produzenten umfasst neben Klassikern<br />

wie der Nürnberger Rostbratwurst auch Trendprodukte<br />

wie fettarme Wurstspezialitäten aus Huhn und Pute<br />

oder herzhafte Kochschinken- und Brühwurstvariationen.<br />

Seit 1981 exportiert die Hans Kupfer & Sohn<br />

GmbH & Co. KG ihre Produkte in den europäischen<br />

Markt. Die wachsende Nachfrage hat dazu geführt, dass<br />

das Unternehmen heute mit 580 Mitarbeitern jährlich<br />

rund 32.000 Tonnen Wurstspezialitäten herstellt.<br />

Das Einlegemuster der Wurstscheiben sollte ebenso<br />

verbessert werden wie die Produktpräsentationsfläche<br />

auf der Innenseite der Packung. Zudem wollte Kupfer<br />

die komplette Vorder- und Rückseite der Packung bedrucken.<br />

Damit Verbraucher die Wurstscheiben leicht<br />

aus der Packung entnehmen können, integrierte<br />

<strong>MULTIVAC</strong> anwenderfreundliche Öffnungshilfen für<br />

Rechts- und Linkshänder in Form von zwei tiefgezogenen<br />

Ecken an jeder Einzelpackung. Zudem sollte<br />

der Verbraucher die beiden Packungsseiten nach dem<br />

Zusammenklappen über die seitlichen Laschen wieder<br />

zuverlässig verschließen können.<br />

Auch der Verpackungsprozess wurde in wesentlichen<br />

Aspekten den Anforderungen von Kupfer angepasst.<br />

So veränderte <strong>MULTIVAC</strong> zum Beispiel die<br />

Ausrichtung der Packungen zur Maschinenlaufrichtung,<br />

damit die Buchpackung für ein automatisches<br />

Einlegen von zwei unterschiedlichen Produkten geeignet<br />

ist. Um eine optimale Packungskontur zu erhalten,<br />

setzte <strong>MULTIVAC</strong> bei der Schneidung auf ein Komplettschnitt-Werkzeug.<br />

An den Längsseiten der Buchpackung<br />

wurde eine Perforation eingebracht, sodass<br />

bei der Vereinzelung keine zusätzlichen Querstanzen<br />

notwendig sind. Die Verpackungsentwicklung fand sowohl<br />

bei Kupfer als auch im Anwendungszentrum von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> in Wolfertschwenden statt. Aufgrund des<br />

engen Zeitfensters wurde die Projektierung bereits<br />

nach fünf Wochen abgeschlossen.<br />

Um die Buchpackungen in großer Stückzahl produzieren<br />

zu können, installierte <strong>MULTIVAC</strong> in der Produktionsstätte<br />

von Kupfer in Heilsbronn eine automatisierte<br />

End-to-End-Verpackungslinie. Herzstück der Linie<br />

ist die Hochleistungs-Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 535, die auf eine Ausbringung von zwölf Takten pro<br />

Minute ausgelegt ist.<br />

Die Maschine ist mit Servohubwerken ausgestattet<br />

und daher energieeffizient im Betrieb.<br />

Perfekte Hygiene innen und außen<br />

Wie alle <strong>MULTIVAC</strong>-Verpackungsmaschinen ist die<br />

R 535 im <strong>MULTIVAC</strong> Hygienic Design gestaltet, das<br />

die einfache Reinigung und Desinfektion von innen<br />

und außen ermöglicht. Die Auslegung entspricht den<br />

Hygieneanforderungen von Kupfer sowie den Vorschriften<br />

des International Food Standards (IFS).<br />

Bei Unter- und Oberfolie kommen Standardfolien<br />

zum Einsatz, was den Materialeinsatz besonders kosteneffizient<br />

macht. Um Stillstandszeiten aufgrund von<br />

Rollenwechseln zu reduzieren, ist die R 535 mit einer<br />

Jumbofolienaufnahme für Unterfolien ausgestattet.<br />

Eine Reckvorrichtung sorgt dafür, dass die zielbedruckte<br />

Unterfolie passgenau zur Oberfolie positioniert wird.<br />

Integration von Drittkomponenten<br />

<strong>MULTIVAC</strong> integriert auch Komponenten von Drittanbietern<br />

in seine Verpackungslösungen. Bei Kupfer wurden<br />

ein leistungsstarker Slicer sowie ein automatischer<br />

Einleger der Firma Weber in die Linie eingebunden.<br />

Der Einleger faltet die hauchdünn geschnittenen Schin-<br />

48


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

ken- oder Brühwurstscheiben akkurat zusammen und<br />

legt sie in die tiefgezogenen Packungsmulden ein.<br />

Die Buchpackungen werden mit einer flexiblen<br />

Deckelfolie versiegelt. Diese wird von Kupfer ebenso<br />

wie die äußeren „Buchrücken“ für das Branding und<br />

die Kommunikation von Produktinformationen genutzt.<br />

Zudem wird das Mindesthaltbarkeitsdatum auf beiden<br />

Seiten der Packung aufgedruckt. Um variable Produktdaten<br />

auf die Packung oder einen Einlegekarton<br />

aufzubringen, hat <strong>MULTIVAC</strong> die neuesten Kennzeichnungs-<br />

und Etikettiersysteme seiner Tochter<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Marking & Inspection in die Verpackungslinie<br />

integriert. Der Druck erfolgt direkt auf der Folie,<br />

sodass keine zusätzlichen Etiketten benötigt werden.<br />

Mit Hilfe eines Handhabungsmoduls werden die<br />

Buchpackungen einer Falteinrichtung zugeführt, die<br />

die Packungshälften zusammenklappt und die seitlichen<br />

Wiederverschlusslaschen automatisiert arretiert.<br />

<strong>MULTIVAC</strong> hat dazu das Handhabungsmodul H 240<br />

in die Linie integriert. Der H 240 verfügt über eine<br />

Zwei-Achs-Parallelkinematik vom Typ HR 272, die die<br />

Packungen mit bis zu 50 Pick & Place-Zyklen aus dem<br />

Komplettschnitt entnimmt und auf der Zuführstrecke<br />

der Falteinrichtung ablegt. Eine Checkweigher-Metalldetektor-Kombination<br />

vom Typ MR822 prüft die<br />

Packungen zuverlässig auf das korrekte Produktgewicht<br />

und auf metallische Kontaminationen. Nicht-in-<br />

Ordnung-Packungen werden separiert aus der Verpackungslinie<br />

ausgeschleust.<br />

Über die Bedienoberfläche HMI 2.0 kann selbst<br />

wenig technikaffines und angelerntes Bedienpersonal<br />

die komplette Funktionalität der Verpackungslinie per<br />

Fingerzeig bedienen.<br />

Sämtliche Linienkomponenten sind an die hausinterne<br />

Betriebsdatenerfassung von Kupfer angebunden.<br />

Technisch erfolgt die Datenübergabe über eine<br />

OPC-Schnittstelle, den Standard zur herstellerunabhängigen<br />

Kommunikation in der Automatisierungstechnik.<br />

Die Kennzeichnungstechnik ist an die hausinterne<br />

Druckdatenverwaltung des ERP-Systems angebunden<br />

und gewährleistet somit eine fehlerfreie<br />

Chargen- und MHD-Kennzeichnung.<br />

Die neue Buchpackung von Kupfer ist bereits auf<br />

dem Markt. Die Produkte werden derzeit über Aldi Süd<br />

vertrieben.<br />

49


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Easy Opening zu<br />

Ende gedacht<br />

Die neuen Fleischverpackungen von Coop sind das Ergebnis einer erfolgreichen Forschungsarbeit<br />

Seit Februar stehen neuartige Easy-to-Open-Packungen in den Fleischregalen des Schweizer Handelsunternehmens<br />

Coop. Die neue Verpackung ist das Ergebnis der Forschungsarbeit des Fraunhofer-Instituts. Für die Produktion<br />

der neuen Packungen hat <strong>MULTIVAC</strong> ein neues Form- und Siegelwerkzeug entwickelt.<br />

Die Wissenschaft forscht, Industrie und Handel setzen<br />

die Ergebnisse um, die Konsumenten profitieren – bei<br />

den Ende Februar lancierten, peelfähigen Easy-to-<br />

Open-Packungen von Coop hat dieses Zusammenspiel<br />

erfolgreich funktioniert. Die für Fleisch- und Wurstwaren<br />

eingesetzten versiegelten Tiefziehverpackungen<br />

lassen sich wirklich einfach öffnen. Dafür sorgen<br />

beidseitige und damit für Rechts- und Linkshänder geeignete<br />

Griffmulden mit leicht zu greifenden Öffnungslaschen<br />

und eine Siegelnahtgeometrie, die bis ins<br />

Detail durchdacht ist. Grundlagen für diese Verpackungsentwicklung<br />

waren Untersuchungen und Entwicklungen<br />

des Fraunhofer Anwendungszentrums für<br />

Verarbeitungs- und Verpackungsmaschinen (Fraunhofer<br />

AVV) in Dresden. Das Fraunhofer AVV erforschte<br />

detailliert die Parameter, die das Öffnungsverhalten<br />

von Peelverpackungen beeinflussen, und leitete daraus<br />

konkrete Empfehlungen für die Verpackungsgestaltung<br />

ab. Diese betreffen unter anderem Parameter,<br />

die die Öffnungskraft bestimmen – das ist vor allem<br />

die Geometrie der Siegelnaht – und Parameter, die das<br />

Handling betreffen, wie Anordnung und Tiefe der Griffmulden<br />

sowie die Größe der Grifflasche. Coop und<br />

der Fleischverarbeiter Bell haben mit Hilfe dieser Empfehlungen<br />

und mit Unterstützung durch das Fraunhofer<br />

AVV leicht zu öffnende Tiefziehverpackungen für<br />

Fleischwaren entwickeln lassen. Partner des Projekts<br />

waren verschiedene Folienlieferanten und der Verpackungsmaschinenhersteller<br />

