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Mühlenbrief - Lettre des Moulins 21 - Mühlenfreunde

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<strong>Mühlenbrief</strong><br />

<strong>Lettre</strong> du moulin<br />

Lettera del mulino<br />

April 2013<br />

Jahresbericht 2012<br />

Rapport annuel 2012<br />

Rapporto annuale 2012<br />

Buchbesprechungen<br />

Wasser, Wind und Muskelkraft<br />

Vom Korn zum Brot<br />

Mühlen an der Geislede<br />

Sägemühle und Dampfsägewerk<br />

Mühlen im Schwäbischen Wald<br />

Warum klappert die Mühle am rauschenden Bach<br />

Von der Mühle zur Papierfabrik<br />

Von Müllern und Mühlen in Thüringen<br />

Die Hofenmühle<br />

Die Mühlenstrasse (Frankreich)<br />

Ein schneiden<strong>des</strong> Stück Geschichte<br />

450 Jahre Mühle Tuggen<br />

Turtmann, würdiger Gastgeber (Bericht MV 2012)<br />

Neuer Vorstand VSM / ASAM<br />

Mitgliederbeitrag<br />

Wir möchten uns für die Überweisung <strong>des</strong> Mitgliederbeitrags für das<br />

Vereinsjahr 31. Okt. 2012 - 1. Nov. 2013 mit beiliegendem<br />

Einzahlungsschein herzlich bedanken. Sie helfen mit ihrem Beitrag die<br />

Tätigkeiten <strong>des</strong> VSM/ASAM zu gewährleisten. Der Jahresbeitrag<br />

beträgt für Einzelmitglieder CHF 40.-/ Gönnerbeitrag CHF 100.-<br />

Cotisation annuelle<br />

Nous vous remercions de nous faire parvenir votre cotisation pour<br />

l‘année 31. oct. 2012 - 1. nov. 2013 avec le bulletin d‘annexer. Avec<br />

votre cotisation vous nous aidez à garantir les activitès de l‘ASAM/VSM.<br />

La cotisation annuelle est de CHF 40 pour membres individuels,<br />

cotisation donneur CHF 100.-<br />

Aktivitäten 2013 / activitées 2013 / attività 2013<br />

Samstag 11. Mai 2013<br />

Samedi 11. mai 2013<br />

Sabato 11. maggio 2013<br />

Sa. & So. 29./30. Juni 2013<br />

Sa. & Di. 29./30. juin 2013<br />

Sa. & Do. 29./30. giugno 2013<br />

Schweizer Mühlentag<br />

Journée Suisse <strong>des</strong> <strong>Moulins</strong><br />

Giornata Svizzera del Mulini<br />

Mühlenexkursion<br />

Excursion<br />

Escursione<br />

2. November 2013 Mitgliederversammlung<br />

2. novembre 2013 Assemblée générale<br />

2. novembre 2013 Assemblea annuale<br />

Jahresbericht 2012<br />

Der Vorstand traf sich im Jahr 2012 zu drei Sitzungen. Das<br />

Frühjahr gestaltete sich für den Vorstand wieder sehr<br />

arbeitsintensiv durch die Vorbereitungen für den Mühlentag.<br />

Dieser fand schliesslich bei schönstem Wetter statt. Besonderes<br />

Augenmerk im Vorfeld <strong>des</strong> Mühlentages wurde auf die<br />

Medienarbeit gerichtet. Das Medienecho und die Besucherzahlen<br />

waren schliesslich sehr erfreulich. Insgesamt öffneten 128<br />

Mühlen in der ganzen Schweiz und Liechtenstein ihre Türen für<br />

das Publikum. Das ist ein neuer Rekord und den<br />

Vorstandsmitgliedern, insbesondere Walter Weiss und Christoph<br />

Hagmann, zu verdanken. Die Organisation und Durchführung<br />

<strong>des</strong> Schweizer Mühlentages wurde wie im vergangenen Jahr<br />

wiederum durch unseren Hauptsponsor, den Dachverband<br />

Schweizerischer Müller DSM Bern sowie den Sponsoren Bühler<br />

AG Uzwil und ShakeHands Software Ltd Trubschachen und neu<br />

durch den Öliverein Lüterswil finanziell unterstützt. Die<br />

alljährliche Mühlenexkursion führte uns dieses Jahr in die<br />

Kantone Schwyz und Zürich entlang <strong>des</strong> Zürichsees. Es war ein<br />

gelungener Vereinsausflug, der erneut auf breites Interesse<br />

stiess.<br />

Das Jahr 2012 zeigte auch wie wichtig die Vermittlung von<br />

Fachpersonal und die Bearbeitung von Anfragen durch den<br />

Vorstand unserer Vereinigung und die Mühlenerhaltung sind. Ein<br />

weiterer Beitrag dazu ist die Zusammenarbeit mit<br />

Mühlenvereinigungen aus dem Ausland.<br />

Die VSM durfte auch in diesem Jahr wieder an einigen<br />

Mühleneinweihungen anwesend sein, so wie beispielsweise bei<br />

der Gipsmühle in Unterehrendingen/AG und bei der<br />

wiederaufgebauten Sägerei in Törbel/VS. Abgeschlossene<br />

Restaurierungen und Rekonstruktionen von Wassermühlen<br />

bereichern die Schweizer Mühlenlandschaft und leisten einen<br />

grossen Beitrag an die Erhaltung von vorindustriellem Kulturgut.<br />

Das 12. Vereinsjahr ging am 3. November 2012 mit der<br />

Mitgliederversammlung in Turtmann/Wallis zu Ende. Gastgeber<br />

waren diesmal die Stiftung ‚Altes Turtmann‘ und der Verein ‚Alte<br />

Säge‘. Für den grossartigen Empfang, die interessante Führung<br />

in der historischen Säge und die festliche Bewirtung mit feinsten<br />

einheimischen Spezialitäten danken wir dem ganzen Team <strong>des</strong><br />

Vereins Alte Säge und der Stiftung Altes Turtmann nochmals<br />

ganz herzlich. Auch dieser Anlass bleibt uns in unvergesslicher<br />

Erinnerung.<br />

Mit dem Ende <strong>des</strong> 12. Vereinsjahres schloss auch die dritte<br />

Amtsperiode in der VSM und führte zu personellen Änderungen.<br />

Nach 12 Jahren Vereinstätigkeit ist Urs Schiess per Ende<br />

Amtsperiode 2008-2012 zurückgetreten.


Ebenfalls zurückgetreten ist Cilgia Florineth. Renato Cieli hat<br />

nach seiner Tätigkeit im Vorstand weiterhin unsere<br />

Ersatzteilbörse betreut und gibt nun dieses Amt auch ab.<br />

Ebenfalls zurückgetreten sind unsere langjährigen Revisoren<br />

Dieter Feller und Martin Hofmann. Ihnen allen gebührt ein<br />

herzliches Dankeschön für ihre geleistete Arbeit. Sie wurden<br />

anlässlich der Mitgliederversammlung vom 3. November 2012 in<br />

Turtmann geehrt. Zugleich fanden Wahlen für die Amtsperiode<br />

2013 bis 2016 statt: Christoph Hagmann (Vize-Präsident und<br />

Betreuung Internet ad interim), Annette Schiess (<strong>Mühlenbrief</strong>),<br />

Irene Petraglio (Vertreterin italienische Schweiz), Heinz Schuler<br />

(Vertreter Ausland und Ersatzteilbörse), Walter Weiss<br />

(Mühleninventar), Kurt Fasnacht (Weiterbildung und<br />

Ersatzteilbörse) sowie Adrian Schürch (Präsident) wurden<br />

wiedergewählt. Neu durften wir Ursula Schönenberger<br />

(Sekretariat) sowie Heinrich und Anne-Regula Hablützel<br />

(Mühlentag) willkommen heissen. Die Buchhaltung wird neu<br />

extern verwaltet. Die Vertretung im Vorstand erfolgt durch<br />

Christoph Hagmann. Als neue Revisoren konnten Klaus<br />

Allemann und Urs Landolf gewonnen werden. Ich danke allen<br />

Vorstandsmitgliedern und Revisoren, die sich neu oder ein<br />

weiteres Mal für die Wahl zur Verfügung gestellt haben.<br />

Die Rechnung 2012, mit Aufwendungen von gesamthaft<br />

CHF <strong>21</strong>‘467 und Erträgen von insgesamt CHF 24‘996 schloss mit<br />

einem Einnahmeüberschuss von CHF 3‘529 ab. Der Aktivsaldo<br />

betrug per Ende Vereinsjahr am 1.11.2012 insgesamt<br />

CHF 16‘351.45. Der Revisionsbericht vom 3. Oktober 2012 liegt<br />

vor.<br />

Abschliessend bleibt mir, Ihnen, liebe Mitglieder der Vereinigung<br />

Schweizer <strong>Mühlenfreunde</strong> und unseren treuen Sponsoren, dem<br />

Dachverband Schweizerischer Müller DSM, der Bühler AG, der<br />

ShakeHands Software Ltd und dem Öliverein Lüterswil für ihre<br />

Unterstützung ganz herzlich zu danken.<br />

Rapport annuel 2012<br />

Le comité directeur s’est réuni à trois reprises en 2012. Le<br />

printemps a à nouveau été très chargé pour le comité directeur,<br />

en raison <strong>des</strong> préparatifs pour la journée <strong>des</strong> moulins. Cette<br />

manifestation a finalement eu lieu sous un ciel <strong>des</strong> plus cléments.<br />

L’attention <strong>des</strong> médias a été particulièrement attirée sur la<br />

journée <strong>des</strong> moulins en amont de l’événement. Les échos dans<br />

les médias et le nombre de visiteurs ont été très satisfaisants.<br />

Quelque 128 moulins de toute la Suisse et du Liechtenstein ont<br />

ouvert leurs portes au public. Il s’agit d’un nouveau record que<br />

l’on doit aux membres du comité directeur, et en particulier à<br />

Walter Weiss et Christoph Hagmann. Comme l’an dernier,<br />

l’organisation et la tenue de la journée <strong>des</strong> moulins ont été<br />

soutenues financièrement par notre sponsor principal, la<br />

Fédération <strong>des</strong> meuniers suisses (FMS) Berne, ainsi que par les<br />

sponsors Bühler AG Uzwil et ShakeHands Software Ltd<br />

Trubschachen et, nouveau venu de cette année, Öliverein<br />

Lüterswil (association <strong>des</strong> producteurs d’huile de Lüterswil).<br />

L’excursion annuelle de visite de moulins nous a conduits cette<br />

année dans les cantons de Schwytz et de Zurich sur les rives du<br />

Lac de Zurich. Cette sortie réussie a une nouvelle fois rencontré<br />

un vif succès.<br />

L’année 2012 a aussi montré l’importance de l’engagement de<br />

personnel spécialisé et du traitement de questions par le comité<br />

directeur pour notre association et la préservation <strong>des</strong> moulins.<br />

Une autre contribution est la collaboration avec <strong>des</strong> associations<br />

étrangères de moulins.<br />

L’ASAM a aussi pu assister cette année à quelques<br />

inaugurations de moulins, tels que le moulin à plâtre<br />

d’Unterehrendingen/AG et la scierie reconstruite de Törbel/VS.<br />

Les restaurations et reconstructions menées à bien de moulins<br />

hydrauliques enrichissent le paysage <strong>des</strong> moulins suisses et<br />

contribuent largement à la préservation de biens culturels<br />

préindustriels.<br />

Le 12e exercice s’est terminé le 3 novembre 2012 avec<br />

l’assemblée <strong>des</strong> membres à Tourtemagne/Valais. Les hôtes de<br />

cette année étaient la fondation «Altes Turtmann» et l’association<br />

«Alte Säge». Nous remercions encore une fois chaleureusement<br />

l’association Alte Säge et la fondation Altes Turtmann pour leur<br />

accueil, l’introduction intéressante à l’histoire de la scierie et le<br />

repas festif composé de succulentes spécialités locales. Cet<br />

événement aussi restera dans nos mémoires.<br />

La fin du 12e exercice marque aussi la fin du troisième mandat<br />

au sein de l’ASAM, et a entraîné <strong>des</strong> changements de personnel.<br />

