Fußball live und für alle - MS und Ich

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28.04.2014 Aufrufe

Nr. 16 – Dezember 2013 News & Lifestyle für Menschen mit Multipler Sklerose INHALT Liebe Leserin, lieber Leser, GAST in dieser Ausgabe: Christine Heller* MS-Patientin auch für mich und meinen Partner war die Diagnose Multiple Sklerose erst einmal ein Schock. Doch mit der Zeit haben wir gelernt, mit der Krankheit umzugehen. Besser gesagt, wir haben gelernt, die Krankheit nicht zu sehr in unsere Partnerschaft und unser Leben zu lassen. Deshalb planen wir, ohne uns große Gedanken zu machen, was morgen sein kann und haben unseren Lebenstraum nicht aufgegeben. Ich rate Ihnen: Seien Sie offen. Sprechen Sie gemeinsam mit Ihrem Partner über Ihre Ängste und Wünsche. Denn nur als Team, das sich gegenseitig Vertrauen schenkt, sind Sie stark. Kleine Hindernisse, größere Probleme und Ausnahmesituationen, die die Krankheit, aber auch der Alltag mit sich bringen, meistern Sie so am besten. Denken Sie immer daran: Nicht die Krankheit bestimmt unser Leben, sondern unser Leben bestimmt die Krankheit. Ihre Christine Heller News Mehr Komfort durch patientenfreundlichen Autoinjektor.......................................2 Recht & Soziales Kinder, Haushalt und MS: So bekommen Sie Unterstützung......................... 3 Freizeit & LEBEN Familie, Partnerschaft und Kinderwunsch.......... 4. Menschen Im Interview: MS-Patientin Christine Heller* und ihr Mann Sven Heller* ..................................... 6 Kultur & Leben Allgäu – einzigartige Naturlandschaft, Urlaubsregion und Erholungsgebiet.................... 8 Essen & Leben Die Lieblingsplätzchenrezepte unserer Leser..............................................................11 MS und Partnerschaft: Herausforderungen gemeinsam bewältigen In einer Partnerschaft teilt man den Alltag, oft auch die Wohnung und manchmal das ganze Leben miteinander. Man bekommt die Wünsche, Ängste, Sorgen und Hoffnungen des Partners mit und bewältigt Probleme gemeinsam. Dies bekommt eine ganz neue Bedeutung, wenn einer in der Partnerschaft eine chronische Erkrankung, wie die Multiple Sklerose, hat. Die Erkrankung stellt die Beziehung vor nie gedachte Herausforderungen einerseits, andererseits bietet sie auch die Chance näher zusammenzurücken. Sich vielleicht noch einmal ganz neu kennenzulernen. Wird die MS als gemeinsam zu bewältigendes Thema angesehen, wird vieles im Leben leichter: angefangen mit der praktischen Hilfestellung durch Familie und Partner im Alltag bis hin zur emotionalen Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung für alle Beteiligten. Voraussetzung ist ein offener * Namen von der Redaktion geändert und vertrauensvoller Umgang. Im Gespräch können medizinische Aspekte, Probleme und auch mögliche Ängste besprochen werden. Auch Fragen wie Zukunftspläne, die Sexualität oder die Kinderplanung und -betreuung sind häufig ein zentrales Thema. Im Interview stellen wir Ihnen ein Paar vor, das sich gemeinsam der Aufgabe „MS und Partnerschaft“ stellt. Bei ihnen ist der Partner der beste und wichtigste Ansprechpartner in allen Fragen rund um die MS und eine bedeutende Stütze im Alltag. „MS und Partnerschaft“ ist das Schwerpunktthema dieser Ausgabe der „Extralife“. Hier finden Sie hilfreiche Artikel, Informationen und Adressen rund um Themen wie Partnerschaft, Familienrechte, Kinderbetreuung, Schwangerschaftsplanung und Sexualität. Auf unserer Homepage unter www.msundich.de finden Sie im Bereich „Leben mit MS“ weiterführende Informationen u. a. zum Thema „Familie, Freunde und Partnerschaft mit MS“ „Brainrunning“: „Gehirnjogging“ wörtlich nehmen Der Fokus des diesjährigen Neurologenkongresses lag auf dem spannenden Thema von körperlicher Fitness und Hirngesundheit. Laut einer aktuellen Studie wirkt sich körperliche Aktivität sowohl kurz- als auch langfristig Barrierefrei ins Stadion: Fußball live und für alle sehr positiv auf die kognitive Leistung aus. Der Effekt ist dabei unabhängig vom Lebensalter. Mit „Brainrunning“ entwickelte Jürgen Pettersen eine Methode, die hilft sich ganz nebenbei beim Laufen im Wald oder im Park Namen, Zahlen, Daten, Vokabeln, usw. zu merken. Gerade im Alltagsstress hilft das, körperliche und geistige Fitness gleichzeitig zu trainieren. Hier wird die Wissenschaft in Zukunft sicherlich noch einige spannende Ergebnisse liefern. Eines ist jedoch jetzt schon klar: Sport macht nicht nur fit, er bringt auch die grauen Zellen auf Hochtouren. dgn 2013 Fußball am Fernsehen ist schön – aber noch viel spannender und emotionaler ist es, wenn man live dabei sein kann. Problematisch wird es allerdings meist dann, wenn es z. B. darum geht mit dem Rollstuhl ins Stadion zu fahren. Große Menschenmengen, steile Treppen und lange Flure machen Bundesligaspiele nicht gerade zur rollstuhlfreundlichsten Veranstaltung. Damit dem Stadionbesuch nichts im Wege steht, stellt die Bundesliga- Stiftung nun ihren neuen barrierefreien Stadionführer online. Auf www. barrierefrei-ins-stadion.de gibt es ausführliche Informationen, Wegbeschreibungen, Kontaktdaten der . Behindertenfanbeauftragten sowie zu-. sätzliche touristische Angebote für die jeweiligen Bundesligastädte. Fußballfans mit einer starken Sehschwäche können über die Homepage surfen und werden sprachgesteuert an ihr Ziel gebracht. Auf die Webseite kann auch über Smartphones und Tablets zugegriffen werden. Bundesliga-Reiseführer unter: www.barrierefrei-ins-stadion.de 1

Nr. 16 – Dezember 2013<br />

News & Lifestyle <strong>für</strong> Menschen mit Multipler Sklerose<br />

INHALT<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

GAST<br />

in dieser Ausgabe:<br />

Christine Heller*<br />

<strong>MS</strong>-Patientin<br />

auch <strong>für</strong> mich <strong>und</strong> meinen Partner<br />

war die Diagnose Multiple Sklerose<br />

erst einmal ein Schock. Doch mit der<br />

Zeit haben wir gelernt, mit der Krankheit<br />

umzugehen. Besser gesagt, wir<br />

haben gelernt, die Krankheit nicht zu<br />

sehr in unsere Partnerschaft <strong>und</strong> unser<br />

Leben zu lassen.<br />

Deshalb planen wir, ohne uns große<br />

Gedanken zu machen, was morgen<br />

sein kann <strong>und</strong> haben unseren Lebenstraum<br />

nicht aufgegeben.<br />

<strong>Ich</strong> rate Ihnen: Seien Sie offen. Sprechen<br />

Sie gemeinsam mit Ihrem Partner<br />

über Ihre Ängste <strong>und</strong> Wünsche.<br />

Denn nur als Team, das sich gegenseitig<br />

Vertrauen schenkt, sind Sie stark.<br />

Kleine Hindernisse, größere Probleme<br />

<strong>und</strong> Ausnahmesituationen, die die<br />

Krankheit, aber auch der Alltag mit<br />

sich bringen, meistern Sie so am besten.<br />

Denken Sie immer daran: Nicht die<br />

Krankheit bestimmt unser Leben,<br />

sondern unser Leben bestimmt die<br />

Krankheit.<br />

Ihre Christine Heller<br />

News<br />

Mehr Komfort durch patientenfre<strong>und</strong>lichen<br />

Autoinjektor.......................................2<br />

Recht & Soziales<br />

Kinder, Haushalt <strong>und</strong> <strong>MS</strong>:<br />

So bekommen Sie Unterstützung......................... 3<br />

Freizeit & LEBEN<br />

Familie, Partnerschaft <strong>und</strong> Kinderwunsch.......... 4.<br />

Menschen<br />

Im Interview: <strong>MS</strong>-Patientin Christine Heller*<br />

<strong>und</strong> ihr Mann Sven Heller* ..................................... 6<br />

Kultur & Leben<br />

Allgäu – einzigartige Naturlandschaft,<br />

Urlaubsregion <strong>und</strong> Erholungsgebiet.................... 8<br />

Essen & Leben<br />

Die Lieblingsplätzchenrezepte<br />

unserer Leser..............................................................11<br />

<strong>MS</strong> <strong>und</strong> Partnerschaft:<br />

Herausforderungen gemeinsam bewältigen<br />

In einer Partnerschaft teilt man den<br />

Alltag, oft auch die Wohnung <strong>und</strong><br />

manchmal das ganze Leben miteinander.<br />

Man bekommt die Wünsche,<br />

Ängste, Sorgen <strong>und</strong> Hoffnungen des<br />

Partners mit <strong>und</strong> bewältigt Probleme<br />

gemeinsam. Dies bekommt eine ganz<br />

neue Bedeutung, wenn einer in der<br />

Partnerschaft eine chronische Erkrankung,<br />

wie die Multiple Sklerose, hat.<br />

Die Erkrankung stellt die Beziehung<br />

vor nie gedachte Herausforderungen<br />

einerseits, andererseits bietet sie auch<br />

die Chance näher zusammenzurücken.<br />

Sich vielleicht noch einmal ganz neu<br />

kennenzulernen.<br />

Wird die <strong>MS</strong> als gemeinsam zu bewältigendes<br />

Thema angesehen, wird<br />

vieles im Leben leichter: angefangen<br />

mit der praktischen Hilfestellung durch<br />

Familie <strong>und</strong> Partner im Alltag bis hin<br />

zur emotionalen Unterstützung bei<br />

der Krankheitsbewältigung <strong>für</strong> <strong>alle</strong> Beteiligten.<br />

Voraussetzung ist ein offener<br />

* Namen von der Redaktion geändert<br />

<strong>und</strong> vertrauensvoller<br />

Umgang. Im Gespräch<br />

können medizinische<br />

Aspekte, Probleme <strong>und</strong><br />

auch mögliche Ängste<br />

besprochen werden.<br />

Auch Fragen wie Zukunftspläne,<br />

die Sexualität<br />

oder die Kinderplanung<br />

<strong>und</strong> -betreuung<br />

sind häufig ein zentrales<br />

Thema.<br />

Im Interview stellen wir Ihnen ein<br />

Paar vor, das sich gemeinsam der Aufgabe<br />

„<strong>MS</strong> <strong>und</strong> Partnerschaft“ stellt.<br />

Bei ihnen ist der Partner der beste <strong>und</strong><br />

wichtigste Ansprechpartner in <strong>alle</strong>n<br />

Fragen r<strong>und</strong> um die <strong>MS</strong> <strong>und</strong> eine bedeutende<br />

Stütze im Alltag.<br />

„<strong>MS</strong> <strong>und</strong> Partnerschaft“ ist das<br />

Schwerpunktthema dieser Ausgabe<br />

der „Extralife“. Hier finden Sie hilfreiche<br />

Artikel, Informationen <strong>und</strong><br />

Adressen r<strong>und</strong> um Themen wie Partnerschaft,<br />

Familienrechte, Kinderbetreuung,<br />

Schwangerschaftsplanung<br />

<strong>und</strong> Sexualität.<br />

Auf unserer Homepage unter<br />

www.ms<strong>und</strong>ich.de<br />

finden Sie im Bereich „Leben mit<br />

<strong>MS</strong>“ weiterführende Informationen<br />

u. a. zum Thema „Familie, Fre<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Partnerschaft mit <strong>MS</strong>“<br />

„Brainrunning“:<br />

„Gehirnjogging“ wörtlich nehmen<br />

Der Fokus des diesjährigen Neurologenkongresses<br />

lag auf dem spannenden<br />

Thema von körperlicher Fitness<br />

<strong>und</strong> Hirnges<strong>und</strong>heit. Laut einer aktuellen<br />

Studie wirkt sich körperliche Aktivität<br />

sowohl kurz- als auch langfristig<br />

Barrierefrei ins Stadion:<br />

<strong>Fußball</strong> <strong>live</strong> <strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong><br />

sehr positiv auf die kognitive Leistung<br />

aus. Der Effekt ist dabei unabhängig<br />

vom Lebensalter. Mit „Brainrunning“<br />

entwickelte Jürgen Pettersen eine<br />

Methode, die hilft sich ganz nebenbei<br />

beim Laufen im Wald oder im Park Namen,<br />

Zahlen, Daten, Vokabeln, usw. zu<br />

merken. Gerade im Alltagsstress hilft<br />

das, körperliche <strong>und</strong> geistige Fitness<br />

gleichzeitig zu trainieren.<br />

Hier wird die Wissenschaft in Zukunft<br />

sicherlich noch einige spannende<br />

Ergebnisse liefern. Eines ist jedoch<br />

jetzt schon klar: Sport macht nicht nur<br />

fit, er bringt auch die grauen Zellen auf<br />

Hochtouren. dgn 2013<br />

<strong>Fußball</strong> am Fernsehen ist schön –<br />

aber noch viel spannender <strong>und</strong><br />

emotionaler ist es, wenn man <strong>live</strong> dabei<br />

sein kann. Problematisch wird es<br />

<strong>alle</strong>rdings meist dann, wenn es z. B. darum<br />

geht mit dem Rollstuhl ins Stadion<br />

zu fahren. Große Menschenmengen,<br />

steile Treppen <strong>und</strong> lange Flure machen<br />

B<strong>und</strong>esligaspiele nicht gerade zur rollstuhlfre<strong>und</strong>lichsten<br />

Veranstaltung.<br />

Damit dem Stadionbesuch nichts<br />

im Wege steht, stellt die B<strong>und</strong>esliga-<br />

Stiftung nun ihren neuen barrierefreien<br />

Stadionführer online. Auf www.<br />

barrierefrei-ins-stadion.de gibt es ausführliche<br />

Informationen,<br />

Wegbeschreibungen,<br />

Kontaktdaten der .<br />

Behindertenfanbeauftragten sowie zu-.<br />

sätzliche touristische Angebote <strong>für</strong> die<br />

jeweiligen B<strong>und</strong>esligastädte.<br />

<strong>Fußball</strong>fans mit einer starken Sehschwäche<br />

können über die Homepage<br />

surfen <strong>und</strong> werden sprachgesteuert<br />

an ihr Ziel gebracht. Auf die Webseite<br />

kann auch über Smartphones <strong>und</strong> Tablets<br />

zugegriffen werden.<br />

B<strong>und</strong>esliga-Reiseführer unter:<br />

www.barrierefrei-ins-stadion.de<br />

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Nr. 16 – Dezember 2013<br />