<strong>MULTIVAC</strong> mit seiner<br />

Schweizer Tochtergesellschaft in Hünenberg im<br />

Kanton Zug. <strong>MULTIVAC</strong> entwickelte neue Form- und<br />

Siegelwerkzeuge für die Herstellung der Easy-to-<br />

Open-Verpackungen auf bestehenden Maschinen.<br />

Mittlerweile sind mehrere der bei Bell im Einsatz stehenden<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen umgerüstet.<br />

Weitere sollen folgen. Auf der IFFA <strong>2013</strong> in Frankfurt<br />

wurde die Verpackungsentwicklung erstmals einem<br />

internationalen Messepublikum gezeigt. Die Resonanz<br />

war sehr positiv. Gut möglich, dass bald auch Konsumenten<br />

in anderen Ländern von der Deutsch-Schweizer<br />

Verpackungsentwicklung profitieren.<br />

Der Originaltext erschien in der Schweizer Fachzeitschrift Pack Aktuell.<br />

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AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Rege Nachfrage nach<br />

Hochdruckbehandlung<br />

Longfresh Australien nimmt HPP-Anlage in Betrieb<br />

Das australische Unternehmen Longfresh wurde mit dem Ziel gegründet, die Haltbarkeit von gesunden und nahrhaften<br />

Lebensmitteln zu verlängern. Dazu hat das Unternehmen mit Sitz im Großraum Sydney in eine HPP-<br />

Anlage von <strong>MULTIVAC</strong> mit einer Kapazität von 160 Litern investiert.<br />

l o ngfresh<br />

high pressure<br />

processing<br />

l o ngfresh<br />

Anfang Mai endete das umfassende Test- und Validierungsverfahren<br />

für die HPP-Anlange von <strong>MULTIVAC</strong>,<br />

high pressure processing<br />

mit der Longfresh australischen Lebensmittelherstellern<br />

einen Zugang zu der innovativen Technologie ermöglicht<br />

(siehe <strong>UPDATE</strong> 1/2012). Schon kurz danach<br />

konnte Longfresh die HPP-Anlage mit einer Kapazität<br />

von 160 Litern in Betrieb nehmen.<br />

Jason Gledhill von <strong>MULTIVAC</strong> Australien beschreibt<br />

die Installation und Inbetriebnahme bei Longfresh als<br />

einen reibungslosen Prozess: „Die planmäßige Inbetriebnahme<br />

der Anlage wurde unter anderem durch<br />

das hohe Engagement und den hohen Enthusiasmus<br />

der Servicetechniker von <strong>MULTIVAC</strong> aus Deutschland<br />

sowie von <strong>MULTIVAC</strong> Australien möglich. Während<br />

der Installationsarbeiten musste der Produktionsbetrieb<br />

von Longfresh nicht unterbrochen werden.“<br />

Das Geschäftsmodell von Longfresh basiert auf<br />

zwei Säulen. Einerseits beinhaltet es die Hochdruckbehandlung<br />

von eigenen Lebensmittelprodukten, die<br />

sich durch eine sehr hohe Qualität auszeichnen. Diese<br />

sollen vor allem in Australien, Neuseeland und Südostasien<br />

vermarktet werden. Andererseits sollen mit<br />

der HPP-Anlage Lebensmittel anderer Hersteller, vorwiegend<br />

aus dem Großraum Sydney, im Lohnauftrag<br />

hochdruckbehandelt werden.<br />

Die neue HPP-Anlage ist erst seit wenigen Wochen<br />

in Betrieb. Doch bereits jetzt freut sich Longfresh über<br />

die rege Nachfrage nach Lohnbehandlungskapazitäten.<br />

Longfresh ist derzeit der einzige Anbieter von Kapazitäten<br />

für die Hochdruckbehandlung von Lebensmitteln in<br />

der Provinz New South Wales.<br />

„Wir sind davon überzeugt, dass durch die Kombination<br />

der Expertise von Longfresh im Bereich der Entwicklung<br />

von Lebensmittelprodukten für den Endverbrauchermarkt<br />

und der Expertise von <strong>MULTIVAC</strong> im<br />

Bereich der HPP-Technologie eine Reihe erfolgreicher<br />

Produkte entstehen wird, die die aktuellen Bedürfnisse<br />

des australischen Marktes erfüllen“, führt Jason Gledhill<br />

aus und ergänzt: „Longfresh ist für die Eroberung<br />

des lokalen Marktes gut gerüstet.“<br />

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<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Direkt im Ladengeschäft<br />

industriell verpacken<br />

Das Nordby Shoppingcenter implementiert ein einzigartiges Konzept für die Verpackung von Fleisch<br />

Das einige Kilometer von der schwedischen Kleinstadt Strömstad entfernte Nordby Shoppingcenter setzt ein<br />

besonderes Konzept des schwedischen Handels um. Sehr viele Norweger überqueren regelmäßig die Grenze<br />

nach Svinesund in Schweden, um ihren Einkaufswagen mit Lebensmitteln, insbesondere mit Fleisch, zu befüllen.<br />

Vor Kurzem hat Nordby Supermarket, einer von zwei großen Supermärkten im Shoppingcenter, eine neue Filiale<br />

eröffnet, in der der erste industrielle Traysealer in den Räumen eines Ladengeschäfts zum Einsatz kommt –<br />

der T 800 von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Auf dem Parkplatz des Nordby Shoppingcenters ist es<br />

fast unmöglich, ein Fahrzeug mit schwedischem Kennzeichen<br />

zu finden. Es sind vor allem Norweger, die hier<br />

ihre Einkäufe erledigen. Das ist nicht weiter verwunderlich,<br />

denn die Mall liegt nur einige Kilometer von der<br />

norwegischen Grenze entfernt. Die Region ist relativ<br />

dicht besiedelt; Oslo ist nur 100 Kilometer, also weniger<br />

als eine Autostunde, entfernt.<br />

„Mit der im Oktober 2012 eröffneten 3.500 Quadratmeter<br />

großen Filiale erwarten wir dieses Jahr eine Umsatzsteigerung<br />

und möchten die Lücke zu Maxi Food,<br />

den Kollegen am anderen Ende des Einkaufszentrums,<br />

schließen, die einen Umsatz von 970 Millionen Kronen<br />

(112 Millionen Euro) erzielen“, sagt Anders Malm, der<br />

für das Fleischgeschäft im Nordby Supermarket verantwortlich<br />

ist. Er plant den Einkauf, trifft Vereinbarungen<br />

mit Lieferanten und leitet insgesamt 35 Mitarbeiter.<br />

Die beiden Supermärkte gehören zu derselben<br />

Unternehmensgruppe und kämpfen dennoch als<br />

Konkurrenten um die Gunst der Kunden. Seit der Eröffnung<br />

der neuen Filiale besitzt Nordby Supermarket<br />

einen klaren Wettbewerbsvorteil: eine vollautomatische,<br />

speziell für Rinderhackfleisch konzipierte Verpackungslinie.<br />

Mühsam und zeitaufwendig<br />

„Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Abläufe zu<br />

optimieren“, sagt Malm. „Bei der manuellen Verpackung<br />

handelt es sich um einen aufwendigen, zeitraubenden<br />

Vorgang. Dies hat uns dazu veranlasst, nach<br />

Lösungen zur Automatisierung dieses Prozesses zu<br />

suchen. Pro Jahr verarbeiten und verpacken wir rund<br />

650 Tonnen Rinderhackfleisch in unseren Märkten.“<br />

Die vollautomatische Linie zum Verpacken stellte jedoch<br />

keine Sofortlösung dar, da vor allem eine mechanische<br />

Lösung für die Portionierung in Trays fehlte.<br />

„Um uns inspirieren zu lassen, statteten wir einer<br />

Metzgerei in Götenborg einen Besuch ab, die Rinderhackfleisch<br />

industriell verpackt. Mit Unterstützung von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> und Chark Support in Götenborg begannen<br />

wir, uns nach einer eigenen Lösung umzusehen. Der<br />

entscheidende Vorteil von <strong>MULTIVAC</strong> war die Serviceund<br />

Supportorganisation, die uns bereitgestellt wird.<br />

Wir zeichnen uns durch ein sehr großes Absatzvolumen<br />

aus, haben jedoch keine Lagerbestände. Aus<br />

diesem Grund können wir uns keine Ausfallzeiten von<br />

mehreren Stunden erlauben“, betont Malm.<br />

Seit zehn Jahren besitzt Nordby Supermarket eine<br />

Tiefziehverpackungslinie <strong>MULTIVAC</strong> R 230 zum Verpa-<br />

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AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Über 110 Fachgeschäfte auf 80.000 Quadratmetern<br />

