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Messezeitung Metropole Ruhr

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<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Messe Essen, Halle 1, Stand C 1.005<br />

Das <strong>Ruhr</strong>gebiet auf der INTERGEO 2013<br />

Geonetzwerk metropole<strong>Ruhr</strong> · Geopark <strong>Ruhr</strong>gebiet · Stadtplanwerk · LKW-<br />

Navigation · XErleben · Digitaler Landschaftsplan · Flächennutzungsplan ·<br />

Luftbilder · Standortmarketing ruhrAGIS · Monitoring ruhrFIS · 3D-Modelle<br />

Bochum und Essen…


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Guten Tag, Frau Geiß-Netthöfel.<br />

Die <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong>…<br />

Interview mit der Direktorin des<br />

Regionalverbandes <strong>Ruhr</strong><br />

Von Udo Thies<br />

Erst zwei Jahre lang sind Sie die<br />

Regionaldirektorin einer <strong>Metropole</strong><br />

<strong>Ruhr</strong>. Vor unserem Treffen<br />

habe ich in Geografiebüchern<br />

und Atlanten danach gesucht.<br />

Fehlanzeige. Überall steht<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiet. Haben Sie das abgeschafft?<br />

(Lacht) Nein, nein. Das <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

hat keiner abgeschafft.<br />

Das ist immer noch hier, wo auch<br />

die <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong> ist. Ihre Bücher<br />

wissen noch nicht genug.<br />

Geben Sie einfach „<strong>Ruhr</strong>gebiet“<br />

in Google ein, dann kommen sie<br />

automatisch auf die Seiten der<br />

<strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong>…<br />

Und warum das dann? Geografen<br />

hängen doch an Räumen,<br />

deren Namen sie kennen!<br />

Also <strong>Ruhr</strong>gebiet. Seit fast 200<br />

Jahren.<br />

Genau deswegen! Die Geografen<br />

kennen den Namen<br />

noch. Aber nicht mehr die Region,<br />

die sich heute dahinter<br />

verbirgt. Die hat sich derart<br />

gewandelt, modernisiert,<br />

verwaltungstechnisch metropolisiert.<br />

Darauf wollen wir mit<br />

der neuen Bezeichnung nachdrücklich<br />

verweisen!<br />

Was hat sich denn so gewaltig<br />

verändert? Gibt es Beispiele?<br />

Aber jede Menge! Als der Verband<br />

1920 gegründet wurde, hieß<br />

er Siedlungsverband <strong>Ruhr</strong>kohlenbezirk.<br />

Der Name war Programm.<br />

Es wurden geodätische Grundlagen<br />

erarbeitet als gemeinsame<br />

Planungsbasis des <strong>Ruhr</strong>gebiets<br />

in sehr schwierigen Zeiten. Siedlungspläne<br />

und, damals ebenso<br />

wichtig, die Sicherung von Naturraum<br />

in Grünzonen, waren dringliche<br />

Hauptaufgaben. 1979, als<br />

Folge der NRW-Gebietsreform,<br />

erwuchs daraus der Kommunalverband<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiet. Die Region<br />