News<br />

Fortschritte in der Medizin:.<br />

Mehr Komfort durch patientenfre<strong>und</strong>lichen Autoinjektor<br />

Die Einhaltung des vereinbarten<br />

Therapieschemas ist<br />

wesentlich <strong>für</strong> die Wirksamkeit<br />

einer Therapie. Dabei spielen die<br />

Verträglichkeit der Medikamente<br />

<strong>und</strong> die Anwendungsfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

eine bedeutende Rolle.<br />

In der <strong>MS</strong>-Therapie gibt es<br />

schon seit langem gut wirksame<br />

Therapien. Aufgr<strong>und</strong> mangelnder<br />

Therapietreue profitieren <strong>alle</strong>rdings<br />

nicht <strong>alle</strong> Patienten ausreichend<br />

von diesen Medikamenten. Häufige<br />

Ursache <strong>für</strong> das Auslassen einer Medikation<br />

sind injektionsbedingte Gründe.<br />

Dadurch bedingt erhöht sich <strong>für</strong><br />

<strong>MS</strong>-Erkrankte das Risiko <strong>für</strong> weitere<br />

Schübe <strong>und</strong> deren Schwere sowie das<br />

Fortschreiten der <strong>MS</strong>.<br />

Bereits mit der Einführung des Autoinjektors<br />

wurde die Anwendung der<br />

Therapie wesentlich erleichtert. Und<br />

auch hier gibt es gute Nachrichten.<br />

Denn auch zu den bewährten Therapien<br />

wird weiter geforscht <strong>und</strong> entwickelt.<br />

Ein wichtiger Ansatz ist dabei<br />

eine noch leichtere <strong>und</strong> sichere Anwendung<br />

der Injektion. Die neuen patientenfre<strong>und</strong>licheren<br />

Autoinjektions-.<br />

systeme tragen maßgeblich zur Patientenakzeptanz<br />

<strong>und</strong> zur Verbesserung<br />

der Verträglichkeit an den unterschiedlichen<br />

Injektionsstellen bei.<br />

Was hat sich verbessert?<br />

Durch ergonomisches Design <strong>und</strong><br />

Gummierung auf der Oberfläche liegt<br />

der neue Autoinjektor besser <strong>und</strong> sicherer<br />

in der Hand <strong>und</strong> <strong>alle</strong> empfohlenen<br />

Injektionsstellen können gut<br />

erreicht werden. Durch seinen abger<strong>und</strong>eten<br />

Gerätekopf passt er sich<br />

angenehm der Haut an. Ein einfacher<br />

Mechanismus sorgt <strong>für</strong> ein zuverlässiges<br />

<strong>und</strong> leises Auslösen der Injektion.<br />

Die Bedienung ist äußerst leicht: angefangen<br />

von dem Einsetzen der Spritze<br />

<strong>und</strong> dem anschließenden Entfernen.<br />

der Nadelschutzkappe bis hin zur regulierbaren<br />

Einstichtiefe.<br />

Das richtige Injektionssystem zu<br />

wählen kann bedeutende Vorteile in<br />

der Therapie bieten. Deshalb sollte<br />

man sich unbedingt bei der Therapiewahl<br />

auch damit auseinandersetzen.<br />

Darauf sollten Sie achten:<br />

ist der Autoinjektor einfach<br />

zu bedienen<br />

liegt der Autoinjektor gut <strong>und</strong>.<br />

sicher in der Hand (rutschfest)<br />

können <strong>alle</strong> Injektionsstellen .<br />

gut erreicht werden<br />

wie fühlt er sich auf der Haut .<br />

an<br />

ist die Spritze leicht einsetzbar.<br />

<strong>und</strong> entfernbar<br />

ist Sterilität gewährleistet<br />

funktioniert der Auslöse-.<br />

mechanismus sicher <strong>und</strong> zuverlässig<br />

ist die Einstichtiefe leicht .<br />

regulierbar<br />

Neuer Ratgeber:<br />

„Finanzielle Hilfen<br />

<strong>für</strong> Menschen mit<br />

Behinderung“<br />

Anträge,<br />

Paragraphen,<br />

Richtlinien,<br />

Ausnahmen, Zuschüsse,<br />

Sonderrechte, Steuervorteile<br />

… wie behält<br />

man den Überblick?<br />

Zahlreiche finanzielle<br />

Erleichterungen <strong>und</strong><br />

Vergünstigungen gibt es <strong>für</strong> Menschen<br />

mit Behinderung. Doch diese <strong>alle</strong> zu<br />

kennen <strong>und</strong> obendrein zu wissen, wie<br />

man sie am besten nutzen kann, ist<br />

leichter gesagt als getan. Der neu aktualisierte<br />

Fachratgeber „Finanzielle<br />

Hilfen <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung“<br />

gibt hier praktische Hilfestellung <strong>für</strong><br />

den Alltag. Gut verständliche Tabellen<br />

<strong>und</strong> ein übersichtliches Glossar,<br />

das Fachbegriffe ordnet <strong>und</strong> auflistet,<br />

geben zusätzlichen Überblick über die<br />

verschiedenen Themen <strong>und</strong> erleichtern<br />

die Orientierung in einem <strong>für</strong> Laien oft<br />

komplizierten Bereich.<br />

Bernd Röger<br />

Finanzielle Hilfen <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung,<br />

112 Seiten, Walhalla Rechtshilfen<br />

ISBN: 978-3-8029-7372-7, 9,95 7<br />

Ab ins Ausland:<br />

Finanzielle Unterstützung <strong>für</strong>s Auslandsstudium<br />

mit chronischer Erkrankung<br />

Auslandsstudium mit <strong>MS</strong> – das<br />

klingt <strong>für</strong> viele oft unmöglich.<br />

Deshalb fördert der Deutsche Akademische<br />

Austauschdienst (DAAD), der<br />

Stipendien <strong>für</strong> ein Studium im Ausland<br />

vergibt, insbesondere auch Studenten<br />

mit chronischen Erkrankungen oder<br />

Behinderungen.<br />

Hier stellt der DAAD finanzielle Mittel<br />

<strong>für</strong> auslandsbedingte <strong>und</strong> durch<br />

eine Behinderung oder chronische Erkrankung<br />

begründete Mehrkosten zur<br />

Verfügung, die sonst durch keinen anderen<br />

Kostenträger gedeckt werden<br />

können. Dies gilt sowohl <strong>für</strong> die individuelle<br />

Personenförderung als auch die<br />

vielfältige Projektförderung. Der DAAD<br />

setzt sich zudem <strong>für</strong> einen ausreichenden<br />

Versicherungsschutz all seiner Stipendiaten<br />

ein – dies ist insbesondere<br />

z. B. auch bei einer <strong>MS</strong>-Erkrankung von<br />

besonderer Bedeutung.<br />

Durch die spezifischen Fördermöglichkeiten<br />

sollen gerade Studenten<br />

ermutigt werden, einen Teil ihres Studiums<br />

im Ausland zu verbringen, die<br />

dies aufgr<strong>und</strong> einer Erkrankung oder<br />

Behinderung bisher nicht in Erwägung<br />

gezogen haben.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.eu.daad.de<br />

Quelle: Pressemeldung DAAD<br />

Novartis-Service:<br />

Beipackzettel <strong>für</strong> Menschen mit Sehschwierigkeiten<br />

barrierefrei im Internet<br />

Zu Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen<br />

lesen Sie<br />

die Packungsbeilage <strong>und</strong><br />

fragen Sie Ihren Arzt oder<br />

Apotheker“. Ein Hinweis,<br />

der bei vielen ein müdes<br />

Lächeln hervorruft. Denn<br />

die Schriftgröße ist <strong>für</strong><br />

viele Menschen mit Sehschwierigkeiten<br />

oder mit<br />

zunehmendem Alter ein<br />

großes Problem: Größere<br />

Schriftzeichen, stärkere<br />

Kontraste beziehungsweise<br />

eine Vorlesefunktion<br />

wären sinnvoll – sind aber meist aus<br />

technischen Gründen nicht machbar.<br />

Hier setzt die Homepage www.patienteninfo-service.de<br />

an, eine gemeinsame<br />

Plattform des Deutschen Blinden-<br />

<strong>und</strong> Sehbehindertenverbandes<br />

<strong>und</strong> der Roten Liste Service GmbH, auf<br />

der derzeit über 850 Arzneimittel gelistet<br />

sind. Was anfangs vor <strong>alle</strong>m <strong>für</strong><br />

Blinde <strong>und</strong> sehbehinderte Patienten<br />

ausgelegt war, nutzen heute verstärkt<br />

auch Ältere oder deren Angehörige<br />

– von Beginn an mit dabei: die Packungsbeilagen<br />

von Novartis Pharma.<br />

Gesucht werden kann nach Produkt-<br />

namen, Wirkstoff <strong>und</strong> Pharmazentralnummer<br />

(PZN). Ist das Arzneimittel<br />

gelistet, ist der Beipackzettel in vier<br />

Formaten abrufbar. Da die Website<br />

vertont ist, können die Beipackzettel<br />

komplett oder auch nur abschnittsweise<br />

vorgelesen werden: Außerdem sind<br />

die Gebrauchsinformationen als navigierbares<br />

Hörbuch im DAISY-Format<br />

hinterlegt, das als weltweiter Standard<br />

<strong>für</strong> navigierbare, zugängliche Multimedia-Dokumente<br />

gilt.<br />

Diesen Service finden Sie nun auch<br />

auf der Novartis Homepage unter<br />

www.novartis.de.<br />

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Nr. 16 – Dezember 2013<br />

News<br />

Recht & Soziales<br />

Kinder, Haushalt <strong>und</strong> <strong>MS</strong>: So bekommen Sie Unterstützung<br />

Familie <strong>und</strong> Beruf unter einen Hut<br />

zu bekommen, ist oft schon eine<br />

Managementleistung <strong>für</strong> sich. Kommt<br />

dazu noch die <strong>MS</strong>, ist die Mehrfachbelastung<br />

oft nicht mehr zu schaffen.<br />

Insbesondere, wenn längere Klinik<strong>und</strong>/oder<br />

Rehaaufenthalte anstehen,<br />

müssen sich viele Eltern fragen, wie<br />

dies mit Kindern zu vereinbaren ist.<br />

Hier gibt es verschiedene Betreuungsmodelle.<br />

Kinderbetreuung:<br />

Bei der Betreuung von Kindern gibt<br />

es verschiedene Optionen, die sich<br />

nach Bedarf richten.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

ist hier zwischen<br />

allgemeinen Kinderbetreuungskosten<br />

sowie der „Betreuung<br />

<strong>und</strong> Versorgung<br />

eines Kindes in Notsituationen“<br />

zu unterscheiden.<br />

Wer an einer medizinischen<br />

oder<br />

beruflichen Rehabilitationsmaßnahme<br />

teilnimmt <strong>und</strong><br />

Kinder zu versorgen<br />

hat, hat Anspruch auf Betreuungskosten<br />

als ergänzende finanzielle Leistung<br />

zu den Rehamaßnahmen. Ist die medizinische<br />

Reha z. B. notwendig, um eine<br />

bestehende bzw. ansonsten folgende<br />

körperliche Behinderung zu verbessern<br />

bzw. zu verhindern, besteht auf<br />

Kinderbetreuungskosten ein Rechtsanspruch.<br />

Diese beinhalten entweder<br />

die Erstattung der Kosten <strong>für</strong> die Mitnahme<br />

eines Kindes an den Kur- bzw. .<br />

Rehaort <strong>und</strong> dessen dortige Unterkunft<br />

<strong>und</strong> Verpflegung oder aber<br />

beziehen sich auf die Erstattung der<br />

Kosten der Kinderbetreuung im eigenen<br />

Haus. Letztere kann bis zu 130 e<br />

pro Kind im Monat betragen. Anträge<br />

<strong>für</strong> Kostenübernahmen müssen beim<br />

jeweiligen Rehaleistungsträger eingereicht<br />

werden.<br />

Die so genannte „Betreuung <strong>und</strong><br />

Versorgung eines Kindes in Notsituationen“<br />

setzt voraus, dass zuvor <strong>alle</strong> Anträge<br />

auf Haushaltshilfe (siehe unten),<br />

von der Krankenkasse abgelehnt worden<br />

sind. Ist die Versorgung der Kinder<br />

<strong>und</strong> die Betreuung des Haushalts aber<br />

aufgr<strong>und</strong> der Erkrankung eines Elternteils,<br />

eines Kuraufenthalts, etc. trotzdem<br />

nicht möglich, ist das Jugendamt<br />

hier die Anlaufstelle. Hier kann der Antrag<br />

auf ambulante Familienpflege in<br />

so genannten Notsituationen gestellt<br />

werden, der darauf abzielt, die Betreuungskosten<br />

<strong>für</strong> Kinder in Ausnahmesituationen,<br />

wie z. B. einem längeren<br />

Rehaaufenthalt, zu übernehmen.<br />

Hilfe im Haushalt:<br />

Auch eine Unterstützung in Form einer<br />

Haushaltshilfe ist möglich. In deren<br />

Aufgabenbereich f<strong>alle</strong>n dann z. B. das<br />

Kochen, der Einkauf oder auch die Kinderbetreuung.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> eine<br />