sind im Nordby Shoppingcenter im schwedischen<br />

Strömberg angesiedelt. Lebensmittel finden sich in drei<br />

Geschäften. Der Nordby Supermarket ist mit einem<br />

Jahresumsatz von etwa 96 Millionen Euro einer der<br />

größten in Schweden. Im Oktober 2012 wurde eine<br />

zusätzliche Filiale eröffnet und der Supermarkt ist von<br />

3.500 auf 10.000 Quadratmeter gewachsen. Fleischprodukte<br />

machen etwa 40 Prozent des Umsatzes aus.<br />

cken von Aufschnitt in Schutzatmosphäre (MAP). „In<br />

den vergangenen Jahren waren wir mit dem Service<br />

sowie mit den Supportleistungen von <strong>MULTIVAC</strong> äußerst<br />

zufrieden. Einmal geriet ein Motor der Schneidemaschine<br />

in Brand, was zu einem Stillstand führte.<br />

Nach nur wenigen Stunden hatte <strong>MULTIVAC</strong> einen<br />

neuen Motor in unsere Maschine eingesetzt.“<br />

<strong>MULTIVAC</strong> als Generalunternehmer<br />

Die neue Verpackungslinie ist mit einem Fleischwolf<br />

von Seydelmann und einem Mischer von Handtmann<br />

ausgestattet. Bei der Lösung zum Portionieren handelt<br />

es sich um einen von Chark Support bereitgestellten<br />

Füller – ebenfalls von Handtmann. <strong>MULTIVAC</strong> fungierte<br />

von Beginn an als Generalunternehmer. Die Linie<br />

verfügt außerdem über einen Entstapler, Bänder, einen<br />

Traysealer vom Typ T 800 mit MAP-Begasungseinheit,<br />

einen Etikettierer sowie einen integrierten Metalldetektor.<br />

„Jeder Start erfolgt mit voller Produktionsgeschwindigkeit.<br />

Wir stellen innerhalb von sechs Minuten<br />

und 24 Sekunden eine Palette her. Eine Palette<br />

setzt sich aus 24 Kisten mit je vier Trays zusammen,<br />

die jeweils 2,2 Kilogramm Hackfleisch enthalten“, so<br />

Anders Malm.<br />

Für die neue Verpackungslinie war eine Investition<br />

in Höhe von etwa 630.000 Euro erforderlich. Von diesem<br />

Betrag ließ sich die Geschäftsleitung jedoch nicht<br />

abschrecken: „Natürlich ist dies eine erhebliche Investition,<br />

aber dadurch konnten wir die Arbeitsbedingungen<br />

für unsere Mitarbeiter deutlich verbessern.“<br />

Nordby Supermarket plant, in Zukunft noch mehr<br />

Fleisch mit der neuen Verpackungslösung zu verpacken:<br />

„Früher lag die Haltbarkeit von Rinderhackfleisch<br />

bei ein bis zwei Tagen. Heute erzielen wir eine Haltbarkeit<br />

von mindestens fünf Tagen. Wir könnten sogar<br />

eine Haltbarkeit von sieben Tagen erreichen, doch das<br />

ist gar nicht notwendig, da das Hackfleisch zu diesem<br />

Zeitpunkt den Markt schon lange verlassen hat.“<br />

53


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Die belgische TerBeke-Gruppe ist für ihr hochwertiges<br />

Lebensmittelsortiment bekannt. Das Unternehmen konzentriert<br />

sich auf die Herstellung von Fertigmenüs und<br />

die Verarbeitung von Fleischereiprodukten, die unter<br />

dem Namen L’Ardennaise ® , Pluma ® und Daniel Coopman<br />

® produziert werden. Die Fertigmenüs werden unter<br />

den Markennamen Come a casa ® und Vamos ® europaweit<br />

vertrieben. TerBeke ist Marktführer für gekühlte<br />

Lasagne in Europa. Die börsennotierte Gruppe verfügt<br />

über neun Produktionsstätten in Belgien, den Niederlanden<br />

und Frankreich und beschäftigt etwa 1.750 Mitarbeiter.<br />

Im Jahr 2012 erzielte TerBeke einen Umsatz<br />

von 421,1 Millionen Euro.<br />

Echte Schwergewichte<br />

automatisch verpackt<br />

TerBeke vertraut auf <strong>MULTIVAC</strong><br />

Um seine meterlangen Kaliberwürste aus Geflügel automatisch zu verpacken, hat der belgische Fleischproduzent<br />

TerBeke vor zwei Jahren in eine Hochleistungs-Tiefziehverpackungslinie von <strong>MULTIVAC</strong> investiert.<br />

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AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Seine neun Werke beliefert die belgische TerBeke-<br />

Gruppe mit Kaliberwürsten aus Geflügel von einem<br />

Meter Länge und mit einem Durchmesser von 145 Millimetern,<br />

die vor Ort weiterverarbeitet und endverpackt<br />

werden.<br />

Um die etwa zehn bis 15 Kilogramm schweren<br />

Geflügelstangen frisch und transportsicher in Vakuum<br />

zu verpacken, nutzte TerBeke lange Zeit eine Kammerbandmaschine.<br />

Allerdings lief der Verpackungsprozess<br />

weitgehend manuell ab, was angesichts des hohen<br />

Gewichts Schwerstarbeit war: Die Geflügelblöcke<br />

wurden zunächst von Hand in die Vakuumbeutel geschoben.<br />

Anschließend wurden die Beutel vom Bedienpersonal<br />

in die Kammerbandmaschine geladen,<br />

vakuumiert und versiegelt. Für diese kraftraubende<br />

Tätigkeit musste TerBeke zwei bis drei Personen<br />

beschäftigen.<br />

Mehr Effizienz und weniger Kontaminationsrisiko<br />

Anfang 2011 beschloss die Werksleitung von TerBeke,<br />

die Verpackung der Geflügelblöcke zu modernisieren<br />

und ergonomischer zu gestalten und dabei alle manuellen<br />

Vorgänge zu automatisieren. Betriebsleiter Wim<br />

De Cock schildert die damalige Zielsetzung: „Wir<br />

wollten die Effizienz der Fertigungslinie optimieren<br />

und eine höhere Produktionsleistung erzielen. Ebenso<br />

sollte das Kontaminationsrisiko bei der Handhabung<br />

der Kaliberwürste minimiert und die Personalkosten<br />

sollten reduziert werden.“<br />

Marc Deneut, seit 1998 Key-Account-Manager bei<br />

<strong>MULTIVAC</strong> Belgien, begann gemeinsam mit den Produktionsleitern<br />

von TerBeke das anspruchsvolle Investitionsvorhaben<br />

zu analysieren und zu evaluieren.<br />

Nachdem unterschiedliche Angebote präsentiert und<br />

ausgewertet worden waren, entschied sich TerBeke<br />

für eine Tiefziehverpackungslösung von <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Die Verpackungslinie wurde im April 2011 bestellt. Im<br />

August erfolgte die Werksabnahme am Hauptsitz von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> in Wolfertschwenden. Einen Monat später<br />

wurde die Linie bei TerBeke installiert und in Betrieb<br />

genommen.<br />

Zentrales Element der neuen Verpackungslinie ist<br />

die High-End-Tiefziehverpackungsmaschine R 535.<br />

Deren Vorteile beschreibt Natalie Schmid, Produktmanagerin<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong>, wie folgt: „Die R 535 ist unser<br />

größtes Tiefziehverpackungsmaschinenmodell. Sie ist<br />

auf maximalen Ausstoß und den Einsatz unter indus-<br />

55


<strong>UPDATE</strong> FOOD<br />

Das Greifersystem des H 130 wurde speziell auf das Handling von Kaliberwürsten ausgelegt<br />

triellen Produktionsbedingungen ausgelegt. Dabei bietet<br />

sie die umfassendste Bandbreite an Ausstattungsoptionen<br />

und lässt sich somit sehr gut an individuelle<br />

Anforderungen und verschiedenste Anwendungen<br />

anpassen.“ Mit einer Abzugslänge von 1.050 Millimetern<br />

produziert die Tiefziehverpackungsmaschine<br />

bei TerBeke zehn Packungen pro Minute.<br />

Ein Einlegeroboter vom Typ H 130 von <strong>MULTIVAC</strong><br />

lädt mit einem einzigartigen Greiferprinzip jeweils<br />

zwei Geflügelblöcke pro Takt in die Packungskavitäten.<br />

Nach dem Verpackungsvorgang werden die verpackten<br />

Produkte automatisch einer Pasteurisierungsanlage<br />

zugeführt.<br />

Zeitplanung entscheidend<br />

Eine wesentliche Herausforderung bei der Installation<br />

und Inbetriebnahme der neuen Verpackungslösung<br />

war das richtige Timing: Die Produktionsleitung musste<br />

ihre Hauptproduktionslinie für die Installation der<br />

neuen Verpackungslinie aus dem Betrieb nehmen.<br />

„Dank einer optimalen Zeitplanung, einer herausragenden<br />

Zusammenarbeit und dem hohen persönlichen<br />

Einsatz aller Beteiligten hat sich die Installationsarbeit<br />

trotz der begrenzten Haltbarkeit unserer Produkte nicht<br />

negativ auf unseren Warenbestand ausgewirkt“, lobt<br />

Wim De Cock.<br />

Das automatische Einlegen der großen und schweren<br />

Produkte unter hoher Geschwindigkeit erwies sich<br />

als völlig unproblematisch. Die Projektleitung hatte die<br />

Befürchtung gehegt, dass die Geflügelblöcke durch<br />

den Handhabungsprozess beschädigt werden könnten.<br />

Die stufenlose Einstellbarkeit und der automatische<br />

Programmwechsel des Einlegeroboters in Kombination<br />

mit den entsprechenden Anpassungen in der<br />

Tiefziehverpackungsmaschine konnten die Befürchtungen<br />

zerstreuen, wie Projektmanager Carlos Maenhout<br />

bestätigt: „Bei der automatischen Handhabung der<br />

Kaliberwürste sind keinerlei Probleme aufgetreten.“<br />

Gut vorbereitet und vorausschauend geplant wurde<br />

auch die Schulung der Produktionsmitarbeiter von<br />

TerBeke, die die Anlage nach Abschluss der Installationsarbeiten<br />

direkt in den laufenden Betrieb übernehmen<br />

konnten. Die Unterstützung durch die <strong>MULTIVAC</strong>-<br />

Techniker trug wesentlich zum Erfolg des Projekts bei.<br />

Bedienerseitig ist nur ein geringer Aufwand nötig,<br />

denn dank der intuitiven Display-Steuerung HMI 2.0 ist<br />

die komplette Linie äußerst nutzerfreundlich angelegt.<br />

Das führt auch zu einer hohen Bediensicherheit. Die<br />

Tiefziehverpackungsmaschine R 535 und das Handhabungsmodul<br />

verfügen jeweils über separate Steuerungen,<br />

die miteinander synchronisiert sind.<br />

Plug-and-Play-Lösung<br />

Die neue Geflügelblocklinie ist jetzt seit knapp zwei<br />

Jahren in Betrieb und erfüllt die Anforderungen des<br />

Fleischverarbeiters in vollem Umfang: „Wir haben<br />

<strong>MULTIVAC</strong> als innovativen und zuverlässigen Partner<br />

kennengelernt. Die Technologie ist fortschrittlich und<br />

56


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Automatisierung minimiert das Kontaminationsrisiko<br />