Après 12 ans de bons et loyaux services dans l’association, Urs<br />

Schiess a démissionné à la fin du mandat 2008-2012. Cilgia<br />

Florineth a également présenté sa démission. Après avoir<br />

travaillé au comité directeur, Renato Cieli a continué à s’occuper<br />

de notre bourse de pièces détachées, un mandat qu’il vient aussi<br />

de céder. Nos réviseurs de longue date, Dieter Feller et Martin<br />

Hofmann, nous ont également quittés. Nous les remercions tous<br />

pour le travail fourni. Ils ont été honorés à l’occasion de<br />

l’assemblée <strong>des</strong> membres du 3 novembre 2012 à Tourtemagne.<br />

Des élections ont été organisées pour le mandat 2013-2016:<br />

Christoph Hagmann (vice-président et responsable Internet par<br />

intérim), Annette Schiess (<strong>Lettre</strong> du moulin), Irene Petraglio<br />

(représentante de la Suisse italienne), Heinz Schuler<br />

(représentant étranger et bourse de pièces détachées), Walter<br />

Weiss (inventaire <strong>des</strong> moulins), Kurt Fasnacht (formation<br />

continue et bourse de pièces détachées) et Adrian Schürch<br />

(président) ont été réélus. Nous avons pu souhaiter la bienvenue<br />

à Ursula Schönenberger (secrétariat) ainsi qu’à Heinrich et Anne-<br />

Regula Hablützel (journée <strong>des</strong> moulins). La gestion de la<br />

comptabilité sera désormais externalisée. La représentation au<br />

comité directeur est confiée à Christoph Hagmann. Klaus<br />

Allemann et Urs Landolf sont venus rejoindre les rangs de nos<br />

réviseurs. Je remercie tous les membres du comité directeur et<br />

les réviseurs qui ont participé aux élections, que ce soit pour la<br />

première fois ou qu’ils soient <strong>des</strong> habitués.<br />

Les comptes de 2012, affichant <strong>des</strong> dépenses de <strong>21</strong> 467 CHF et<br />

<strong>des</strong> recettes de 24 996 CHF, se sont clôturés sur un excédent de<br />

recettes de 3 529 CHF. Le solde de l’actif s’élevait en fin<br />

d’exercice, le 1.11.2012, à 16 351,45 CHF. Le rapport de révision<br />

du 3 octobre 2012 est disponible.<br />

Il me reste à vous remercier, chers membres de l’Association<br />

Suisse <strong>des</strong> Amis <strong>des</strong> <strong>Moulins</strong> et chers sponsors fidèles, la<br />

Fédération <strong>des</strong> meuniers suisses (FMS), Bühler AG,<br />

ShakeHands Software Ltd et l’association de producteurs d’huile<br />

Öliverein Lüterswil, pour votre soutien.<br />

Achtung, neue Adresse<br />

Sekretariat VSM / ASAM!<br />

Ursula Schönenberger<br />

Sekretariat VSM / ASAM<br />

Spitzmüli 1087<br />

9114 Hoffeld SG<br />

077 437 01 00<br />

info@muehlenfreunde.ch


Relazione annuale 2012<br />

Nel 2012 il Comitato si è riunito in tre occasioni. Ancora una<br />

volta, la primavera si è rivelata estremamente intensa per il<br />

Comitato, alle prese con i preparativi in vista della Giornata dei<br />

mulini, che si è infine tenuta in una bellissima giornata. Alla vigilia<br />

della Giornata dei mulini è stata rivolta una particolare attenzione<br />

all'attività dei media. La risonanza mediatica e il numero di<br />

visitatori si sono infine rivelati più che soddisfacenti. Nel<br />

complesso, 128 mulini in tutta la Svizzera e nel Liechtenstein<br />

hanno aperto le porte al pubblico. Si tratta di un nuovo record,<br />

per il quale dobbiamo ringraziare i membri del Comitato, in<br />

particolare Walter Weiss e Christoph Hagmann. Come nella<br />

scorsa edizione, l'organizzazione e la realizzazione della<br />

Giornata svizzera dei mulini sono state finanziate dal nostro<br />

sponsor principale, la Federazione mugnai svizzeri (FMS) di<br />

Berna, nonché dagli sponsor Bühler AG di Uzwil e ShakeHands<br />

Software Ltd di Trubschachen e, per la prima volta, da Öliverein<br />

di Lüterswil. Quest'anno l'escursione annuale dei mulini ci ha<br />

condotto nei Cantoni di Svitto e Zurigo, lungo il Lago di Zurigo. È<br />

stata una gita piacevole, nuovamente accolta con grande<br />

interesse.<br />

Inoltre, il 2012 ha dimostrato l'importanza della partecipazione<br />

del personale specializzato e dell'elaborazione delle richieste da<br />

parte del Comitato della nostra associazione, nonché della<br />

conservazione dei mulini. Un ulteriore contributo è giunto dalla<br />

collaborazione con le associazioni di mugnai estere.<br />

Anche quest'anno l'Associazione svizzera amici dei mulini ha<br />

presenziato ad alcune inaugurazioni di stabilimenti, quali il mulino<br />

per gesso di Unterehrendingen (AG) e la segheria di Törbel (VS),<br />

recentemente ricostruita. I lavori di restauro e di ricostruzione dei<br />

mulini ad acqua appena conclusi arricchiscono il paesaggio<br />

svizzero dei mulini e contribuiscono in modo determinante alla<br />

conservazione del patrimonio culturale dell'epoca preindustriale.<br />

Il 12° anno dell'associazione si è concluso il 3 novembre 2012<br />

con l'assemblea dei membri tenutasi a Turtmann/Wallis. Questa<br />

volta siamo stati ospiti della fondazione "Altes Turtmann" e<br />

dell'associazione "Alte Säge". Ringraziamo ancora una volta<br />

l'intero team dell'associazione "Alte Säge" e della fondazione<br />

"Altes Turtmann" per la magnifica accoglienza, per l'interessante<br />

visita nella segheria storica e per averci offerto una degustazione<br />

di deliziose specialità locali. Non dimenticheremo mai questa<br />

visita.<br />

Oltre al 12° anno di attività, si è concluso anche il terzo mandato<br />

dell'Associazione svizzera amici dei mulini, che ha portato a<br />

cambiamenti nel personale. Dopo 12 anni di attività all'interno<br />

dell'associazione, Urs Schiess si è dimesso al termine del<br />

mandato 2008-2012. Anche Cilgia Florineth ha rassegnato le<br />

dimissioni. Dopo aver collaborato con il Comitato, Renato Cieli si<br />

è occupato della Borsa dei pezzi di ricambio e ora rinuncia anche<br />

a questo incarico. Hanno rassegnato le dimissioni anche Dieter<br />

Feller e Martin Hofmann, i nostri revisori da molti anni. Porgiamo<br />

a tutti loro un sincero ringraziamento per il lavoro svolto. Hanno<br />

ricevuto un riconoscimento nel corso dell'assemblea dei membri<br />

tenutasi il 3 novembre 2012 a Turtmann. Nella me<strong>des</strong>ima<br />

occasione si sono svolte le elezioni per il mandato dal 2013 al<br />

2016: sono state confermate le nomine di Christoph Hagmann<br />

(Vicepresidente e supporto Internet ad interim), Annette Schiess<br />

(Lettera del mulino), Irene Petraglio (Rappresentante della<br />

Svizzera italiana), Heinz Schuler (Rappresentante per l'estero e<br />

Borsa dei pezzi di ricambio), Walter Weiss (Inventario dei mulini),<br />

Kurt Fasnacht (Corsi di aggiornamento e Borsa dei pezzi di<br />

ricambio) e Adrian Schürch (Presidente). Inoltre, abbiamo dato il<br />

benvenuto a Ursula Schönenberger (Segreteria) e a Heinrich e<br />

Anne-Regula Hablützel (Giornata dei mulini). D'ora innanzi la<br />

contabilità sarà gestita da esterni. La rappresentanza del<br />

Comitato è affidata a Christoph Hagmann. Abbiamo il piacere di<br />

accogliere Klaus Allemann e Urs Landolf in qualità di nuovi<br />

revisori. Ringrazio tutti i membri del Comitato e i revisori che<br />

hanno partecipato nuovamente o per la prima volta all'elezione.<br />

Il bilancio di esercizio del 2012, con spese pari a un totale di <strong>21</strong><br />

467 CHF e proventi complessivi pari a 24 996 CHF, si è chiuso in<br />

attivo di 3 529 CHF. A fine esercizio, in data 1.11.2012, il totale<br />

dell'attivo era pari a 16 351,45 CHF. La relazione dei revisori del<br />

3 ottobre 2012 è riportata in precedenza.<br />

Per concludere, non mi resta che ringraziare sinceramente tutti i<br />

membri dell'Associazione svizzera amici dei mulini e i nostri<br />

fedeli sponsor, la Federazione mugnai svizzeri (FMS), Bühler<br />

AG, ShakeHands Software Ltd e Öliverein di Lüterswil per il loro<br />

sostegno.<br />

Wasser, Wind und Muskelkraft<br />

Wolfgang Kuhlmann; Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde<br />

und Mühlenerhaltung (DGM) e.V. (Hrsg.), 2012: Wasser, Wind<br />

und Muskelkraft. Die Getreidemühle in Legenden und Fakten.<br />

ISBN 978-3-00-037659-7.<br />

Das Buch zum 25-jährigen Jubiläum der DGM beginnt mit einem<br />

Beitrag <strong>des</strong> amtierenden Präsidenten Erhard Jahn über die Idee,<br />

die Gründung und die Geschichte<br />

der DGM. Der Beitrag verdeutlicht<br />

das Engagement der deutschen<br />

<strong>Mühlenfreunde</strong> und das<br />

Aufkommen der ersten Lan<strong>des</strong>und<br />

Regionalvereine vor der<br />

Wende in der Deutschen Demokratischen<br />

Republik und der Bun<strong>des</strong>republik<br />

Deutschland und wie<br />

schliesslich nach dem Zusammenschluss<br />

die heutige DGM<br />

entstand.<br />

Der Autor Wolfgang Kuhlmann<br />

überzeugt durch eine detaillierte<br />

und fundierte Abhandlung der<br />

ganzen Entwicklungsgeschichte<br />

der Getreidemühle und deren Technik. Dabei geht er auf alle drei<br />

Antriebsformen ein: von der Muskelkraft in der Antike, zu den<br />

wesentlich leistungsfähigeren Wasserrädern und Windmühlen.<br />

Viele bisher existierende Forschungsergebnisse und -meinungen<br />

werden geschickt anhand zahlreicher Fakten, wie schriftlichen<br />

Überlieferungen, interessantem Bildmaterial und archäologischen<br />

Funden, widerlegt.<br />

Nebst der technischen Entwicklung der Vermahlung <strong>des</strong> Getrei<strong>des</strong><br />

und der Antriebe mit Wasser-, Wind- und Muskelkraft bezieht<br />

sich Wolfgang Kuhlmann auch auf die verschiedenen Mühlentypen<br />

und deren Funktion und Einsatzbereiche.<br />

Das Buch kann von interessierten <strong>Mühlenfreunde</strong>n bei der DGM-<br />

BW zum Preis von 20,- € (Buch 14,50 € + 5,50 € Porto) bezogen<br />

werden:<br />

DGM Lan<strong>des</strong>verband<br />

Baden-Württemberg e. V.<br />

Dr. Ulrich Höppner<br />

Glaserweg 18<br />

DE-79871 Eisenbach<br />

dgm-bw@t-online.de<br />

Tel. 0049/7657-400<br />

Interessenten überweisen dazu bitte den Betrag unter dem<br />

Stichwort 'Buch WWM' auf das Konto <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> Baden-Württemberg<br />

der DGM bei der Kreissparkasse Waiblingen:<br />

BIC/SWIFT: SOLADES1WBN<br />

IBAN: DE35602500100003066182<br />

Ganz wichtig: Nicht vergessen die komplette Versandadresse<br />

auf der Überweisung anzugeben, an die das Buch geschickt<br />

werden soll.


