Abschlussbericht der Arbeitsgruppe SC der ...

Abschlußbericht der Arbeitsgruppe SC der Verfassungsschutzbehörden 32
der SC eingeführt, das sich von einem totalitären Regime nicht mehr unterscheiden
würde.
Voltz weist weiter auf einen Vortrag von Hubbard hin, den dieser am 09.10.1962
mit dem Titel "Zukünftige Organisationstrends" hielt. Dieser Vortrag, letztmals
1991 neu veröffentlicht, befaßt sich mit der Zukunft der Welt. Den - nach Hubbards
Auffassung - derzeit nicht mehr tragfähigen Institutionen stelle Hubbard nun seine
eigene Konzeption gegenüber und zwar in Form eines Ausblicks auf das Jahr
1970:
"1970 etwa, könnte die Sache ziemlich genauso aussehen: Der Grundbaustein
wäre das Distriktbüro. ... Es hat auf etwa 10.000 Menschen Einfluß - nicht mehr
als das. Das ist ihr Grundbaustein. (Es folgt eine detaillierte Beschreibung dieser
Organisation). Soweit ich das sehen kann, gäbe es Geld in Hülle und Fülle. Und in
der Zentralorganisation - ich schaue jetzt einfach noch ein wenig weiter in die Zukunft
-, dort wird es einen Politischen Offizier geben. Wollen Sie wissen, was geschieht,
wenn Sie jeden in dieser Umgebung clear gemacht haben? Das einzige,
was aus diesem Zentrum werden kann, ist, daß es als politisches Zentrum genutzt
wird. Denn wenn Sie all dies getan haben, dann sind Sie die Regierung."
Voltz zieht hieraus die Schlußfolgerung, wenn die Welt clear sei - ein Staat, ein
Bundesland, eine Stadt -, dann werde die betreffende Scientology-Organisation
automatisch zur Regierung! Und wenn dies geschehe, dann würden natürlich nur
noch die scientologischen Richtlinien gelten.
Schließlich weist Voltz auf einen Vortrag Hubbards mit dem Titel "Gouvernement
Organisation" hin, den dieser am 01.11.1966 hielt. Wenn die Scientology auf eine
Regierung genügend Einfluß habe, so Hubbard, dann würden die zukünftigen
Volksvertreter höchstwahrscheinlich nur noch zur Wahl zugelassen, wenn sie eine
bestimmte scientologische Erleuchtungsstufe erreicht haben. Außerdem hätte
man das Recht, die Protokolle ihrer scientologischen Therapiesitzungen einzusehen,
damit man weiß, auf wen man sich einläßt. Der "gläserne" Abgeordnete, gläsern
bis in seine intimsten Bereiche, so stellt es sich Hubbard vor:
"Das ist wohl wahrscheinlich die Richtung, die die Regierung unter Scientology
einschlagen wird, falls Scientology auf die Regierung viel Einfluß hat".
Daß Scientology tatsächlich die Regierungsübernahme oder -unterwanderung
plant, sei für Voltz auch 1963 deutlich geworden, als Hubbard Scientology in fünf
Stufen einteilte, von der es in der letzten heißt:
"Scientology, angewandt auf einer hohen Ebene auf dem Gebiet gesellschaftlicher,
politischer und wissenschaftlicher Probleme."
Voltz zieht hieraus folgendes Fazit:
"Wenn Scientology Einfluß nehmen könnte, wie sie wollte, dann würden, so meine
Befürchtung, letztlich Exekutive, Legislative und Judikative von einem Ort zentral
gesteuert werden. Die Richtlinien Hubbards würden den Status von Gesetzen erhalten.
Die beste Regierungsform ist gemäß Hubbard diejenige eines Monarchen.
In dieses Denkmodell paßt schließlich auch die Insider-Theorie, die Theorie, daß
die Geschicke der Welt letztlich von einer handvoll eng miteinander verbundener
Menschen gelenkt werden. Sie wird in Scientology-Kreisen eifrig verbreitet."
An anderer Stelle schreibt Voltz, Scientology sei an einem demokratischen Leben
nicht wirklich interessiert. Den scientologischen Nachrichtendienst beschreibt Voltz
als Äquivalent eines Ministeriums für Propaganda und Sicherheit. Dieses sciento-