Der H 130 lädt jeweils zwei Geflügelblöcke in die Packungskavitäten<br />

solide. Die Maschinen sowie die Maschinensteuerung<br />

sind derart gut entwickelt und nach ergonomischen<br />

Gesichtspunkten konzipiert, dass sie für uns regelrecht<br />

eine ‚Plug-and-Play’-Lösung darstellen“, sagt Wim De<br />

Cock rückblickend.<br />

Am positivsten hat der Produktionsleiter die Vorgehensweise<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> während der Entwicklungsphase<br />

des Projekts in Erinnerung: „<strong>MULTIVAC</strong> hat sich<br />

durch Offenheit, ein hohes Maß an Kreativität und eine<br />

sehr gute Zusammenarbeit mit unserem Team ausgezeichnet,<br />

was maßgeblich zum Erfolg dieses Projektes<br />

beigetragen hat. In zahlreichen Besprechungen, Tests<br />

und Sitzungen konnten jegliche Fragestellungen beantwortet<br />

werden, sodass am Ende des Prozesses eine<br />

durchdachte Verpackungslösung stand. Wir waren außerdem<br />

sehr zufrieden darüber, dass die gesamte Verpackungslinie<br />

am Produktionsstandort von <strong>MULTIVAC</strong><br />

aufgebaut und eingefahren wurde. Dadurch erhielten<br />

wir die Möglichkeit, unsere Mitarbeiter bei <strong>MULTIVAC</strong><br />

für die Bedienung der Linie zu schulen, ohne nebenbei<br />

den Produktionsstress in unserem Werk bewältigen<br />

zu müssen.“<br />

Mit den Kaliberwürsten beliefert TerBeke auch andere<br />

Werke des Konzerns. Deren Feedback auf die<br />

neue Verpackungslösung fiel auf Anhieb äußerst positiv<br />

aus; sie waren „ausnehmend zufrieden“ mit der<br />

Verpackung, da sich diese unter anderem „viel leichter<br />

öffnen lässt als die bisher eingesetzte Beutelverpackung“,<br />

ergänzt Projektmanager Maenhout. Seine Kollegen<br />

auf der Produktionsseite hätten sogar festgestellt,<br />

dass die neue Verpackungslösung sicherer ist<br />

und dadurch der Mehraufwand, der früher durch<br />

Schlechtpackungen verursacht wurde, minimiert werden<br />

konnte.<br />

Das Fazit der Beteiligten: „Dieses Projekt war eine<br />

perfekte Kombination aus Vorbereitung, Teamarbeit,<br />

Innovation, Liebe zum Detail und dem Willen, ein gemeinsames<br />

Ziel zu erreichen.“<br />

57


<strong>UPDATE</strong> MEDICAL<br />

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AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Dialyseprodukte effizient<br />

und sicher verpacken<br />

<strong>MULTIVAC</strong> überzeugt Fresenius Medical Care mit kurzen Umrüstzeiten und hoher Prozesssicherheit<br />

Fresenius Medical Care verpackt Lösungen für die Dialyse auf zwei <strong>MULTIVAC</strong>-Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

mit Oberfolienkettenführung. Spezielle technische Ausstattungsmerkmale beschleunigen das Umrüsten und<br />

sorgen für eine hohe Verfügbarkeit und Prozesssicherheit.<br />

Für ihre Produktionsstätte im saarländischen St. Wendel<br />

benötigte die Fresenius Medical Care Deutschland<br />

GmbH im Sommer 2008 eine neue Verpackungsmaschine<br />

für die Verpackung von Lösungsbeuteln für<br />

die Dialyse, die in einem anschließenden Produktionsschritt<br />

sterilisiert werden. „Eines unserer Verkaufsargumente<br />

für dieses Produkt ist: Das Krankenhausund<br />

Praxispersonal öffnet die Umverpackung des<br />

Lösungsbeutels und hat dann ein Produkt, das bereits<br />

auf einer sterilen Unterlage liegt“, erläutert Stefan Andres,<br />

Projektingenieur im Bereich sterile Lösungen bei<br />

Fresenius Medical Care in St. Wendel, die Anwendung.<br />

Entscheidendes Kriterium ist<br />

die Oberfolienkettenführung<br />

Wichtigste Anforderung an die neue Verpackungsmaschine<br />

war die Oberfolienkettenführung, um einen<br />

stabilen Transport der Oberfolie in die Siegelstation zu<br />

gewährleisten. „Wir stellen die Folie für die Sekundärverpackung<br />

aus Kostengründen selbst her. Bei ihrer<br />

Verarbeitung kam es in der Vergangenheit immer wieder<br />

zur Faltenbildung, da die Oberfolie in der Maschine<br />

nur mitgezogen und nicht stabil geführt wurde. Dadurch<br />

hatten wir einen Ausschuss von bis zu zehn<br />

Prozent“, erläutert Andres die Hintergründe.<br />

Den Zuschlag für das Projekt erhielt <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Mit dem Werk in St. Wendel besteht bereits eine langjährige<br />

Zusammenarbeit: „<strong>MULTIVAC</strong> hatte als einziger<br />

Verpackungsmaschinenbauer eine Tiefziehverpackungsmaschine<br />

mit Oberfolienkettenführung im<br />

Programm, und das war das entscheidende Kriterium“,<br />

berichtet Andres.<br />

Bei dem von <strong>MULTIVAC</strong> angebotenen Maschinenmodell<br />

handelte es sich um die Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 555 mit integrierter Oberfolienkettenführung,<br />

die eine stabile Führung der Oberfolie bis zur<br />

Siegelstation gewährleistet. Dieses Maschinenkonzept<br />

ist patentrechtlich in vielen Ländern geschützt und<br />

wurde ursprünglich für die Herstellung von Schrumpffolienverpackungen<br />

entwickelt. „Durch die Oberfolienkettenführung<br />

bleibt die Folie quer zur Laufrichtung<br />

unter Spannung, weil sie rechts und links wie ein<br />

Sprungtuch gehalten wird, das man in vier Richtungen<br />

zieht. Dadurch erreichen wir unabhängig von der Maschinengeschwindigkeit<br />

eine besonders hohe Prozesssicherheit“,<br />

erläutert Heinz Wegmann, Projektmanager<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong>.<br />

Spiegelbildlicher Aufbau<br />

Im Juni 2009 wurde die R 555 von <strong>MULTIVAC</strong> ausgeliefert<br />

und in die Produktionslinie bei Fresenius<br />

Medical Care integriert. Das Maschinenkonzept hat<br />

sich schon nach kurzer Zeit bewährt: „Wir haben keinerlei<br />

Ausschuss mehr aufgrund des Folientransports“,<br />

bestätigt Andres. Auf Wunsch von Fresenius Medical<br />

Care wurde eine Bahnkantenregelung für die Oberund<br />

Unterfolie eingebaut. Diese sorgt dafür, dass die<br />

Folie auch dann exakt in die Transportkette hineinläuft,<br />

59


<strong>UPDATE</strong> MEDICAL<br />

wenn sie aufgrund dickerer Stellen einseitig längs gedehnt<br />

ist.<br />

Bereits Ende 2010 orderte der Dialysespezialist<br />

eine zweite Maschine des gleichen Modells. Diese<br />

wurde im Mai 2012 parallel zur ersten Maschine installiert.<br />

Auf der Anlage werden heute 13 verschiedene<br />

Beutelsysteme mit einer Größe von drei bis 5,5 Litern<br />

und unterschiedlichen Anschlüssen hergestellt, befüllt<br />

und dann der R 555 zugeführt, wo sie vakuumverpackt<br />

und versiegelt werden. Die Rahmensiegelung sorgt<br />

dabei für eine sehr hohe Siegelnahtfestigkeit. Auf diese<br />

Weise entstehen sichere und zugleich peelfähige<br />

Siegelnähte, was die Ausschussquote deutlich reduziert<br />

und einen sicheren Transport sowie eine sichere<br />

Handhabung vom Hersteller bis zum Patienten garantiert:<br />

„Bei einer Füllmenge von bis zu 5,5 Litern muss<br />

die Siegelnaht einerseits sehr stabil sein, damit sie<br />

beim Tragen nicht aufreißt; andererseits muss sich die<br />

Peel-Naht beim Aufziehen sauber und einfach trennen<br />

lassen“, veranschaulicht Wegmann.<br />

Schnelles Umrüsten dank doppelter Anordnung<br />

Auf Wunsch von Fresenius Medical Care sollten die<br />

beiden Tiefziehverpackungsmaschinen in maximal<br />

20 Minuten auf andere Formateinsätze umrüstbar sein.<br />

„Wir fahren auf beiden Linien bis zu 13 verschiedene<br />

Produkte, die jeweils auf zwei verschiedene Abzugslängen<br />

aufgeteilt sind. Um einen raschen Wechsel zwischen<br />

den Chargen zu ermöglichen, wurden sowohl<br />

die Siegelstation als auch die Formstationen für beide<br />

Abzugslängen auf der Maschine angeordnet. Sie müssen<br />

vom Bedienpersonal also jeweils nur angewählt<br />

werden“, erläutert Andres. Die Ansteuerung erfolgt<br />

über das Linienmanagementsystem, das die notwendigen<br />

Chargendaten aus dem SAP-System bezieht.<br />

Das Bedienpersonal sieht, welche Produkte in den<br />

nächsten vier Stunden produziert werden, und kann<br />

die entsprechenden Werkzeuge beziehungsweise die<br />

zweite Siegelkammer vorheizen.<br />

Allerdings konnte die Oberfolienformstation aus<br />

Platzgründen nicht doppelt angeordnet werden. Andernfalls<br />

wäre die Verpackungsmaschine zwei Meter<br />

zu lang gewesen. „Daher hat <strong>MULTIVAC</strong> eine Oberfolienformstation<br />