„Vom Brot zum Korn“<br />

Bäuerliches Leben gezeichnet<br />

und dokumentiert von Jon Bott,<br />

Val Müstair 2012<br />

Jon Bott, der Initiant der<br />

Restaurierung der Mühle Mall in<br />

Sta. Maria im Val Müstair hat in<br />

diesem Buch viele schon fast<br />

vergessene Werkzeuge und<br />

Geräte aufgezeichnet und<br />

beschrieben, die einst für den<br />

Bauer und Müller und später für<br />

den Bäcker notwendig waren.<br />

Wir von der Mühlenvereinigung<br />

kennen vielfach nur die Teile in<br />

der Mühle, aber die Arbeit vor<br />

der Mühle ist Vielen unbekannt.<br />

Jon Bott, der jetzt 75 Jahre alte Bauer und Müller zeigt uns was<br />

für Vorbereitungen notwendig sind bis das Korn zur Mühle<br />

gefahren werden kann. Das Bewässern der Äcker, das Bestellen<br />

der Felder, das Säen, und das Ernten und das Dreschen; viel<br />

Arbeit und Werkzeuge sind notwendig um diese Arbeiten zu<br />

erledigen.<br />

Für die heutige Zeit ist es nicht mehr vorstellbar, dass mit einem<br />

Ochsengespann der Pflug gezogen wurde oder dass die Egge<br />

nur aus Holz bestand. Er hat mit viel Liebe und Fachwissen die<br />

kleine Dinge die im bäuerlichen Betrieb teilweise selber<br />

hergestellt wurden, gezeichnet und erfasst. Der Wetzstein, der<br />

Dreschflegel, die Lampen, der Windsichter oder der Kornkasten<br />

und auch die Waage wurden mit den Augen eines Mannes<br />

festgehalten der Freude an den kleinen Dingen der Umwelt hat.<br />

Auch die Strohbändel für das Binden der Garben( selber<br />

hergestellt durch die Bauern), die Kornmasse, der Radschuh zum<br />

Bremsen der Wagen alles hat Jon Bott gezeichnet. Ein Auszug<br />

der Abgaben an den Müller und die gelieferte Menge Korn ist<br />

ebenfalls als Kopie vorhanden. Es ist so ersichtlich, dass der<br />

Müller mit dem Lohn auch 1945 keine grossen Einnahmen<br />

erzielte, es war ein Nebenverdienst.<br />

Mit viel Geschick brachte er zusammen mit einigen Mitstreitern<br />

die stillstehende Mühle Mall in Sta. Maria in jahrelanger Arbeit<br />

wieder zum Laufen. Auch diese Mühle und Gerstenstampfe hat<br />

er technisch sehr genau gezeichnet und beschrieben. In der<br />

Mühle Mall dreht sich vermutlich das einzige Strauberrad der<br />

Schweiz. Diese Konstruktion wird meistens in den Bergen (auch<br />

im Tirol, Südtirol oder Bayern) verwendet, bei Bergbächen kann<br />

vielfach mit grossen Mengen Wasser gearbeitet werden daher<br />

wird auch eine einfache Radkonstruktion gebaut. Er suchte und<br />

gestaltete viele fehlenden Teile oder kopierte sie in einer anderen<br />

Mühle. So blieb dem Tal ein Juwel erhalten, das die Bewohner<br />

erst wieder zu schätzen lernten und die heute eine Touristen-<br />

Attraktion geworden ist. Ein Beispiel an der Vielseitigkeit von Jon<br />

Bott ist die Tatsache, dass er eine kleine Hausorgel gebaut hat<br />

die jetzt als Schmuckstück in der Wohnstube steht. Er baute<br />

auch einige Wasserräder für verschiedene Objekte in der<br />

Umgebung. Das Buch so gestaltet, dass es für die<br />

<strong>Mühlenfreunde</strong> und sonstige an historischen Sachen<br />

interessierten Leser unverzichtbar sein soll.<br />

R. Cieli<br />

Buch inklusiv Porto: Fr 30.—<br />

Bestellungen an: renata.bott@bluewin.ch<br />

oder<br />

Renata Bott<br />

Imkerin<br />

7532 Tschierv<br />

Mühlen an der Geislede.<br />

Alfred K. Kirstein, Verlag F. W. Cordier. Heiligenstadt 2007, 48 S.<br />

Broschur., zahlr. SW- und Farbabb., 6,50 €<br />

ISBN 978-3-939848-04-02<br />

Die Geislede, ein von mehreren<br />

Quellbächen gespeister<br />

Nebenfluss der Leine im<br />

Eichsfeld (Thüringen), entspringt<br />

bei Kreuzebra, fließt durch<br />

Geisleden und in nordwestlicher<br />

Richtung weiter nach Heilbad<br />

Heiligenstadt. Der Flusslauf tritt<br />

von Südost in das Stadtgebiet<br />

Heilbad Heiligenstadts ein und<br />

mündet im Heinrich-Heine-<br />

Kurpark in die Leine, wobei der<br />

sieben Meter hohe Wasserfall<br />

der Geislede im Park, die so<br />

genannte „Scheuche“, eine besondere Attraktion ist i .<br />

Auf ihrem 5250 Meter langen Lauf trieb die Geislede die Räder<br />

von nachweislich 23 Wassermühlen unterschiedlicher Nutzung<br />

an, wenn auch nicht alle zur gleichen Zeit. Bei dem herrschenden<br />

günstigen natürlichen Gefälle war es möglich, fast ausschließlich<br />

oberschlächtige Wasserräder einzusetzen.<br />

In seiner Schrift „Mühlen an der Geislede“ stellt Alfred K. Kirsten<br />

in Wort und Bild alle an der Geislede gelegenen Mühlenstandorte<br />

vor, womit er zugleich die lebenswichtige Bedeutung dieses<br />

Bachlaufs in den vergangenen Jahrhunderten verdeutlicht. Der<br />

Autor, als Vorsitzender <strong>des</strong> „Thüringer Lan<strong>des</strong>vereins für<br />

Mühlenerhaltung und Mühlenkunde TVM e.V.“ ii ein profunder<br />

Kenner der Materie, beschreibt dabei in einzelnen Abschnitten für<br />

jede Mühle die Art ihrer Nutzung, die Zeit ihres Bestehens sowie<br />

ihre wirtschaftliche und historische Bedeutung. Zur schnellen<br />

Orientierung hat er zudem bei jeder Mühle die wichtigsten Daten<br />

in einer kurzen Chronologie zusammengefasst.<br />

Die auf Hochglanzpapier gedruckte Broschüre ist ansprechend<br />

gestaltet, indem der Text durchgehend mit einer Vielzahl von<br />

Schwarzweiß- und Farbabbildungen – darunter zeitgenössische<br />

und aktuelle Aufnahmen sowie Lageplänen – illustriert wird.<br />

Unvorteilhaft und den Wert der ansonsten sehr gelungenen<br />

Darstellung etwas mindernd ist allerdings das bei einigen<br />

Abbildungen und Plänen zu klein gewählte Format. Wenngleich<br />

die Publikation von lokalhistorischen Studien, zumal wenn sie<br />

sich mit ganz speziellen Thema beschäftigen, mit<br />

entsprechendem Umfang unter finanziellen Gesichtspunkten –<br />

der Rezensent kann hiervon ein Lied singen – zuweilen sehr<br />

schwierig ist, wurde hier am falschen Platz gespart. Sieht man<br />

hiervon einmal ab, hat Alfred K. Kirstein eine sehr schöne Arbeit<br />

über die „Mühlen an der Geislede“ vorgelegt, die man gerne zur<br />

Hand nimmt.<br />

Dr. Hubert Kolling<br />

Dr. Hubert Kolling<br />

Hirtenweg 9<br />

D-96231 Bad Staffelstein<br />

Mail: Dr.Hubert.Kolling@t-online.de<br />

i www.de.wikipedia.org/wiki/Geislede<br />

ii www.erfurt.de/cocoon/ef/vereine/detail.html%3Fid%3D154


Sägemühle und Dampfsägewerk<br />

Günter Lux. Ein Erinnerungsbericht. Redaktion: Peter Fauser<br />

(Schriften der Volkskundlichen Beratungs- und<br />

Dokumentationsstelle für Thüringen, Heft 26). [Selbstverlag]<br />

Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle für<br />

Thüringen im Museum für Thüringer Volkskunde. Erfurt 2008, 32<br />

S., Broschur, zahlr. SW- und Farbabb., 3,00 €<br />

ISSN 1619-5698<br />

In Säge- oder Schneidemühlen,<br />

wie sie auch bezeichnet<br />

werden, wurde über<br />

Jahrhunderte die technisch<br />

modernste Form <strong>des</strong><br />

Holzschnittes betrieben. Sie<br />

war eine effektive Alternative<br />

zur körperlich schweren und<br />

zeitaufwendigen Arbeit <strong>des</strong><br />

Zurichtens von Balken aus<br />

Baumstämmen mit der Axt und<br />

<strong>des</strong> Schneidens von Brettern<br />

von Hand. Im Zeitalter der<br />

Industrialisierung verloren die<br />

Sägemühlen mit dem<br />

Entstehen großer<br />

Holzsägewerke mit weit<br />

höherer Produktivität rasch an<br />

Bedeutung und gingen<br />

schließlich ein; nur ganz wenige arbeiteten noch bis in die 1950er<br />

/ 1960er Jahre oder gar darüber hinaus weiter. Heute erfolgt der<br />

Holzschnitt in Großbetrieben mit digitalisiert gesteuerten<br />

hochautomatischen Maschinen bei einem minimalen<br />

Personaleinsatz.<br />

Vor gut sechs Jahrzehnten erlebte Günter Lux (1930-2007),<br />

gelernter Maschinenschlosser und Ingenieur, bei einer<br />

Wanderung die letzten alten Säge- beziehungsweise<br />

Schneidemühlen und Dampfsägen im Thüringer Wald noch in<br />

Aktion, wobei ihn deren Technik und Arbeitsweise begeisterte<br />

und fortan nicht mehr los ließ. Seine diesbezüglichen<br />

Beobachtungen und Erlebnisse hielt er 1949 in einem Bericht<br />

fest, den nun die Volkskundliche Beratungs- und<br />

Dokumentationsstelle für Thüringen, die im Jahre 1997 im<br />

Museum für Thüringer Volkskunde in Erfurt mit Unterstützung<br />

<strong>des</strong> Thüringer Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und<br />

