Abschlussbericht der Arbeitsgruppe SC der ...

Abschlußbericht der Arbeitsgruppe SC der Verfassungsschutzbehörden 69
nehmen, die den organisationseigenen Nachrichtendienst und seine Aktivität sowie
die Rehabilitation Projekt Force (RPF) Zentren betreffen:
III.2.4.7 Organisationseigener Nachrichtendienst (OSA)
Hinsichtlich eigenständiger Strukturen zur Durchführung von Ermittlungen ergibt
sich dies aus einem "Policy Letter", in dem Hubbard eine Abteilung, die sogenannte
Öffentliche Ermittlungsabteilung (das spätere Guardian Office bzw. OSA/DSA)
beschreibt:
"Der Zweck dieser Abteilung ist es: LRH zu helfen, öffentliche Angelegenheiten
und Einzelpersonen zu untersuchen, welche die menschliche Freiheit zu verhindern
scheinen, damit diese Angelegenheiten enthüllt werden können und Wissenswertes
in Erfahrung gebracht werden kann .... Diese Abteilungen sind ganz
aus professionellen Ermittlern zusammengesetzt...." 146
Das sogenannte "Guardian Office" 147 wurde nach den Strafverfahren gegen die
damalige Leiterin Mary Sue Hubbard und andere Scientologen angeblich aufgelöst,
dessen Aufgaben aber unter dem Namen "Office for Special Affairs" (OSA)
und "Department of Special Affairs" (DSA) als Unterorganisation der SC fortgeführt.
Dazu folgendes Beispiel:
Durch das FBI wurden 1976 zwei Agenten des "Guardian Office" mit falschen
Ausweispapieren nachts im Justizministerium in Washington aufgegriffen. Im Zuge
der weiteren Untersuchung wurde festgestellt, daß Scientologen in die US-
Finanzbehörden und das US-Justizministerium eingeschleust worden waren, um
die dort über SC zusammengetragenen Unterlagen zu vernichten oder zu entwenden.
Daraufhin kam es zu einem Prozeß gegen hohe Funktionäre, die schließlich
von einem Bundesgericht wegen Diebstahls und Verschwörung gegen die Regierung
verurteilt wurden.
Die SC bestreitet, daß es diese Organisationseinheit gegeben hat bzw. noch gibt.
Jedoch deutet ein 1986 wiederveröffentlichtes und 1993 noch von der SC übersandtes
"Rons Journal 67" an, daß diese Organisationseinheit der SC, die in jeder
"Org" mit mehr als 150 Mitarbeitern gebildet werden soll 148 , existierte und für nachrichtendienstliche
und Propagandazwecke eingesetzt wurde, was sich aus den
folgenden Äußerungen entnehmen läßt:
"Die Organisation setzte ... mehrere professionelle Nachrichtendienst-Agenten ein.
... Sie haben ziemlich interessante Akten über uns, unsere Leute und Organisationen
angesammelt, und ihre Weisungen darüber, was da zu unternehmen wäre,
sind ebenfalls in ihren Akten,... Wir besitzen natürlich vollständige Kopien ihrer Akten....
Das ist eine sehr schattig-düstere Spionage-Aktivität, die jetzt mehr oder
weniger vorbei ist.
Wir haben jedoch unsere eigenen Dossiers über diese Leute, und sie sind in der
Tat ein korrupter Haufen. Ich denke, wir haben wahrscheinlich genug, um sie absolut
in Verruf zu bringen, wenn wir jemals veröffentlichen würden, was wir wissen."
Neben den zitierten Textstellen und dem amerikanischen Strafverfahren weisen
Aussteigeraussagen auf die Existenz des Nachrichtendienstes hin. So schildert
der Aussteiger Voßmerbäumer, daß er 1978 in eine nachrichtendienstliche Operation
der SC gegen Mitglieder der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) eingebunden
gewesen sei. Ziel sei gewesen, Beweise für die unterstellte Finanzierung
der südafrikanischen Befreiungsorganisation SWAPO in ihrem bewaffneten