kreiert, die im Bereich von 500 Millimetern<br />

servomotorisch verfahrbar ist“, berichtet Andres.<br />

Sind die Formateinsätze gewechselt, verstellt sich die<br />

Oberfolienformstation auf die benötigte Position.<br />

Individuelle Anpassungen<br />

Damit das Bedienpersonal die Unter- und Oberfolienformateinsätze<br />

der Tiefziehstationen schnell und einfach<br />

tauschen kann, hat <strong>MULTIVAC</strong> ein eigenes Schubladensystem<br />

für Fresenius Medical Care gebaut. Das<br />

Bedienpersonal zieht die Schublade mit den Formateinsätzen<br />

heraus, legt die neuen Einsätze ein und<br />

schiebt die Schublade zurück. Auch hier gibt es eine<br />

kundenindividuelle Besonderheit: Die Formateinsätze<br />

bei der Oberfolienformstation werden nicht, wie normalerweise<br />

üblich, nach oben eingesetzt, sondern<br />

nach unten eingelegt. Die Folie wird also „negativ“ geformt.<br />

Auch das beschleunigt das Umrüsten.<br />

Fresenius Medical Care ist ein weltweit führender Anbieter<br />

von Produkten und Dienstleistungen für Patienten<br />

mit chronischem Nierenversagen. In über 3.000 Dialysekliniken<br />

weltweit betreut das Unternehmen mehr als<br />

250.000 Dialysepatienten. Als international führender<br />

Anbieter von Dialyseprodukten wie Hämodialyse-<br />

Geräten, Dialysatoren und damit verbundenen Einwegprodukten<br />

beschäftigt Fresenius Medical Care rund<br />

83.000 Mitarbeiter weltweit.<br />

60


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Die Catgut GmbH ist ein weltweit aktiver Hersteller<br />

modernster chirurgischer Nahtmaterialien. Der Familienbetrieb<br />

fertigt ausschließlich am deutschen Standort in<br />

Markneukirchen Nahtmaterialien höchster Qualität. Zur<br />

Firmengruppe gehört die TNI Chirurgisches Nadelwerk<br />

GmbH in Ichtershausen, die hochwertige chirurgische<br />

Nadeln und atraumatische Nadeln fertigt.<br />

Sterile Verpackung<br />

im Mittelpunkt<br />

Für die Verpackung seiner chirurgischen Nahtmaterialien vertraut Catgut seit Langem auf die Technik<br />

von <strong>MULTIVAC</strong><br />

Chirurgisches Nahtmaterial muss einerseits steril verpackt, auf der anderen Seite aber während einer Operation<br />

leicht aus der Packung entnehmbar sein. Eine anspruchsvolle Aufgabe an die Verpackungslösung.<br />

Seit über 100 Jahren produziert Catgut resorbierbare<br />

und nichtresorbierbare Nahtmaterialien in unterschiedlichen<br />

Konfektionierungsarten. Auf Wunsch werden<br />

für Operationen anwendungsspezifische Nahtsets<br />

gefertigt. Diese indikationsbezogenen Sets führen zu<br />

einer Zeiteinsparung im OP und minimieren das Verwerfen<br />

überschüssigen Nahtmaterials. Das Sortiment<br />

der Firma umfasst auch Spezialprodukte wie Hautklammergeräte,<br />

Hautkleber, chirurgische Netze, Gefäßschlingen,<br />

Cervix-Sets, Hämostyptika, Darm-Ileus-<br />

Dekompressionssonden oder Stütznähte.<br />

Das Unternehmen liefert seine Produkte in Deutschland<br />

innerhalb von 24 Stunden aus, was die Lagerkosten<br />

in den Krankenhäusern minimiert. Auch die Qualität<br />

der Verpackung der Nahtmaterialien ist anspruchsvoll:<br />

Dichtheit und Unversehrtheit der Folien und Siegelnähte<br />

müssen die Sterilität des Nahtmaterials garantieren.<br />

Gleichzeitig müssen eine leichte und sichere Entnahme<br />

des Fadenträgers und eine kontaminationsfreie<br />

Übergabe durch das OP-Personal gewährleistet sein.<br />

Um diese Qualitätsanforderungen zu garantieren,<br />

setzt Catgut eine Tiefziehverpackungsmaschine von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> ein. Diese wurde 1997 im Rahmen des<br />

Umzuges von Catgut in einem Reinraum der Reinraumklasse<br />

C aufgestellt. Seit über 15 Jahren ist diese<br />

Maschine erfolgreich im Einsatz. Die wichtigsten Gründe<br />

für die Auswahl dieser Maschine des Typs R 5200<br />

lagen in der schnellen Reaktionsfähigkeit von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> sowie der hohen Flexibilität der Verpackungsmaschine:<br />

Das Produktportfolio von Catgut<br />

umfasst heute tausende Artikel, die schnell und flexibel<br />

produziert werden müssen. Das bedarf eines<br />

schnellen und einfachen Werkzeugwechsels an der<br />

Maschine. Das ist bei der <strong>MULTIVAC</strong> R 5200 gegeben,<br />

und der Formatwechsel kann schnell und bedienerfreundlich<br />

durchgeführt werden.<br />

61


<strong>UPDATE</strong> MEDICAL<br />

Innovatives Verpackungskonzept<br />

sorgt für sichere<br />

und diskrete Nutzung<br />

Wellspect HealthCare setzt auf <strong>MULTIVAC</strong><br />

Für die Markteinführung eines neuen Katheter-Produkts vertraut Wellspect HealthCare auf die Kompetenz von<br />

<strong>MULTIVAC</strong>. Der Verpackungsspezialist unterstützt den schwedischen Hersteller bei der Entwicklung des Verpackungsprozesses<br />

und liefert die Verpackungslinie mit automatisierter Entladung.<br />

Ende 2011 bereitete Wellspect HealthCare die Markteinführung<br />

eines neuen Katheter-Produkts vor. Projektmanager<br />

Anders Tennby berichtet: „Bei LoFric ® Origo<br />

handelt es sich um eine Neuentwicklung der LoFric ®<br />

Katheter-Serie für Männer, die zur Selbstkathetisierung<br />

genutzt wird. Wir wollten unseren Kunden ein Verpackungsformat<br />

bieten, das eine einfache und diskrete<br />

Anwendung im Alltag möglich macht.“<br />

Wellspect HealthCare setzte für die Entwicklung<br />

des gewünschten Verpackungsprozesses und der entsprechenden<br />

Verpackungslösung auf <strong>MULTIVAC</strong>. Der<br />

Verpackungsspezialist entwickelt seit 1968 Lösungen<br />

für die Verpackung von medizinischen Sterilgütern und<br />

hat sein Portfolio für diesen Markt in den letzten Jahren<br />

kontinuierlich ausgebaut.<br />

Prototypentwicklung im TIC<br />

Eine große Herausforderung bei dem neuen Verpackungskonzept<br />

bestand für Wellspect HealthCare darin,<br />

dass die Entwicklung des Verpackungsprozesses<br />

parallel zur Produktentwicklung erfolgen musste, um<br />

die Produkteinführungszeit so kurz wie möglich zu<br />

halten. Im neuen Training und Innovation Center (TIC)<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> hatten die Projektverantwortlichen<br />

von Wellspect HealthCare die Möglichkeit, im Vorfeld<br />

des Projektstarts verschiedene Optionen für ein Verpackungsdesign<br />

zu sehen. Im TIC bietet <strong>MULTIVAC</strong><br />

Kunden eine komplette Infrastruktur, einschließlich<br />

der Beratung für die Verpackungsentwicklung, an.<br />

Auf das neue Verpackungskonzept sind alle Beteiligten<br />

stolz.<br />

Wellspect HealthCare beschreibt die Produktvorteile<br />

von LoFric ® Origo wie folgt:<br />

··<br />

Unmittelbar einsetzbar. Durch ein leichtes Drücken<br />

der geschlossenen Packung fließt die Salzlösung in<br />

die Katheterverpackung und umschließt das Produkt<br />

mit Gleitflüssigkeit.<br />

··<br />

Faltbare Packung im Taschenformat.<br />

··<br />

Die Packung ist mit einem Selbstklebeetikett ausgestattet<br />

und kann so an glatten Oberflächen fixiert<br />

werden.<br />

··<br />

Ein verstellbarer Einführmechanismus verhindert,<br />

dass der Katheterschlauch angefasst werden muss.<br />

··<br />

Die wiederverschließbare Verpackung dient der hygienischen<br />

Entsorgung nach dem Gebrauch.<br />

··<br />

Frei von PVC, Phthalaten und Latex.<br />

Effiziente Konzeptentwicklung<br />

Auch die Entwicklung der geeigneten Verpackungslösung<br />

konnte innerhalb des erforderten Zeitrahmens<br />

fertiggestellt werden. Im Mai 2012 lieferte <strong>MULTIVAC</strong><br />

die komplette Verpackungslinie aus. Diese besteht aus<br />

einer Tiefziehverpackungsmaschine mit einem Querbahnetikettierer<br />

sowie einem Handhabungsmodul<br />

für das automatisierte Entladen der Packungen. „Aus<br />

unserer Sicht lag der hohe Kundennutzen, den uns<br />

<strong>MULTIVAC</strong> geboten hat, in der effizienten Konzeptentwicklung.<br />