Kostenübernahme ist hier, dass Kinder<br />

unter 12 Jahren zuhause zu versorgen<br />

sind bzw. keine andere Person im Haus<br />

die anf<strong>alle</strong>nden Aufgaben erledigen<br />

kann (z. B. wegen beruflicher Verpflichtungen,<br />

zu hohem Umfang der Aufgaben,<br />

sehr hohem Alter, etc.). Eine Haushaltshilfe<br />

kann eine fremde oder auch<br />

verwandte bzw. bekannte Person sein,<br />

die <strong>für</strong> den benötigten Zeitraum bei<br />

der täglichen Arbeit im Haus mithilft.<br />

Oft wird eine Hauthaltshilfe direkt von<br />

dem Kostenträger ausgesucht <strong>und</strong> zur<br />

Verfügung gestellt. Wird diese selbst<br />

ausgewählt <strong>und</strong> eingestellt, muss unbedingt<br />

vorher abgeklärt werden, ob<br />

die Kosten übernommen werden.<br />

Der Antrag wird meist bei der Krankenkasse,<br />

der Unfall- oder Rentenversicherung<br />

gestellt bzw. kann bei Bezug<br />

von Sozialhilfe auch Teil dessen sein.<br />

Dementsprechende Formulare <strong>und</strong> Informationen<br />

können dort erfragt werden.<br />

Hier sollte im persönlichen Gespräch<br />

in Erfahrung gebracht werden,<br />

in welchem konkreten Umfang die<br />

Kosten der Haushaltshilfe übernommen<br />

werden.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.deutsche-rentenversicherung.de<br />

www.einfach-teilhaben.de<br />

Elterngeld 2013 – das ist zu beachten!<br />

Rechenbeispiel<br />

Elterngeld – darunter versteht man<br />

die staatliche Unterstützung <strong>für</strong><br />

den Einkommensausfall, der demjenigen<br />

Elternteil entsteht, der wegen der<br />

Kinderbetreuung im Beruf eine Auszeit<br />

nimmt bzw. seine St<strong>und</strong>en reduziert.<br />

Das gilt auch <strong>für</strong> Selbstständige. .<br />

Die Höhe des Elterngelds orientiert<br />

sich am individuellen Einkommen des<br />

Antragstellers <strong>und</strong> nicht am Familieneinkommen.<br />

Das Jahr 2013 hat einige Neuerungen<br />

beim Elterngeld mit sich gebracht,<br />

über die sich gut informiert werden<br />

sollte. Denn insbesondere eine der Abänderungen<br />

könnte Eltern teuer zu stehen<br />

kommen. Hier heißt es informiert<br />

sein – vor <strong>alle</strong>m rechtzeitig!<br />

Rechtzeitiger Wechsel<br />

der Lohnsteuerklasse!<br />

Was Eltern seit Beginn des<br />

Jahres teuer zu stehen kommen<br />

kann, ist ein nicht frühzeitiger<br />

Wechsel der Steuerklasse.<br />

Denn verheiratete,<br />

berufstätige Paare können<br />

zwischen der Einstufung in<br />

die Lohnsteuerklasse III <strong>und</strong><br />

V bzw. in IV <strong>für</strong> beide wählen.<br />

Noch vor 2013 konnte<br />

durch einen Steuerklassenwechsel eine<br />

deutliche Erhöhung des Elterngeldes<br />

erreicht werden. Denn die Höhe des<br />

Elterngeldes errechnet sich aus dem<br />

durchschnittlichen Nettoeinkommen.<br />

Ein Wechsel in eine günstigere Steuerklasse<br />

führte zu einer Erhöhung des<br />

Nettoeinkommens <strong>und</strong> somit automatisch<br />

zu mehr Elterngeld. Eventuelle<br />

Nachteile, die durch einen Lohnsteuerklassenwechsel<br />

entstanden, wurden<br />

an anderer Stelle zumeist ausgeglichen.<br />

Wechselte nun z. B. der Elternteil,<br />

der das Elterngeld <strong>für</strong> sich beantragen<br />

wollte, rechtzeitig in eine günstigere<br />

Steuerklasse, konnte dies, je nach Einkommen,<br />

einige h<strong>und</strong>ert Euro mehr Elterngeld<br />

pro Monat bedeuten.<br />

Familie Mustermann erwartet im Mai 2013 ein Kind. Der Ehemann hat ein<br />

Bruttoarbeitslohn von 3 500 Euro – die Ehefrau von 1 500 Euro. Bisher hatte<br />

der Ehemann mit dem höheren Verdienst richtigerweise die Steuerklasse III,<br />

die Ehefrau die Steuerklasse V. Da die Steuerklasse einmal im Jahr bis zum November<br />

gewechselt werden kann, wechseln sie spätestens bis Oktober 2012<br />

(also 7 Monate vor der Geburt) die Steuerklassen. Der Ehemann in die V <strong>und</strong><br />

die Ehefrau in die III. Dadurch bekommt die Ehefrau als Bezieher des Elterngeldes<br />

ein höheres Elterngeld. Der Nachteil dieser Gestaltung besteht darin,<br />

dass nach dem Wechsel der Steuerklassen eine höhere monatliche Lohnsteuer<br />

anfällt. Die zu viel bezahlte Lohnsteuer bekommt das Ehepaar mit dem Steuerbescheid<br />

zurückerstattet.<br />

Quelle: www.lohnsteuerhilfe.net<br />

Seit 2013 ist dies weiterhin möglich,<br />

wird nun aber deutlich erschwert.<br />

Denn ein Wechsel der Steuerklasse<br />

muss nun mindestens sieben Monate<br />

vorher auf der Lohnsteuerkarte eingetragen<br />

sein. Das heißt <strong>für</strong> werdende<br />

Eltern: Schon zu Schwangerschaftsbeginn<br />

sollte sich darum gekümmert<br />

werden. Im Zweifelsfall kann somit<br />

sehr viel Geld gespart werden. Zugleich<br />

muss aber auch so schon deutlich<br />

früher festgelegt werden, wer von<br />

beiden zuhause bleiben möchte. Um<br />

sich seiner Sache sicher zu sein, empfiehlt<br />

sich eine frühe, kompetente Beratung,<br />

möglicherweise schon bei der<br />

Kinderplanung.<br />

Achtung!<br />

Ein Wechsel der Lohnsteuerklasse<br />

wird erst ab dem Folgemonat wirksam.<br />

Dies sollte bei der Planung<br />

mitbedacht werden. Auch wenn<br />

man schon zu Monatsbeginn, beispielsweise<br />

am 04. April, wechselt,<br />

wird dies erst ab dem nachfolgenden<br />

Monat, in diesem F<strong>alle</strong> Mai,<br />

gültig.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.bmfsfj.de<br />

www.familien-wegweiser.de<br />

www.väterzeit.de<br />

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Nr. 16 – Dezember 2013<br />

Freizeit & Leben<br />

Familie, Partnerschaft <strong>und</strong> Kinderwunsch<br />

Familienplanung <strong>und</strong> Partnerschaft<br />

sind unmittelbar von der Diagnose<br />

<strong>MS</strong> betroffen. Eine umfassende Information<br />

<strong>und</strong> viele Gespräche sind nun<br />

nötig, um Unsicherheiten zu beseitigen<br />

<strong>und</strong> Handlungsspielräume aufzuzeigen.<br />

Gerade der Kinderwunsch<br />

steht dabei oft als großes Fragezeichen<br />

im Raum.<br />

Nicht nur, dass Stress, die <strong>MS</strong>-typische<br />

Müdigkeit <strong>und</strong> körperliche <strong>und</strong><br />

psychische Folgeprobleme der Krankheit,<br />

wie die Spastik oder Depression,<br />

im Alltag manchmal zu einem verminderten<br />

Bedürfnis nach Sexualität<br />

führen können. Auch Ängste vor möglichen<br />

Komplikationen bei der Schwangerschaft<br />

<strong>und</strong> Geburt sowie das Thema<br />

der Vererbung können hier eine<br />

Rolle spielen.<br />

Auch wenn die Diagnose <strong>MS</strong> spezielle<br />

Maßnahmen verlangt, bedeutet<br />

sie nicht, dass Sie auf Familienplanung<br />

verzichten müssen. Sprechen Sie gemeinsam<br />

offen über bestehende Probleme<br />

sowie Ihre Wünsche <strong>und</strong> Vorstellungen.<br />

Finden Sie gemeinsam Wege,<br />

um diese zu verwirklichen. Ihr Arzt ist<br />

in <strong>alle</strong>n Fragen ein wichtiger Ansprechpartner.<br />

<strong>MS</strong> <strong>und</strong> Kinderwunsch<br />

Als Erkrankung junger Erwachsener<br />

betrifft <strong>MS</strong> häufig Menschen, die die<br />

Familiengründung noch vor sich haben.<br />

Sie sind jung, haben vielleicht gerade<br />

den Partner <strong>für</strong> das Leben gef<strong>und</strong>en<br />

– <strong>und</strong> nun die Diagnose <strong>MS</strong>. Bedeutet<br />

das nun, dass man die gewünschte Familienplanung<br />

ganz über Bord werfen<br />

<strong>und</strong> auf Kinder verzichten muss? Nein,<br />

zum Glück ist das nicht so. Es gibt keine<br />

speziellen Risiken, weshalb <strong>MS</strong>-kranke<br />

Männer keine Kinder zeugen oder <strong>MS</strong>kranke<br />

Frauen nicht schwanger werden<br />

könnten. Auch mit <strong>MS</strong> kann man<br />

eine eigene Familie gründen.<br />

Ist <strong>MS</strong> vererblich?<br />

Eine wichtige Frage, die sich Patienten<br />

mit Kinderwunsch stellen, ist die<br />

nach der Vererbbarkeit der Krankheit.<br />

Direkt erblich ist die <strong>MS</strong> nicht. Vererbt<br />

werden kann <strong>alle</strong>rdings eine gewisse<br />

<strong>MS</strong> <strong>und</strong> Vererbung:<br />

die Fakten<br />

Die <strong>MS</strong> ist keine Erbkrankheit<br />

im engeren Sinne, vererbt wird<br />

möglicherweise eine Veranlagung<br />

zur <strong>MS</strong>.<br />

Weitere Umweltfaktoren dienen<br />

als Auslöser.<br />

Das <strong>MS</strong>-Risiko in der Gesamtbevölkerung<br />

liegt bei 0,05 bis<br />

0,1 %.<br />

Bei Kindern mit einem an <strong>MS</strong>erkrankten<br />

Elternteil liegt das<br />

<strong>MS</strong>-Risiko bei lediglich 2 bis 4 %.<br />

Veranlagung dazu, <strong>MS</strong> zu bekommen.<br />

Das Risiko steigt an, wenn beide Partner<br />

<strong>MS</strong> haben. Dies heißt aber wiederum<br />

nicht, dass jeder, der die Veranlagung<br />

hat, auch wirklich <strong>MS</strong> bekommt.<br />

Da<strong>für</strong> spielen auch Umweltfaktoren,<br />

wie zum Beispiel Virusinfektionen,<br />

eine Rolle. Die genauen Wechselbeziehungen<br />

zwischen ererbter Anlage <strong>und</strong><br />

Umwelt sind wissenschaftlich noch<br />

nicht eindeutig geklärt.<br />

<strong>MS</strong> <strong>und</strong> Schwangerschaft<br />

Unabdingbar bei einer <strong>MS</strong>-Erkrankung<br />

ist eine gute Planung der<br />

Schwangerschaft. Stärker als bei ges<strong>und</strong>en<br />

Menschen ist es wichtig, sich<br />

mit Ihrem Arzt hinsichtlich eines Kindeswunsches<br />

zu besprechen.<br />

Die medikamentöse <strong>MS</strong>-Therapie<br />

wird in der Schwangerschaft meist unterbrochen.<br />

Einige Präparate, die in der<br />

<strong>MS</strong>-Behandlung eingesetzt werden,<br />

können das Ungeborene schädigen<br />

<strong>und</strong> müssen daher längere<br />

Zeit vor Beginn einer Schwangerschaft<br />

abgesetzt werden.<br />

Wie das genau abläuft <strong>und</strong><br />

ob in dieser Zeit eine andere<br />

Behandlung erfolgen sollte,<br />

das sollten Sie individuell<br />

vorab genau mit Ihrem Arzt<br />

besprechen. Ebenso, wie Sie<br />

vorgehen, wenn es während<br />

der Schwangerschaft zu einem<br />

Schub kommt.<br />

Ein weiterer Gesprächspunkt<br />

mit Ihrem Arzt sollte<br />

der richtige Zeitpunkt <strong>für</strong> eine Schwangerschaft<br />

sein, denn nicht immer ist<br />

der aktuelle Krankheitsstand günstig.<br />

Der letzte Schub sollte längere Zeit zurückliegen.<br />

Frauen mit einer sehr hohen<br />

Schubfrequenz sollten daher zunächst<br />

lieber abwarten, ob sich diese durch<br />

geeignete Medikamente verringern<br />

lässt, da sonst die Gefahr eines Schubes<br />

in der Schwangerschaft zu groß ist.<br />

Während eines Schubes sollte man auf<br />

keinen Fall schwanger werden.<br />

Die Unterstützung von professioneller<br />

Seite durch Ärzte <strong>und</strong> Hebammen<br />

sowie aus dem privaten Umfeld<br />

durch Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Familie, ist in einer<br />

Schwangerschaft mit <strong>MS</strong> wichtig!<br />

Sie sollten sich frühzeitig bei Ihrem<br />

Frauenarzt über eine enge Betreuung<br />

durch eine Hebamme oder eine Familienhelferin<br />

informieren. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

abzuraten ist bei einer <strong>MS</strong>-Diagnose<br />

von Hausgeburten. Zudem müssen<br />

auch vor dem unmittelbaren Geburtsvorgang<br />

selbst Maßnahmen mit dem<br />

Arzt besprochen werden, die eventuell<br />

notwendig werden, wenn Sie während<br />

der Entbindung vorzeitig ermüden <strong>und</strong><br />

nicht mehr pressen können. Auch sollten<br />

Sie mit Ihrem Arzt über eine eventuelle<br />

Erhaltungstherapie zur Schubvermeidung<br />

direkt nach der Geburt<br />

sprechen. Insbesondere nach der Geburt<br />

kann es vorübergehend zu einer<br />

Erhöhung der Schubrate aufgr<strong>und</strong> der<br />

hormonellen Umstellung kommen.<br />

Übrigens, eine gute Nachricht: Während<br />

der Schwangerschaft ist keine<br />

Verschlechterung der Krankheit zu<br />

erwarten. Ganz im Gegenteil: Es gibt<br />

Anhaltspunkte da<strong>für</strong>, dass die Schwangerschaft<br />

während ihrer Dauer vor<br />

Schüben schützt.<br />

Checkliste: Geburt planen<br />

Planen Sie <strong>für</strong> den Geburtstermin<br />

gut voraus.<br />

Informieren Sie den betreuenden<br />

Arzt, die Klinik <strong>und</strong> die<br />

Hebamme über Ihre <strong>MS</strong> (Hinterlegen<br />

Sie die Kontaktdaten<br />

Ihres Neurologen).<br />

Besprechen Sie in der Klinik die<br />

Möglichkeiten der Schmerzbehandlung<br />

bei einer natürlichen<br />

Geburt.<br />

Wenn Sie unter einer ausgeprägteren<br />

Muskelschwäche<br />

oder Spastik leiden, kann ein<br />

Kaiserschnitt nötig sein.<br />

Besprechen Sie mit Ihrem Arzt<br />

eine mögliche Erhaltungstherapie<br />

zur Schubvermeidung<br />

nach der Geburt.<br />

Weitergehende Belastungen<br />

Es ist wichtig sich bereits vor einer<br />

Schwangerschaft umfassend mit den<br />

nachfolgenden Belastungen durch<br />

den Familienzuwachs auseinanderzusetzen.<br />

Hilfreich kann auch hier ein<br />

Austausch mit anderen von <strong>MS</strong> betroffenen<br />

Eltern sein. Diese können Ihnen<br />

am besten über ihre persönlichen Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> Unterstützungsmöglichkeiten<br />

Auskunft geben.<br />

Nach der Geburt<br />

Knüpfen Sie schon früh ein enges<br />

Netzwerk von Helfern aus<br />

Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>eskreis, die<br />

Sie während der Schwangerschaft<br />

<strong>und</strong> danach begleiten.<br />

Lassen Sie sich nicht stressen,<br />

gönnen Sie sich ausreichend<br />

Ruhe <strong>und</strong> Entspannung. Geben<br />

Sie die Verantwortung <strong>für</strong> das<br />

Kind auch einmal <strong>für</strong> ein paar<br />

St<strong>und</strong>en an eine Vertrauensperson<br />

ab.<br />

Achten Sie auf eine ausgewogene<br />

Ernährung mit vielen<br />

Vitaminen <strong>und</strong> Ballaststoffen,<br />

damit sich Ihr Körper nach<br />

der Hormonumstellung rasch<br />

erholt, vor <strong>alle</strong>m auch dann,<br />

wenn Sie Ihr Kind stillen wollen.<br />

Auch sollte eine Kinderbetreuung,<br />

<strong>für</strong> den Fall, dass sich Ihre Krankheit<br />

verschlimmert, überdacht werden.<br />

Wohnen Geschwister oder Großeltern<br />

in der Nähe <strong>und</strong> können diese notfalls<br />

einspringen oder muss eine professionelle<br />

Betreuung her?<br />

Literatur:<br />

Extracare-Broschüre: Familien,<br />

Partnerschaft <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e.<br />

(Zu bestellen im Extracare-<br />

Servicecenter (siehe letzte<br />

Seite Extralife) oder als Download<br />

unter: www.ms<strong>und</strong>ich.de)<br />

Hellwig, Kerstin: Sexualität<br />

<strong>und</strong> Schwangerschaft bei<br />

Multipler Sklerose. dmv 2011.<br />

Georgieff, Georg S.: Satte Diagnose<br />

Multiple Sklerose. Der<br />

Ratgeber <strong>für</strong> Betroffene <strong>und</strong><br />

Angehörige. Maudrich 2009.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www. dmsg.de (Deutsche<br />