verlor den Kreis Kleve. Planung<br />

wurde zur von den Kommunen<br />

beauftragten Dienstleistung,<br />

und Öffentlichkeitsarbeit, Naturraumsicherung<br />

und Industriekultur<br />

gewannen an Bedeutung.<br />

Aber so zentral wichtige<br />

Zukunftsthemen wie Regionalplanung,<br />

Wirtschaftsförderung,<br />

Tourismus fehlten doch…<br />

In der Tat! Für die Planung der<br />

Region waren mit Düsseldorf,<br />

Münster und Arnsberg gleich<br />

drei Regierungsbezirke verantwortlich.<br />

Wirtschaftsförderung<br />

oblag den einzelnen Kommunen<br />

– mit konkurrenzbedingten<br />

Verlusten an den Schnittstellen.<br />

Deswegen erwuchs aus dem<br />

ehemaligen kommunalen zum<br />

1. Oktober 2004 der Regionalverband<br />

<strong>Ruhr</strong> mit neuem politischem<br />

und administrativem Zuschnitt<br />

und neuen regionalen Aufgaben.<br />

Und seit Oktober 2009,<br />

endlich, ist der RVR wieder Sitz<br />

der Regionalplanung. Weiterhin<br />

leistet er mit der dafür gegründeten<br />

Wirtschaftsförderung metropoleruhr<br />

GmbH regionale<br />

Wirtschaftsförderung, bündelt<br />

touristische Ziele in der <strong>Ruhr</strong>-<br />

Touristik GmbH, entwickelt regionale<br />

Masterpläne für Kultur<br />

und Sport. Damit ist die Region<br />

kooperativ-zentral aufgestellt<br />

und, wenngleich geografischen<br />

Definitionen noch nicht gänzlich<br />

entsprechend, im Gegensatz zu<br />

vielen anderen eine natürlich gewachsene<br />

Metropolregion geworden.<br />

Auch deswegen schreiben<br />

wir in unserem Signet „metropoleruhr“<br />

als ein Wort!<br />

Und was bedeutet das nun für<br />

die Geodäsie? Was führt den<br />

Verband auf die INTERGEO<br />

2013 nach Essen?<br />

Genau betrachtet hat der Verband<br />

schon immer Netzwerke<br />

betrieben. Das Stadtplanwerk<br />

<strong>Ruhr</strong> sowie die Luftbilder waren<br />

immer schon flächendeckende<br />

Planungsgrundlagen. Die Art und<br />

Weise aber, wie wir derzeit die<br />

Regionalplanung beim RVR wieder<br />

verankern, erwirkt in meinen<br />

Augen gleich zwei revolutionierende<br />

Neuerungen. Zum einen<br />

ist der Prozess keiner „von oben<br />

nach unten“. Um die richtigen<br />

Themen, Felder, Ziele und Techniken<br />

für den Masterplan Planung<br />

zu finden, stehen wir derzeit mit<br />

allen Kommunen und Partnern<br />

in einem regionalen Diskurs. Alle<br />

Fachverantwortlichen haben sich<br />

bereits vertraglich geeinigt. Viel<br />

wichtiger noch: Über Siedlungsund<br />

Freiraumplanung hinaus werden<br />

alle relevanten Zukunftsthemen<br />

einbezogen: Die Planung der<br />

regionalen Kultur als Fortführung<br />

der Kulturhauptstadt2010-Kooperationen.<br />

Die gemeinsame Wirtschaftsförderung,<br />

zum Beispiel<br />

mit dem herausragenden Stand-<br />

ortmarketingsystem ruhrAgis<br />

der WMR. Dem Ausbau regionaltouristischer<br />

Profile wie der<br />

Route Industriekultur, der Extra-<br />

Schicht oder dem regionalweiten<br />

Radwandern. Sogar ein neues<br />

Sportevent mit dem Arbeitstitel<br />

„<strong>Ruhr</strong>Games“ ist in Planung.<br />

Also jede Menge Stoff und<br />

Themen für ihren INTERGEO-<br />

Messestand…<br />

Und der soll dann auch<br />

Forum werden für die Grün-dung<br />

unseres „Geonetzwerk metropole<strong>Ruhr</strong>“!<br />

Politische Vertreter<br />

der Region haben ihr Kommen<br />

bereits zugesagt - und ihre Federhalter<br />

für die Unterzeichnung<br />

eingesteckt…<br />

Herzlichen Dank!


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Zeitzeugen-Reportage von C. Andrae<br />

Ein schöner Tag im Juni 2013.<br />

Im kleinen Seminarraum des Emscher<br />

Landschaftspark-Besucherzentrums<br />

Oberhausen-Ripshorst<br />

wird die Luft langsam knapp.<br />

Engagiert und konzentriert sind<br />

elf Geodatenmanager der Kreise<br />

und kreisfreien Städte des<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiets in hitziger Diskussion.<br />

Sechs Stunden später: Es<br />

ist geschafft! Arbeitsaufträge für<br />

ein neues Geonetzwerk metropole<strong>Ruhr</strong><br />

sind definiert, geordnet<br />

und gebündelt. Drei Arbeitsfelder<br />

sollen die zukünftige gemeinsame<br />

Planungsarbeit für die Region<br />

tragen: Organisation, Technik<br />

und Daten. Schön, aber nur<br />

eine Vorentscheidung: Die kleine<br />

„Ad-hoc-Arbeitsgruppe“ wird der<br />

großen Runde der zuständigen<br />

Amtsleiter vorschlagen, für diese<br />

Themen ständige Arbeitsgruppen<br />

einzurichten.<br />

Einige Wochen später. Wieder<br />

rauchende Köpfe. Der Kollege<br />

aus Hagen referiert über die IN-<br />

SPIRE-Aktivitäten der kommunalen<br />

Arbeitsgruppe zur GDI in<br />

Nordrhein-Westfalen. „Für mich<br />

ist INSPIRE noch ziemlich undurchschaubar“<br />

stöhnt ein Teilnehmer.<br />

„Und wir sind schon mitten<br />

in der Realisierung“ verlautet<br />

es von der anderen Seite. Noch<br />

gibt es keinen gemeinsamen<br />

Kenntnisstand. Aber das wichtigste<br />

Kooperationsprinzip wird<br />

erkennbar: Know-How weitergeben<br />

und voneinander lernen, für<br />

ein Geonetzwerk metropole<strong>Ruhr</strong>!<br />

Nicht nur Wissen vermitteln und<br />

Diskussion ermöglichen, sondern<br />

auch Beziehungen entstehen lassen.<br />

Zusammenarbeit und Unterstützung<br />

gedeihen von selbst, wo<br />

sich Menschen kennen und mögen!<br />

Dann vereinbaren sie einen<br />

gemeinsamen Workshop zum<br />

Thema „Wie baue ich einen INS-<br />

PIRE-View-Dienst?“<br />

Zwei Jahre lang wurde diskutiert,<br />

konzipiert, begutachtet,<br />

debattiert. Hin und wieder auch<br />

hitzig insistiert. Aber dann waren<br />

sich die zuständigen Amtsleiter<br />

der Städte und Kreise und der<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong> einig: Wir<br />