Die kleinen Probleme, die während der Inbe-<br />

62


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Das schwedische Unternehmen Wellspect HealthCare<br />

mit Hauptsitz in Mölndal ist einer der führenden Anbieter<br />

für innovative Produkte und Dienstleistungen in den<br />

Bereichen Urologie, Chirurgie und Atemtherapie. Das<br />

Unternehmen wurde 1948 gegründet und ist mittlerweile<br />

weltweit vertreten.<br />

triebnahme von Anlagen mit diesem Komplexitätsgrad<br />

üblicherweise auftreten, wurden von <strong>MULTIVAC</strong><br />

flexibel und zügig gelöst“, lobt Tennby.<br />

Zur Packungskennzeichnung wird ein vorbedrucktes<br />

Etikett auf die Unterseite der verformten Unterfolie<br />

gespendet. Um sicherzustellen, dass die Katheter<br />

während des Folienvorschubs in der Packungsmulde<br />

bleiben und nicht in den Siegelbereich hineinragen, hat<br />

<strong>MULTIVAC</strong> ein System entwickelt, das die Produkte<br />

sicher führt und diesen sensiblen Bereich überwacht.<br />

Damit ist gewährleistet, dass die Produkte beim Siegelvorgang<br />

nicht beschädigt werden und die Packungen<br />

einwandfrei versiegelt sind.<br />

Zur Herstellung der Öffnungshilfe wird auf der<br />

Oberfolie das Öffnungsetikett aufgebracht. In die darunter<br />

liegende Folie wird eine Öffnungskontur gestanzt.<br />

Zieht der Verbraucher an dem Öffnungsetikett,<br />

reißt die Packung durch die Konturstanzung sehr leicht<br />

auf und lässt sich problemlos öffnen. Gleichzeitig dient<br />

das Etikett für den Wiederverschluss der Packung.<br />

Die Separierung der Packungen aus der Folienbahn<br />

erfolgt durch einen Komplettschnitt (KPS). Anschließend<br />

werden die Packungen mit einem Handhabungsmodul<br />

aus dem KPS entnommen und in Kassetten von<br />

Wellspect HealthCare umgesetzt. Hierbei dreht sich<br />

der Greifer des Roboters immer um 90 Grad – wechselweise<br />

nach links und rechts. Dieser Prozess wird<br />

durch Sensoren überwacht. Um die hohen Qualitätsanforderungen<br />

zu erfüllen, wurden in die Verpackungslinie<br />

unterschiedliche Qualitätsinspektionssysteme integriert.<br />

Zum Beispiel werden die Anwesenheit der<br />

einzelnen Produktkomponenten sowie das Vorhandensein<br />

des Öffnungsetiketts durch Sensoren überprüft.<br />

Erkennt ein Inspektionssystem einen Fehler, wird dieser<br />

Takt „schlechtgeschrieben“ und am Ende der Maschine<br />

über ein Förderband ausgeschleust.<br />

Katheter-Produkt wird gut angenommen<br />

Anfang <strong>2013</strong> wurde LoFric ® Origo in den Markt eingeführt<br />

und der neue Katheter erntete rasch positives<br />

Feedback. „Das Produkt wird von unseren Kunden<br />

sehr gut angenommen und das Verkaufsvolumen<br />

steigt rapide“, berichtet Projektmanager Tennby und<br />

zieht Bilanz: „Das Projekt war ein voller Erfolg! Mit der<br />

installierten Verpackungslinie haben wir eine effiziente<br />

Lösung, die unseren Qualitätsanforderungen vollumfänglich<br />

gerecht wird.“<br />

63


<strong>UPDATE</strong> BEYOND PACKAGING<br />

Klaus Müller<br />

Manager Corporate Marketing Communications<br />

„Wir zeigen, was unseren<br />

Kunden wichtig ist“<br />

Von der Broschüre bis hin zur Imagepräsentation – <strong>MULTIVAC</strong> modernisiert seine Marketingmedien<br />

Eine klare Struktur und die Fokussierung auf das Wesentliche – das sind die Grundzüge der überarbeiteten<br />

Marketingmedien von <strong>MULTIVAC</strong>. Klaus Müller, Manager Corporate Marketing Communications bei <strong>MULTIVAC</strong>,<br />

erklärt die Details des neuen Designs.<br />

64


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Eine neue Imagepräsentation und<br />

eine neue Imagebroschüre: Erleben<br />

die Kunden einen Imagewandel<br />

von <strong>MULTIVAC</strong>?<br />

Müller: Es handelt sich nicht um einen<br />

Imagewandel, sondern um die<br />

Anpassung der Außendarstellung<br />

an den aktuellen Status und die<br />

Ausrichtung des Unternehmens.<br />

In einem so dynamischen und<br />

innovativen Unternehmen wie<br />

<strong>MULTIVAC</strong> ist es eine Herausforderung,<br />

neben den produkt- und anwendungsbezogenen<br />

Medien, die<br />

in unserer Vertriebsorganisation<br />

und beim Kunden im Vordergrund<br />

stehen, auch das Gesamtunternehmen<br />

und den Mehrwert, den<br />

<strong>MULTIVAC</strong> seinen Kunden und<br />

Partnern bietet, einprägsam und<br />

angemessen zu kommunizieren.<br />

Seit wann gab es denn die bisherige<br />

gestalterische Sprache von<br />

<strong>MULTIVAC</strong>?<br />

Müller: Bereits seit 2004. Deshalb<br />

war es höchste Zeit, Weiterentwicklungen,<br />

die in unserem<br />

Messekonzept und in unserer Corporate<br />

Website bereits vorweggenommen<br />

wurden, auch im Bereich<br />

Image nach außen zu tragen<br />

und für unser Umfeld sichtbar zu<br />

machen.<br />

Was steht in der neuen Bildwelt im<br />

Vordergrund?<br />

In unserer neuen Bildsprache bleiben<br />

wir möglichst nah an den Aspekten,<br />

die für unsere Kunden und<br />

für uns besonders wichtig sind:<br />

die <strong>MULTIVAC</strong>-Produkte, die Menschen,<br />

die hinter <strong>MULTIVAC</strong> stehen,<br />

und die Endverpackungen, mit<br />

denen sich unsere Kunden identifizieren.<br />

Die Produktfotografie rückt die<br />

Haupteigenschaften unserer Maschinen<br />

ins rechte Licht, also das<br />

ergonomische und hygienegerechte<br />

Design sowie die konsequente<br />

Edelstahlbauweise und hohe Wertigkeit<br />

und Langlebigkeit.<br />

Bei Personenaufnahmen versuchen<br />

wir die <strong>MULTIVAC</strong>-Mitarbeiterinnen<br />

und -Mitarbeiter so einzufangen,<br />

wie sie tatsächlich sind:<br />

natürlich, freundlich, engagiert,<br />

teils jung, teils erfahren. Deshalb<br />

haben wir komplett auf Make-up<br />

und zusätzliche Beleuchtung wie<br />

Scheinwerfer und Blitzanlagen verzichtet,<br />

sondern die Menschen bei<br />

<strong>MULTIVAC</strong> quasi einfach nur beobachtet<br />

und diese Momente eingefroren.<br />

Bei der Fotografie von Endverpackungen<br />

legen wir den Fokus auf<br />

die Sichtbarkeit der kompletten<br />

Verpackung mit Vorder- und Rückseite<br />

sowie auf die Verpackungsfeatures<br />

wie Öffnungshilfen und<br />

andere.<br />

Wie zeigt sich dieser Anspruch in<br />

den Texten?<br />

Müller: Die neue Sprache für<br />

<strong>MULTIVAC</strong> ist kurz, prägnant und<br />

informativ. Die klare Struktur und<br />

die Fokussierung auf das Wesentliche,<br />

die die Gestaltung der neuen<br />

Imagemedien auszeichnen, werden<br />

in den Texten konsequent weitergeführt.<br />

Eben weniger Werbetexte,<br />

dafür deutlich mehr<br />

Information.<br />

65


<strong>UPDATE</strong> BEYOND PACKAGING<br />

Wir leben in einer globalisierten<br />

Welt. Wird der neue Auftritt auch<br />

internationaler als der bisherige?<br />

Müller: Bereits unser Firmengründer,<br />

Sepp Haggenmüller, hat das<br />

Unternehmen <strong>MULTIVAC</strong> in den<br />

1960er-Jahren sehr international<br />

ausgerichtet, und dies war in unserer<br />

mehr als 50-jährigen Geschichte<br />

einer der Erfolgsfaktoren, der<br />

das kontinuierliche Wachstum von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> ermöglicht hat. Selbst<br />