Multiple Sklerose Gesellschaft)<br />

www.ms<strong>und</strong>ich.de<br />

www.ms-<strong>und</strong>-kinderwunsch.de<br />

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Nr. 16 – Dezember 2013<br />

Freizeit & Leben<br />

50<br />

Schreibtherapie:<br />

Mit Stift <strong>und</strong> Papier auf kreativer Spurensuche<br />

Schreiben ... das ist Kopfkino aktiv<br />

mitgestalten, in andere Welten<br />

verreisen <strong>und</strong> die Gedanken treiben<br />

lassen. Das führt Schritt <strong>für</strong> Schritt an<br />

die eigene Kreativität <strong>und</strong> Identität heran,<br />

hilft Unbewusstes aufzudecken,<br />

Wünsche <strong>und</strong> Bedürfnisse zu erkennen<br />

<strong>und</strong> Sorgen loszuwerden, indem sie<br />

auf Papier gebannt werden. Denn in<br />

der Schreibtherapie geht es nicht um<br />

das Verfassen von Bestsellern <strong>und</strong> die<br />

folgenden Übungen sind auch nicht<br />

dazu gedacht. Vielmehr helfen sie, einen<br />

Anstoß zu ersten Kreativübungen<br />

14. Schreibimpuls:<br />

Jetzt reicht’s aber!<br />

Wenn eine bestimmte unangenehme Situation dir über den<br />

Kopf wächst <strong>und</strong> du am liebsten abhauen möchtest, aber nicht<br />

weißt, wohin, dann suche dir eine der folgenden Überschriften<br />

aus, <strong>und</strong> schreibe eine Geschichte darüber.<br />

Mögliche Überschriften:<br />

<strong>Ich</strong> fliege zum Mond<br />

<strong>Ich</strong> strande auf einer Insel<br />

<strong>Ich</strong> ziehe in eine einsame Hütte im Wald<br />

<strong>Ich</strong> gehe in die Wüste<br />

<strong>Ich</strong> verziehe mich in ein Kloster<br />

<strong>Ich</strong> fliehe zu den Indianern<br />

<strong>Ich</strong> segle über den Atlantik<br />

Variation:<br />

Du kannst deine Geschichte variieren, indem du nur drei Dinge<br />

mit auf deine Reise nehmen darfst. Was nimmst du mit? Schreibe<br />

auch darüber eine oder mehrere Geschichten.<br />

Erfahrungen:<br />

26<br />

Ein Text ist kein starres Gefüge,<br />

er ist dehnbar, streichfähig<br />

<strong>und</strong> veränderbar.<br />

In einem solchen Cluster kannst du Gedankenspuren entdecken,<br />

die dich zu einer Schreibidee hinführen. Vielleicht landest<br />

du vom Ausgangswort »Licht« nachher bei »Turnschuh«<br />

Schreibtipps<br />

<strong>und</strong> weitere Übungen in:<br />

oder »Steinbruch«. Lass all das geschehen. So eröffnet sich<br />

dir ein Weg zu außergewöhnlichen Zusammenhängen, die<br />

Ruth Maria Wegner<br />

in deine Geschichte einfließen können. Schreiben mit Bildern:<br />

Gib vor dem Schreiben eines neuen Textes Ein kreativer dieser kreativen Workshop<br />

Schirner Verlag<br />

Übung immer wieder ein paar Minuten Zeit.<br />

ISBN 978-3-8434-3001-2<br />

14,95 7<br />

Wir begannen unsere Schreibr<strong>und</strong>e am nächsten Morgen mit<br />

einem Cluster <strong>und</strong> entschieden uns <strong>für</strong> das Wort »Glück«. Natürlich<br />

kann man auch jedes x-beliebige andere Wort wählen.<br />

zu geben <strong>und</strong> sich auf das Schreiben<br />

an sich einzulassen. Denn dieses kann<br />

jeder <strong>und</strong> diese Übungen geben einen<br />

Impuls dazu. Da<strong>für</strong> brauchen Sie lediglich<br />

Stift, Papier <strong>und</strong> die Bereitschaft,<br />

sich auf eine schriftliche Reise zu begeben.<br />

Die Übungen sind als Einstieg<br />

gedacht, können aber natürlich jederzeit<br />

weiterentwickelt <strong>und</strong> ausgeweitet<br />

werden. Wer weiß, vielleicht entsteht<br />

aus einem Cluster ja bald ein ganzer<br />

Text <strong>und</strong> aus einem kurzen Impuls eine<br />

längere Geschichte?<br />

7. gendeine Schreibübung: Art von Wasserstelle findest. Vielleicht entdeckst du<br />

einen Springbrunnen<br />

Cluster<br />

oder einen Wassergraben, selbst eine<br />

Pfütze ist gut. Möglicherweise machst du dich auch ganz gezielt<br />

auf den ein Weg beliebiges in ein abgeschiedenes Wort in die Mitte Tal – eines dort gibt leeren es fast Blattes.<br />

Schreibe<br />

Male immer einen einen Kreis Bach, um den dein du Wort, entlangwandern <strong>und</strong> lasse jetzt kannst. deiner Oder Assoziation du<br />

fährst an einem Wochenende an einen<br />

freien<br />

See<br />

Lauf,<br />

in deiner<br />

indem<br />

Nähe.<br />

du das<br />

Sicher warst du auch schon mal am<br />

ganze<br />

Meer. Betrachte<br />

Blatt vollschreibst<br />

<strong>alle</strong>s,<br />

was mit Wasser zu tun hat, genau. Selbst über einen dreckigen<br />

Tümpel oder einen verschmutzten Weiher kannst<br />

mit Wörtern, die dir dazu<br />

einf<strong>alle</strong>n – in diesem Fall<br />

du schreiben. Wie wäre es mit einem Moor (Moorleichen)<br />

zum Wort Glück. Verbinde<br />

oder einem Stausee (vor einer hohen, dicken Mauer)? Achte<br />

stets <strong>alle</strong> eingekringelten<br />

auch auf die Gefühle, die du dabei hast. Wo geht es dir gut,<br />

Wörter mit anderen.<br />

wo willst du länger bleiben, wo gleich wieder weggehen?<br />

Lasse bereits gemachte Erfahrungen in deinen Text einfließen.<br />

21. Schreibimpuls:<br />

Wege<br />

Erstelle zuerst ein Cluster, in dessen Zentrum das Wort »Weg«<br />

steht. Was begegnet dir auf einem Weg, einer Straße, einer Autobahn,<br />

einem Bergpfad? Das Thema »Weg« ist schier unendlich –<br />

entdecke immer wieder »neue Wege« zum Schreiben!<br />

Dorothea hatte ihren Text vorgelesen, <strong>und</strong> <strong>alle</strong> staunten über<br />

Im Alten Testament wird uns von der vierzigjährigen Wanderung<br />

des Volkes Israel berichtet. In einer ausgetrockneten<br />

ihre ungewöhnliche Idee, doch Ilse meinte: »Na ja, die ist<br />

auch Lehrerin, die kann halt schreiben.«<br />

Wüstengegend waren die Israeliten ständig auf der Suche<br />

Sich<br />

»Das tut nichts<br />

etwas<br />

zur Sache«, erwiderte<br />

von<br />

ich.<br />

der<br />

»Nicht jeder,<br />

Seele<br />

der<br />

schreiben ...<br />

nach Wasser. Moses, ihr Anführer, schlug mit seinem Stab gegen<br />

einen Felsen, wie es ihm sein Gott Jehova geboten hatte.<br />

WGermanistik oder Literaturwissenschaften studiert hat,<br />

ie hilfreich schreiben auch in Bezug<br />

auf die Krankheit <strong>MS</strong> sein pastoral zu schwafeln, sondern<br />

Hörfunksendungen: nicht abgehoben wie es ist, mit Krankheit oder Behinderung<br />

kann deswegen auch kreative Texte verfassen. Im Gegenteil,<br />

Es floss genug<br />

Akzente<br />

des christlichen Glaubens <strong>für</strong> den oder bei anderen miterlebt. Sie er-<br />

Wasser <strong>für</strong> ein ganzes<br />

zu leben<br />

Volk heraus<br />

– selbst<br />

…<br />

betroffen<br />

manchmal stört das sogar.«<br />

kann, das zeigt Andrea Schneiders<br />

Buch „Eigentlich kernges<strong>und</strong>“. Lange Alltag zu setzen. 70 Worte zu finden, wo zählen von Menschen, die krank sind<br />

schon arbeitet Sie als R<strong>und</strong>funkpastorin,<br />

– <strong>und</strong> doch eigentlich kernges<strong>und</strong>. Sie<br />

Referentin, Autorin <strong>und</strong> Moderato-<br />

fragen danach, was trägt – wenn der<br />

rin <strong>und</strong> lebt seit 2002 mit der Diagnose<br />

Boden unter den Füßen wegbricht.<br />

<strong>MS</strong>. Wichtig ist ihr, die <strong>MS</strong> nicht zu verstecken<br />

Und sie erzählen […] – starke Worte,<br />

<strong>und</strong> offen <strong>und</strong> frei damit um-<br />

die zum Vertrauen einladen.“<br />

zugehen. Das zeigt sie auch in ihrem<br />

neuen Buch.<br />

Andrea Schneider über das Schreiben:<br />

„Sich etwas von der Seele schreiben<br />

– das kann eine gute Therapie sein. Für<br />

mich als R<strong>und</strong>funkpastorin ist Schreiben<br />

auch Teil meiner beruflichen Tätigkeit:<br />

Sozusagen Gott <strong>und</strong> Glauben<br />

in den Medien „zur Sprache zu bringen“.<br />

Das habe ich versucht in meiner<br />

langjährigen Tätigkeit als „Wort zum<br />

Sonntag“-Sprecherin in der ARD <strong>und</strong><br />

versuche ich auch heute in kirchlichen<br />

es Menschen die Sprache verschlagen<br />

hat. Mutmach-Geschichten zu schreiben.<br />

Dabei finde ich es wichtig, sich selbst<br />

nicht zu verstecken, sondern sich auch<br />

persönlich zu zeigen. Das tut einem<br />

selbst gut. Das gilt auch <strong>für</strong> mein kleines<br />

Buch „Eigentlich kernges<strong>und</strong>“. <strong>Ich</strong><br />

erzähle da von eigenen Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> denen anderer. Das Nachdenken<br />

<strong>und</strong> Schreiben wurde so auch <strong>für</strong> mich<br />

selbst eine bereichernde Erfahrung.<br />

Und übrigens: Ab <strong>und</strong> zu mal zu<br />

schmunzeln beim Schreiben <strong>und</strong> Lesen,<br />

auch über sich selbst – auch das<br />

kann eine gute Therapie sein …“<br />

Aus „Eigentlich kernges<strong>und</strong>“:<br />

„Die kurzen Geschichten schildern,<br />

Buchtipp<br />

Andrea Schneider<br />

Eigentlich kernges<strong>und</strong><br />

Mit Hindernissen<br />

mutig leben<br />

SCM Hänssler<br />

12,95 7<br />

ISBN:<br />

978-3-7751-5461-1<br />

++ Was ist eigentlich … ++<br />

Schreibtherapie?<br />

Wer kennt das nicht? Manchmal<br />

würde man sich am liebsten <strong>alle</strong>s<br />

von der Seele schreiben. Viele tun<br />

dies auch – z. B. in einem Tagebuch.<br />

Oder auch in den neuen Medien: Seiten<br />

wie der Online-Blog oder sogar<br />

Twitter sind mittlerweile zum schriftlichen<br />

Mitteilungsorgan geworden <strong>und</strong><br />

werden von einer breiten Masse intensiv<br />

genutzt.<br />

Sich etwas von der Seele schreiben<br />

... das macht sich auch die so genannte<br />

Schreibtherapie zunutze. Sie<br />

ist Hilfe zur Selbsthilfe <strong>und</strong> kann <strong>alle</strong>in,<br />

zuhause oder auch in der Therapie in<br />

Gruppen oder mit einer Betreuungsperson<br />

durchgeführt werden. Ihr Ziel<br />

ist das Entdecken des inneren Selbst,<br />

die Analyse eigener Probleme oder<br />

Lebensumstände <strong>und</strong> die schriftliche<br />

Selbstreflexion. Dies verbindet sich<br />

auch mit der Lust am Schreiben <strong>und</strong><br />

der schriftlichen Rekapitulation. Die<br />

Idee dahinter ist, dass durch Schreiben<br />

der Gefühlszustand einer Person verbessert<br />

<strong>und</strong> Sorgen erleichtert werden<br />

können. Schreiben ist hier eine schriftliche<br />

Spurensuche nach dem ausgeglichenen<br />

<strong>Ich</strong>. Dies soll vor <strong>alle</strong>m spontan<br />

geschehen: Die Schreibtherapie hat<br />

nicht den perfekt ausformulierten Roman<br />

zum Ziel. Viel eher geht es ihr um<br />

den kreativen, heilenden Prozess <strong>und</strong><br />

das intuitive Schreiben im Moment.<br />

Wer schreibt, entdeckt oft Dinge an<br />

sich, die sonst unbewusst <strong>und</strong> verborgen<br />

bleiben. Und der große Vorteil daran:<br />

Was einmal aufgeschrieben wurde,<br />

kann jederzeit wieder gelesen werden.<br />

So gehen Gedanken nicht verloren <strong>und</strong><br />

helfen, den eigenen Selbstfindungsprozess<br />

schriftlich nachverfolgen zu<br />

können.<br />

Die Schreibtherapie ist Teil der so<br />

genannten kreativen Therapien, zu denen<br />

u. a. auch die Musik- <strong>und</strong> die Maltherapie<br />

gehören. Ob man <strong>für</strong> sich <strong>alle</strong>in<br />

oder <strong>für</strong> andere schreiben möchte,<br />

bleibt dabei jedem selbst überlassen.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.schreibtherapie.com<br />

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Nr. 16 – Dezember 2013<br />

Menschen<br />

++ Im Interview: <strong>MS</strong>-Patientin Christine Heller* <strong>und</strong> ihr Mann Sven Heller* ++<br />

