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XXIV<br />

Vorwort zur französischen Originalausgabe<br />

Tocqueville, Weber oder Durkheim instinktiv vermutet. Sie haben klar gesehen,<br />

dass eine soziologische Erklärung oft bedeutet, die Grenzen der Rationalität<br />

neu zu ziehen. Genau dies ist einer der Kernpunkte, der die Größe ihrer Werke<br />

erklärt und aus ihnen eine unverzichtbare Propädeutik für die aktuell identitätslosen<br />

Sozialwissenschaften macht.<br />

Das Kapitel „Der Zerfall der zeitgenössischen Sozialtheorie“ („L’éclatement<br />

de la théorie sociale contemporaine“) wurde ursprünglich für einen Band über<br />

soziologische Theorie, initiiert von François Chazel und Jacques Coenen-Huther<br />

verfasst. Der Artikel „Rational-Choice-Theorie und allgemeine Theorie der Rationalität“<br />

(„Théorie du choix rationnel et théorie générale de la rationalité“) ist<br />

die ausführlichere Version eines Beitrags in der dritten Auflage des The New<br />

Blackwell Companion to Social Theory“, herausgegeben von Bryan S. Turner<br />

(Boudon <strong>200</strong>9). Das Kapitel „Die Rationalität der Moderne nach Tocqueville“<br />

(„La rationalité de la modernité selon Tocqueville“) ist die schriftliche Fassung<br />

eines Vortrags vom 31. Mai <strong>200</strong>5 am Institut de France im Rahmen eines Symposiums<br />

zur Feier des zweihundertsten Geburtstages von Tocqueville. Er wurde<br />

unter dem Titel „L’éxigence de Tocqueville: la ‚science politique nouvelle‘“ im<br />

Tocqeville Review/Revue Tocqueville publiziert (Boudon <strong>200</strong>6). 3 „Die Rationalität<br />

religiöser Überzeugungen nach Max Weber“ („La rationalité des croyances<br />

religieuses selon Max Weber“) wurde ursprünglich in L’Année sociologique unter<br />

dem Titel „La rationalité du religieux selon Max Weber“ veröffentlicht (Boudon<br />

<strong>200</strong>1). Der Beitrag „Die Rationalität des ‚Irrationalen‘ nach Durkheim“ („La rationalité<br />

de l’‚irrationnel‘ selon Durkheim“) erschien zuerst in L’Année sociologique<br />

unter dem Titel „Les formes élémentaires de la vie religieuse: une théorie<br />

toujours vivante“ (Boudon 1999). „Die Rationalität des Wertewandels von Generation<br />

zu Generation“ („La rationalité de l’évolution des valeurs d’une génération<br />

à l’autre“) ist die überarbeitete Version eines vor der Société royale du Canada<br />

am 15. November <strong>200</strong>1 gehaltenen Vortrags. „Die Rationalität des institutionellen<br />

Wandels von Demokratien“ („La rationalité de l’évolution institutionelle<br />

des démocraties“) ist eine überarbeitete Version einer Broschüre mit dem Titel<br />

Renouveler la démocratie: mode d’emploi (Boudon <strong>200</strong>7). Es ist die theoretische<br />

Konvergenz der Texte, die mich dazu animiert hat, sie hier zu versammeln. Alle<br />

illustrieren die Wichtigkeit eines offenen Konzepts von Rationalität für die Analyse<br />

und das Verständnis politischer und sozialer Phänomene. Alle veranschaulichen<br />

den Umstand, dass die Sozialwissenschaften vor allem dann fruchtbar sind,<br />

wenn sie augenscheinlich höchst „irrationale“ Phänomene als Ergebnis individuell<br />

rationaler Verhaltensweisen erklären. Alle versuchen die Frage nach den<br />

Grenzen des Rationalen zu klären – die theoretische Kernfrage, die sich heute<br />

der Gesamtheit der Sozialwissenschaften stellt. Heute erkennen die Ökonomen<br />

3<br />

Eine deutsche Übersetzung einer leicht abweichenden Version des Artikels findet sich<br />

im Berliner Journal für Soziologie (Boudon <strong>200</strong>5), Anm. d. Übers.

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