Kunst sowie der Stadt Erfurt eingerichtet wurde, unter dem Titel<br />

„Sägemühle und Dampfsägewerk“ posthum veröffentlichte. Die<br />

Beratungsstelle, die eng mit dem Museum zusammenarbeitet<br />

und <strong>des</strong>sen Ausstellungen, Bibliothek und Fundus nutzt, versteht<br />

sich als Serviceeinrichtung zur nichtkommerziellen Nutzung,<br />

wobei beispielsweise Vereine, Verbände, Schulen, freie<br />

Bildungsträger, Institutionen, Verwaltungen und Heimatfreunde<br />

kostenlose Fachberatung in allen volkskundlich relevanten<br />

Fragen erhalten (vgl. www.volkskundemuseum-erfurt.de).<br />

Bereits mit seiner ursprünglich gewählten Überschrift „Die<br />

Sägemühle. Romantisches Anwesen für den Wanderer, harte<br />

Arbeit für den Müller“ macht Günter Lux unmissverständlich klar,<br />

dass seine Schilderung keineswegs romantisch-verklärend ist.<br />

So berichtet er nicht nur über die Geschichte der Mühlentechnik,<br />

sondern ebenso auch über den oft entbehrungsreichen<br />

Arbeitsalltag der Sägemüller, wenn er beispielsweise festhält:<br />

„Das Leben <strong>des</strong> Sägemüllers und seiner Familie war [...]<br />

keineswegs so romantisch, wie es der vorüberziehende<br />

Wandersmann vermutete. Die Wohnung bestand aus einer<br />

Küche, zugleich Stube, einer Schlafkammer für die Eltern und<br />

das Kleinkind, während in dem Dachboden-Stübchen die<br />

zahlreiche Kinderschar in die Betten kroch, die im Winter auch<br />

mal mit Eis bedeckt waren, wenn der Wind den Schnee durch die<br />

Ritzen der Schindeldeckung blies. Sanitäre Einrichtungen gab es<br />

kaum. Zur Eigenversorgung betrieben die Müller etwas<br />

Kleinviehhaltung, hielten ein Schwein und eine Ziege“ (S. 13).<br />

Zu der sehr aufschlussreichen Broschüre hat Peter Fauser,<br />

Mitarbeiter der Volkskundlichen Beratungs- und<br />

Dokumentationsstelle für Thüringen im Museum für Thüringer<br />

Volkskunde in Erfurt, ein Editorial (S. 3-4) beigesteuert und den<br />

Text von Günter Lux (S. 7-20) durchgehend mit Abbildungen und<br />

Fußnoten versehen. Zudem hat er die Darstellung um einen<br />

Anhang mit zwei wissenschaftlichen Beiträgen ergänzt, in denen<br />

er die Bedeutung der Sägemühlen zwischen Frauenwald und<br />

Schönbrunn (S. <strong>21</strong>-23) und im Einzugsbereich der Schleuse in<br />

Südthüringen (S. 24-29) beleuchtet.<br />

Günter Lux war Zeitzeuge einer inzwischen vergangenen<br />

Produktionsweise und historischen Technik, die einst große<br />

Bedeutung hatte. Insofern ist die Herausgabe seiner<br />

zeitgenössischen Schilderung, die als Heft 26 der von Gudrun<br />

Braune und Peter Fauser herausgegebenen „Schriften der<br />

Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle für<br />

Thüringen“ erscheint, sehr zu begrüßen, zumal sie ein in der<br />

Mühlengeschichte insgesamt vergleichsweise wenig beachtetes<br />

Kapitel beleuchtet. Da hierbei neben den sehr informativen<br />

Textbeiträgen auch den zeitgenössischen Abbildungen große<br />

Bedeutung zukommt bleibt unverständlich, warum einige lediglich<br />

sehr stark verkleinert zum Abdruck gelangten. Sieht man von<br />

diesem Punkt einmal ab, vermittelt das vorliegende Heft ein<br />

anschauliches und lebendiges Bild der historischen<br />

Produktionsform Sägemühle beziehungsweise Dampfsäge und<br />

das Leben der damit arbeitenden Menschen. Dr. Hubert Kolling<br />

Mühlen im Schwäbischen Wald<br />

Landratsamt Rems-Murr-Kreis (Hrsg.) Redaktion: Barbara<br />

Schunter. [Selbstverlag]. Waiblingen 2009, 104 S., Spiralbindung,<br />

zahlr. SW- und Farbabb., 12,80 €<br />

ISBN 978-3-00-028319-2<br />

Der Schwäbische Wald, das größte Waldgebiet Württembergs,<br />

liegt vor den Toren der Lan<strong>des</strong>hauptstatt Stuttgart und grenzt<br />

damit unmittelbar an die Betriebsamkeit einer der wirtschaftlichen<br />

Metropolregionen Europas an. Die Geologie hat diesem heute<br />

von der Ursprünglichkeit der<br />

Land- und Waldwirtschaft<br />

geprägten Landstrich eine<br />

besondere naturräumliche<br />

Vielfalt beschert. In dichtem<br />

Wechsel folgen tiefe Klingen,<br />

liebliche Streuobstwiesen,<br />

verträumte Seen, stille<br />

Wälder und sonnenverwöhnte<br />

Weinberge aufeinander iii .<br />

Besucher der Region werden<br />

nicht nur durch das<br />

Weltkulturerbe Limes<br />

angelockt, sondern auch<br />

durch zahlreiche historisch<br />

bedeutsame Mühlen.<br />

Dabei war es hier zunächst<br />

wie anderswo; immer mehr<br />

Mühlen stellten im Verlauf<br />

<strong>des</strong> 20. Jahrhunderts ihren<br />

Betrieb ein und waren fortan<br />

dem Verfall preisgegeben.<br />

Erst Mitte der 1970er Jahre setzte allmählich ein Wandel ein.<br />

Dank den Bemühungen der rührigen Mühleneigentümer und dem<br />

Engagement zahlreicher ehrenamtlich tätiger „Aufbauhelfer“<br />

erstrahlen viele Mühlen <strong>des</strong> Schwäbischen Wal<strong>des</strong> in neuem<br />

Glanz. Die Region kann <strong>des</strong>halb heute zurecht darauf verweisen,<br />

dass es hier nicht nur die größte Mühlendichte Württembergs<br />

gibt, sondern auch die größte zeitgeschichtliche Vielfalt in der<br />

Mühlentechnik. Da wurde nämlich längst nicht nur gemahlen,<br />

schon gar nicht nur Korn, da wurde auch gesägt, gerupft,<br />

gestampft, weich geklopft, gequetscht...<br />

Einen wichtigen Impuls erfuhren die Mühlen und deren Besitzer<br />

im Rems-Murr-Kreis (vgl. www.rems-murr-kreis.de), der seinen<br />

Namen von den Flüssen Rems (81 km) und Murr (54 km) hat,<br />

durch Landrat Horst Lässing, der im Jahre 1978 einen<br />

Mühlenwanderweg ins Leben rief (vgl. hierzu die vom<br />

Landratsamt Rems-Murr-Kreis herausgegebene Broschüre


„Mühlenwanderweg. Entlang romantischer Mühlen im<br />

Schwäbischen Wald“, die seit 2009 in der 4. Auflage vorliegt).<br />

Das Engagement <strong>des</strong> Landkreises für die Erhaltung der<br />

historischen Mühlen wird heute von Landrat Johannes Fuchs,<br />

einem bekennenden „Mühlenfreund“, tatkräftig weitergeführt. Von<br />

ihm stammt auch die Idee zu der vorliegenden, vom Rems-Murr-<br />

Kreis im Jahre 2009 herausgegebenen Schrift „Mühlen im<br />

Schwäbischen Wald“.<br />

Das 104 Seiten starke, mit einer Spitalbindung versehene Buch<br />

lässt bereits beim ersten Durchblättern das Herz von jedem<br />

Mühlenbegeisterten höher schlagen. Dazu bei trägt vor allem<br />

seine sehr ansprechende Gestaltung, wobei die jeweils kurzen<br />

Texte – etwa zur allgemeinen Mühlengeschichte und deren<br />

Funktionsweise, zum Müllerhandwerk sowie zu einzelnen Mühlen<br />

im Schwäbischen Wald – durchgängig mit SW- und<br />

Farbabbildungen reichlich illustriert werden. Einen ganz<br />

besonderen und eigenen Flair rufen dabei die eingestreuten<br />

Transparentseiten hervor.<br />

Die Texte <strong>des</strong> Buches stammen von Eberhard Bohn,<br />

„Mühlendoktor“ im Schwäbischen Wald, Kenner und<br />

mühlenrettender Mühlenbauer in Unruhestand, Dietrich Frey,<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> Historischen Vereins Welzheim und<br />

mühlenbegeisterter Chef-Organisator <strong>des</strong> jährlichen Mühlentags<br />

im Schwäbischen Wald, Ottmar Letzgus, Redakteur der<br />

Stuttgarter Zeitung und Mühlenenthusiast im Unruhestand, Ulrich<br />

Mayer, ehemaliger Redakteur der Murrhardter Zeitung und<br />

Schwäbischer Wald-Fan, Christl Schlag, Tourismusurgestein in<br />

der Geschäftsstelle der Fremdenverkehrsgemeinschaft<br />

Schwäbischer Wald, Barbara Schunter, Geschäftsführerin der<br />

Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald und<br />

Redaktionsleiterin für das vorliegende Projekt, und Karl Heinz<br />

Veit, ehemaliger Leiter <strong>des</strong> Amtes, das im Landratsamt für die<br />

Betreuung der Mühlen zuständig war und Mühlenfreund im<br />

Unruhestand.<br />

Die qualitativ sehr hochwertigen Fotografien fertigten an: Edgar<br />

Layher, freier Fotograf der Backnanger Kreiszeitung und<br />

Mühlenbegeisterter, Karl Heinz Veit und Gerhard Neusser,<br />

Medienzentrum Rems-Murr-Kreis.<br />

Mit dem Buch „Mühlen im Schwäbischen Wald“ wendet sich der<br />

Rems-Murr-Kreis an eine breite Öffentlichkeit. Insofern sollte man<br />

die gelungene Veröffentlichung auch nicht als wissenschaftliches<br />

Kompendium zur Hand nehmen, um darin die dezidierte<br />

Geschichte der einzelnen Mühlen im Schwäbischen Wald zu<br />

suchen. Eine solche Arbeit muss wohl erst noch geschrieben<br />

werden. Wer sich unter<strong>des</strong>sen einen Überblick über die<br />

Entwicklung der Mühlenlandschaft im Schwäbischen Wald<br />

verschaffen oder auf den dortigen Mühlenwanderweg – der 11<br />

noch vorhandene historische Mühlen auf einem 37 km langen<br />

Rundweg, der auch auf drei kleineren Rundwegen zwischen 10<br />

und 15 km Länge erwandert werden kann, miteinander verbindet<br />

– vorbereiten oder einstimmen will, dem bietet das Buch hierzu<br />

eine optimale Möglichkeit.<br />

Unter dem Motto „Man kann nur schützen, was man kennt und<br />

über <strong>des</strong>sen Wert und Bedeutung man Bescheid weiß“, hat die<br />