„Gegen uns hat die <strong>MS</strong> keine Chance“<br />

Multiple Sklerose kann die Partnerschaft<br />

auf eine harte Probe stellen.<br />

Denn die Erkrankung bringt häufig<br />

Probleme <strong>und</strong> Veränderungen mit<br />

sich, die das Zusammenleben <strong>und</strong> den<br />

Lebensplan von Paaren gr<strong>und</strong>legend<br />

durcheinander bringen können. Aber<br />

auch der Alltag wird durch die Krankheit<br />

stark beeinflusst. So kommt es<br />

nicht selten vor, dass vertraute Abläufe<br />

auf den Kopf gestellt werden <strong>und</strong><br />

sich neue Gewohnheiten erst einspielen<br />

müssen. Wie man die Herausforderung<br />

<strong>MS</strong> gemeinsam meistern kann,<br />

zeigen Christine <strong>und</strong> Sven Heller*.<br />

Christine Heller erhielt im Dezember<br />

2006 die Diagnose. Seitdem haben<br />

sich beide fest vorgenommen, der <strong>MS</strong><br />

als Paar zu trotzen.<br />

Frau Heller, wie haben Sie sich gefühlt,<br />

als Sie Ihre Diagnose erhalten<br />

haben?<br />

Das erste, was mir durch den Kopf geschossen<br />

ist, war: Jetzt kann ich nicht<br />

mehr Skifahren. Und erst im Anschluss<br />

kam der eigentliche Schock. <strong>Ich</strong> bin<br />

dann aus dem Krankenhaus raus <strong>und</strong><br />

habe meinen Mann angerufen. Dabei<br />

habe ich die ganze Zeit eigentlich nur<br />

geweint. Er ist gleich von der Arbeit<br />

nach Hause gekommen. Wir beide<br />

mussten uns erst einmal sammeln.<br />

Herr Heller, wie haben Sie auf die<br />

Diagnose Ihrer Frau reagiert?<br />

Also <strong>für</strong> mich war das ein richtiger<br />

Schlag. Denn mit so etwas hatte ich<br />

überhaupt nicht gerechnet. Meine Frau<br />

war eigentlich ins Krankenhaus gegangen,<br />

um sich an der Leiste operieren zu<br />

lassen, ein kleiner Routineeingriff. Man<br />

hatte ihr nach der OP erklärt, dass ihre<br />

Beine noch eine Zeit lang taub bleiben<br />

könnten, was bei ihr auch eintrat. Nur<br />

hielt der Zustand viel länger an als gewöhnlich.<br />

Da denkt man natürlich erst<br />

einmal, dass etwas bei der OP schief<br />

gelaufen ist. Aber dass es sich bei der<br />

Taubheit um ein erstes Symptom einer<br />

Autoimmunerkrankung handelt, damit<br />

habe ich auf keinen Fall gerechnet.<br />

»Unseren Lebenstraum<br />

haben wir .<br />

nicht aufgegeben.«<br />

Frau Heller, hat sich die Diagnose sehr<br />

stark auf Ihre gemeinsame Lebensplanung<br />

ausgewirkt?<br />

Im Nachhinein gesehen: eigentlich<br />

nicht. Das einzige, was sich geändert<br />

hat, war, dass wir nicht mehr über ein<br />

zweites Kind nachgedacht haben. Unseren<br />

Lebenstraum, uns irgendwann<br />

ein Wohnmobil zu kaufen <strong>und</strong> durch<br />

die Lande zu ziehen, haben wir aber<br />

nicht aufgegeben. Denn in der Reha<br />

habe ich erfahren, dass es <strong>für</strong> den Fall<br />

der Fälle Hebebühnen <strong>für</strong> verschiedene<br />

Fahrzeugtypen gibt. Natürlich hat<br />

mir auch die Unterstützung meines<br />

Mannes geholfen, an unserem Traum<br />

festzuhalten. Denn er denkt bei jeder<br />

möglichen Barriere mit, wie man sie<br />

aus dem Weg schaffen kann.<br />

Herr Heller, hat sich seit der Diagnose<br />

etwas in Ihrer alltäglichen Aufgabenteilung<br />

geändert?<br />

Nur ganz wenig. Meine Frau macht das<br />

meiste. <strong>Ich</strong> helfe ihr zum Beispiel beim<br />

Getränkekisten hochtragen oder wenn<br />

ihr doch einmal bei etwas die Kraft<br />

ausgeht. Aber ansonsten versucht sie<br />

sogar eher, mich zu entlasten, da ich<br />

beruflich stark eingespannt bin.<br />

Nehmen Sie sich seit der Diagnose<br />

bewusst mehr Zeit <strong>für</strong> sich zu zweit?<br />

Herr Heller: Durch meine berufliche<br />

Situation <strong>und</strong> unsere unterschiedlichen<br />

Arbeitszeiten ist das schwierig.<br />

Und dann steht ja auch noch das Kind<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Unsere Tochter wird<br />

jetzt zwölf. Daher können wir uns nur<br />

selten Zeit <strong>für</strong> uns nehmen. <strong>Ich</strong> denke,<br />

das kommt dann erst in ein paar Jahren,<br />

wenn <strong>alle</strong>s etwas ruhiger geworden<br />

ist.<br />

Wie gehen Sie mit den Gegebenheiten<br />

um, die die Krankheit mit sich<br />

bringt?<br />

Frau Heller: Ein gutes Beispiel, wie wir<br />

mit gewissen Umständen umgehen,<br />

ist vielleicht das Spritzen. Damit hatte<br />

ich so meine Probleme. <strong>Ich</strong> konnte<br />

mich einfach nicht überwinden, mein<br />

Medikament selbst zu injizieren. So<br />

musste ich zum Spritzen regelmäßig<br />

zum Hausarzt gehen. Irgendwann hat<br />

mein Mann gesagt, dass er es lernen<br />

will, damit ich nicht ständig in die Praxis<br />

muss. Er ist dann mit mir zum Arzt<br />

gegangen <strong>und</strong> hat sich <strong>alle</strong>s zeigen<br />

lassen. Von da an hat er mir ein Jahr<br />

lang meine Injektion gegeben, obwohl<br />

man ihm angesehen hat, dass es ihn<br />

viel Überwindung kostet. Aber er hat<br />

durchgehalten, wo<strong>für</strong> ich ihm unheimlich<br />

dankbar bin.<br />

Herr Heller: Die Situation hat sich<br />

mittlerweile geändert, da meine Frau<br />

auf eine orale Therapie umgestellt<br />

wurde. Somit werde ich in dieser Hinsicht<br />

nicht mehr gebraucht <strong>und</strong> ich<br />

muss sagen, dass das neue Medikament<br />

die Lebensqualität von uns beiden<br />

stark verbessert hat.<br />

»Wir sind einfach .<br />

wieder zum Alltag übergegangen.«<br />

Hatte die Erkrankung Auswirkungen<br />

auf Ihre Partnerschaft?<br />

Herr Heller: Bis auf den ersten Schock,<br />

den man da zu verdauen hatte, glaube<br />

ich nicht. Wir sind irgendwann auch<br />

einfach wieder zum Alltag übergegangen.<br />

Manchmal habe ich das Gefühl,<br />

dass wir die Krankheit einfach ignorieren.<br />

Wir versuchen, sie erst gar nicht in<br />

unser Leben eindringen zu lassen. Wir<br />

beide sind sehr pragmatisch veranlagte<br />

Menschen. Das heißt, wir warten<br />

bis eine Situation eintritt <strong>und</strong> schauen<br />

dann, wie wir mit ihr umgehen.<br />

Gab es einen Moment, in dem sich<br />

gezeigt hat, wie groß Ihr Zusammenhalt<br />

ist?<br />

Herr Heller: Ja. Ein Jahr nach der Diagnose<br />

wollte ich mit Fre<strong>und</strong>en Skifahren.<br />

Mir war nicht wohl dabei, meine<br />

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Nr. 16 – Dezember 2013<br />

Menschen<br />

Frau <strong>alle</strong>ine zu lassen. Aber sie sagte:<br />

„Gönn dir das noch einmal, wer weiß,<br />

wann sich wieder einmal die Gelegenheit<br />

dazu bietet.“ Und dann ist es<br />

passiert. <strong>Ich</strong> hatte einen wahnsinnig<br />

schweren Skiunfall. Als ich aus der<br />

Narkose aufgewacht bin, habe ich nur<br />

gedacht: Oh mein Gott, hoffentlich bekommt<br />

meine Frau jetzt keinen Schub,<br />

wenn sie das erfährt.<br />

Frau Heller: Mein Mann lag dann<br />

neun Tage lang im Krankenhaus in Österreich.<br />

<strong>Ich</strong> konnte Überst<strong>und</strong>en-Ausgleich<br />

nehmen <strong>und</strong> bin zu ihm geflogen.<br />

Bei dem Krankentransport nach<br />

Berlin war ich mit dabei. Zurück in der<br />

Heimat war <strong>alle</strong>s sehr stressig. Arbeit,<br />

Kind <strong>und</strong> jeden Tag ins Krankenhaus.<br />

<strong>Ich</strong> muss sagen, ich hatte Sorge, einen<br />

Schub zu bekommen. Aber was mir am<br />

meisten durch den Kopf ging war, dass<br />

ich meinen Mann wieder zu Hause haben<br />

will. Solche Momente schweißen<br />

zusammen.<br />

Gibt es Situationen, in denen es einem<br />

von Ihnen beiden einmal zu viel wird?<br />

Frau Heller: Ja, die gibt es. Dann nehmen<br />

wir uns ganz bewusst Auszeiten.<br />

Dann sage ich beispielsweise nach der<br />

Arbeit zu meinem Mann: „Bleib du<br />

heute bitte einmal bei der Kleinen <strong>und</strong><br />

ich gehe mit meinen Fre<strong>und</strong>innen noch<br />

aus.“ Es ist unheimlich wichtig, dass<br />

man sich diese Auszeiten nimmt, um<br />

einfach mal andere Personen zu sehen<br />

<strong>und</strong> abzuschalten.<br />

Welche Ängste <strong>und</strong> Wünsche haben<br />

sich <strong>für</strong> Sie durch Ihre Krankheit ergeben?<br />

Frau Heller: Angst habe ich eigentlich<br />

nur davor, dass ich mich eventuell<br />

irgendwann nicht mehr so bewegen<br />

kann, wie ich es gewöhnt bin. Das<br />

kommt daher, dass ich ein sehr lauffreudiger<br />

Mensch bin <strong>und</strong> unruhig<br />

werde, wenn ich keinen Bewegungsausgleich<br />

bekomme. Mein Wunsch<br />

ist es daher, dass <strong>alle</strong>s noch lange so<br />

bleibt, wie es im Moment ist – also<br />

dass ich bis ins hohe Alter einigermaßen<br />

laufen kann. <strong>Ich</strong> möchte auch<br />

später noch zum Auto hin- <strong>und</strong> wieder<br />

zurücklaufen oder einen Einkaufsbummel<br />

oder einen Städtetrip machen<br />

können, natürlich <strong>alle</strong>s mit Pausen. .<br />

Hatten Sie jemals Angst, dass Ihr<br />

Mann Sie wegen Ihrer Erkrankung<br />

verlassen würde?<br />

Ja, anfangs. Das ist ganz natürlich. Aber<br />

mit der Zeit habe ich gemerkt, wie viel<br />

Hilfe <strong>und</strong> Verständnis mein Mann mir<br />

zukommen lässt. Somit war <strong>für</strong> mich<br />

das Thema eigentlich nach ein oder<br />

zwei Jahren abgehakt. Seitdem denke<br />

ich: Nein, wegen der Krankheit verlässt<br />

er dich nicht. Wenn du schrullig wirst,<br />

dann kann es dir passieren, aber nicht<br />

wegen der <strong>MS</strong>.<br />

»Man sollte nicht sein<br />

ganzes Leben nach der<br />

<strong>MS</strong> ausrichten.«<br />

Welche Tipps können Sie anderen <strong>MS</strong>-<br />

Patienten <strong>und</strong> deren Partnern geben?<br />

Frau Heller: <strong>Ich</strong> denke, man sollte versuchen,<br />

immer positiv zu denken. Außerdem<br />

sollte man Pläne schmieden,<br />

wie beispielsweise eine Reise ins Ausland<br />

planen, die vielleicht erst ein halbes<br />

bis dreiviertel Jahr später ansteht.<br />

Auf sie sollte man sich dann freuen <strong>und</strong><br />

nicht denken: „Hoffentlich habe ich da<br />

keinen Schub.“ Das heißt, einfach nicht<br />

zu viel nachdenken, sondern planen<br />

<strong>und</strong> machen. Und wenn es dann nicht<br />

klappt aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen,<br />

dann ist es so. Aber man sollte nicht<br />

sein ganzes Leben nach der <strong>MS</strong> ausrichten,<br />

sondern es bewusst leben.<br />

Gemeinsame Krankheitsbewältigung in der Partnerschaft<br />

Tipps <strong>für</strong> eine konstruktive Kommunikation:<br />

Beginnen Sie ein Gespräch mit einer positiven Gr<strong>und</strong>haltung, ruhig<br />

<strong>und</strong> ohne Konfliktabsichten. Auf keinen Fall im verärgerten, angespannten<br />

oder erschöpften Zustand. Ebenso nicht nach zu viel<br />

Alkoholgenuss oder wenn beide müde <strong>und</strong> unkonzentriert sind.<br />

Schaffen Sie da<strong>für</strong> eine entspannte <strong>und</strong> angenehme Atmosphäre, in<br />

der Sie sich locker unterhalten können. Nehmen Sie sich Zeit <strong>für</strong> die<br />

Gespräche.<br />

Sprechen Sie über Ihre Gefühle! Nur so kann der Partner sich in Sie<br />

hineindenken. Versuchen Sie in Gesprächen deutlich zu machen, wo<br />

Unsicherheiten oder Probleme liegen. Beachten Sie dabei die Bedürfnisse<br />

des Partners, konzentrieren Sie sich aber auch auf eigene<br />

Wünsche.<br />

Seien sie offen <strong>für</strong> Kritik, die Bitten <strong>und</strong> Wünsche des Partners. Überlegen<br />

Sie erst in Ruhe, ob Sie einen Wunsch wirklich zurückweisen<br />

wollen. Beachten Sie, dass nicht nur Sie unter der Erkrankung leiden,<br />

sondern auch Ihr Partner Ängste <strong>und</strong> Unsicherheiten verspürt.<br />

Ihr Partner kann die Krankheit <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Probleme<br />

nicht in <strong>alle</strong>n Einzelheiten nachvollziehen, wenn Sie ihn nicht über<br />

Gefühle, Schmerzen <strong>und</strong> körperliche Einschränkungen aufklären.<br />

