download - Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
download - Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
download - Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Landtag Brandenburg P-AIL 5/43 S. 22<br />
Ausschuss <strong>für</strong> <strong>Infrastruktur</strong> <strong>und</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> 27.11.2012<br />
43. (öffentliche Sitzung) Stenogr. Dienst/bl-wz<br />
Das ist, finde ich, eine ziemlich schlechte Situation. Da kann man nicht von einem<br />
Dialog oder von einer Partnerschaft sprechen.<br />
Herr Faber (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen):<br />
Sehr geehrte Frau Vorsitzende, sehr geehrter Herr Minister! Vielen Dank, dass ich<br />
heute zu diesem Thema vonseiten der Verkehrsunternehmen, vonseiten des Verbandes<br />
VDV, ein paar Worte sagen darf.<br />
Ich habe mich seit der Vorlage dieses Papiers, das mir auch erst seit gut 14 Tagen<br />
bekannt ist, gefragt: Welcher gr<strong>und</strong>legende Maßstab ist eigentlich da<strong>für</strong> eingezogen,<br />
ein landesbedeutsames Netz zu definieren? Wenn Sie den Maßstab wählen, möglichst<br />
viele Reisende möglichst schnell von <strong>und</strong> nach Berlin zu bringen, dann haben<br />
Sie mit Sicherheit den richtigen Landesnahverkehrsplan vor sich liegen. Ich finde das<br />
auch völlig in Ordnung. Von unserer Seite, von der Seite der Nahverkehrsunternehmen,<br />
können wir natürlich jedes Netz fahren, das Sie definieren. Insofern ist das erst<br />
einmal überhaupt kein Problem. Wenn Sie sagen, wir brauchten keine Querverbindungen<br />
innerhalb des Landes, Sie sähen keine Perspektiven darin, dann ist das in<br />
Ordnung. Damit können wir selbstverständlich leben. Wir hatten allerdings vorgeschlagen,<br />
sich mit dem Thema zu beschäftigen <strong>und</strong> zumindest zu überlegen, an bestimmten<br />
Stellen - auch zur Stärkung des Binnenverkehrs im Land - bestimmte<br />
Querverkehre, möglicherweise als landesbedeutsame Busverkehre, mit vorzusehen.<br />
Wir hielten das gerade im Hinblick auf die Finanzierung des gesamten ÖPNV-Netzes<br />
<strong>für</strong> eine Möglichkeit, um - ich sage einmal: - etwas auszuprobieren, eine neue Initiative<br />
zu schaffen, vielleicht auch kreativ zu sein <strong>und</strong> dann einmal zu schauen, wie sich<br />
so etwas <strong>für</strong> die Zukunft vermarkten lässt, auch mit Bezug darauf, was wir uns in der<br />
Zukunft noch leisten können.<br />
Hinsichtlich der Kosten geht es mir wie einigen meiner Vorredner. Ich habe auch<br />
nicht verstanden, wie die Maßeinheit 500 Personen pro Kilometer Bedienleistung<br />
eingeführt werden konnte. Woher kommt diese Maßeinheit? Wo ist sie definiert worden?<br />
Warum ist das die entscheidende Größenordnung, um festzulegen, dass das<br />
ein SPNV ist, der es wert ist, bestellt zu werden, <strong>und</strong> darunter möglicherweise nicht?<br />
Ich vermisse monetäre Maßstäbe, eine Untersuchung, wie viel Zuschussbedarf pro<br />
Streckenabschnitt erforderlich ist, um zu sehen, wie wirtschaftlich bestimmte Streckenabschnitte<br />
bedient werden. Es kann ja sein, dass aus bestimmten Gründen<br />
- weil Sie gut verhandelt haben oder weil die Trassenpreise in privaten Netzen günstiger<br />
sind - bestimmte Linien wirtschaftlicher zu betreiben sind. Aber darüber liegen<br />
mir keine Informationen vor. Insofern kann ich das auch nicht beurteilen.<br />
Beurteilen kann ich meiner Meinung nach aber durchaus, dass man in der Frage der<br />
S-Bahn-Erweiterung relativ restriktiv vorgegangen ist. Das verstehe ich nicht. Das<br />
Land Brandenburg ist ja Anfang der 90er-Jahre mit dem Land Berlin zusammen angetreten,<br />
die Lückenschlüsse bei der S-Bahn vollständig zu realisieren. Da stehen<br />
noch diverse Maßnahmen aus: Falkensee, Velten, Kleinmachnow, Rangsdorf. Meines<br />
Wissens ergibt zumindest die Nutzen-Kosten-Analyse <strong>für</strong> die Streckenabschnitte<br />
nach Falkensee <strong>und</strong> Velten positive Werte.