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In Salzlagerhalle dominiert das Holz - Mikado

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Thema des Monats <strong>In</strong>genieurholzbau<br />

Lagerhalle<br />

Das Salz in der Suppe<br />

▴ Die <strong>Salzlagerhalle</strong><br />

überspannt<br />

stützenfrei<br />

eine Grundfläche<br />

von 5800 m²<br />

Ihre neue <strong>Salzlagerhalle</strong> ließ sich die Südsalz GmbH von einem <strong>In</strong>dustrie-Designer<br />

entwerfen. Außen erinnert die Halle an einen Salzkegel. <strong>In</strong>nen gibt <strong>Holz</strong> den Ton an.<br />

Weithin sichtbar ist die neue <strong>In</strong>vestition<br />

der Südsalz GmbH:<br />

<strong>In</strong> unmittelbarer Nähe zur Autobahn<br />

A6 baute sich <strong>das</strong> Unternehmen<br />

eine <strong>Salzlagerhalle</strong> aus <strong>Holz</strong>.<br />

Das blau gestreifte Satteldach, entworfen<br />

vom <strong>In</strong>dustrie-Designer und<br />

Farbgestalter Friedrich Ernst von<br />

Garnier, ist ein Blickfang. Nur sechs<br />

Monate dauerten die <strong>Holz</strong>bauarbeiten<br />

des knapp 3-Mio.-Euro-Projekts.<br />

Das Montagekonzept der <strong>Holz</strong>bauer<br />

für die Dachkonstruktion hatte bei<br />

der Auftragsvergabe den entscheidenden<br />

Ausschlag gegeben.<br />

Die <strong>Salzlagerhalle</strong> zeigt bei rechteckigem<br />

Grundriss Abmessungen<br />

von ungefähr 49 m Breite x 118 m<br />

Länge. Sie überspannt stützenfrei<br />

eine Grundfläche von ca. 5800 m²,<br />

bei Höhen von 4,20 m an der Traufe<br />

bzw. 30 m am First und einer Dachneigung<br />

von 46,5 Grad.<br />

Die Konstruktion besteht aus <strong>Holz</strong><br />

auf einem massiven Unterbau. Umlaufende<br />

Schüttwände aus Stahlbeton<br />

mit einer Höhe von ca. 4 m dienen<br />

als fertige Außenwand an den<br />

Längsseiten. Sie bilden mit den Pfeilvorlagen<br />

im Bereich der Binderauflager<br />

<strong>das</strong> Tragwerk für die Dachkonstruktion<br />

aus Brettschichtholz.<br />

Die klassische Dreigelenkrahmenkonstruktion<br />

mit einer Spannweite<br />

von 48 m und einer Höhe von 25 m<br />

besteht aus zwei BS-<strong>Holz</strong>-Fischbauchträgern,<br />

die im First gelenkig<br />

gestoßen sind und an der Traufe<br />

auf Stahlbetonstützen aufliegen.<br />

Der Binderabstand untereinander in<br />

Längsrichtung beträgt 6 m. Das Tragwerk<br />

ist nach der <strong>In</strong>dustriebau-Richtlinie<br />

der Feuerwiderstandsklasse F30<br />

zugeordnet.<br />

Aggressives Lagergut<br />

Die Koppelpfettenlage aus Nadelschnittholz,<br />

ohne besondere Anforderungen<br />

hinsichtlich der Feuerwiderstandsdauer,<br />

wurde abgestuft<br />

16 mikado 1-2.2009


Thema des Monats <strong>In</strong>genieurholzbau<br />

Querschnitt Halle<br />

▴ Die Gebäudeform<br />

folgt<br />

dem natürlichen<br />

Schüttwinkel<br />

einer Salzhalde<br />

First Leimbinder<br />

Pfosten<br />

20/16<br />

DN 46,5°<br />

29,044<br />

Koppelpfetten:<br />

– Normalpfetten 10/16 cm<br />

– Verbandspfetten 16/16 cm Fischbauchbinder<br />

ca. 20/84-170-84 cm<br />

Strebe von Binder an Pfette<br />

als Kippsicherung<br />

2,0 % Gefälle<br />

OK. Gleis<br />

ca. –1,53 m<br />

1,15<br />

1,05<br />

30<br />

46,00<br />

Fundament<br />

b/d=150/60 cm<br />

30 1,05<br />

www.mikado-online.de 17