als unser Unternehmen von den<br />

Umsatz- und Mitarbeiterzahlen<br />

noch ein kleinerer Mittelständler<br />

war, hatten wir intern die Herausforderungen<br />

eines international<br />

operierenden Unternehmens mit<br />

globalen Absatzmärkten zu bewältigen.<br />

Die internationale Ausrichtung<br />

ist uns deshalb in die Wiege gelegt<br />

und gehört zu unserem täglichen<br />

Geschäft, aber unsere Wurzeln sind<br />

hier in der Unternehmenszentrale<br />

in Wolfertschwenden fest verankert.<br />

Ein Beleg dafür sind die umfangreichen<br />

Erweiterungsmaßnahmen<br />

der letzten Jahre am Standort<br />

Wolfertschwenden, bis hin zu dem<br />

im Frühjahr <strong>2013</strong> eröffneten Training<br />

und Innovation Center.<br />

Wer soll mit den Imagemedien in<br />

erster Linie angesprochen werden:<br />

neue Kunden oder Bestandskunden?<br />

Müller: Aus meiner Sicht sind beide<br />

Zielgruppen gleich wichtig. Der typische<br />

<strong>MULTIVAC</strong>-Kunde besitzt<br />

nicht eines unserer Produkte, sondern<br />

mehrere, wie beispielsweise<br />

mehrere Verpackungsmaschinen<br />

oder eine Verpackungslinie, die<br />

wiederum aus mehreren Modulen<br />

besteht. Mit unserem umfangreichen<br />

Portfolio an Verpackungsmaschinen,<br />

Handhabungsmodulen,<br />

Kennzeichnungssystemen, Inspektionssystemen<br />

und Automatisierungskomponenten<br />

haben wir<br />

viele Berührungspunkte mit dem<br />

Bedarf bestehender und neuer<br />

Kunden.<br />

Übrigens ist unser Vertrieb<br />

in den meisten Ländern entsprechend<br />

strukturiert. Der Key-<br />

Account-Vertrieb betreut bestehende<br />

Kunden, der Flächenvertrieb berät<br />

Neukunden.<br />

Gibt es darüber hinaus ein Zielpublikum,<br />

das Sie mit dem Auftritt ansprechen<br />

wollen?<br />

Müller: Selbstverständlich. Neben<br />

unseren bestehenden und potenziellen<br />

Kunden ist <strong>MULTIVAC</strong> ja zugleich<br />

ein wichtiger Arbeitgeber,<br />

Einkäufer von unterschiedlichsten<br />

Produkten und Dienstleistungen,<br />

Mitglied von Verbänden und anderen<br />

Organisationen. Unser neuer<br />

Auftritt hat daher auch die Aufgabe,<br />

allen bestehenden und möglichen<br />

Partnern den richtigen Eindruck<br />

von <strong>MULTIVAC</strong> zu vermitteln.<br />

In allen Imagemedien wird in Text<br />

und Bild ein Schwerpunkt auf die<br />

Mitarbeiter von <strong>MULTIVAC</strong> gelegt.<br />

Warum?<br />

Müller: In der neuen Image-Broschüre<br />

ist das Kapitel Mitarbeiter<br />

mit der Überschrift „Unser wertvollstes<br />

Gut“ überschrieben, und<br />

das ist keine leere Floskel, sondern<br />

wirklich so gemeint. Am Ende des<br />

66


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

Tages ist jeder ersetzbar; da machen<br />

wir uns nichts vor. Aber in den<br />

beinahe 25 Jahren, die ich selbst<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong> bin, habe ich erlebt,<br />

wie sehr der Erfolg eines Unternehmens<br />

von der Motivation und Qualifikation<br />

der Menschen abhängt.<br />

Deshalb laufen im Unternehmen<br />

ständig Programme zur Weiterbildung<br />

von Fach- und Führungskräften.<br />

Unser Bereich Personalentwicklung<br />

bearbeitet gerade unterschiedliche<br />

Maßnahmen im Bereich<br />

des Employer-Brandings. Eine<br />

gute Belegschaft ist ein wichtiger<br />

Erfolgsfaktor für ein internationales<br />

Unternehmen.<br />

Wird die neue Bildwelt auf die<br />

Imagemedien beschränkt oder<br />

wird die gestalterische Sprache in<br />

Katalogen, auf der Homepage oder<br />

dem Messauftritt sichtbar werden?<br />

Müller: Die neue Bildsprache ist<br />

jetzt ein fester Bestandteil des Corporate<br />

Designs und damit der<br />

<strong>MULTIVAC</strong>-Markenwelt. In Zeiten<br />

von Multi-Channel- und 360°-Kommunikation<br />

ist es deshalb nur konsequent,<br />

den neuen Look in allen<br />

Kommunikationskanälen und Medien<br />

auszurollen. Wer mit <strong>MULTIVAC</strong><br />

auf Messen, in Onlinemedien wie<br />

Internet, Newsletter und Videos,<br />

oder mit gedruckten Medien wie<br />

Prospekten und <strong>Kundenmagazin</strong>en<br />

in Berührung kommt, soll die neue<br />

Bildsprache erleben.<br />

Allerdings geschieht das bei uns<br />

nicht mit diesen extrem aufwendigen<br />

„Von heute auf morgen“-Umstellungen,<br />

sondern ganz pragmatisch,<br />

mit Augenmaß im Hinblick<br />

auf Aufwand und Kosten. Auf der<br />

Fachmesse IFFA in Frankfurt wurde<br />

beispielsweise das überarbeitete<br />

Messekonzept auf einem mehr<br />

als 1.000 Quadratmeter umfassenden<br />

Messestand mit großem Erfolg<br />

umgesetzt.<br />

Alle Marketingmedien, die neu<br />

produziert werden müssen, werden<br />

umgehend im neuen Design<br />

umgesetzt. Alle anderen Kernmedien<br />

werden im Laufe des Jahres angepasst,<br />

sodass wir die Umstellung<br />

bis Ende des Jahres bewerkstelligt<br />

haben.<br />

67


<strong>UPDATE</strong> WUSSTEN SIE EIGENTLICH ?<br />

Rudolf von Sybel<br />

Patentanwalt bei <strong>MULTIVAC</strong><br />

Wussten<br />

Sie eigentlich,<br />

dass <strong>MULTIVAC</strong> zum Schutz seines geistigen Eigentums einen<br />

eigenen Patentanwalt beschäftigt?<br />

<strong>MULTIVAC</strong> hält derzeit annähernd<br />

100 eigene Patente. Die Zahl der<br />

Patentanmeldungen in den letzten<br />

fünfeinhalb Jahren liegt bei etwa<br />

200. Für den Schutz seines geistigen<br />

Eigentums investiert das Unternehmen<br />

über eine Million Euro<br />

im Jahr. Die Patentanmeldungen<br />

umfassen sowohl Produktverbesserungen<br />

im bestehenden Portfolio<br />

als auch Produktneuentwicklungen.<br />

Damit stellt <strong>MULTIVAC</strong> sicher,<br />

für seine Kunden jederzeit der kompetenteste<br />

Partner zu sein, wenn<br />

es um die Entwicklung von geeigneten<br />

Verpackungslösungen geht.<br />

Über die IP-Strategie von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> sprachen wir mit<br />

