Abschlussbericht der Arbeitsgruppe SC der ...

Abschlußbericht der Arbeitsgruppe SC der Verfassungsschutzbehörden 46
Der schwächste Punkt jeder Demokratie mag der Faktor 'Entscheidungsmehrheit'
sein. Gerade dieser Aspekt ist in der Geschichte immer wieder Gegenstand von
Manipulationen und Mißbräuchen gewesen. Mehrheitsentscheidungen können zu
einseitig sein und berechtigte Interessen anderer Bevölkerungsgruppen außer
Acht lassen. Auch können sie von Pressionen gegen einzelne Mitglieder der Entscheidungsträger,
Absprachen unter den Gruppen entgegen den vom Volk gewollten
Auftrag, Bindung an einseitige Interessengruppen und ähnliches zustande
kommen, so daß eine Seite gegenüber der anderen zu sehr begünstigt oder benachteiligt
wird. Das Ergebnis ist dann in der Regel ein neues Problem, das nach
einer neuen Lösung verlangt. Aufgrund dessen gibt es in der Scientology Kirche
das Prinzip 'das größte Gut für die größte Anzahl' in der Ausrichtung von Entscheidungen.
Mehrheitliche Entscheidungen sollen deshalb auf einem möglichst
breiten und umfassenden Konsens basieren und mit den grundsätzlichen Postulaten
der Menschenrechtskonventionen keine Kompromisse machen.
Im Gegensatz zu anderen vor allem christlichen Religionen gibt es in der Religionsphilosophie
der Scientology Kirche keine perse Über-/Unterordnung eines
Geistes über einen anderen. Diese kommt allenfalls aufgrund von Übereinkünften
oder freien Vereinbarungen zustande, wie dies in jeder Demokratie der Fall ist. Je
freier der Mensch in geistiger Hinsicht ist, desto qualitativ hochrangiger ist die von
ihm gelebte Demokratie.
Die Scientology Religion beinhaltet deshalb auf der Basis ihres religiösen Selbstverständnisses
und ihres Ideals von der geistig-seelischen Freiheit des Menschen
(frei von Manipulationen, frei von Pressionen, frei von geistigen und körperlichen
Abhängigkeiten; aber in kreativer und konstruktiver Hinsicht frei zu Sein, zu Tun
und zu Haben) ein Demokratie-Ideal, das bisher in keinem Staat der Welt verwirklicht
worden, geschweige denn vorstellbar gewesen ist.
Ziel von Scientology ist die Erlösung des Menschen, wie in den Satzungen dargelegt.
Ziel ist nicht die Veränderung des Staates. Es geht um die geistig-seelische
Existenz des Menschen, nicht um die Veränderung des Staatsgebildes oder der
Gesellschaftsstrukturen.
Die persönlichen Lebensformen wie Ehe und Familie, usw. werden uneingeschränkt
bejaht. Ebenso die äußeren Strukturen wie Beruf, freies Unternehmertum,
Gemeinwesen, Demokratie, Gewaltenteilung, das Recht auf Opposition, die
Verantwortlichkeit der Regierung, die Gesetzmäßigkeit der Verwaltung, die Unabhängigkeit
der Gerichte, das Mehrparteienprinzip, die Chancengleichheit der politischen
Parteien, usw. Nirgendwo befinden sich in der Lehre Forderungen auf Veränderungen
dieser Strukturen und des Staatswesens.
Die Scientology Kirche bejaht und verteidigt uneingeschränkt den demokratischen
Rechtsstaat. Etwas anderes anzunehmen wäre völlig widersinnig und eine polemische
Unterstellung. Schließlich haben Verfassung und Gerichte dieses demokratischen
Rechtsstaates das Überleben der Scientology Gemeinschaft in
Deutschland gegen alle von Intoleranz und Religionsfeindlichkeit getragenen Angriffe
gesichert."
Zur Eigenschaft von SC als Religionsgemeinschaft im Sinne von Art. 4 GG wird
ausgeführt:
"Die Scientology Kirche ist eine anerkannte Weltreligion.
Nach ihrer inneren Struktur ist die Scientology Kirche wie jede andere Religionsgemeinschaft
hinsichtlich des religiösen Glaubensbereiches hierarchisch aufge-