gründen das Geonetzwerk metropole<strong>Ruhr</strong>,<br />

vereinbaren vertraglich<br />

eine Kooperation mit dem Ziel eines<br />

gemeinsamen Geodatenmanagements<br />

für die Region. Kreisangehörige<br />

Kommunen können<br />

Ein Geodatennetzwerk metropole<br />

<strong>Ruhr</strong> fällt nicht vom Himmel<br />

auf Antrag ebenfalls aufgenommen<br />

werden. Und alle, die wir und<br />

die uns brauchen, auch: Wichtige<br />

Akteure des <strong>Ruhr</strong>gebiets wie<br />

Ver- und Entsorger, Wasser- und<br />

Verkehrsverbände und der Bergbau<br />

können sich nach Ende der<br />

Anlaufphase auf Wunsch beteiligen.<br />

Als erstes bestimmt die Vollversammlung<br />

der Gemeinschaft<br />

einen Lenkungskreis und richtet<br />

ständige Arbeitsgruppen ein.<br />

Auch das Land NRW ist als Gast<br />

dabei, unterstützt und begleitet<br />

das Vorhaben. Eine Geschäftsstelle<br />

für das Netzwerk wird beim<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong> angesiedelt.<br />

Externes Gutachten,<br />

positives Urteil<br />

Noch gibt es leise Zweifel, ob<br />

das alles funktionieren kann.<br />

Kriegt man so viele verschiedene<br />

Partner, Ziele, Anforderungen,<br />

politische und private Ebenen<br />

überhaupt unter den berüchtigten<br />

gemeinsamen Hut? Was können<br />

wir von anderen lernen, die Vorreiter<br />

waren? Es gibt in Deutschland<br />

eine Reihe älterer GDI-Kooperationen,<br />

beispielsweise in<br />

den Metropolregionen Hamburg,<br />

Berlin/Brandenburg und Rhein/<br />

Main/Neckar. Auch in Nordrhein-Westfalen:<br />

Das Geonetzwerk<br />

Münsterland, die GDI-Kooperationen<br />

Südwestfalen und<br />

Ostwestfalen-Lippe, die Geoinitiative<br />

Rhein/Sieg und das Geoportal<br />

Niederrhein sind bereits<br />

bewährte und funktionierende<br />

Kooperationen. NRW unterstützt<br />

sie alle, denn sie fungieren als<br />

Kommunikationsknoten zwischen<br />

Land und Kommunen, bilden und<br />

bündeln GDI-Know-How und<br />

GDI-Infrastrukturen und tragen so<br />

zu einer Stärkung der GDI Nordrhein-Westfalens<br />

bei. Ein umfassendes,<br />

objektives, externes<br />

Gutachten muss her. Dies gibt<br />

der RVR 2012 der Firma CEGI in<br />

Auftrag. Welche Erfolgschancen<br />

hat ein Geonetzwerk metropole-<br />

<strong>Ruhr</strong>? Die Studie betont das Potenzial<br />

des Know-How-Sharings<br />

und sieht für die beteiligten Städte<br />

und Kreise – insbesondere<br />

vor dem Hintergrund der extrem<br />

schwierigen Haushaltssituation<br />

der meisten <strong>Ruhr</strong>gebietskommunen<br />

– einen Vorteil durch Unterstützung<br />

beim Aufbau extern<br />

nutzbarer Geodienste, wie sie<br />

beispielsweise auch für INSPIRE<br />

geleistet werden muss. (INSPI-<br />

RE ist die europäische Richtlinie,<br />

die den Kommunen die öffentliche<br />

Bereitstellung von Geodaten<br />

nach festen Regeln abverlangt<br />

und Thema eines ersten Workshops).Und<br />

besonders wichtig:<br />

Nicht nur der RVR , sondern gerade<br />

die beteiligten Mitglieder und<br />

Nutzer in der Region profitieren<br />

von Datensichten und vereinfachten<br />

Zugängen zu verfügbaren re-


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

handelt. Bis dahin werden die<br />

Projektpartner überzeugende Arbeit<br />

geleistet haben!<br />

Fachbehörden, die Ermittlung ihrer<br />

Bedarfe und Beiträge und die<br />

Abstimmung der Datenmodelle.<br />

gionalen Geodaten mit Themen<br />

von regionaler Bedeutung für<br />

Planung, Umwelt, Wirtschaft und<br />

Tourismus.<br />

Aufbau einer regionalen<br />

Geodateninfrastruktur<br />

11 kreisfreie Städte und vier<br />

Kreise mit 42 kreisangehörigen<br />

Städten und Gemeinden, das sind<br />

die insgesamt 53 Verwaltungseinheiten<br />

des <strong>Ruhr</strong>gebiets. Drei<br />

Regierungsbezirke des Landes<br />

NRW „teilen“ sich das Verbandsgebiet,<br />

zwei Landschaftsverbände<br />

übernehmen kommunale<br />

Aufgaben. Der Regionalverband<br />

<strong>Ruhr</strong> arbeitet und plant für die<br />

gesamte Region, die eigentlich<br />

keine ist und sich nur über die<br />

Mitgliedschaft zum RVR definiert.<br />

Eine Menge Institutionen müssen<br />

in wechselnden Zusammensetzungen<br />

miteinander reden, planen,<br />

mitbestimmen. Mehr als 300<br />

interkommunale Kooperationen<br />

gibt es im <strong>Ruhr</strong>gebiet für die verschiedensten<br />

Zwecke. Allen gemein<br />

ist: Sie alle brauchen Geodaten<br />

für ihre Entscheidungen,<br />

und profitieren vom Aufbau einer<br />

regionalen Geodateninfrastruktur<br />

(GDI) und dem Aufbau eines regionalen<br />

Datenkatalogs. Grundlage<br />

der GDI ist die gegenseitige Bereitstellung<br />

kommunaler und regionaler<br />

Geodaten über standardisierte<br />

Geodienste. Die regionale<br />

GDI versteht sich nicht als Gegenentwurf,<br />

sondern vielmehr als<br />

eine Art Kristallisationskeim in der<br />

GDI des Landes NRW und wird<br />

als solcher auch vom Land NRW<br />

unterstützt: Sie versorgt Verwaltungen,<br />

Firmen und Bürger über<br />

Geodienste mit Rauminformation<br />

für Auskunft, Analyse und spezifische<br />

Anwendungen.<br />

Ganz viel Arbeit und<br />

„Learning by doing“<br />

Ganz viel Arbeitet wartet hier<br />

auf alle Beteiligten. Zwar haben<br />

alle Städte und Kreise im <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

eine interne GDI. Aber die<br />

Bereitstellung von Geodiensten<br />

an externe Partner benötigt eine<br />

Erweiterung der jeweils vorhandenen<br />

technischen Architektur.<br />

Vor allem aber wird es zunächst<br />

um die Vereinheitlichung und<br />

Verabredung von Datenmodellen<br />

und Zeichenvorschriften gehen.<br />

Der Regionalverband <strong>Ruhr</strong> wird<br />

in dieser Zusammenarbeit besondere<br />

technische Aufgaben übernehmen.<br />

Zum Beispiel soll er die<br />

dezentralen Geodienste bündeln<br />

und in aggregierter Form wieder<br />

bereitstellen. Spezielle, zentral<br />

bereitgestellte Werkzeuge sollen<br />

die Kommunen beispielsweise<br />

bei der Harmonisierung der Datenmodelle<br />

unterstützen. Ob und<br />

wie viel Unterstützung beim Aufbau<br />

von INSPIRE-Diensten durch<br />

den RVR notwendig ist, wird sich<br />

im Learning by Doing-Prozess<br />

erst noch zeigen. Wie so häufig:<br />

Finanzielle Mittel stehen für das<br />

Geonetzwerk metropole<strong>Ruhr</strong> nur<br />

in geringem Umfang zur Verfügung.<br />

Von den <strong>Ruhr</strong>gebietskommunen,<br />

die sich alle in schwieriger<br />

Haushaltslage befinden,<br />

können zusätzliche finanzielle<br />

Beiträge nicht geleistet werden.<br />

Und beim umlagefinanzierten<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong> konkurriert<br />