Gerade auch in Bezug auf die Sexualität sind Gespräche hier wichtig!<br />

Beenden Sie Gespräche mit einem positiven Resümee unabhängig<br />

vom Gesprächsverlauf <strong>und</strong> den erreichten Zielen. Jedes Gespräch<br />

an sich ist schon, wenn es in ruhiger Atmosphäre geführt wird, ein<br />

Erfolg <strong>für</strong> sich.<br />

Worüber Sie sprechen sollten:<br />

Sorgen, Zukunftsängste, Probleme in der Beziehung<br />

das Sexu<strong>alle</strong>ben <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Gefühle <strong>und</strong> Erwartungen<br />

unsichtbare Begleitsymptome der <strong>MS</strong>, die <strong>für</strong> den Partner vielleicht<br />

nicht sofort nachvollziehbar sind (Depressionen, Fatigue, …)<br />

Belastungen der Beziehung durch die <strong>MS</strong> (aus der Perspektive beider<br />

Partner)<br />

Bedürfnisse, Wünsche, vielleicht auch einen Kinderwunsch?<br />

Für jedes Gespräch gilt gr<strong>und</strong>sätzlich:<br />

Sprechen Sie offen miteinander, bauen Sie Hemmungen ab, vertrauen<br />

Sie sich einander an!<br />

* Namen von der Redaktion geändert<br />

7


Nr. 16 – Dezember 2013<br />

Kultur & Leben<br />

Allgäu – einzigartige Naturlandschaft,<br />

Urlaubsregion <strong>und</strong> Erholungsgebiet<br />

© Füssen Tourismus <strong>und</strong> Marketing<br />

www.guenterstandl.de<br />

Im Grenzgebiet zu Österreich <strong>und</strong> einem<br />

Teilgebiet Oberschwabens erstreckt<br />

sich die Landschaft des Allgäus<br />

mit ihren Bergen <strong>und</strong> Gebirgsketten<br />

auch bis in südöstliche Teile Baden-<br />

Württembergs. Der letzten Eiszeit ist<br />

es zu verdanken, dass das Allgäu nicht<br />

nur mit spektakulären Gebirgs- <strong>und</strong><br />

Hügellandschaften aufwartet, sondern<br />

auch zahlreiche weitläufige Seenlandschaften<br />

bietet, die zum Erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Erholen einladen. Hier erstrecken sich<br />

grüne Wiesen, erheben sich Märchenschlösser<br />

in den Bergen <strong>und</strong> wechseln<br />

sich sattgrüne Grashänge mit den zackigen<br />

Kalkalpen im Süden ab.<br />

Allgäu r<strong>und</strong> ums Jahr:<br />

Ein Besuch im Allgäu – das lohnt sich<br />

das ganze Jahr. Beeindruckt die Region<br />

im Sommer mit grünen Weiten <strong>und</strong><br />

überdurchschnittlich hoher Sonnenst<strong>und</strong>enstatistik<br />

(regelmäßig steht<br />

das Allgäu hier deutschlandweit an<br />

der Spitze), lässt sich die Landschaft<br />

im Winter ausgiebigst <strong>für</strong> Wintersport<br />

<strong>und</strong> -erholung nutzen. Wandern lässt<br />

sich im Allgäu übrigens von Frühjahr<br />

bis Winter. Im Sommer kommen Wanderfans<br />

voll auf ihre Kosten. H<strong>und</strong>erte<br />

von Kilometern ausgeschilderter Wege<br />

in drei verschiedenen Höhenlagen <strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> jeden Anspruch machen Lust, die<br />

Wanderschuhe zu schnüren. Insgesamt<br />

800 beschilderte Winterwanderwege<br />

führen durch die Allgäuer Bilderbuchlandschaften.<br />

Zahlreiche Veranstalter<br />

bieten hier auch geführte Wanderungen.<br />

Wie wäre es denn z. B. mit einer<br />

aufregenden Fackelwanderung?<br />

Allgäu aktiv:<br />

Neben dem Wandern bietet die Region<br />

auch zahlreiche weitere Möglichkeiten<br />

sich aktiv zu betätigen. Neben Nordic<br />

Walking, Inline-Skating, Surfen, Angeln,<br />

Paragliding, Segelfliegen, Ballonfahren,<br />

Moutainbiking, Tennis, Reiten,<br />

Surfen u.a. steht schwimmen in einem<br />

der zahlreichen Badeseen auf dem Programm.<br />

Im Winter lockt das Allgäu die<br />

Ski- <strong>und</strong> Skilangläufer an. Aber auch<br />

<strong>für</strong> weniger Pistenbegeisterte bieten<br />

sich zahlreiche Möglichkeiten, die Winterlandschaft<br />

zu nutzen, beispielsweise<br />

bei Schneeschuhwanderung oder<br />

Schlittenfahrten.<br />

Interessante Links & Adressen:<br />

Allgäu Tourismus:<br />

Tel: 0800 2573678<br />

E-Mail: info@allgaeu.info<br />

www.allgaeu.info<br />

Füssen Tourismus:<br />

Tel. 08362 9385-0<br />

E-Mail: tourismus@fuessen.de<br />

www.fuessen.de<br />

Schloss Neuschwanstein<br />

Telefon 08362 93083-0<br />

E-Mail: info@ticket-center-.<br />

hohenschwangau.de<br />

ww.neuschwanstein.de<br />

Füssen im Allgäu – zwischen Lauten<br />

<strong>und</strong> Märchenschlössern<br />

Füssen – den Namen verbinden viele<br />

sofort mit Schloss Neuschwanstein.<br />

Aber die Stadt <strong>und</strong> ihre Umgebung haben<br />

noch viel mehr zu bieten.<br />

Musik- <strong>und</strong> Kulturstadt:<br />

Das romantische Flair der Füssener Altstadt<br />

lädt zu Entdeckungsreisen in die<br />

Vergangenheit, aber auch zum gemütlichen<br />

Stadtbummel ein. Hier vereinen<br />

die verwinkelten Gassen Mittelalter-romantik<br />

mit dem<br />

Bummel durch Boutiquen<br />

<strong>und</strong> kleine<br />

Geschäfte oder Kaffee<br />

<strong>und</strong> Kuchen in<br />

einem der zahlreichen<br />

Cafés der<br />

Stadt. Füssen hat<br />

eine lange, traditionsreiche<br />

Instrumentherstellungsgeschichte<br />

<strong>und</strong> ist<br />

bekannt <strong>für</strong> außergewöhnliche<br />

Konzerte. Im Museum der<br />

Stadt lässt sich daher in die Geschichte<br />

des Saiteninstrumentenbaus eintauchen<br />

<strong>und</strong> eine der umfangsreichsten<br />

Sammlungen historischer Lauten, alter<br />

Geigen <strong>und</strong> verwandter Streichinstrumente<br />

besichtigen.<br />

Wellness <strong>und</strong> Entspannung:<br />

Die gesamte Allgäu-Region bietet hinreichend<br />

Möglichkeiten <strong>für</strong> einen Aktivurlaub.<br />

Daneben aber auch Wellness <strong>und</strong><br />

Besichtigungs- & Ausflugstipps:<br />

Winterwanderer: Schneeschuhtouren im Allgäu<br />

info@allgaeu-bikers.de, Telefon 08323 968013<br />

www.schneeschuhwandern-allgaeu.de<br />

Entspannung <strong>für</strong> diejenigen, die es etwas<br />

ruhiger angehen lassen wollen. Der<br />

Füssener Ortsteil Bad Faulenbach ist Mineral-<br />

<strong>und</strong> Moorheilbad sowie Kneippkurort,<br />

der ländliche Ortsteil Weißensee<br />

ist als Luftkurort bekannt. Auch Füssen<br />

selbst ist anerkannter Kneippkurort. Neben<br />

verschiedenen Therapieangeboten<br />

reicht die Wellnesspalette von Medical<br />

Wellness über Ayurveda <strong>und</strong> Thalasso<br />

bis zur Allgäuer Heustempelmassage.<br />

Schloss Neuschwanstein:<br />

Wenn man in Füssen<br />

ist, sollte man einen Besuch<br />

des weltberühmten .<br />

Märchenschlosses Schloss<br />

Neuschwanstein nicht ver-.<br />

passen. Oberhalb von Hohenschwangau<br />

bei Füssen<br />

steht das imposante Bauwerk<br />

mitten in schönster<br />

Bergkulisse. König Ludwig<br />

II. ließ das Schloss ab<br />

1869 errichten. Die Vollendung durfte er<br />

selbst <strong>alle</strong>rdings nicht mehr miterleben.<br />

Infos zur Barrierefreiheit:<br />

..Barrierefreie Stadtführungen:<br />

Barrierefreier Stadtr<strong>und</strong>gang:<br />

Die romantische Altstadt<br />

Füssens lässt sich barrierefrei<br />

erk<strong>und</strong>en. Weitere Informationen:<br />

Telefon 04189 457<br />

Museum der Stadt Füssen:<br />

Öffnungszeiten: Di bis So: 11.00–17.00 Uhr; Nov. bis März: 13.00–6.00 Uhr<br />

Eintritt: 6,00 Euro (Ermäßigt: 4,00 Euro)<br />

barrierefrei<br />

Schloss Neuschwanstein:<br />

Öffnungszeiten: Täglich: 9–18 Uhr;16. Oktober bis März: 10–16 Uhr.<br />

Tickets <strong>für</strong> die Schlossbesichtigung: Telefon 08362 93083-0<br />

www.ticket-center-hohenschwangau.de<br />

barrierefrei (<strong>für</strong> barrierefreie Führungen im Schloss nachfragen)<br />

© Füssen Tourismus <strong>und</strong> Marketing / BTV<br />

Was ist los in Deutschland? Dezember 2013 bis März 2014<br />

22.11.2014 – 23.12.2014<br />

42. Internationaler Weihnachtsmarkt<br />

Essen<br />

Lichterglanz, Budenzauber, Zimt- <strong>und</strong><br />

Glühweihnduft – <strong>und</strong> das <strong>alle</strong>s mit<br />

internationalem Flair. Spezialitäten<br />

<strong>und</strong> Handwerk aus <strong>alle</strong>r Welt sowie<br />

Weihnachtsfestbeleuchtung an r<strong>und</strong><br />

260 Ständen.<br />

www.weihnachtsmarkt.essen.de<br />

8<br />

06.02.2014 – 16.02.2014<br />

Berlinale – 64. Internationale Filmfestspiele Berlin<br />

www.berlinale.de<br />

Spielstätten größtenteils barrierefrei<br />

27.02.2014 – 03.03.2014:<br />

Weiberfastnacht bis Rosenmontag:<br />

Es heißt wieder närrisch sein... .<br />

Alaaf <strong>und</strong> Helau in den Karnevalshochburgen<br />

www.koelnerkarneval.de<br />

www.comitee-duesseldorfer-carneval.de<br />

Vier Jahre ist es her … jetzt<br />

hat das Warten auf das<br />

nächste große Sportevent ein<br />

Ende: Vom 07. bis 23. Februar<br />

2014 darf wieder mitgefiebert<br />

werden, wenn die XXII. Olympischen<br />

Winterspiele in Russland<br />

stattfinden. Austragungsort<br />

ist die Stadt Sotschi am<br />

Schwarzen Meer. Jetzt heißt es<br />

Winter erleben …<br />

bei den Olympischen Winterspielen<br />

2014<br />

einschalten, wenn olympisches Gold in Biathlon, Skilanglauf, Eiskunstlauf,<br />

Curling, Eishockey <strong>und</strong> vielen weiteren Disziplinen vergeben wird.<br />

Übertragen werden die Spiele <strong>live</strong> im Fernsehen.


Nr. 16 – Dezember 2013<br />

Kultur & Leben<br />

Partnersuche im Netz<br />

Die meisten Menschen wünschen<br />

sich zu einem zufriedenen Leben<br />

eine intakte Beziehung. Oft ist es aber<br />

gar nicht so einfach, jemanden kennenzulernen,<br />

mit dem man ähnliche<br />

Vorstellungen teilt, bei dem aber auch<br />

die berühmte „Chemie“ stimmt.<br />

Das Web 2.0 hat <strong>alle</strong> unserer Lebensbereiche<br />

verändert. Auch die Suche nach<br />

potentiellen Liebespartnern findet immer<br />

mehr online statt. Im Internet kann<br />

man heutzutage zahlreiche Kontaktbörsen<br />

<strong>für</strong> Menschen unterschiedlicher<br />

Couleur <strong>und</strong> Vorlieben aufrufen. Die<br />

große Liebe scheint nur einen Mausklick<br />

entfernt zu sein. Auf Online-Kontaktbörsen<br />

hat man die Möglichkeit, Profile<br />

von anderen Nutzern anzusehen <strong>und</strong><br />

ein eigenes anzulegen. Anhand dessen<br />

verrät man etwas über sich selbst: Was<br />

wünscht man sich von einer Beziehung,<br />

wo macht man am liebsten Urlaub? Auf<br />

der Gr<strong>und</strong>lage dieses ersten Eindrucks<br />

kann man sich untereinander kontaktieren<br />

<strong>und</strong> auf unverbindliche Weise langsam<br />

kennenlernen.<br />

Online-Portale können dabei unterschiedliche<br />

Interessen bedienen. Partnervermittlungen<br />

wie parship.de sind<br />

z. B. da<strong>für</strong> ausgerichtet, langfristige<br />

Beziehungen zu vermitteln, während<br />

Singlebörsen wie friendscout24.de eher<br />

flexibel angelegt sind. Viele Online-Kontaktbörsen<br />

sind zudem kostenpflichtig.<br />

Partnerschaft <strong>und</strong> Krankheit<br />

Liebe kann etwas sehr Schönes sein, zugleich<br />

bündeln sich in diesem Lebensbereich<br />

die meisten Selbstzweifel. Menschen<br />

mit <strong>MS</strong> fragen sich häufig, wie<br />

sich ihre spezielle Lebenssituation auf<br />

eine Partnerschaft auswirken könnte.<br />

Auf keinen Fall sollte jedoch die Krankheit<br />

davon abhalten, den Kontakt zu<br />

anderen Menschen zu suchen. Wie diese<br />

vom gegenüber aufgefasst wird, ist<br />

individuell völlig verschieden. Ehrlichkeit<br />

<strong>und</strong> Offenheit sind wichtig.<br />

Für chronisch Kranke, die sich einen<br />

Partner wünschen mit einer ähnlichen<br />

Lebenssituation, gibt es spezielle Online-Kontaktbörsen<br />

wie etwa www.handicap-love.de.<br />

Die „größte Single-Börse<br />

<strong>für</strong> Menschen mit Behinderungen“ ist<br />

übersichtlich aufgebaut. Anhand der rot<br />

unterlegten Felder links lassen sich in<br />

Kategorien wie „Er sucht sie“ oder „Sie<br />

sucht sie“ Profile registrierter Mitglieder<br />

aufrufen. Den Nutzern ist es selbst überlassen,<br />

wie detailliert sie ihr Handicap<br />

beschreiben. Handicap-Love punktet<br />

auch durch eine hohe Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit:<br />