Stiftung der SWN Kreissparkasse Waiblingen die Herausgabe<br />

<strong>des</strong> Mühlenbuches mit unterstützt und damit nicht nur<br />

entscheidend zum Erhalt der einzigartigen und reichhaltigen<br />

Mühlenlandschaft im Schwäbischen Wald beigetragen, sondern<br />

auch einen Beitrag zur Identifikation der Menschen in ihrer<br />

Region geleistet.<br />

Dr. Hubert Kolling<br />

Warum klappert die Mühle am rauschenden<br />

Bach?<br />

Christa Holtei, Tilman Michalski. Kinderlieder und ihre<br />

Geschichte. Verlag Sauerländer (Patmos Verlagsgruppe).<br />

Mannheim 2010, 80 S., zahlr. Farbabb., 16,90 €<br />

ISBN 978-3-7941-7644-1<br />

Kinderlieder gab es schon im Mittelalter. Doch wer weiß schon,<br />

worüber wir da eigentlich singen und woher die Lieder kommen?<br />

Wer war beispielsweise der „liebe Augustin“, warum sitzt das<br />

Häschen in der Grube und welches Rätsel steckt in „Ein<br />

Männlein steht im Walde“? Warum klappert die Mühle am<br />

rauschenden Bach und ist das Wandern <strong>des</strong> Müllers Lust? Wann<br />

sind diese Lieder schließlich entstanden und wer waren ihre<br />

Dichter und Komponisten der Melodien? Wer Antworten auf<br />

solche Fragen sucht, dem sei das vorliegende Buch von Christa<br />

Holtei „Warum klappert die Mühle am rauschenden Bach?“<br />

wärmstens empfohlen. Die Autorin (Jahrgang 1953), die als freie<br />

Autorin und Übersetzerin für mehre Verlage arbeitet, stellt darin<br />

40 der beliebtesten Schlaflieder, Spaßlieder, Jahreszeitenlieder<br />

und Kinderlieder mit Noten, Strophen und Gitarrenakkorden auf<br />

jeweils einer Doppelseite vor. Der großformatige Band, den der<br />

bekannte Graphiker Tilman Michalski mit zahlreichen<br />

ausdrucksstarken, bezaubernden Illustrationen versehen hat,<br />

gliedert sich in die folgenden zehn Kapitel:<br />

Die Blümelein, sie schlafen<br />

Lieder aus dem Mittelalter<br />

In Kirchen und auf Märkten<br />

Frühling, Sommer, Herbst und Winter<br />

Schlaf schön!<br />

Von Überallher nach Überallhin<br />

Naturforscher<br />

Singen macht Spaß!<br />

Aus aller Welt<br />

Lieder aus dem Lautsprecher.<br />

Erschlossen wird das ansprechende Buch durch ein<br />

alphabetisches Liedverzeichnis (S. 76-77), dem „Zum Schluss“<br />

(S. 80) noch „Ein sehr kurzes Märchen“ von Michael Ende (1929-<br />

1995) beigefügt ist.<br />

Bei <strong>Mühlenfreunde</strong>n dürften unter<strong>des</strong>sen die beiden Lieder „Es<br />

klappert die Mühle am rauschenden Bach“ (S. 22-23) und „Das<br />

Wandern ist <strong>des</strong> Müllers Lust“ (S. 36-37) auf besonderes<br />

Interesse stoßen. Der Text zu Ersterem schrieb 1824 Ernst<br />

Gebhard Salomon Anschütz (1780-1861), der viele bekannte


Kinderlieder („Fuchs, du hast die Gans gestohlen“) und<br />

Weihnachtslieder („Alle Jahre wieder“ und „O Tannenbaum“)<br />

schrieb. Wie durch Christa Holtei zu erfahren ist, war Anschütz<br />

50 Jahre seines Lebens Lehrer, Organist, Dichter und Komponist<br />

in Leipzig, wobei viele seiner Lieder als „Unterrichtsmaterial“ –<br />

verbunden mit einer pädagogischen Absicht – gedient hätten. „Es<br />

klappert die Mühle am rauschenden Bach“ sei so nicht nur<br />

einfach ein fröhliches Lied, es erkläre ganz nebenbei auch die<br />

Arbeitsschritte vom Korn zum Brot. Hierzu führt die Autorin<br />

wörtlich aus: „Ein Müller hatte kein einfaches Leben. Er wohnte<br />

mit seiner Familie im Innern einer großen Maschine. Alle waren<br />

dem Lärm der Mühle Tag und Nacht ausgesetzt. Das Wasserrad<br />

wurde von einem Bach angetrieben und drehte sich<br />

ununterbrochen. Die Schaufeln machten dabei ein rhythmisches<br />

Geräusch, als würde alle fünf Sekunden ein Eimer Wasser<br />

ausgegossen. Über Zahnräder setzte das Wasserrad das<br />

Getriebe in Gang. Die Mühlsteine drehten sich knirschend und<br />

mahlten das Korn, das dann durch einen Schlauch in den<br />

Mehlbeutel fiel. Er bestand aus einem an Hölzern befestigten<br />

Gewebe, durch das das reine Mehl in den Mehlkasten gesiebt<br />

wurde. Dafür wurde der Mehlbeutel ständig gerüttelt, was<br />

unaufhörlich klapperte: ‚Klipp, klapp, klipp, klapp.’ Und der große<br />

Trichter über den Mühlsteinen, in den die Körner zum Mahlen<br />

geschüttelt wurden, gab ein klopfen<strong>des</strong> Geräusch von sich, wenn<br />

er leer war. Dann musste der Müller auch nachts aufstehen, um<br />

ihn wieder zu füllen. Wollte er ein gutes Auskommen haben,<br />

stand seine Mühle niemals still“ (S. 22).<br />

Die Melodie zu dem Lied stammt, so Christa Holtei, von einem<br />

alten Volkslied aus dem 16. Jahrhundert („Es ritten drei Reiter<br />

zum Tore hinaus, ade“), das der Komponist und<br />

Musikschriftsteller Johann Friedrich Reichardt (1752-1814) im<br />

Jahre 1782 im „Musikalischen Kunstmagazin“ veröffentlichte.<br />

18<strong>21</strong> gab Wilhelm Müller (1794-1827), der Dichter, Lehrer und<br />

Bibliothekar in Dessau war, eine Sammlung mit 77 Gedichten<br />

heraus. 44 davon vertonte Franz Schubert (1797-1828) und<br />

schuf mit ihnen zwei der berühmtesten Liederkreise <strong>des</strong> 19.<br />

Jahrhunderts: „Winterreise“ (1827) mit dem Lied „Am Brunnen<br />

vor dem Tore“ und „Die schöne Müllerin“ (1823) mit dem<br />

Eingangslied „Das Wandern ist <strong>des</strong> Müllers Lust“ (18<strong>21</strong>). Die<br />

Musik stammt von dem Komponisten und Chorleiter Carl<br />

Friedrich Zöllner (1800-1860), der das Lied 1844 für einen<br />

vierstimmigen Männerchor vertonte, nach <strong>des</strong>sen Melodie es<br />

noch heute gesungen wird.<br />

Wie das Lied „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“<br />

beschreibt das Lied eine Wassermühle. „Aber das Wichtigste an<br />

diesem Text“, schreibt Christa Holtei, „ist eindeutig die<br />

Bewegung, in die das Wasser die Maschinerie der Mühle<br />

versetzt.“ Erst in der letzten Strophe werde verraten, was ein<br />

Müller wohl mit Wandern zu tun haben kann: Hier bittet ein<br />

Geselle darum, dass Meister und Meisterin ihn ziehen lassen.<br />

Zum Verständnis <strong>des</strong> Vorgangs bemerkt die Autorin: „Damals<br />

(und manchmal auch heute noch) war es in den<br />

Handwerkszünften üblich, dass Gesellen sich auf Wanderschaft<br />

begaben, sobald sie ihre Lehrzeit hinter sich hatten. Sie zogen<br />

drei Jahre durch das Land, um möglichst viel on verschiedenen<br />

Meistern an verschiedenen Orten zu lernen. Weil sie kein Geld<br />

hatten, gingen sie zu Fuß und bekamen von den Meistern Essen<br />

und ein Bett. Und falls ihnen auf dem Weg doch etwas passierte,<br />

hatten sie eine Geldreserve dabei: einen goldenen Ohrring, der<br />

ihnen im schlimmsten Fall ein christliches Begräbnis ermöglichte“<br />

(S. 36).<br />

Insgesamt betrachtet ist „Warum klappert die Mühle am<br />

rauschenden Bach?“ ein informatives Nachschlagewerk über die<br />

Geschichte von Kinderliedern, das in Familien, Kindergärten und<br />

Schulen einen festen Platz haben sollte. Das gelungene, sehr<br />

ansprechende Buch wird jeder, egal ob jung oder alt, Dank der<br />

liebevollen Illustrationen immer wieder gerne zur Hand nehmen.<br />

Dr. Hubert Kolling<br />

Von der Mühle zur Papierfabrik<br />

Rüdiger Ocken, Helmut Cedra (Hrsg.).<br />

Zur Geschichte eines<br />

Produktionszweiges im Pirnaer Raum.<br />

Herausgegeben von der Kultur- und<br />

Tourismusgesellschaft Pirna und dem<br />

Stadtmuseum Pirna. [Ohne<br />

Verlagsangabe]. Pirna 2007, 148 S.,<br />

zahlr. SW-Abb., 8,50 €<br />

ISBN 978-3-939027-02-7<br />

Die Papierherstellung in der Sächsischen<br />

Schweiz, insbesondere im Gebiet um<br />

Heidenau, Pirna und Sebnitz, hat eine<br />

Jahrhunderte lange Tradition und begann<br />

in den Mühlen entlang der Elbe und ihren<br />

Nebenflüsse. Den Anfängen handwerklicher Papiermacherkunst<br />

folgte alsbald die industrielle Produktion, der bis in die Gegenwart<br />

große Bedeutung zukommt. Mit dem von ihnen<br />

herausgegebenen Buch „Von der Mühle zur Papierfabrik“<br />

möchten Rüdiger Ocken und Helmut Cedra einen Überblick über<br />

die Geschichte der Papierindustrie in Sachsen vom Ursprung an<br />

und für den Zeitraum ab 1945 auch für die Sowjetische<br />

Besatzungszone sowie die DDR beziehungsweise die<br />

ostdeutschen Bun<strong>des</strong>länder geben.<br />

Die Herausgeber sind dabei ausgewiesene Kenner der Materie.<br />

Dipl.-Ingenieur Rüdiger Ocken (Jahrgang 1940) war jahrelang<br />

Forschungsleiter der VVB Zellstoff, Papier, Pappe, später VEB<br />

Kombinat Zellstoff und Papier Heidenau, seit 1990/91 Direktor<br />

<strong>des</strong> Instituts für Zellstoff und Papier und danach bis zum<br />

Ruhestand in der Papiertechnischen Stiftung München /<br />

Heidenau tätig. Dipl.-Ingenieur Helmut Cedra (Jahrgang 1936)<br />

oblagen zunächst leitende Tätigkeiten in den Bereichen Technik<br />

und Produktion, bevor er Werksdirektor der VEB Feinpapierfabrik<br />

Königstein wurde; seit 1990 arbeitete er als Geschäftsführer, seit<br />

1997 (bis zum Ruhestand 2001) als Werkleiter Technik in der<br />

Papierfabrik Louisenthal GmbH, Werk Königstein.<br />

Nach einem Überblick zur Papierindustrie in Deutschland mit<br />

speziellem Bezug auf Sachsen (S. 8-<strong>21</strong>) werden im Hauptteil –<br />

„Standorte der Papierherstellung“ (S. 24-108) – für das<br />

betrachtete Gebiet alle historischen und aktuellen<br />

Holzschleifereien, Zellstoffwerke, Papiermühlen, Papier- und<br />

Pappenfabriken sowie die zu dieser Branche gehörigen<br />

Einrichtungen genannt und einzeln beschrieben. Die Reihenfolge<br />

der vorgestellten Produktionsstätten, die sich einst ausnahmslos<br />

der Wasserkraft bedienten, ergibt sich aus deren Lage an den<br />

Flussläufen jeweils in Fließrichtung, beginnend mit der Elbe und<br />

deren Nebenflüsse in der Reihenfolge ihrer Mündung.<br />

Ergänzt wird die durchgängig mit zeitgenössischen<br />

Schwarzweißabbildungen, Plänen und Skizzen anschaulich<br />

illustrierte Darstellung, an deren Bearbeitung 20 Autoren (keine<br />

Autorin) beteiligt waren, die allesamt während ihres Berufslebens<br />

in der Zellstoff- und Papierindustrie Verantwortung trugen, durch<br />

die beiden Beiträge „Heidenau – Zentrum der Papierherstellung<br />

nach 1945“ (S. 109-134) und „Museale Einrichtungen der<br />

Holzschlifferzeugung“ (S. 135-137).<br />

Mit ihrem informativen und ansprechend gestalteten Buch „Von<br />

der Mühle zur Papierfabrik“ haben Rüdiger Ocken und Helmut<br />

Cedra zunächst einen wichtigen Beitrag zur regionalen<br />

Industriegesichte vorgelegt. Da in der Vergangenheit etwa die<br />

Geschichte der durch Wasser und Wind angetriebenen<br />

Mahlmühlen bereits vielfach dokumentiert wurde, zur Geschichte<br />

und Entwicklung der Papiermühlen aber vergleichsweise wenige<br />

Arbeiten vor liegen, reicht die Bedeutung der Schrift weit über die<br />

Region hinaus.<br />

Dr. Hubert Kolling<br />

iii www.schwaebischerwald.com


Von Müllern und Mühlen in Thüringen<br />

Beiträge <strong>des</strong> Kolloquiums der Volkskundlichen Beratungs- und<br />