das Geonetzwerk mit vielen<br />

anderen wichtigen Vorhaben und<br />

Aufgabenstellungen für die Region.<br />

Im März 2013 gab das <strong>Ruhr</strong>parlament<br />

aber Haushaltsmittel<br />

für eine dreijährige Testperiode<br />

frei. In drei Jahren wird neu ver-<br />

Die geringen Haushaltsmittel<br />

bedingen den schrittweisen Aufbau<br />

der GDI, bedarfs- und erfolgsgesteuert<br />

und in ausschließlicher<br />

Eigenarbeit von RVR und seinen<br />

Mitgliedern. Auf ein detailliertes<br />

Lastenheft, das dann in jahrelanger<br />

Arbeit realisiert werden muss,<br />

wird bewusst verzichtet. Keine<br />

Zeit! Es wird kein Dienstleister<br />

mit dem Aufbau vollständiger Lösungen<br />

beauftragt werden. Kein<br />

Geld! „Working in Progress“ ist<br />

angesagt: Die RVR-Mitarbeiter<br />

und die Geodatenmanager der<br />

Städte und Kreise wählen Leitprojekte<br />

aus und führen sie durch.<br />

Allein. Falsch: Gemeinsam!<br />

Leitprojekt „XErleben“<br />

Als erstes Leitprojekt ist die Erfassung<br />

und Bereitstellung von<br />

Points-of-Interests zur kommunalen<br />

Infrastruktur im „XErleben-Modell“<br />

schon vereinbart. Dieses<br />

Objektmodell ist ein GML-Anwendungsschema<br />

für „Orte von Interesse“<br />

und gleichzeitig Modellprojekt<br />

der GDI-DE. Während einige<br />

Städte und Gemeinden sich über<br />

eine vom RVR bereitgestellte Erfassungsoberfläche<br />

an der Pflege<br />

eines beim RVR geführten Datenbestandes<br />

beteiligen, bauen<br />

andere <strong>Ruhr</strong>gebietsstädte eigene<br />

XErleben-Server auf. Am Beispiel<br />

„Schulen“ werden wir die ersten<br />

Ergebnisse auf der INTERGEO<br />

2013 vorstellen. Und natürlich<br />

die „win-win-Situation“: Der RVR<br />

profitiert von der dezentralen Erfassung<br />

kommunaler Infrastruktur<br />

für die eigene formale und informelle<br />

Regionalplanung, und die<br />

Kommunen vom Einbau des beim<br />

RVR geführten Regionalplans<br />

und anderer regionalen Themenlayer<br />

in ihre internen Geodateninfrastrukturen.<br />

Drei ständige<br />

Arbeitsgruppen<br />

Während der Aufbau der technischen<br />

Architektur und der Betrieb<br />

der Softwarekomponenten<br />

durch die Arbeitsgruppe „Technik“<br />

gesteuert wird, kümmert sich die<br />

Arbeitsgruppe „Daten“ um die Inhalte<br />

und Themen. Sie soll den<br />

Datenkatalog der GDI aufbauen<br />

und mit Inhalten füllen. Ihre<br />

Aufgabe ist der Kontakt zu den<br />

Die Arbeitsgruppe „Organisation“<br />

hat die Aufgabe, den Aufbau<br />

organisatorischer Strukturen wie<br />

Lenkungskreis, Vertrag und Geschäftsstelle<br />

voranzubringen, um<br />

die politische Unterstützung zu<br />

wollen und die Einwerbung von<br />

Fachbehörden zu fördern. Dazu<br />

gehört auch die Erarbeitung von<br />

bzw. Abstimmung über Nutzungslizenzen<br />

für die Datenabgabe. Sie<br />

beschäftigt sich mit den für die Informationsbereitstellung<br />

relevanten<br />

Rechtsnormen und verfolgt<br />

die OpenData-Diskussion.<br />

Endziel Regionales<br />

Geoportal<br />

Nach außen hin muss das<br />

Geonetzwerk mit einer eigenen<br />

Homepage und einem regionalen<br />

Geoportal sichtbar werden:<br />

Schließlich soll es als regionale<br />

Anlaufstelle für Datennutzer,<br />

also Öffentliche Institutionen, Eigenbetriebe,<br />

Firmen, Investoren,<br />

Bürger und Vereine, dienen und<br />

zum Download-Portal ausgebaut<br />

werden. Bis zu 15 Katasterämter<br />

und zig weitere Fachbehörden<br />

muss ein Investor heute für ein<br />

Projekt im <strong>Ruhr</strong>gebiet anfragen,<br />

um auch nur die notwendigsten<br />

Grundlagen für seine Standortsuche<br />

zusammenzubekommen.<br />

Weil sich jeder einzeln präsentierte.<br />

Dies wird das regionale<br />

Portal des Geonetzwerk metropole<strong>Ruhr</strong><br />

grundlegend ändern!<br />

Denn dann heißt es: Eines für<br />

alle! Dafür müssen sich nun alle<br />

zusammenraufen. Aber zusammenraufen<br />

war schon immer eine<br />

herausragende Stärke des <strong>Ruhr</strong>gebiets.<br />

Und erst recht der <strong>Metropole</strong><br />

<strong>Ruhr</strong>.<br />

Kontakt:<br />

Dr. Beckröge<br />

Geschäftsstelle des<br />

Geonetzwerks metropole<strong>Ruhr</strong><br />

beim Regionalverband <strong>Ruhr</strong>:<br />

Referat Geoinformation und<br />

Raumbeobachtung<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Tel: 0201-2069-229<br />

beckroege@rvr-online.de


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Was Navis noch<br />

lernen können.<br />

Ein Gemeinschaftsprojekt<br />

für bessere<br />

Lkw-Führung<br />

Fahr’n, fahr’n, fahr’n auf der<br />

Autobahn. Das Lied singen täglich<br />

wohl zigtausende von Brummi-Piloten,<br />

unterwegs im <strong>Ruhr</strong>gebiet.<br />

Aber irgendwann müssen<br />

sie doch die nächste Abfahrt<br />

nehmen und hinein in das Verkehrsgewühl<br />

der Städte. Kohle<br />

und Stahl sind zwar größtenteils<br />

passé, aber zusammen mit seinem<br />

Umland bildet das <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

den größten Absatzmarkt<br />

Mitteleuropas. Ingrid, Lisa, Anke<br />

oder wie auch immer die Stimme<br />

aus dem Navi heißt, bleibt trotzdem<br />

immer höflich. „Bitte in 200<br />

Metern rechts abbiegen in den<br />

Nelkenweg“. Darauf muss man<br />

sich doch verlassen können. Was<br />

das Navi aber nicht wissen kann:<br />

Der Nelkenweg ist zwar die kürzeste<br />

Verbindung zum geplanten<br />

Ziel. Aber er ist auch eine reine<br />

Wohnstraße in eigentlich ruhigem<br />

Wohngebiet, deren Anwohner<br />

sich zu Recht über Lärm und<br />

Schadstoffbelastung durch die<br />

mühsam um parkende Autos und<br />

andere Hindernisse kurvenden<br />

Lkws beschweren. Und Unfälle<br />

mit spielenden Kindern sind eine<br />

Horrorvision für alle Beteiligten.<br />

Die <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong> ist das logistische<br />

Drehkreuz , der größte<br />

Verkehrsknotenpunkt Europas.<br />

160.000 Beschäftigte arbeiten in<br />

der Logistik oder in logistikaffinen<br />

Branchen. Etwa 40 Prozent der<br />

EU-Bürger leben in einem Umkreis<br />

von 500 Kilometern (www.<br />

logistikruhr.de). Der LKW-Ver-<br />

Der Borsigplatz in Dortmund ist nicht nur Treffpunkt der BVB-Fans sondern auch ein wichtiger<br />