Thema des Monats <strong>In</strong>genieurholzbau<br />

entsprechend der Windbeanspruchung<br />

mit Abständen zwischen<br />

1,45 m bis 0,92 m aufgebracht. Die<br />

Aussteifung in Dachebene erfolgt<br />

über <strong>Holz</strong>strebenverbände. Wegen<br />

des aggressiven Lagergutes Streusalz<br />

sind sämtliche Verbindungsmittel<br />

und verschweißten Stahlteile in<br />

Edelstahl ausgeführt.<br />

Die <strong>Holz</strong>bauer montierten jeweils<br />

drei Fischbauchträger, die dazugehörigen<br />

Koppelpfetten und die Verbandsdiagonalen<br />

auf der Bodenplatte<br />

der Halle in Elementgrößen von 20 m<br />

x 35 m vor. Zwei Autokrane zogen<br />

mit Hilfe von Montagetraversen jeweils<br />

zwei gegenüberliegende Dachteile<br />

über eine Gelenkkonstruktion<br />

am Auflager in die endgültige Lage.<br />

<strong>In</strong>nerhalb einer Stunde erreichten<br />

rund 1400 m² Dachfläche ihre endgültige<br />

Position auf einer Firsthöhe<br />

von 30 m. Nach nur zwei Tagen hatten<br />

die <strong>Holz</strong>bauer die Tragkonstruktion<br />

der rund 8500 m² großen Dachfläche<br />

montiert.<br />

Die Dacheindeckung und die Verkleidung<br />

der Giebelwände besteht<br />

◂ Das Tragwerk ist<br />

nach <strong>In</strong>dustriebau-Richtlinie<br />

der<br />

Feuerwiderstandsklasse<br />

F30<br />

zugeordnet.<br />

Der Abstand der<br />

Binder<br />

untereinander<br />

misst 6 m<br />

◂ Die Dreigelenkrahmenkonstruktion<br />

besteht<br />

aus zwei<br />

BS-<strong>Holz</strong>-Fischbauchträgern,<br />

die<br />

im First gelenkig<br />

gestoßen sind<br />

aus verschiedenfarbigen Wellplatten<br />

aus Hart-PVC.<br />

Unter dem First ist über die gesamte<br />

Hallenlänge eine durchgehende<br />

Unterkonstruktion für ein Förderband<br />

zur Befüllung der Halle sowie<br />

zwei Stege zur Wartung des Förderbandes<br />

abgehängt. Begehbare Bandbrücken<br />

stellen die Verbindung der<br />

neuen <strong>Salzlagerhalle</strong> zu den beiden<br />

angrenzenden Lagerhallen her.<br />

Die Bandbrücken transportieren<br />

den Rohstoff Salz bis auf Firsthöhe,<br />

die Förderbänder verteilen <strong>das</strong> Salz<br />

dann in Längsrichtung.<br />

Die Gebäudeform folgt dem natürlichen<br />

Schüttwinkel der Salzhalde.<br />

Im Bedarfsfall könnte die Halle<br />

über die vorhandenen Förderbänder<br />

im First bis zur Unterkante des Daches<br />

befüllt werden.<br />

Joachim Sauter, Simon Hölldampf,<br />

Gaildorf ▪<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben:<br />

Neubau einer <strong>Salzlagerhalle</strong> in<br />

Heilbronn<br />

Bauweise:<br />

Dreigelenkrahmenkonstruktion<br />

aus BS-<strong>Holz</strong><br />

Baukosten:<br />

ca. 3 Mio. Euro<br />

Bauherr:<br />

Südsalz GmbH<br />

D-74076 Heilbronn<br />

www.suedsalz.de<br />

Planer/Architekt:<br />

Südwestdeutsche Salzwerke AG<br />

Technische Planung<br />

D-74076 Heilbronn<br />

www.salzwerke.de<br />

Statik:<br />

<strong>In</strong>genieurbüro Adolf Koch<br />

D-74182 Obersulm-Affaltrach<br />

Generalunternehmer:<br />

ARGE Wolff & Müller /<br />

Paul Stephan<br />

<strong>Holz</strong>bauer:<br />

Paul Stephan GmbH + Co. KG<br />

D-74405 Gaildorf<br />

www.stephan-holz.de<br />

PAUL STEPHAN GMBH<br />

Halle 5 Stand 309<br />

18 mikado 1-2.2009

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