Dokumentationsstelle für Thüringen Erfurt, 24. April 2008 sowie<br />

weitere Beiträge. Redaktion: Gudrun Braune und Peter Fauser<br />

(Schriften der Volkskundlichen Beratungs- und<br />

Dokumentationsstelle für Thüringen, Heft 30). [Selbstverlag]<br />

Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle für<br />

Thüringen im Museum für Thüringer Volkskunde. Erfurt 2009, 96<br />

S., Broschur, zahlr. SW- und Farbabb., 6,00 €,<br />

ISSN 1619-5698<br />

Mit dem Thema Müller und Mühlen beschäftigt sich bereits seit<br />

geraumer Zeit auch die Volkskundliche Beratungs- und<br />

Dokumentationsstelle für Thüringen, die im Jahre 1997 im<br />

Museum für Thüringer Volkskunde in Erfurt mit Unterstützung<br />

<strong>des</strong> Thüringer Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und<br />

Kunst sowie der Stadt Erfurt eingerichtet wurde. Die<br />

Beratungsstelle, die eng mit dem Museum zusammenarbeitet<br />

und <strong>des</strong>sen Ausstellungen, Bibliothek und Fundus nutzt, versteht<br />

sich als Serviceeinrichtung zur nichtkommerziellen Nutzung,<br />

wobei beispielsweise Vereine, Verbände, Schulen, freie<br />

Bildungsträger, Institutionen, Verwaltungen und Heimatfreunde<br />

kostenlose Fachberatung in allen volkskundlich relevanten<br />

Fragen erhalten (vgl. www.volkskundemuseum-erfurt.de).<br />

Das zunehmende Interesse an den Mühlen, die Aktivitäten<br />

zahlreicher Mühlenenthusiasten bei der Erhaltung<br />

entsprechender historischer Baulichkeiten wie Anlagen sowie die<br />

Erforschung von deren Geschichte, die sich etwa im Thüringer<br />

Lan<strong>des</strong>verein für Mühlenerhaltung und Mühlenkunde (TVM) e.V.<br />

zusammengeschlossen haben, sowie die Tausende zählenden<br />

Besucher der historischen Einrichtungen, die seit Jahren jeweils<br />

am Pfingstmontag, dem Deutschen Mühlentag, in die geöffneten<br />

Einrichtungen strömen, haben die Volkskundliche<br />

Beratungsstelle im Jahre 2008 dazu bewogen, den Phänomenen<br />

Müller und Mühle ein Kolloquium zu widmen beziehungsweise<br />

sie unter volkskundlicher Sicht zu hinterfragen. Daraus<br />

hervorgegangen ist die vorliegende Broschüre, die als Heft 30<br />

der von Gudrun Braune und Peter Fauser herausgegebenen<br />

„Schriften der Volkskundlichen Beratungs- und<br />

Dokumentationsstelle für Thüringen“ erscheint.<br />

Die Publikation enthält zehn Beiträge, die Einblicke in die<br />

Geschichte und Technik historischer Mühlen in Thüringen (Frank<br />

Blaß) vermitteln (S. 17-27), die Mühle im Landschaftsbild<br />

(Hermann Wirth) untersuchen (S. 29-38), der Bedeutung von<br />

Wasser, Wassermühlen und Müllern für das Leben in Gotha<br />

(Helga Raschke) nachspüren (S. 39-49), die Mühlen der Stadt<br />

Erfurt und die Versorgung der städtischen Bevölkerung um 1500<br />

(Alfred Kirsten) erforschen (S. 50-52), auf die Bedeutung <strong>des</strong><br />

Kerbholzes (Alfred Kirsten) hinweisen (S. 53-54), die Geschichte<br />

der Engelhardts- oder Düppelsmühle (Rolf Hörnlein) beleuchten<br />

(S. 55-67), die Turmwindmühle Immenrode (Steffen Rödiger)<br />

vorstellen (S. 68-70), die Heyl-Mühlen Bad Langensalza und ihre<br />

Vorläufer (Helmut Kranholdt) betrachten (S. 71-90) und auf das<br />

Begegnungszentrum für historische Müllerei in Buchfahrt bei<br />

Weimar (Jochen Köhler) aufmerksam machen (S. 91-94).<br />

Im einleitenden Beitrag setzt sich Peter Fauser,<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter der Volkskundlichen Beratungsund<br />

Dokumentationsstelle für Thüringen, unter der Überschrift<br />

„Hör ich das Mühlrad gehen...“ mit der Kulturgeschichte der<br />

Müller und Mühlen in Thüringen auseinander (S. 5-16). Auch<br />

wenn sich heute nicht mehr all zu viele Wasserräder<br />

beziehungsweise Wasserturbinen und Windmühlen im Freistaat<br />

drehten, würden die entsprechenden, oft herausgehobenen<br />

Bauten noch immer das Landschaftsbild und partiell die<br />

Siedlungsstruktur prägen und seien – auch bei Umnutzung,<br />

etwa für Wohnzwecke, als Ferieneinrichtung oder als Gasthaus<br />

– ein wichtiger Baustein der Kulturlandschaft. Mit dem von der<br />

Volkskundlichen Beratungsstelle am 24. April in Erfurt in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Thüringer Lan<strong>des</strong>verein für<br />

Mühlenerhaltung und Mühlenkunde (TVM) e.V. durchgeführten<br />

Kolloquium sei versucht worden, so der Autor, „Müller und<br />

Mühlen in Thüringen von verschiedenen Seiten zu beleuchten,<br />

wobei von vorneherein feststand, dass dies trotz einer Reihe in<br />

letzter Zeit neu erschienener Publikationen angesichts einer<br />

langen Geschichte wie differenzierten konkreten Gegebenheiten<br />

in unserer Region, in Thüringen, nur punktuell bzw. ansatzweise<br />

geschehen kann“ (S. 16).<br />

Die informative und ansprechend gestaltete Broschüre, für am<br />

Thema Interessierte auch weit über die Grenzen von Thüringen<br />

hinaus in guten Händen, ist durchgängig mit zeitgenössischen<br />

und aktuellen Schwarzweiß- und Farbabbildungen reichlich<br />

illustriert.<br />

Dr. Hubert Kolling<br />

Impressum<br />

Redaktion/Layout<br />

Druck/Auflage<br />

Versand<br />

Annette Schiess, Kaspar Schiess<br />

Haller + Jenzer AG, Druckzentrum,<br />

3401 Burgdorf / 500 Exemplare<br />

Haller + Jenzer AG, Druckzentrum,<br />

3401 Burgdorf


Der folgende Text stammt von Ernst Baumgartner, handschriftlich<br />

eingereicht und transkribiert von Walter Weiss.<br />

Die Hofenmühle<br />

Länge <strong>des</strong> Kanals =<br />

Zement- und kunststoffrohre<br />

Offener Kanal<br />

Stollen im Sandstein<br />

Grobrechen bei der Stauwurzel<br />

Feinrechen vor dem Druckrohr<br />

510 m<br />

310 m<br />

140 m<br />

60 m<br />

2 Stück<br />

1 Stück 20 mm<br />

Hofenmühle, den 8. Juli 2011<br />

An<br />

Frau Elisabeth Wieland, Präsidentin Schutzverband<br />

Herr Adrian Schürch, Präsident der <strong>Mühlenfreunde</strong><br />

Wie wurde das Treibwasser <strong>des</strong> Mühlbachs im Laufe der Jahrhunderte<br />

genutzt?<br />

1719 - 1835 1 Wasserrad<br />

1835 - 1920 3 Wasserräder<br />

1920 - 2010 1 Francisturbine<br />

Selbstbau der Firma EMCH in Bern<br />

2011 Einbau einer Ossbergturbine für<br />

Stromerzeugung. Nun Druckleitung.<br />

Die alte Francisturbine ist noch vorhanden, sie hat in den 90<br />

Jahren gute Dienste geleistet. Sie war aber wegen anfallendem<br />

Geschwemmsel — besonders Laub — hoch empfindlich. Sie<br />

musste immer wieder, besonders im Herbst und Vorwinter,<br />

demontiert und geputzt werden!<br />

Über die Mahlmühle und deren Zustand werde ich mündlich<br />

orientieren!<br />

Die Baumgartner freuen sich auf Euren Besuch<br />

Herzliche Grüsse<br />

Ernst Baumgartner<br />

Hofenmühle, Wohlen bei Bern<br />

Liebe Freunde,<br />

für den Hofenmühlebesuch vom 13. Juli 2011 eine kleine<br />

Vororientierung zu den Wassern und Bachläufen, die im<br />

Nutzungsbereich unserer Mühle liegen.<br />

Quellvorkommen <strong>des</strong> Mühlebaches und <strong>des</strong> Zulaufs der Seitenbäche<br />

Haupterguss, im südlichen Frienisberg-Wald, oberhalb Jägli, alte<br />

Wasserrechte der Hofenmühle, weitere Zuläufe in den Flur- und<br />

Ackerflächen westlich Innerberg, Säriswil und Möriswil.<br />

Seitenbäche, <strong>des</strong> Bannholzgraben und der unter der Deponie<br />

liegende Illiswilbach! Relativ starker Ø Kalkgehalt, viel Feinerde<br />

um den Ackerflächen, viel Falllaub im Herbst und Vorwinter, in<br />

den letzten Jahren vermehrt Dürrholzgeschwemmsel, das<br />

Rüstholz soll liegen bleiben!!<br />

Wassermenge<br />

Wassermessung 2007: <strong>21</strong> - 1100 S.l [Sekundenliter]<br />

Durch Drainagen im Quellgebiet Säriswil und Eindohlung vom<br />

Illisbach ist der Zufluss unsteter geworden, rascher Zufluss,<br />

rascher Rückgang der Wassermenge!<br />

Wasserqualität<br />

Nach meinen Beobachtungen (80 Jahre) hat die Wasserqualität<br />

und das gesamte Ökosystem stark gelitten! Für die Bachforelle<br />

noch ausreichend, die sehr empfindliche Groppe und der<br />

Flohkrebs sind seit Jahrzehnten verschwunden. Einst prächtige<br />

Ringelnatter im Mühlenkanal, heute kaum mehr vorhanden,<br />

Frösche nur noch einzeln! Und da kommen Leute, die die<br />

Veränderungen in den Bachläufen den Kleinkraftwerken<br />

zuschreiben wollen!<br />

Wassernutzung der Hofenmühle<br />

Die Stauwurzel <strong>des</strong> Kanals ist auf einen erhöhten Sandsteinblock<br />

aufgebaut, im Betrieb seit 300 Jahren. Plan von 1719 vorhanden!<br />

Heutiger Zustand <strong>des</strong> Kanals: Umfassende Reparaturarbeiten<br />

2007 mit Entkalkung der Zementrohre und teilweise<br />

Neuverlegung <strong>des</strong>selben, angleichen der Gefälle! Sehr<br />

aufwendige Arbeiten mit Kostenfolge!