Verkehrskontenpunkt. Wegen der hohen Feinstaubbelastung des Viertels dürfen Lkw<br />

dort nicht mehr fahren. Mit den Vorrangrouten (blau) werden sie großräumig herumgeleitet.<br />

kehr im <strong>Ruhr</strong>gebiet erzeugt jetzt<br />

schon eine hohe Lärm- und<br />

Feinstaubbelastung für die 5 Millionen<br />

Bürger, die im <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

leben. Trotz der fast flächendeckenden<br />

Umweltzone gibt es<br />

immer wieder Überschreitungen<br />

der Feinstaub-Grenzwerte.<br />

Über den Borsigplatz, Herz der<br />

BVB-Fan-Gemeinde und zentraler<br />

Verkehrskreisel in der Dortmunder<br />

Nordstadt dürfen LKWs<br />

wegen der Feinstaubbelastung<br />

schon gar nicht mehr fahren. Aber<br />

weiß das auch das Navisystem?<br />

Fast wöchentlich bleibt in<br />

Deutschland ein Lkw in einer Unterführung<br />

hängen, weil der Fahrer<br />

dem Navigationssystem mehr<br />

vertraute als den Verkehrszeichen<br />

vor Ort. Einsätze von Polizei<br />

und Feuerwehr sowie Schäden<br />

an den Bauwerken, Fahrzeugen<br />

und Transportgütern sind die Folge.<br />

Und alles nur, weil die Navis<br />

nicht genug wissen. Zum Beispiel,<br />

dass sie schneller und besser<br />

Innenstädte, Wohngebiete<br />

und neuralgische Orte umfahren<br />

sollen. Aber wie lehrt man Navis<br />

das?<br />

Lkw-Navigation. Ein technisch-inhaltliches<br />

Seminar<br />

für Navigationsgeräte<br />

Abhilfe schaffen kann nur ein<br />

gemeinsames Projekt aller Betroffenen.<br />

Damit ist klar: Es geht.<br />

Nur mit der Wirtschaftsförderung<br />

metropoleruhr GmbH, den sechs<br />

Industrie- und Handelskammern<br />

im <strong>Ruhr</strong>gebiet und, für den Anfang,<br />

ca. 40 Kommunen. Eine<br />

Kooperation beschlossen haben<br />

bereits Stadt Bochum, Stadt<br />

Bottrop, Stadt Dortmund, Stadt<br />

Duisburg, Stadt Essen, Stadt<br />

Gelsenkirchen, Stadt Hagen,<br />

Stadt Hamm, Stadt Herne, Stadt<br />

Mülheim an der <strong>Ruhr</strong>, Stadt Oberhausen,<br />

Stadt Ennepetal, Stadt<br />

Hattingen, Stadt Wetter, Stadt<br />

Witten, Stadt Datteln, Stadt Gladbeck,<br />

Stadt Waltrop, Stadt Bergkamen,<br />

Gemeinde Bönen, Stadt<br />

Fröndenberg an der <strong>Ruhr</strong>, Gemeinde<br />

Holzwickede, Stadt Kamen,<br />

Stadt Lünen, Stadt Schwerte,<br />

Stadt Selm, Stadt Unna, Stadt<br />

Werne, Gemeinde Alpen, Stadt<br />

Dinslaken, Stadt Kamp-Lintfort,<br />

Stadt Neukirchen-Vluyn, Stadt<br />

Rheinberg, Stadt Voerde, Stadt<br />

Wesel und Stadt Xanten.<br />

In einer gemeinsamen Kraftanstrengung<br />

wollen sie ein regionales<br />

Vorrangroutennetz für Lkws<br />

erstellen und erfassen im ersten<br />

Schritt all das, was Navis lernen<br />

müssen: Fahrverbote, Höhen-,<br />

Breiten- und Gewichtsbeschränkungen<br />

für den Schwerlastverkehr.<br />

Und natürlich auch, wo die<br />

besseren und schnelleren Verkehrsrouten<br />

sind. Ziele sind die<br />

Reduzierung von Lärm- und Abgasemissionen<br />

in sensiblen Bereichen<br />

und die Vermeidung von<br />

Unfällen, Staus und Pannen. Der<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong> stellt eine<br />

WebGIS-Oberfläche für eine gemeinsame<br />

Erfassung bereit. Und<br />

schon bei der Online-Erfassung<br />

können die Bearbeiter mit ihren<br />

Kollegen der Nachbarstädte die<br />

Weiterführung der Vorrangroute<br />

jenseits aller Stadtgrenzen gemeinsam<br />

diskutieren und finden.<br />

Alle technischen Probleme<br />

sind lösbar<br />

Die Erfassungsanwendung<br />

kombiniert eine SVG-basierte<br />

WebGIS-Lösung von Fichtner IT<br />

mit Oracle Apex für die Sachdatendialoge.<br />

Die Arbeitsergebnisse<br />

werden allen beteiligten Kommunen<br />

über Geodienste sowie in<br />

einer Openlayers-basierten Auskunfts-Webanwendung<br />

bereitgestellt.<br />

Mittlerweile verhandelt die<br />

Projektleitung der Wirtschaftsförderung<br />

metropoleruhr GmbH<br />

schon die Übernahme der Daten<br />

durch die Hersteller von Navigationsdaten.<br />

Das Interesse der<br />

führenden Navigationsdienstleister<br />

ist groß, weil erste übermittelte<br />

Testdaten zu positiven Ergebnissen<br />

führten. In 2014 bereits, so<br />

hoffen die Projektmanager, werden<br />

die ersten Daten aus dem<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiet in einen Navigationsdatenbestand<br />