Sehbehinderte können sich<br />

z. B. die Schrift größer darstellen lassen.<br />

Bei Problemen stellt Handicap-<br />

Love sogar einen telefonischen Hilfsdienst<br />

zur Verfügung. Zudem wartet<br />

die Seite mit weiteren Angeboten, wie<br />

Verweisen zu hilfreichen Links zu chronischen<br />

Krankheiten oder einer Forumsfunktion<br />

auf, in der mit anderen<br />

Nutzern über beliebige Themen diskutiert<br />

werden kann. Bei Internetkontakten<br />

ist jedoch auch immer ein Stück<br />

Vorsicht geboten. Geben Sie private Informationen<br />

nicht leichtsinnig heraus.<br />

Auch wenn jemand vertrauenswürdig<br />

<strong>und</strong> nett erscheint.<br />

Internetportale <strong>für</strong> Menschen<br />

mit <strong>und</strong> ohne Handicap:<br />

www.parship.de<br />

www.friendscout24.de<br />

www.neu.de<br />

www.handicap-love.de<br />

www.gleichklang.de<br />

partnersuche-krankheit.html<br />

www.behinderte-dating.com<br />

www.flirt-projekt.de<br />

Christina Lamb,<br />

Malala Yousafzai<br />

<strong>Ich</strong> bin Malala<br />

Judith Lennox<br />

An einem Tag im<br />

Winter<br />

Ein mysteriöser Todesfall, zwei<br />

ungleiche Fre<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> ein<br />

schicksalhaftes Familiengeheimnis:<br />

Die junge Ellen stößt in ihrer ersten<br />

Anstellung auf einen Chef, den ein<br />

dunkles Rätsel umgibt. Dann kreuzt<br />

India, die sie aus Kindertagen kennt,<br />

ihren Weg – <strong>und</strong> ausgerechnet sie<br />

++ BUCHTIPP ++<br />

Droemer, Hardcover<br />

400 Seiten, Okt. 2013<br />

ISBN: 978-3-426-27629-7,<br />

19,99 e<br />

Am 9. Oktober 2012 wird die junge<br />

Pakistanerin Malala Yousafzai auf<br />

ihrem Schulweg von Taliban-Kämpfern<br />

überf<strong>alle</strong>n <strong>und</strong> brutal niedergeschossen.<br />

Die Fünfzehnjährige hatte sich<br />

den Taliban widersetzt, die Mädchen<br />

verbieten, zur Schule zu gehen. Oben-<br />

Robin Gold<br />

Die Liste der<br />

vergessenen<br />

Wünsche<br />

Blanvalet<br />

Taschenbuch<br />

352 Seiten, Okt. 2013<br />

ISBN: 978-3-7645-0484-7, 14,99 e<br />

Früher war <strong>alle</strong>s einfacher. Abschiede<br />

zum Beispiel. Als die achtjährige<br />

Clara Black ihren Kater beerdigte, ahnte<br />

sie nicht, dass das Leben noch einen<br />

viel größeren Verlust <strong>für</strong> sie bereithalten<br />

würde: Jahre später stirbt ihr Verlobter<br />

kurz vor der Hochzeit. Es bricht<br />

Claras Herz. Doch dann findet sie eine<br />

alte Liste mit ihren Kindheitswünschen,<br />

die vor ihrem 35. Geburtstag in<br />

Erfüllung gehen sollten – ihr Rettungsanker<br />

zum Weg zurück ins Glück …<br />

Martin Davies<br />

Wiedersehen<br />

in Hannesford<br />

Court<br />

++ Für Sie gehört ++<br />

drein führte sie <strong>für</strong> die BBC ein vielbeachtetes<br />

Blog-Tagebuch über ihren<br />

Alltag unter den Islamisten. Damit war<br />

ihr Todesurteil gefällt. Die Kugel traf<br />

Malala aus nächster Nähe in den Kopf.<br />

Wie durch ein W<strong>und</strong>er überlebte sie<br />

<strong>und</strong> erklärte, dass dieser Anschlag sie<br />

nicht davon abhalten wird, auch weiterhin<br />

<strong>für</strong> die Rechte von Kindern, insbesondere<br />

Mädchen, einzutreten. Für<br />

ihr außergewöhnliches Engagement<br />

wurde Malala <strong>für</strong> den Friedensnobelpreis<br />

nominiert.<br />

Dies ist ihre Geschichte.<br />

dtv premium<br />

Deutsche Erstausgabe<br />

336 Seiten, Nov. 2013<br />

ISBN: 978-3-423-24989-8, 14,90 e<br />

London, 1919. Der junge Hauptmann<br />

Tom Allen erhält <strong>für</strong> die Weihnachtstage<br />

eine Einladung nach Hannesford<br />

Court, dem Landsitz der Familie Stansbury.<br />

Zugleich bittet ihn ein Fre<strong>und</strong>, einer<br />

alten, nie aufgeklärten Geschichte<br />

nachzugehen: Kurz vor Ausbruch des<br />

Krieges ist ein deutscher Arzt auf Hannesford<br />

Court an einem Herzinfarkt<br />

gestorben – so schien es jedenfalls.<br />

Tom beginnt,die Fäden der Vorkriegsgeschichte<br />

wieder aufzurollen ...<br />

gibt Ellen den Schlüssel zur Lösung an<br />

die Hand. Ein packender Hörkrimi <strong>für</strong><br />

kalte Tage <strong>und</strong> gemütliche St<strong>und</strong>en,<br />

spannend gelesen von der als Tatortkomissarin<br />

Klara Blum bekannten Eva<br />

Mattes.<br />

Erschienen bei<br />

Osterwold audio<br />

599 Minuten<br />

24,99 e<br />

ISBN:<br />

978-3-86952-129-9<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Novartis .<br />

Pharma GmbH.<br />

Roonstraße 25<br />

90429 Nürnberg<br />

www.novartis.de<br />

Redaktion/Gestaltung:<br />

promedici<br />

Postfach 1133<br />

48302 Senden<br />

Druck:.<br />

Pinsker Druck <strong>und</strong> .<br />

Medien GmbH.<br />

84048 Mainburg<br />

ISSN 1869-4020<br />

Abonnement:<br />

Extracare-Servicecenter<br />

c/o DR. SCHARM GmbH - .<br />

Medizinisches Marketing<br />

Eisenbahnstr. 38<br />

76229 Karlsruhe<br />

Telefon: 0800-987 00 08<br />

(gebührenfrei: Mo. bis Fr. .<br />

von 8.30 bis 18.30 Uhr)<br />

info@extracare.de<br />

Bildnachweis:.<br />

Fotolia, iStockphoto<br />

EXTRALIFE erscheint dreimal jährlich <strong>und</strong><br />

kann kostenlos über das Extracare-Servicecenter<br />

abonniert werden. Alle Rechte sind<br />

vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung<br />

des Herausgebers. Für unverlangt<br />

eingesendete Manuskripte oder Bilder kann<br />

keine Haftung übernommen werden. Die<br />

Redaktion behält sich vor, Leserbriefe sinnvoll<br />

zu kürzen.<br />

Alle Informationen wurden nach bestem Wissen<br />

zusammengestellt. Die Redaktion kann<br />

jedoch keinerlei Gewähr <strong>für</strong> Aktualität, Korrektheit<br />

<strong>und</strong> Vollständigkeit der Informationen<br />

übernehmen. Haftungsansprüche gegen<br />

Redaktion, Herausgeber oder Verlag, welche<br />

durch die Nutzung der angebotenen Informationen<br />

verursacht wurden, sind gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

ausgeschlossen, sofern kein nachweislich vorsätzliches<br />

oder grob fahrlässiges Verschulden<br />

vorliegt. Alle auf diesen Seiten gemachten Angebote<br />

sind freibleibend <strong>und</strong> unverbindlich..<br />

9


Nr. 16 – Dezember 2013<br />

Unterhaltung<br />

Wichtelrennen:<br />

Acht Weihnachtswichtel wollen<br />

im Schnee gemeinsam um die<br />

Wette laufen. Aber: Wie viele Rennen<br />

müssen sie mindestens veranstalten,<br />

damit jeder Wichtel zumindest<br />

einmal am schnellsten ins Ziel<br />

kommt?<br />

Kleiner Tipp: Man muss das Rennen<br />

nicht unbedingt gewinnen, um<br />

schneller als der Letzte zu sein.<br />

Minze-Schoko-Badepralinés<br />

Inhaltsstoffe<br />

100 g dunkle Kakaobutter<br />

3 Esslöffel <strong>und</strong> 1 Teelöffel (50 ml)<br />

Mandelöl<br />

20 Tropfen ätherisches .<br />

Pfefferminzöl<br />

Zubehör<br />

Wasserbad-Set<br />

Schokoladenformen oder .<br />

Eiswürfelbehälter<br />

Küchenfolie oder luftdicht .<br />

verschließbares Schraubglas<br />

Winterrätsel:<br />

Chaos im Rentierstall:<br />

So ein Chaos im Stall … <strong>und</strong> das so kurz<br />

vor Weihnachten. Die Rentiere sind in<br />

heller Aufregung. Vier Gatter sollen so umgelegt<br />

werden, dass drei quadratische Ställe<br />

entstehen … Aber wie?<br />

Kakaobutter im Wasserbad-Set oder<br />

1 in einer Schüssel über einem Topf<br />

mit kochendem Wasser schmelzen.<br />

In die Formen gießen <strong>und</strong> abkühlen<br />

3 lassen. Anschließend zum Aushärten<br />

in den Kühlschrank stellen. Ist die<br />

Mischung fest geworden, aus den Formen<br />

nehmen. Entweder in Folie einwickeln<br />

oder in einem Glas mit Schraubdeckel<br />

aufbewahren.<br />

Anwendung<br />

Ein oder zwei Badepralinés<br />

einfach in ein heißes Bad geben.<br />

Ölbäder können mit normaler Kakaobutter<br />

hergestellt werden,<br />

doch wenn Sie die biologische, unraffinierte<br />

Qualität benutzen, sehen die<br />

Produkte wie Schokolade aus <strong>und</strong> ergeben<br />

großartige, kalorienarme Geschenke.<br />

Vergessen Sie auf keinen Fall, einen<br />

Zettel mit der Warnung „nicht zum<br />

Verzehr geeignet“ beizulegen, denn sie<br />

duften <strong>und</strong> sehen aus wie echte Prali-<br />

Lösung Wichtelrennen: Sie müssen mindestens zwei Rennen veranstalten. Die Reihenfolge, in der die Wichtel das Ziel erreichen, muss beim zweiten Rennen genau anders<br />

herum als beim ersten Rennen sein. (ABCDEFGH - HGFEDCBA)<br />

10<br />

nen. Experimentieren Sie mit Kombinationen<br />

wie Storchschnabel-Orange<br />

oder Rosenöl <strong>für</strong> einen Duft nach der<br />

türkischen Süßigkeit Lokum (Türkischer<br />

Honig). Diese Mischungen gießt<br />

man in kleine Gästeseifen- oder Schokoladenformen,<br />

in Eiswürfeltabletts<br />

aus Silikon in unterschiedlichen Variationen<br />

oder in Mini-Fondantformen.<br />

2<br />

Vom Feuer nehmen <strong>und</strong> das Mandelöl<br />

<strong>und</strong> die ätherischen Öle dazugeben.<br />

Anleitung aus:<br />

Karen Gilbert<br />

Natürlich pflegen &<br />

verwöhnen<br />

Naturkosmetik<br />

selber herstellen<br />

144 Seiten mit zahlreichen<br />

Fotos<br />

Jan Thorbecke Verlag<br />

ISBN 978-3-7995-<br />

0738-7, 22,99 7<br />

Lösung Chaos<br />

im Rentierstall:


Nr. 16 – Dezember 2013<br />

Essen & Leben<br />

Die Lieblingsplätzchenrezepte unserer Leser<br />

Können Sie ihn auch schon riechen, diesen Duft<br />

von köstlichen Gewürzen <strong>und</strong> Weihnachten?<br />

Vielen Dank <strong>für</strong> die tollen Anregungen <strong>und</strong><br />

Plätzchenrezepte. Wir haben einige besondere<br />

Rezepte unserer Leser <strong>für</strong> Ihre Weihnachtsbäckerei<br />

herausgesucht. Viel Spaß beim Backen!<br />

Mandel-Schoko-<br />

Plätzchen <br />

100 g Zartbitter-Schokolade grob hacken.<br />

150 g Butter oder Margarine, 250 g brauner<br />

Zucker, 1 Pk. Vanillezucker <strong>und</strong> 1 Prise Salz cremig<br />

weiß aufschlagen.<br />

2 Eier <strong>und</strong> 2 EL Sahne verquirlen, zufügen <strong>und</strong><br />

unterrühren; 3–4 Tröpfchen Bittermandel-Aroma<br />

unterrühren.<br />

400 g Mehl <strong>und</strong> 2 TL Backpulver mischen <strong>und</strong><br />