Rudolf von Sybel, der seit Juli zugelassener<br />

Vertreter vor dem Europäischen<br />

Patentamt ist.<br />

Herr von Sybel, Sie haben erfolgreich<br />

die europäische Eignungsprüfung<br />

zum „zugelassenen Vertreter<br />

vor dem Europäischen Patentamt“<br />

bestanden. Welche Aufgaben übernehmen<br />

Sie als Europäischer Patentanwalt<br />

bei <strong>MULTIVAC</strong>?<br />

von Sybel: Ich bin für den gesamten<br />

Prozess der Patentanmeldung<br />

verantwortlich. Dieser beginnt mit<br />

der Aufnahme der unterschiedlichsten<br />

Ideen unseres Unternehmens<br />

bis zum Formulieren und Einreichen<br />

der Anmeldungen. Ich<br />

suche auch aktiv nach patentierbaren<br />

Lösungen und bin damit aktiver<br />

Teil unserer Innovationsstrategie.<br />

Ebenso erledige ich Bescheidserwiderungen<br />

an das Deutsche<br />

und Europäische Patentamt (EPA).<br />

Durch meine Zulassung als Europäischer<br />

Patentanwalt kann ich<br />

<strong>MULTIVAC</strong> bei Anhörungen oder<br />

Einspruchsverhandlungen vor dem<br />

Europäischen Patentamt vertreten.<br />

Darüber hinaus bin ich in unserem<br />

Hause alleiniger Ansprechpartner<br />

für alle Fragen zum gewerblichen<br />

Rechtsschutz, auch international,<br />

und stimme mich dazu mit unserer<br />

Münchner Kanzlei ab.<br />

Können Sie die IP-Strategie von<br />

<strong>MULTIVAC</strong> beschreiben?<br />

von Sybel: Die Entscheidung, ob<br />

wir eine Erfindung zum Patent anmelden<br />

oder nicht, hängt von der<br />

strategischen Bedeutung der Erfindung<br />

ab. Den Patentschutz erstrecken<br />

wir vor allem auf diejenigen<br />

Länder, in denen unsere wichtigsten<br />

Wettbewerber für die jeweili-<br />

68


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

gen Produktbereiche ansässig sind.<br />

Nach Europa sind die wichtigsten<br />

Länder die USA sowie China.<br />

Welche Vorteile ergeben sich für<br />

<strong>MULTIVAC</strong>, einen eigenen Patentanwalt<br />

zu beschäftigen?<br />

von Sybel: Der wichtigste Vorteil<br />

ist, dass alle Fragen rund um den<br />

Schutz unseres geistigen Eigentums<br />

bei uns im Haus auf kurzem<br />

Dienstweg geklärt werden können.<br />

Durch meine Berufserfahrung als<br />

Maschinenbau-Ingenieur, als Konstruktionsleiter<br />

im Maschinenbau<br />

und mein Wissen über Verpackungstechnik<br />

verfüge ich über ein<br />

hohes Maß an technischem Verständnis.<br />

Gepaart mit der Kompetenz<br />

eines Patentanwalts kann<br />

ich unsere Geschäftsleitung in IP-<br />

Fragen strategisch beraten und zu<br />

unterschiedlichsten Fragestellungen<br />

Gutachten erstellen. Natürlich<br />

unterstütze ich auch meine Kollegen<br />

aus der Entwicklung im Umgang<br />

mit Patenten. Oftmals handelt<br />

es sich um die Erstellung von<br />

FTO-Gutachten (free to operate),<br />

also um die Freigabe einer Umgehungslösung,<br />

um ein Wettbewerbspatent<br />

nicht zu verletzen.<br />

Wie ist <strong>MULTIVAC</strong> im Bereich IP-<br />

Schutz im Vergleich zu anderen<br />

Verpackungsmaschinenherstellern<br />

aufgestellt?<br />

von Sybel: Wir haben aufgrund unserer<br />

hohen Anmeldequote während<br />

der letzten fünf Jahre sicherlich<br />

eine Alleinstellung in unserem<br />

Markt erreicht. <strong>MULTIVAC</strong> hält derzeit<br />

mehr Schutzrechte als unser<br />

gesamter Wettbewerb zusammen.<br />

Wo liegt Ihrer Ansicht nach die<br />

größte Herausforderung im Schutz<br />

des geistigen Eigentums für ein<br />

Maschinenbauunternehmen, das<br />

seine Produkte weltweit ausliefert?<br />

von Sybel: Die größte Herausforderung<br />

für <strong>MULTIVAC</strong> ist die kontinuierliche<br />

Beobachtung des internationalen<br />

Wettbewerbs, um alle<br />

Neuanmeldungen und neuen Patenterteilungen<br />

frühzeitig zu erkennen<br />

und hierauf entsprechend reagieren<br />

zu können. Um mögliche<br />

Patentverletzungen im Ausland<br />

besser aufdecken zu können, beziehen<br />

wir unsere ausländischen Vertriebsgesellschaften<br />

stärker ein, indem<br />

wir über unsere erteilten<br />

Patente berichten.<br />

Kann man die Verletzung von geistigem<br />

Eigentum regional eingrenzen?<br />

von Sybel: Verletzungen finden<br />

überall statt. Oftmals gründen sie<br />

in der Unwissenheit ausländischer<br />

Mitbewerber, die sich nicht um Patente<br />

kümmern und wenig Erfahrung<br />

im Umgang mit dem Schutz<br />

des geistigen Eigentums haben.<br />

In welchen Regionen ist der Schutz<br />

des geistigen Eigentums am<br />

schwierigsten?<br />

von Sybel: In Europa und China<br />

werden Patente üblicherweise<br />

nach drei Jahren erteilt, in den USA<br />

dauert die Erteilung eines Patents<br />

aufgrund der Überlastung des US-<br />

Patentamts zwischen vier und fünf<br />

Jahren. In südamerikanischen Ländern<br />

muss man bis zu zehn Jahre<br />

warten, da diese Patentämter über<br />

viel zu wenig qualifiziertes Personal<br />

verfügen, um die Anträge zeitnah<br />

abwickeln zu können. Um schnell<br />

zu einem erteilten Patent zu kommen,<br />

können wir von unserer Seite<br />

nur dafür sorgen, dass die Bescheide<br />

von den Patentämtern<br />

frühzeitig erwidert werden und<br />

die mehrmonatlichen Fristen nicht<br />

ausgeschöpft werden.<br />

Welche Vorteile ergeben sich aus<br />

Ihrer IP-Strategie für Ihre Kunden?<br />

von Sybel: Wir bieten unseren Kunden<br />

innovative Verpackungslösungen,<br />

die sich durch eine maximale<br />

Effizienz und Prozesssicherheit<br />

auszeichnen. Dieser hohe Innovationsgrad<br />

kann nur durch eine konsequente<br />

IP-Strategie aufrechterhalten<br />

werden und mündet in einem<br />

Zusatznutzen für unsere Kunden.<br />

Wo liegen aus Ihrer Sicht die größten<br />

Herausforderungen für den<br />

Schutz des geistigen Eigentums<br />

von <strong>MULTIVAC</strong>?<br />

von Sybel: Die größte Herausforderung<br />

liegt in der Bearbeitung der<br />

stetig wachsenden Anzahl von eigenen<br />

Schutzrechten und der<br />

Überwachung von Schutzrechten<br />

unserer Wettbewerber. Als global<br />

agierendes Unternehmen treffen<br />

wir weltweit auf Hersteller von Verpackungslösungen,<br />

die nur regional<br />

aktiv sind. Auch stellt eine Erweiterung<br />

unseres Produktportfolios mit<br />

den weltweit dazu existierenden<br />

Patenten einen nennenswerten Zuwachs<br />

dar, der umfänglich bearbeitet<br />

und verwaltet werden muss.<br />

Hier werden wir uns zukünftig unter<br />

anderem durch die Implementierung<br />

geeigneter Recherche- und<br />

Verwaltungssoftware besser aufstellen.<br />

69


<strong>UPDATE</strong> MESSEKALENDER<br />

<strong>2013</strong><br />

Messe von bis Stadt Land<br />

CONXEMAR 01.10.13 03.10.13 Vigo Spain<br />

Anuga FoodService 05.10.13 09.10.13 Köln Germany<br />

Int'l Baking 06.10.13 09.10.13 Las Vegas USA<br />

Agroprodmash 07.10.13 11.10.13 Moscow Russia<br />

Medtec Ireland 09.10.13 10.10.13 Cork Ireland<br />

Japan Pack 15.10.13 18.10.13 Tokyo Japan<br />

PACK & EMBALLAGE 16.10.13 17.10.13 Stockholm Sweden<br />

EMPACK 02.10.13 03.10.13 Brüssel Belgium<br />

Carnexpo 23.10.13 26.10.13 Bukarest Romania<br />

INDAGRA 30.10.13 03.11.13 Bukarest Romania<br />

Restaurant Show 07.10.13 09.10.13 Earls Court, London UK<br />

OKTOBER<br />

PROCESS EXPO 03.11.13 06.11.13 Chicago USA<br />

China Fisheries & Seafood Expo 05.11.13 07.11.13 Dalian China<br />

Meatmania 06.11.13 09.11.13 Sofia Bulgaria<br />

AndinaPack 05.11.13 08.11.13 Bogotá Colombia<br />

China Foodtec <strong>2013</strong> 13.11.13 15.11.13 Beijing China<br />

Allpack Indonesia 13.11.13 16.11.13 Jakarta Indonesia<br />

EMPACK 13.11.13 14.11.13 Zwolle Netherlands<br />

COMPAMED 20.11.13 22.11.13 Düsseldorf Germany<br />

mefa 23.11.13 27.11.13 Basel Switzerland<br />

NOVEMBER<br />

Impressum<br />

<strong>UPDATE</strong> – ein Magazin der <strong>MULTIVAC</strong><br />

Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG<br />

Bahnhofstr. 4, 87787 Wolfertschwenden, Deutschland<br />

Tel. +49 8334 601-0, Fax +49 8334 601-199<br />

muwo@multivac.de, www. multivac.com<br />

V. i. S. d. P.: Valeska Haux<br />

Gestaltung: becker GmbH (www.agentur-becker.de)<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung,<br />

auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher<br />

Zustimmung der Redaktion.<br />

70


AUSGABE 2 <strong>2013</strong><br />

2014<br />

Messe von bis Stadt Land<br />

HORECAVA 13.01.14 16.01.14 Amsterdam Netherlands<br />

IPE 28.01.14 30.01.14 Atlanta USA<br />

JAN.<br />

Mat & Emballasje 04.02.14 06.02.14 Lillestrøm Norway<br />

FRUIT LOGISTICA 05.02.14 07.02.14 Berlin Germany<br />

CFIA 11.02.14 13.02.14 Rennes France<br />

WestPack 11.02.14 13.02.14 Anaheim USA<br />

PHARMAPACK 12.02.14 13.02.14 Paris France<br />

Holiday and Spa 13.02.14 15.02.14 Sofia Bulgaria<br />

SALIMA 2014 – International Food<br />

Exhibition<br />

25.02.14 28.02.14 Brno Czech<br />

Republic<br />

EasyFairs – Packaging Innovation Show 26.02.14 27.02.14 NEC, Birmingham UK<br />

FEBRUAR<br />

ProPak Vietnam 04.03.14 06.03.14 Ho Chi Minh City Vietnam<br />

FOTEG 07.03.14 10.03.14 Istanbul Turkey<br />

Expo ANTAD 12.03.14 14.03.14 Guadalajara Mexico<br />

Boston Seafood 16.03.14 18.03.14 Boston USA<br />

FoodExpo 16.03.14 18.03.14 Herning Denmark<br />

Innovation Days Campus Sofia 22.03.14 23.03.14 Sofia Bulgaria<br />

Foodex 24.03.14 26.03.14 NEC, Birmingham UK<br />

EasyFairs 2014 26.03.14 27.03.14 Zürich Switzerland<br />

HOTELEX 31.03.14 03.04.14 Shanghai China<br />

MÄRZ<br />

Food Industry 01.04.14 04.04.14 Minsk Belarus<br />

CPMA 02.04.14 04.04.14 Vancouver, BC Canada<br />

Dessert Sweets & Drink Festival 2014 02.04.14 04.04.14 Tokyo Japan<br />

EMPACK 02.04.14 03.04.14 s-Hertogenbosch Netherlands<br />

FoodTech 2014 & HoReCa 02.04.14 05.04.14 Plovdiv Bulgaria<br />

SET / SIAL Canada 02.04.14 04.04.14 Montreal, QC Canada<br />

The 39th Japan Meat Industrial<br />

Fair 2014<br />

02.04.14 04.04.14 Tokyo Japan<br />

Food&Hotel Asia 08.04.14 11.04.14 Singapore Singapore<br />

The 11th China Inner Mongolia International<br />

Food Processing and Packaging<br />

Machinery Exhibition<br />

11.04.14 13.04.14 Inner Mongolia China<br />

Protein Innovation 15.04.14 16.04.14 Chicago USA<br />

Congreso Internacional de la Carne 16.04.14 17.04.14 Mexico City Mexico<br />

Food Industry 16.04.14 18.04.14 Krasnodar Russia<br />

National Culinary Cup of Bulgaria 2014 17.04.14 19.04.14 Plovdiv Bulgaria<br />

Int'l Cheese 22.04.14 24.04.14 Milwaukee USA<br />

Hotelympia 28.04.14 01.05.14 EXCEL, London UK<br />

APRIL<br />

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