Die „Mühlenstrasse“<br />

„La Route <strong>des</strong> <strong>Moulins</strong>“<br />

Reviers (Normandie / Frankreich)<br />

Fast jeder kennt sie, die<br />

Alabasterküste („Côte<br />

d`Albâtre“) mit ihren hellen<br />

Kreideklippen, die<br />

Blumenküste („Côte<br />

Fleurie“) mit ihren<br />

schicken Seebädern, die<br />

Perlmuttküste („Côte <strong>des</strong><br />

Abb. 2<br />

Nacre“), an <strong>des</strong>sen weiten Stränden<br />

in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 1944 die Truppen der<br />

Westalliierten landeten, und die Halbinsel <strong>des</strong> Cotentin mit ihrem<br />

mystischen Klosterberg Mont-Saint-Michelle. Ihren Besuchern<br />

hat die Normandie, eine historische Provinz im Norden<br />

Frankreichs mit den fünf Départements Seine-Maritime, Eure,<br />

Orne, Calvados und Manche, bekanntlich aber noch viel mehr zu<br />

bieten: Trutzige Burgen, imposante Abteien, prunkvolle<br />

Schlösser, nostalgische Dörfer und geschichtsträchtige Städte,<br />

ebenso wie eine Vielzahl kulinarischer Genüsse, darunter<br />

weltbekannte Käsesorten und die drei großen C: Crêpe, Cidre<br />

und Calvados. Zum reichhaltigen Kulturerbe der Region gehören<br />

schließlich auch diverse Mühlen.<br />

Zur Entwicklung und Förderung <strong>des</strong> Tourismus im<br />

normannischen Hinterland haben die Fremdenverkehrsämter im<br />

Departement Calvados bereits vor einigen Jahren fünf Touren<br />

ausgearbeitet, die man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem<br />

Auto zurücklegen kann: „Ausgeschilderte Routen, die zu jeder<br />

Jahreszeit mühelos befahrbar sind, die Schätze einer<br />

abwechslungsreichen, großzügigen Natur enthüllen und zur<br />

Entdeckung <strong>des</strong> üppig grünen Hinterlands und der malerischen<br />

Dörfer locken“ iv .<br />

Die Touren („Strassen“), für die seitens der<br />

Fremdenverkehrsämter sowohl im Internet v als auch in dem<br />

jährlich aktualisierten Tourismusführer „Guide du visiteur“ (Caen<br />

2012, S. 66-69 und S. 98-101) Werbung gemacht wird, sind<br />

jeweils einem Themenschwerpunkt gewidmet (Abb. 2). Im<br />

Einzelnen handelt es sich dabei um:<br />

die „Apfelweinstrasse“ („La Route du Cidre“), 40 km,<br />

die „Strasse der Felsschluchten von Vire“ („La Route <strong>des</strong> Gorges<br />

de la Vire“), 30 km,<br />

die „Strasse der Traditionen“ („La Route <strong>des</strong> Traditions“), 65 km,<br />

die „Strasse der Normannischen Schweiz“ („La Route de la<br />

Suisse Normande“), 65 km und<br />

die „Mühlenstrasse“ („La Route <strong>des</strong> <strong>Moulins</strong>“), 35 km.<br />

Die „Mühlenstrasse“, im Dreieck zwischen den Städten Caen,<br />

Bayeux und Courseulles-sur-Mer gelegen, wird dabei wie folgt<br />

beworben: „Die Mühlenroute entführt Sie zu den alten<br />

Wassermühlen, die einst von unseren Flüssen angetrieben<br />

wurden. Auf dieser Route werden Sie ungewöhnliche Pfade<br />

zwischen Meer und Land entdecken“ vi .<br />

Abb. 3 „Guide du visiteur 2012“ (Caen 2012, S.100)<br />

Abb. 4 Straßenschild „La Route <strong>des</strong> <strong>Moulins</strong>“ („Die Mühlenstrasse“)<br />

in Reviers an der D 170 (2012)<br />

Die 35 km lange Rundstrecke verläuft durch die Täler der<br />

Seulles, der Mue und der Thue in der grünen Landschaft <strong>des</strong><br />

Bessin. Die drei kleinen<br />

Flüsse haben in diesem<br />

Kalksteingebiet im Laufe<br />

der Jahrtausende saftige<br />

Grünflächen entstehen<br />

lassen und seit Urzeiten<br />

Mühlen und<br />

Walkmaschinen mit ihrem<br />

Wasser angetrieben.<br />

Inzwischen sind diese<br />

Anlagen alle stillgelegt,<br />

eine gewisse Faszination<br />

geht dennoch von ihnen<br />

aus. „Diese manchmal gut<br />

versteckt und abseits der<br />

üblichen Routen liegenden<br />

Überreste vergangener<br />

Zeiten sind den Umweg<br />

wert und ermöglichen<br />

zudem eine kleine<br />

Entdeckungsreise durch<br />

Landschaften und<br />

Traditionen. Monumentale<br />

Bauernhöfe, kirchliche<br />

Bauwerke, Schlösser und Herrensitze wie in Creully, Fontaine<br />

Henry, Thaon und Brécy sowie malerische Ortschaften wie<br />

Reviers und Amblie säumen diese Route und zeugen vom<br />

Reichtum <strong>des</strong> architektonischen Kulturerbes“, wie es in einer<br />

aktuellen Beschreibung <strong>des</strong> Tourismusbüros heißt.<br />

Die zur leichteren Orientierung auf einer Karte markierte Strecke<br />

der „Mühlenstrasse“ (Abb. 3), auf die auch in diversen<br />

Reiseführern wie etwa in dem großformatigen „DUMONT<br />

Bildatlas Normandie“ (Ostfildern 2010, S. 81) unter der<br />

Überschrift „Radeln auf der Mühlenroute“ hingewiesen wird,<br />

Abb. 5 Die ehemalige Mühle von Moulineaux<br />

ist nur noch mit geschultem Blick<br />

erkennbar (2012)<br />

verzeichnet aktuell vier historische Mühlen und zwar in den Orten<br />

Moulineaux, Foulon, St.-Gabriel-Brécy und Amblie.<br />

Demgegenüber erwähnt der Text einer schon etwas älteren<br />

Werbetafel sechs historische Mühlen (neben den zuvor<br />

genannten noch die Mühlen von Creully und Thaon), wobei in der<br />

dazugehörenden Karte die genannten Orte – mit Ausnahme von<br />

Moulineaux – durch ein Mühlradsymbol markiert sind.<br />

In Reviers beginnend folgt<br />

die sehr gut markierte Route<br />

(Abb. 4) Richtung Fontaine-<br />

Henry zunächst dem Tal der<br />

Mue. Um zu erahnen, dass<br />

es sich bei einem an der<br />

Straße liegenden Gebäude<br />

in Moulineaux um die<br />

Rückseite einer ehemaligen<br />

Mühle handelt (Abb. 5),<br />

braucht es freilich einen<br />

geschultem Blick.<br />

Abb. 7 Die aus dem 18. Jahrhundert<br />

stammende Mühle von Foulon (2012)


Abb. 9 Nebengebäude der<br />

Mühle von Foulon mit Schild<br />

„RUE DU MOULIN-<br />

FOULON“(2012)<br />

Abb. 11 Die Mühle (Vorderseite) von St.-Gabriel-Brécy (2012)<br />

Abb. 8 Das oberschlächtige Mühlrad<br />

der Mühle von Foulon (2012)<br />

Von Thaon geht es durch Wiesen und Felder weiter Richtung<br />

Westen nach Cully, vorbei an Foulon, wo ein prächtiges<br />

Mühlengebäude (Abb. 7) das kleine Wiesenflüsschen Thue<br />

überspannt. An der ehemaligen Mühle, die von der Straße aus<br />

gut einsehbar ist, beeindruckt das (stillgelegte) oberschlächtige<br />

Mühlrad (Abb. 8) ebenso wie das stattliche Nebengebäude, an<br />

dem ein Schild „RUE DU MOULIN-FOULON“ angebracht ist<br />

(Abb. 9). Eine an der Straße stehende Infotafel macht zudem auf<br />

die aus dem 18. Jahrhundert stammende Mühle aufmerksam und<br />

gibt kurze Hinweise auf deren Geschichte.<br />

Auf dem Weg nach Rucqueville weicht die Heckenlandschaft <strong>des</strong><br />

Bessin allmählich der weiten, offenen Ebene von Caen. Auf dem<br />

weiteren Weg Richtung Norden gelangt man nach St.-Gabriel-<br />

Brécy, wo lediglich das Straßenschild „RUE DU MOULIN“<br />

(Abb. 10) einen Hinweis auf die stattliche, etwas abseits <strong>des</strong><br />

Ortes gelegene ehemalige<br />

Mühle (Abb. 11 und 12) gibt.<br />

Der von der Rückseite <strong>des</strong><br />

Gebäu<strong>des</strong> aus gut sichtbare,<br />

hohe Schornstein lässt<br />

erahnen, dass die Mühle einst<br />

von einer Dampfmaschine<br />

angetrieben wurde (Abb. 13).<br />

Weiter durch das Tal der<br />

Seulles gelangt man<br />

Abb. 10 Straßenschild<br />

„RUE DU MOULIN“<br />

in St.-Gabriel-Brécy (2012)<br />

schließlich nach Amblie. Ein<br />

Wegweiser mit<br />

Mühlradsymbol (Abb. 14) und<br />

zwei an der Straße stehende<br />

Mühlsteine (Abb. 15 und 16)<br />

machen auf eine aus dem 18. Jahrhundert stammende Mühle<br />

(Abb. 17) aufmerksam. Wer das Gebäude beziehungsweise<br />

den Mühlgraben freilich aus der Nähe betrachten will (Abb. 18)<br />

hat ein Problem, weist doch ein deutlich aufgestelltes Schild<br />

„Privatgelände. Betreten verboten!“ darauf hin, dass Besucher<br />

nicht gerade erwünscht sind. Unter<strong>des</strong>sen durfte der Verfasser,<br />

nachdem er bei den Besitzern freundlich nachgefragt hatte, die<br />

ehemalige Mühle aus unmittelbarer Nähe genauer anschauen<br />

und Fotos machen.<br />

Nun, was ist von der „Mühlenstrasse“ („La Route <strong>des</strong> <strong>Moulins</strong>“)<br />

zu halten? Ganz allgemein kann man zunächst sagen, dass es<br />

sich bei der ausgewiesenen Route um eine faszinierende Tour<br />

im normannischen Hinterland handelt, wobei die Rundstrecke<br />

durch eine abwechslungsreiche, reizvolle Natur vorbei an einer<br />

Vielzahl monumentaler Bauernhöfe, kirchlicher Bauwerke,<br />

Schlösser und Herrensitze sowie malerischen Ortschaften<br />

führt.<br />

Wer sich freilich – durch den Namen „Mühlenstrasse“ inspirierend<br />

– in der Hoffnung auf den Weg macht, auf engerem Raum<br />

vielleicht gleich mehrere schöne Wassermühlen zu sehen, wird<br />

Abb. 12 Die Mühle (Innenhof)<br />

von St.-Gabriel-Brécy (2012)<br />

Abb. 16 Mühlstein an der Zufahrtsstraße<br />

(linke Straßenseite)<br />

zur Mühle von Amblie (2012)<br />

Abb. 13 Die Mühle (Rückseite)<br />

von St.-Gabriel-Brécy (2012)<br />

Abb. 14 Wegweiser mit Mühlradsymbol in Amblie (2012)<br />

Abb. 15 Mühlstein an der Zufahrtsstraße<br />

(rechte Straßenseite) zur Mühle von<br />

Amblie (2012)


