download - Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
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Landtag Brandenburg P-AIL 5/43 S. 38<br />
Ausschuss <strong>für</strong> <strong>Infrastruktur</strong> <strong>und</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> 27.11.2012<br />
43. (öffentliche Sitzung) Stenogr. Dienst/bl-wz<br />
Ich glaube - aber das ist eine andere Geschichte -, dass wir es im Plenum diskutieren<br />
sollten <strong>und</strong> dass man das breiter diskutieren muss, weil es hierbei wirklich um die<br />
tiefsten Mobilitätsbedürfnisse der Menschen geht. Das wird alles schwieriger. Bisher<br />
konnten wir das immer kompensieren, nach dem Motto: Einmal hier <strong>und</strong> einmal da<br />
ein bisschen. Jetzt geht es wirklich tiefgreifend in die Landschaft hinein, <strong>und</strong> da tut es<br />
eben zunehmend weh.<br />
Was ich bemängele - das möchte ich als Letztes sagen -, ist, dass wir uns die Dinge<br />
nicht mehr verkehrsübergreifend anschauen. Zwischen Berlin <strong>und</strong> Brandenburg zu<br />
schauen, ist eines. Ich glaube, dass wir den ÖPNV <strong>und</strong> die eigenwirtschaftlichen<br />
Verkehre, sprich die Fernbusse, mit einbeziehen müssen, <strong>und</strong> wir sollten auch nicht<br />
vergessen, die Güterverkehre mit zu betrachten. Ich war in der Prignitz <strong>und</strong> habe mir<br />
das dort angeschaut. Was passiert eigentlich, wenn die Trassen nicht mehr durch<br />
den öffentlich bestellten Schienenpersonennahverkehr genutzt werden? Steigen<br />
dann auch die Preise <strong>für</strong> den Güterverkehr? Kommt es also sukzessive auch zu einem<br />
Rückzug der Wirtschaft an dieser Stelle? Ich weiß nicht, ob das unter den demografischen<br />
Gegebenheiten, die wir im Land nun einmal haben, die richtigen Entscheidungen<br />
sind. Ich glaube, wir brauchen einen Diskussionsprozess, der zu lange<br />
dauert, als dass wir das schon am 6. Dezember abschließen könnten.<br />
Vorsitzende Wehlan (DIE LINKE):<br />
Mit Ihrer Zustimmung habe ich mich jetzt selber auf die Wortmeldeliste gesetzt. Ich<br />
möchte drei Fragen stellen.<br />
Erstens. Herr Faber hat eine bestimmte Begrifflichkeit gepflegt <strong>und</strong> von einer Vorhaltebox<br />
gesprochen. Dies ist <strong>für</strong> mich sehr spannend <strong>und</strong> auch mit der Frage verb<strong>und</strong>en,<br />
inwieweit es möglich sein könnte, im Rahmen des Landesnahverkehrsplans eine<br />
Art Evaluierungsklausel zu hinterlegen, um all die aufgeworfenen Fragen, die sich<br />
auch <strong>für</strong> mich als Problemfelder darstellen, ein Stück weit mit einer Option zu verbinden.<br />
- In der Diskussion wurde der B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan angeführt, Herr Genilke<br />
hat gerade noch einmal in spannender Art <strong>und</strong> Weise, die Prignitz betreffend, einen<br />
Bezug zum Güterverkehr hergestellt <strong>und</strong> die Anbindung ländlicher Räume als wichtige<br />
Aufgabe der Daseinsvorsorge formuliert. - Hierdurch hätte auch das Prignitz-<br />
Konzept die Chance der Diskussion durch die Leistungsträger vor Ort. Eine solche<br />
Diskussion der Leistungsträger vor Ort hat das <strong>Ministerium</strong> ja zugesagt. Ich sage<br />
einmal: Unter dem Damoklesschwert der Abbestellung von Linien ab dem Jahr 2015<br />
ist die Diskussion eines Prignitz-Konzepts - auch unter Einbeziehung der Fragestellung<br />
wirtschaftlicher Anbindung <strong>und</strong> des Güterverkehrs - nur schwer möglich. Deswegen<br />
also die Frage, inwieweit es eine Möglichkeit <strong>für</strong> eine Öffnungsklausel im<br />
Rahmen des Landesnahverkehrsplans gibt.<br />
Wir wissen alle: Es ist ein Plan. Er wird aktualisiert. Im Übrigen wird er ja aktualisiert,<br />
weil das Gesetz über den öffentlichen Personenverkehr eine solche Fortschreibung<br />
alle fünf Jahre vorsieht. Darin, Herr Genilke, ist leider Gottes nur die Benehmensherstellung<br />
geregelt. Wir machen also heute etwas, was in früheren Jahren so fixiert<br />
worden ist.