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DIE SCHULE<br />
1989/90 wurden, wie schon seit einigen Jahren vorher, in unserer Schule Kinder aus<br />
Reudnitz und Gottesgrün einzügig in den Klassenstufen 1 bis 6 unterrichtet. Die<br />
Leitung der Einrichtung lag seit dem Frühjahr 1989 in den Händen von Frau Pahl,<br />
die Frau Randig abgelöst hatte.<br />
Mit Beginn des Schuljahres 1990/91 kam es auf landkreislicher Weisung zur<br />
Umwandlung der Reudnitzer Schule in eine reine Grundschule mit den Klassen 1<br />
bis 4. Dies stieß zwar auf Unverständnis, einen großen Widerstand der Eltern und<br />
Bürger gab es jedoch nicht. Man hatte sich schon daran gewöhnt, dass die älteren<br />
Reudnitzer und Gottesgrüner Kinder bis zur Klasse 10 die <strong>Mohlsdorf</strong>er Schule<br />
besuchten. Als Leiterin der Grundschule Reudnitz wurde Frau Michalak aus<br />
unserem Ort ernannt.<br />
Am Beginn des Jahres 1992 wurde der Entwurf einer Schulnetzplanung des<br />
Landkreises bekannt, der die weitere Existenz der Grundschule Reudnitz und der<br />
Regelschule in <strong>Mohlsdorf</strong> in Frage stellte. Die Kinder sollten danach ab der Klasse<br />
5 in die Goetheschule nach Greiz gefahren werden und die jüngeren Kinder aus<br />
Reudnitz und Gottesgrün die Grundschule in <strong>Mohlsdorf</strong> besuchen.<br />
Am 3. Juni 1992 informierte, in der Schule <strong>Mohlsdorf</strong>, der Amtsleiter für Bildung,<br />
Herr Schlegel, über diese in das Leben der beiden Orte tief eingreifende Planung.<br />
Zur Begründung führte er an, dass nach dem Thüringer Schulgesetz eine<br />
Regelschule mindestens 220 Schüler und eine Grundschule mindestens 60 Schüler<br />
besitzen muss. Die Bildungseinrichtung in <strong>Mohlsdorf</strong> würde dagegen nur 160<br />
Schüler aufweisen und die Grundschule in Reudnitz könne in der Zukunft auch die<br />
erforderliche Schülerzahl nicht aufbringen. Die Ausführungen wurden von lautem<br />
Protest der Eltern begleitet. An erster Stelle, so der Tenor der Eltern und Lehrer,<br />
dürfen nicht wirtschaftliche Überlegungen stehen, sondern das Wohl der Kinder.<br />
Mit dieser Versammlung begann ein<br />
KAMPF UM DIE ERHALTUNG DER SCHULEN IN REUDNITZ UND<br />
MOHLSDORF.<br />
Zum Thema „Müssen die Schulen auf dem Dorf sterben?“ organisierten die<br />
Elternsprecherräte der beiden Schulen und die Gemeindevertretung Reudnitz am<br />
30. Juni 1992 eine sehr gut besuchte Bürgerversammlung.<br />
Nach der Zahl der Kinder, die gegenwärtig den Reudnitzer Kindergarten besuchen,<br />
so informierte deren Leiterin Steffi Leske, würden für die Reudnitzer Grundschule<br />
mindestens bis zum Schuljahr 1997\98 die erforderlichen Schülerzahlen erbracht<br />
werden. Im Schuljahr 96\97 kämen sogar 68 Schüler in die Schule.<br />
Diese Schülerzahlen entsprechen der Gesetzlichkeit. Warum sollte dann die<br />
Grundschule Reudnitz sterben? Wir müssen uns deshalb für den Erhalt unserer<br />
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