sicherlich enttäuscht sein. So gibt es auf der 35 km langen<br />

Rundstrecke nur vier (ehemalige) Wassermühlen zu sehen,<br />

wobei lediglich noch eine davon über ein Mühlrad verfügt. Da die<br />

besagten Mühlen längst still gelegt wurden, kann man die heute<br />

meist zu Wohnzwecken genutzten Gebäude nur von der Straße<br />

her, also aus einer gewissen Entfernung beziehungsweise nur<br />

von außen, betrachten; Besichtigungsmöglichkeiten gibt es<br />

offiziell jedenfalls keine.<br />

Während der Routenverlauf der „Mühlenstrasse“ an sich recht<br />

gut ausgeschildert ist, tut man sich – mit Ausnahme von Foulon –<br />

mit dem Auffinden der ehemaligen Mühlen ohne geübten<br />

Kennerblick mitunter schwer, weil die Gebäude nicht nur ihrer<br />

Mühlräder beraubt sind, sondern auch inzwischen zum Teil<br />

umgebaut und anderen Zwecken zugeführt wurden. Von daher<br />

wären hier entsprechende Hinweisschilder sehr hilfreich. Einer<br />

dringenden Aktualisierung bedarf in diesem Zusammenhang in<br />

jedem Fall die in die Jahre gekommene Werbetafel (Abb. 1),<br />

wobei sowohl der Text als auch die Karte (insbesondere die Orte<br />

mit den Mühlradsymbolen) auf den neuesten Stand gebracht<br />

werden sollten. Darüber hinaus wäre es wünschenswert, wenn in<br />

den betreffenden Dörfern Hinweisschilder zum Standort der<br />

Mühlen aufgestellt und – Ausnahme, die dennoch einer<br />

Erneuerung bedarf, ist hier wiederum Foulon – an den einzelnen<br />

Mühlengebäuden Informationstafeln mit kurzen geschichtlichen<br />

Angaben angebracht würden.<br />

Dr. Hubert Kolling<br />

Abb. 18 Die aus dem 18. Jahrhundert stammende Mühle<br />

(Seitenansicht mit Mühlgraben) von Amblie (2012)<br />

Wo nicht anders erwähnt, sind die Fotos von Dr. Hubert Kolling<br />

aufgenommen worden und Eigentum <strong>des</strong> Autors.<br />

Die Abbildung 2 (Region Calvados) stammt von der Internetseite<br />

,Calvados Tourisme‘ vii . Die Abbildungen 6, 10 und 17 wurden aus<br />

Layout-Gründen weggelassen.<br />

Abb. 1 Tafel mit einer Übersichtskarte und Hinweisen zur „Mühlenstrasse“<br />

(„La Route <strong>des</strong> <strong>Moulins</strong>“) in Fontaine Henry (2012)<br />

iv www.calvados-tourisme.com<br />

v www.calvadostourisme.com/de/382/pages/d/kulturerbe/tourismusrouten/page/0<br />

vi www.calvados-tourisme.com/de/5/15/routesthematiques/presentation/muhlenstrasse<br />

vii www.calvadostourisme.com/de/382/pages/d/kulturerbe/tourismusrouten/page/0<br />

[16.11.2012]


Ein schneiden<strong>des</strong> Stück Geschichte...<br />

Unter www.historische-saegen.ch ist ein Internetportal lanciert<br />

worden, mit welchem die interessante geschichtliche Entwicklung<br />

der Sägewerkstechnik einem breiten Publikum zugänglich gemacht<br />

und auf die zahlreichen restaurierten historischen Sägereien<br />

in der Schweiz hingewiesen wird.<br />

Da Holz schon immer ein verfügbarer und verhältnismässig leicht<br />

zu bearbeitender Werkstoff war, ist die Holzbearbeitung so alt<br />

wie die Menschheit selbst. Wurde in der Steinzeit Holz mit<br />

gezackten Faustkeilen bearbeitet, brachte die Bronzezeit erste<br />

„richtige Sägen“ hervor, mit denen Holz nicht nur quer, sondern<br />

erstmalig auch parallel zur Faser geschnitten werden konnte. Der<br />

Lauf der Geschichte brachte dann neue Metalllegierungen und<br />

weitere technische Errungenschaften, mit denen sich die<br />

Sägetechnik laufend weiter entwickeln konnte. Plötzlich war<br />

Schnittholz zum Bau von Häusern, Schiffen, Brücken,<br />

Äquadukten, Kriegsgeräten und Wagen relativ leicht verfügbar,<br />

was beispielsweise den Römern zu einem verhältnismässig<br />

hohen Lebensstandard und einer entscheidenden Überlegenheit<br />

gegenüber anderen Völkern verholfen hat.<br />

Trotzdem dauerte es vermutlich bis ins 13. Jahrhundert, bis<br />

Sägereien mit Hilfe von Wasserkraft mechanisch betrieben<br />

worden sind, ab dem 15. Jahrhundert erfolgte die<br />

Kraftübertragung und die Umwandlung der Rotations- in eine<br />

Hubbewegung durch erste einfache Kurbel/Pleuel-Mechanismen.<br />

Zahlreiche solcher Sägen aus der Zeit zwischen dem 15. und 18.<br />

Jahrhundert sind restauriert worden und können heute wieder<br />

besichtigt werden, einige von ihnen waren bis in die Kriegsjahre<br />

<strong>des</strong> zweiten Weltkrieges in Betrieb.<br />

Diese Venezianer- oder Augsburgersägen verfügten über einen<br />

Sägerahmen mit einem einzelnen Sägeblatt. Erst die<br />

Dampfmaschinen, die in der industriellen Revolution zu Beginn<br />

<strong>des</strong> 19. Jahrhunderts aufgekommen sind, brachten genügend<br />

Kraft auf, um Sägen mit mehreren Sägeblättern anzutreiben. Das<br />

Gatter war geboren. Jedoch gab es so etwas wie politischen<br />

Widerstand dagegen, da befürchtet wurde, dass diese neuen<br />

leistungsfähigen Maschinen für die unzähligen kleinen<br />

Sägewerke ruinös sein könnten.<br />

Gegen Ende <strong>des</strong> 18. Jahrhunderts wurde die Kreissäge<br />

erfunden, auf der Pariser Weltausstellung 1855 wurde die erste<br />

Bandsäge präsentiert und in den 1960er-Jahren kam die<br />

Spanertechnologie auf.<br />

Thomas Lüthi, gelernter Säger, Holztechnik-Ingenieur und<br />

selbständiger Dienstleister für die Holzbranche, hat mit<br />

historische-saegen.ch ein Internetportal lanciert, mit welchem<br />

diese interessante geschichtliche Entwicklung einem breiten<br />

Publikum zugänglich gemacht und auf die zahlreichen<br />

restaurierten historischen Sägereien im ganzen Land<br />

hingewiesen wird. „Viele Betreiber von historischen Sägen<br />

kennen sich perfekt aus mit der alten Technologie, dafür jedoch<br />

weniger mit der neuen, sprich dem Internet“, so Lüthi zu den<br />

Beweggründen zur Realisierung dieser Internetplattform, der<br />

damit eine Brücke zwischen Technologie-Generationen schlagen<br />

will.<br />

Neben einer Karte mit Standorten von historischen Sägereien,<br />

einem bebilderten Abriss der Sägereigeschichte und zahlreichen<br />

schönen Foto- und Filmaufnahmen verweist das Portal auch auf<br />

den Beruf der Sägerin, respektive <strong>des</strong> Sägers und versucht<br />

<strong>des</strong>sen Image ins richtige Licht zu rücken. Und mit einem<br />

Newsletterdienst und einer Fanseite auf Facebook enthält die<br />

Plattform weitere wichtige Elemente einer modernen<br />

Internetplattform. Damit soll der Seitenbesucher schlussendlich<br />

zu einem Besuch einer „richtigen“ historischen Sägerei bewegt<br />

werden.<br />

Thomas Lüthi<br />

Hi-Tech anno dazumal: Transmission der alten Säge Schwarzwaldalp BE<br />

(Bild: Beat Kehrli, Atelier KE)<br />

Die alte Säge auf der Schwarzwaldalp BE<br />

(Bild: Beat Kehrli, Atelier KE)<br />

Aufruf an die <strong>Mühlenfreunde</strong><br />

Kennen Sie eine historische Sägerei, die unter www.historischesaegen.ch<br />

nicht aufgeführt ist? Bitte melden Sie diese zusammen<br />

mit einigen Eckdaten und dem Standort bei Thomas Lüthi.<br />

Weiters wäre es wünschenswert, wenn viele Betriebe auf Ihrer<br />

eigenen Homepage einen entsprechenden Link zum Portal<br />

einfügen würden. Falls dazu<br />

Banner/Bilder benötigt werden, werden diese gerne zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Kontaktdaten:<br />

Thomas Lüthi Leuweli 6083 Hasliberg Hohfluh<br />

th.luethi@gmx.ch<br />

Die alte Säge auf der Schwarzwaldalp BE<br />

(Bild: Beat Kehrli, Atelier KE)<br />

Auf der nächsten Doppelseite finden Sie den Nachdruck eines<br />

Zeitungsartikels über die Mühle Tuggen, mit Erlaubnis<br />

<strong>des</strong> Autors (Ch. Bruhin).


Turtmann würdiger Gastgeber<br />

50 Mitglieder und der Vorstand der nationalen Vereinigung,<br />

deren Ziel es ist, historische Mühlen in der ganzen Schweiz<br />

dem Publikum zugänglich zu machen, trafen sich in Turtmann<br />

zur jährlichen Mitgliederversammlung.<br />

Hans Ruppen, Gemeinderat von Turtmann und Präsident der<br />

Stiftung Altes Turtmann, führte die Teilnehmer in die Situation<br />

der ehemaligen Patrizierhäuser ein. Zudem zeigte er die<br />

Geschichte der Stiftung und deren aktuelle Projekte auf.Die<br />

Vorstandsmitglieder präsentierten anschliessend der<br />

Versammlung ihre Ressorts. Unter anderem war zu vernehmen,<br />

dass 128 historische Mühlen am Mühlentag am Samstag nach<br />

Auffahrt über die ganze Schweiz verteilt ihre historischen<br />

Anlagen vorführten. Beim Anlass standen mehr als 1000<br />

Helferinnen und Helfer in den Anlagen im Einsatz und es<br />

wurden gegen 30 000 Besucher verzeichnet. Die<br />

Jahresrechnung 2012 und das Budget 2013 sind vom Plenum<br />

abgesegnet worden. Zudem wurden drei neue Mitglieder in den<br />

Vorstand, der von Adrian Schürch präsidiert wird, gewählt.<br />

Unter der Leitung von Sagipräsident Peter Borter begab man<br />

sich anschliessend in die alte Augsburger Säge, um der<br />

Geschichte der alten Säge zu lauschen. Bei der Besichtigung<br />

<strong>des</strong> Wasserra<strong>des</strong> und der Sagi-Anlagen fanden viele<br />

Fachgespräche statt. Kulinarisch umsorgt vom Verein, sind die<br />

Teilnehmer in Gesprächen auch auf die schwierigen Etappen<br />

bei der Sanierung aufmerksam geworden. Erfolgreiche und gut<br />

besuchte Touren im alten Turtmann und in der Sagi haben 2012<br />

das öffentliche Interesse für Touristen, aber auch für<br />

Einheimische, die sich gerne das alte Handwerk eins zu eins<br />

anschauen und spüren möchten, geweckt. Zufrieden<br />

schlenderten die Teilnehmer der Versammlung danach durch<br />

die alten Gassen zum Burgerhaus, wo die Gäste von der<br />

Burgergemeinde Turtmann als Gastgeberin verwöhnt wurden.<br />

Die Gemeinde Turtmann, die Stiftung Altes Turtmann und der<br />

Verein Alte Säge in Turtmann sind Sinnbild für schön renovierte<br />

herrschaftliche Häuser und Anlagen.

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