mit den Knethaken unterkneten. Schokolade<br />

<strong>und</strong> 150 g gehackte Mandeln ebenfalls unterkneten.<br />

Mit einem Löffel kleine Häufchen auf ein mit<br />

Backpapier ausgelegte Backblech setzen.<br />

Im vorgeheizten Ofen (E-Herd 175 °C/Umluft .<br />

150 °C / Gas Stufe 2) 18–20 Min backen. .<br />

Auf einem Gitter abkühlen lassen.<br />

Gefüllte<br />

Marzipanstangen <br />

250 g Marzipanrohmasse geschmeidig rühren.<br />

200 g Margarine hinzufügen, dann geschmeidig<br />

rühren.<br />

100 g Zucker, 1 Pk. Vanillezucker, 1 Ei, .<br />

3 Tropfen Zitronenbacköl dazurühren.<br />

250 g Weizenmehl, 100 g Speisestärke esslöffelweise<br />

unterrühren.<br />

Mit Spritzbeutel 5 cm lang auf gefettetes (oder<br />

mit Backpapier belegtes) Backblech spritzen<br />

<strong>und</strong> backen.<br />

Mit Sauerkirschmarmelade zusammen kleben,<br />

beide Enden in Schokoguss tauchen.<br />

Nougatstangen <br />

225 g Butter geschmeidig rühren,<br />

100 g gesiebten Puderzucker, 1 Pk. Vanillezucker,<br />

3 Eigelb, 2 Messerspitzen gemahlener Zimt hinzugeben,<br />

200 g Weizenmehl, 40 g Kakao mit 1 gestr. Teel.<br />

Backpulver mischen <strong>und</strong> esslöffelweise unterrühren.<br />

125 g gemahlene Haselnüsse rösten <strong>und</strong> dazugeben.<br />

Den Teig in einen Spritzbeutel füllen <strong>und</strong> etwa<br />

4 cm lange Stangen auf ein gefettetes oder mit<br />

Backpapier belegtes Backblech spritzen.<br />

Strom: bei 170–190 °C backen.<br />

Füllung:<br />

150 g Nuss-Nougatmasse im Wasserbad auflösen,<br />

die Hälfte der erkalteten Plätzchen damit<br />

bestreichen, die übrigen drauf legen <strong>und</strong> gut<br />

andrücken.<br />

Die Stangenenden in Schokoladenguss tauchen.<br />

Schokoladen-Nüsse <br />

100 g Butter mit 150 g gesiebten Puderzucker<br />

schaumig rühren.<br />

125 g geriebene Zartbitterschokolade <strong>und</strong> 125 g<br />

geriebene Haselnüsse untermischen.<br />

Den Teig über Nacht kühl stellen.<br />

Kleine Kugeln formen <strong>und</strong> auf ein Backblech<br />

setzen.<br />

Im vorgeheizten Ofen bei 150 °C ca. 25 Minuten<br />

backen.<br />

Richtig Naschen<br />

in der Weihnachtszeit<br />

Die Verführungen vor <strong>alle</strong>m zur<br />

Weihnachtszeit sind groß. Spekulatius,<br />

Lebkuchen, Marzipan, Schokoladennikoläuse<br />

… Da gerät man leicht<br />

in Versuchung, die ges<strong>und</strong>e Ernährung<br />

<strong>für</strong> einige Monate über Bord zu werfen.<br />

Aber trotz <strong>alle</strong>r Verlockungen, gibt<br />

es auch in der Weihnachtszeit die<br />

Möglichkeit sich gesünder <strong>und</strong> obendrein<br />

leckerer Naschereien zu bedienen.<br />

Denn Winterzeit ist auch Nüssezeit<br />

<strong>und</strong> da darf man gerne zulangen,<br />

wenn auch aufgr<strong>und</strong> des recht hohen<br />

Fettgehalts in Maßen.<br />

Nüsse punkten mit ihrem hohen<br />

Anteil an Nähr- <strong>und</strong> Mineralstoffen <strong>und</strong><br />

sind somit ein sehr ges<strong>und</strong>er Snack. Besonders<br />

empfehlenswert sind hier Walnüsse,<br />

Mandeln <strong>und</strong> Haselnüsse.<br />

Auch Obst ist eine gute <strong>und</strong> süße Ergänzung<br />

<strong>für</strong> zwischendurch. Wer hat<br />

im Winter nicht Lust auf eine leckere<br />

Mandarine oder Orange? Diese enthalten<br />

kaum Kalorien <strong>und</strong> decken mit<br />

ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt schon<br />

fast die Hälfte unseres Tagesbedarfs.<br />

Und wer es nicht übertreibt, darf<br />

dann natürlich auch gerne einmal in<br />

die Plätzchendose greifen. Vielleicht<br />

lassen Sie sich dabei von unseren Rezepten<br />

inspirieren?<br />

Rezepttipp<br />

<strong>für</strong> einen winterlichen Snack<br />

Janices<br />

Rosmarin-<br />

Nüsse<br />

Zutaten <strong>für</strong> 6 Portionen:<br />

Zubereitung: 10 min<br />

250 g Cashew-Nüsse<br />

. . (evtl. Walnuss, Macadamia)<br />

2 EL frischer Rosmarin,.<br />

. . .grob gehackt<br />

1/2 TL Cayennepfeffer<br />

2 TL brauner Zucker<br />

1 EL Salz<br />

15 g Butter<br />

Backrohr auf 180 °C vorheizen. Nüsse<br />

ca. 5 Minuten im Rohr anwärmen.<br />

Die restlichen Zutaten in einer Schüssel<br />

vermengen, eventuell die Butter zerkleinern.<br />

Die warmen Nüsse darin wälzen.<br />

Tipp:<br />

Warm schmecken die gewürzten<br />

Nüsse am besten. Wenn Sie eine größere<br />

Schar Gäste erwarten, kann man sie .<br />

24 St<strong>und</strong>en im Voraus machen <strong>und</strong> kurz<br />

vor der Party im Backrohr wärmen.<br />

Rezept aus:<br />

Ganz entspannt<br />

kochen<br />

<strong>für</strong> Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Familie<br />

Annabelle Knaur-<br />

Trauttmansdorff<br />

Aglaia Clam-<br />

Martinic<br />

Christian Brandstätter<br />

Verlag<br />

176 Seiten, ca. 100 Abbildungen,<br />

Format: 21 x 26 cm. Hardcover.<br />

ISBN 978-3-85033-619-2, 29,90 7<br />

11


Novartis Pharma GmbH<br />

90327 Nürnberg<br />

www.novartis.de<br />

05 / 2011 312193<br />

Nr. 16 – Dezember 2013<br />

Rat & Tat<br />

Gabriele<br />

Stern-Klonsdorf,<br />

<strong>MS</strong>-Schwester<br />

in einer<br />

neurologischen<br />

Fachpraxis mit<br />

<strong>MS</strong>-Schwerpunkt<br />

Diagnose „Multiple Sklerose“ – was<br />

heißt das anfangs?<br />

Das ist sehr unterschiedlich. Der Patient<br />

ist anfangs sehr auf sich fixiert.<br />

Die größte Angst ist: Was wird mir<br />

passieren? Natürlich auch im Hinblick<br />

auf das direkte Umfeld: Partner, Familie,<br />

Fre<strong>und</strong>e. Was wird aus meinen<br />

Kindern, wenn es mir schlecht geht?<br />

… oder meinem Partner? Fragen, die<br />

nicht beantwortet werden können,<br />

weil keiner weiß wie die Krankheit bei<br />

ihm verläuft. Bisher ist möglicherweise<br />

<strong>alle</strong>s glatt gelaufen im Leben <strong>und</strong><br />

plötzlich kommt es zu so einem tiefen<br />

Einschnitt. Wie geht es nun weiter?<br />

Viele Patienten versuchen zunächst<br />

<strong>alle</strong>ine die Diagnose zu verarbeiten.<br />

Sie möchten ihren Partner anfangs gar<br />

nicht dabei haben, aus Angst, er könnte<br />

Sie verlassen. Manche beziehen aber<br />

auch ihren Partner in <strong>alle</strong> Gespräche<br />

direkt mit ein. Im Normalfall kommen<br />

die Kinder erst später dazu, wenn die<br />

Partner den ersten Schrecken verarbeitet<br />

haben. Dann vereinbare ich manchmal<br />

auch einen Termin, nur um mit<br />

den Kindern zu sprechen.<br />

Wer hilft diesen Menschen in dieser<br />

schwierigen Situation?<br />

Viele Patienten wollen am Anfang keine<br />

weitere fremde Hilfe. Am Anfang<br />

EXTRACARE-Service<br />

Richtig gut betreut bei <strong>MS</strong><br />

Mit EXTRACARE bieten wir ein umfassendes Therapiebegleitprogramm,<br />

das Sie <strong>und</strong> Ihre Angehörigen in Ihrem<br />

täglichen Leben mit <strong>MS</strong> <strong>und</strong> der Therapie unterstützt.<br />

EXTRACARE-<strong>MS</strong>-Schwester<br />

Sie ist persönliche Ansprechpartnerin <strong>für</strong> <strong>alle</strong> Fragen<br />

zum Alltag mit <strong>MS</strong> <strong>und</strong> der Erkrankung – sowohl <strong>für</strong> Sie<br />

als auch <strong>für</strong> Ihre Angehörigen.<br />

EXTRACARE-Servicecenter<br />

Kompetent <strong>und</strong> hilfsbereit erhalten Sie hier telefonische<br />

Beratung <strong>und</strong> können Servicematerialien anfordern.<br />

EXTRACARE-Serviceprogramm<br />

Broschüren <strong>und</strong> Materialien r<strong>und</strong> um das Leben mit<br />

<strong>MS</strong> sowie das Magazin EXTRALIFE können Sie im .<br />

EXTRACARE-Servicecenter bestellen.<br />

„Behalten Sie Normalität in<br />

Ihrem Leben <strong>und</strong> bleiben Sie<br />

so lange es geht autark!“<br />

stehen die Ärzte <strong>und</strong> ich <strong>für</strong> sie im Mittelpunkt.<br />

Manche wollen ihren besten<br />

Fre<strong>und</strong> oder ihre beste Fre<strong>und</strong>in mit<br />

einbinden. Erst wenn sich spezielle Fragen<br />

stellen, dann sucht man weitere<br />

Unterstützung. Beispielsweise: Wer<br />

hilft, wenn ich im Rollstuhl bin? Wer<br />

hilft, wenn ich im Krankenhaus bin?<br />

Wo finde ich Gleichgesinnte zum Austausch<br />

über … Kinderwunsch?<br />

Nur wenige meiner Patienten sind Mitglied<br />

in einer Selbsthilfeorganisation<br />

oder bereit in eine Rehamaßnahme<br />

zu gehen. Sie möchten nur ungerne<br />

Menschen treffen, die ihnen vor Augen<br />

führen, was die Erkrankung mit sich<br />

bringen kann. Auch Psychotherapeuten<br />

werden selten besucht, weil die Patienten<br />

nicht noch mehr über sich preis<br />

geben möchten.<br />

Mit welchen Sorgen <strong>und</strong> Problemen<br />

treten die Patienten an Sie heran?<br />

Viele haben schon einmal von <strong>MS</strong> gehört,<br />

kennen jemanden, der <strong>MS</strong> hat<br />

oder haben darüber einen Bericht im<br />

Fernsehen gesehen. Dann wird oft im<br />

Internet recherchiert <strong>und</strong> unselektiv<br />

gelesen, was <strong>alle</strong>s passieren kann. Dabei<br />

entstehen viele Ängste <strong>und</strong> Fragen,<br />

mit denen die Patienten dann zu mir<br />

kommen. Der typische Mythos: Mit<br />

<strong>MS</strong> landen <strong>alle</strong> im Rollstuhl. Da setze<br />

ich an. <strong>Ich</strong> versuche die Patienten dann<br />

Extracare-SERVICE<br />

Gut informiert:<br />

Familie, Partnerschaft<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e<br />

mit <strong>MS</strong><br />

Weitergehende Informationen<br />

finden Sie im Internet unter:<br />

www.ms-<strong>und</strong>-ich.de<br />

Falls Sie Fragen haben, steht Ihnen unser<br />

Berater-Team gerne zur Verfügung.<br />

EXTRACARE-Servicehotline:<br />

0 800-987 00 08<br />

(gebührenfrei<br />

Mo. bis Fr. von 8.30 bis 18.30 Uhr)<br />

EXTRACARE-Sevicecenter:<br />

info@extracare.de<br />

Die Broschüre können Sie im<br />

EXTRACARE-Servicecenter<br />

bestellen oder auch im Internet<br />

kostenlos downloaden unter<br />

www.ms<strong>und</strong>ich.de<br />

EXTRACARE-Servicecenter<br />

So erreichen Sie uns:.<br />

Telefon: 0800-987 00 08 .<br />

(gebührenfrei .<br />

über die <strong>MS</strong> genauer zu informieren<br />

<strong>und</strong> ihnen die Ängste zu nehmen. Dabei<br />

werden die Partner mit eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Denn durch die modernen Medikamente<br />

sind die Patienten inzwischen<br />

oft lange ohne erhebliche Einschränkungen<br />

<strong>und</strong> können auch relativ normal<br />

in der Partnerschaft leben.<br />

Die Arbeitsfähigkeit ist anfangs kein<br />

Thema. Diese Ängste kommen erst<br />

später. Dann werden mir Fragen zu Arbeitsunfähigkeit,<br />

Erwerbsminderung,<br />

Schwerbehindertenausweis oder Rente<br />

gestellt.<br />

Auch das Thema Kinderwunsch wird<br />

nach der Diagnose oft erst einmal nach<br />

hinten gestellt. Irgendwann kommt<br />

dann natürlich bei den Jüngeren die<br />

Frage: Kann ich Kinder bekommen?<br />

Heute kann ich klar sagen: Natürlich<br />

können Sie Kinder haben! Man klärt<br />

genau auf: Welcher zeitliche Abstand<br />

sollte zwischen der Therapie <strong>und</strong> dem<br />

Schwangerschaftsbeginn liegen? Worauf<br />

muss ich in der Schwangerschaft<br />

achten? ...<br />

Mo. bis Fr. von 8.30 bis 18.30 Uhr)<br />

Familie, Partnerschaft<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e mit <strong>MS</strong><br />

Sind Sie auch Ansprechpartnerin <strong>für</strong><br />

die Sorgen der Angehörigen?<br />

<strong>Ich</strong> bin auch Ansprechpartnerin <strong>für</strong> die<br />

Angehörigen. Meist kommt der Partner<br />

schon zum Erstgespräch mit. Dann<br />

hört er oft nur zu <strong>und</strong> stellt keine weiteren<br />

Fragen. Nach dem dritten oder<br />

vierten Besuch kommen dann die Partner<br />

auch mit ihren Fragen zu mir: Wie<br />

verläuft die <strong>MS</strong> bei meinem Partner?<br />

Wo stehe ich? Wie viel Rücksicht muss<br />

ich auf die <strong>MS</strong> nehmen? Was kann ich<br />

tun, wenn …? Worauf muss ich achten?<br />

Was raten Sie <strong>MS</strong>-Betroffenen <strong>und</strong><br />

ihren Angehörigen zum Umgang mit<br />

<strong>MS</strong> in der Familie bzw. Partnerschaft?<br />

<strong>Ich</strong> finde, die Patienten müssen autark<br />

bleiben. Viele Erkrankte sagen beispielsweise:<br />

„Mein Partner kann mir<br />

auch beim Spritzen helfen.“ Das lasse<br />

ich im Normalfall nicht zu. Manche<br />

meinen auch, sie müssten plötzlich <strong>alle</strong><br />

Aufgaben <strong>für</strong> den Partner übernehmen.<br />

<strong>Ich</strong> rate: Lassen Sie ihren Partner<br />

so viel wie möglich selbst machen!<br />

Da wo es wirklich nötig ist, da können<br />

Sie helfen. Der Patient sollte auf sein<br />

Bauchgefühl hören, um herauszufinden<br />

wem er was von der <strong>MS</strong> erzählen<br />

kann. Es ist wichtig, eine Normalität im<br />

Leben zu behalten <strong>und</strong> nicht ständig<br />

auch noch mit der Sorge anderer überschüttet<br />

zu werden.<br />

Man braucht lange, um diese Erkrankung<br />

<strong>für</strong> sich zu akzeptieren. Von<br />

„Nicht begreifen“ über „Wütend sein“<br />

<strong>und</strong> „Hilflosigkeit“ bis hin zur „Akzeptanz“.<br />

Umso wichtiger ist, dass der Patient<br />

<strong>für</strong> sich einen Weg findet <strong>und</strong> sich<br />

immer wieder Ziele im Leben setzt, damit<br />

es ihm <strong>und</strong> seinem Partner besser<br />

geht.<br />

Setzen Sie Grenzen, die Ihnen <strong>und</strong> Ihrem<br />

Partner gut tun. Behalten Sie Normalität<br />

in Ihrem Leben <strong>und</strong> bleiben Sie<br />

so lange es geht autark!<br />

Vorschau:<br />

Themenspecial:<br />

<strong>MS</strong> <strong>und</strong> Jugend<br />

Die Multiple Sklerose<br />

gehört zu mir<br />

Recht & Soziales:<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Studium<br />

mit <strong>MS</strong><br />

Sport & Wellness<br />

Lust auf .<br />

Radfahren<br />

www.ms-<strong>und</strong>-ich.de<br />

E-Mail: info@extracare.de<br />

Internet: www.ms-<strong>und</strong>-ich.de<br />

Die Internetplattform zu <strong>alle</strong>n Themen r<strong>und</strong> um <strong>MS</strong>. Novartis Pharma GmbH 011/2013 315677<br />

Roonstraße 25 · 90429 Nürnberg<br />

. .<br />

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