aufgenommen.<br />

Lkw-Vorrangrouten bekommen<br />

dann eine ganz neue Gewichtung.<br />

Wahrscheinlich wird dann die<br />

freundliche Stimme aus dem Navi<br />

den Lkw glücklicherweise nicht<br />

mehr durch den Wittener Nelkenweg<br />

leiten. Und sein Fahrer die<br />

idyllische Stadt Witten leider nicht<br />

mehr richtig kennenlernen<br />

Die Projektpartner:<br />

Dr. Andrea Hoppe<br />

Wirtschaftsförderung<br />

metropoleruhr GmbH<br />

<strong>Ruhr</strong>straße 1<br />

45468 Mülheim an der <strong>Ruhr</strong><br />

Tel.: 0208-305529-92<br />

E-Mail: info@wfgmetropoleruhr.de<br />

Stefan Peltzer<br />

Industrie- und Handelskammer zu<br />

Dortmund<br />

Tel.: 0231 5417-146<br />

E-Mail: s.peltzer@dortmund.ihk.de<br />

Christine Andrae<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Stadtplanwerk<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Tel.: 0201-2069-236<br />

E-Mail: andrae@rvr-online.de<br />

und 40 mitwirkende Kommunen


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Die Mutter aller Netzwerke hat einen Namen.<br />

Stadtplanwerk <strong>Ruhr</strong>gebiet. Uralt und top-modern.<br />

Doch, doch. Es gab eine Zeit<br />

vor der digitalen. Vielleicht sogar<br />

die weit wichtigere für die<br />

Pionier-Leistung des Verbandes:<br />

Gemeinsame kartographische,<br />

stets aktuelle Grundlagen,<br />

gemeinsame Formate,<br />

Maßstäbe und Zeichen. Für die<br />

flächendeckende, aber auch<br />

einzelne Planungsarbeit der<br />

Region und der Kommunen.<br />

Zur Planung von Siedlung, Verkehr,<br />

Landschaft. Für Kataster,<br />

Wirtschaft, Freizeit, Tourismus,<br />

Naturschutz, sogar unter Windund<br />

Klimaaspekten…<br />

Und die war, als sie noch „analog“<br />

hieß, stress- und schweißtreibend,<br />

technisch, wissenschaftlich<br />

und handwerklich kompliziert –<br />

und machte die Kartografen des<br />

RVR zur raumgreifenden Abteilung<br />

überhaupt.<br />

Riesige Leuchttische erinnere<br />

ich noch, für fast künstlerische<br />

Handarbeit am Kartenmaterial,<br />

Lineale und Schablonen, eine<br />

Reprofotografie, den damals<br />

modernsten und teuersten Trommelscanner,<br />

Filmbelichtungs-<br />

und -entwicklungs-Equipment im<br />

Dunkelkammer-Keller, eine riesige<br />

Plotter-Station mit zig Farbtöpfen<br />

oder die hauseigene, echte<br />

Druckmaschine. Das Endergebnis<br />

war ja immer die gedruckte<br />

Karte. Oder der Film zum Weitergeben.<br />

Alsbald sahen alle regionalen<br />

wie städtischen Karten<br />

ähnlich aus. Touren-, Tipp- und<br />

Freizeit-, Radwander- und Autofahrt-Karten<br />

entstanden wie auch<br />

erste regionale Atlanten. Und wir<br />

von der noch jungen Öffentlichkeitsarbeit<br />

haben uns dort oft<br />

technische Hilfen abgeholt.<br />

Datenbestand oder Netzwerk?<br />

Das Stadtplanwerk ist beides<br />

„Das Stadtplanwerk <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

war schon immer zweierlei: Ein<br />

vielfältig einsetzbarer Geodatenbestand<br />

über den gesamten<br />

Ballungsraum Rhein-<strong>Ruhr</strong>. Und<br />

gleichzeitig ein gut funktionierendes<br />

Netzwerk zwischen Regionalverband<br />

<strong>Ruhr</strong> und seinen<br />

Mitgliedskommunen“ weiß Herr<br />

Terwyen zu berichten. Die Grundlagen<br />

erarbeitete der Siedlungsverband<br />

<strong>Ruhr</strong>kohlenbezirk ab<br />

1920 und gab sie als Dienstleistung<br />

an die Mitglieder weiter. Bis<br />

1972. Ab da war das Stadtplanwerk<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiet bereits existierende<br />

Kooperation der kreisfreien<br />

und kreisangehörigen Kommunen<br />

im <strong>Ruhr</strong>gebiet und dem Regionalverband<br />

<strong>Ruhr</strong>. Und es wurde<br />

gleich auch „Rhein-<strong>Ruhr</strong>“,<br />

weil sich die Städte und Kreise<br />

des Bergischen Landes und des<br />

Rheinlandes der Kooperation<br />

anschlossen. Und alle Partner<br />

waren und sind gemeinsame Eigentümer<br />

und Nutzer der Daten.<br />

Entstanden ist ein Netzwerk mit<br />

aktuell mehr als hundert Mitwirkenden.<br />

Diese sind Informationsbeschaffer,<br />

Datenpfleger, Datennutzer,<br />

Anwendungsentwickler,<br />

Multiplikatoren und Ideengeber.<br />

Vorbei sind natürlich die analogen<br />

Zeiten. Digital, Vektor- und Rasterdaten,<br />

neueste Software und<br />

neueste Normen, fertiges oder<br />

automatisch generiertes Kartenmaterial<br />

bestimmen heute. Das<br />

macht das Arbeiten schneller,<br />

präziser, aktueller, dialogorientierter,<br />

spezieller. Aber eben nicht<br />

einfacher! Gemeinsame Workshops,<br />

Seminare und Anwendertreffen<br />

vermitteln Wissen über die<br />

Daten und ihre Nutzung in der<br />

Verwaltung oder als Bürgerinformation<br />

in Internetanwendungen.<br />

Das Extranet des Stadtplanwerks<br />

stellt Datenblätter und „How to<br />

do“-Informationen zur Verfügung.<br />

Wissen und Know-How werden<br />

miteinander geteilt. Heute ist<br />

das Stadtplanwerk <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

ein flächendeckender, einheitlicher<br />

Geodatenbestand für den<br />

gesamten Ballungsraum Rhein-<br />

<strong>Ruhr</strong> mit einer Ausdehnung von<br />

ca. 10.000 qkm - und damit mehr<br />

als doppelt so groß wie die <strong>Metropole</strong><br />

<strong>Ruhr</strong> mit ihren 4.435 qkm.<br />

Kann denn Karte schneller<br />

sein? Datenpflege und<br />

Spitzenaktualität


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

sierter Form als fertige digitale<br />

Karte zur Verfügung. Aus den<br />

Basisdaten werden über automatische<br />

Verfahren verschiedene<br />

Kartenvarianten als Rasterdaten<br />

erzeugt. Die Rasterdaten des<br />

Stadtplanwerks <strong>Ruhr</strong>gebiet eignen<br />

sich somit für den Druck von<br />

Stadtplänen, die Einbettung von<br />

Lageplänen in Dokumente und<br />

Webseiten, und als Hintergrund<br />

für thematische Karten und im<br />

GIS.<br />

Die Kartenvarianten sind im<br />

Maßstabsbereich 1:10.000 bis<br />

1:200.000 verwendbar. Innerhalb<br />

dieses großen Spektrums gibt<br />

es jeweils optimierte Varianten<br />

für verschiedene Anwendungen.<br />

Fertige Standard-Kartenvarianten<br />

stehen in Vierfarb-Profilen mit<br />

sieben Inhalts- und Maßstabsvarianten<br />

zur Verfügung.<br />

Der Regionalverband sorgt<br />

grundsätzlich für die technische<br />

Infrastruktur und die Aktualisierung<br />

der Daten. Die Informationen<br />

über notwendige Änderungen<br />

stammen aus den angeschlossenen<br />

Mitgliedskommunen. Sie<br />

werden über das Internet an den<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong> gemeldet.<br />

Nur wenige Tage benötigt die Einarbeitung<br />

in den Datenbestand.<br />

Innerhalb von 4 Wochen nach<br />

Eingang einer Meldung ist die<br />

Änderung in der Regel auch über<br />

automatische Prozesse in die<br />

Standard-Kartenausgaben und<br />

Online-Kartendienste eingepflegt.<br />

Die großen Städte allerdings aktualisieren<br />

ihre Gebiete selbstständig.<br />

Veränderungsinformationen<br />

werden auch bei der Bahn, beim<br />

Verkehrsverbund Rhein-<strong>Ruhr</strong>,<br />

bei der Post, bei verschiedenen<br />

Verbänden und Landesbehörden<br />

abgeholt. Die Bearbeiter des<br />

Stadtplanwerks gleichen das Kartenwerk<br />

aber auch regelmäßig<br />

mit aktuellen Luftbildern ab.<br />

Das Datenmodell wird Schritt<br />

für Schritt weiterentwickelt und<br />

die Daten qualifiziert. Die Dateninhalte<br />

sind für regionale und<br />

kommunale Nutzungen optimiert.<br />

Sie können in GIS-Systemen für<br />

einfache Analysen auf der regionalen<br />

oder kommunalen Ebene<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Vektordaten verteilen sich<br />

auf die Objektbereiche Verkehr<br />

(inkl. Bahn und ÖPNV), Gewässer,<br />

Flächennutzungen, Bauwerke,<br />

Verwaltungsgrenzen, Schrift<br />

und Signaturen (für kartographische<br />

Anwendungen).<br />

Die Daten werden im Koordinatensystem<br />

UTM32/ETRS89<br />

gehalten. Aber die Abgabe in andere<br />

Referenzsysteme ist durchaus<br />

möglich. Standardmäßig sind<br />

dies DHDN GK2 und DHDN GK3.<br />

Als Standard-Abgabeformate fungieren<br />

derzeit ESRI Shape und<br />

Oracle Spatial Dumpexport.<br />

Viele Nutzungsmöglichkeiten<br />

des Stadtplanwerks<br />

Neben der Abgabe der Daten<br />

in Vektorformaten steht das<br />

Stadtplanwerk auch in symboli-<br />

Lizenznehmer können einige<br />

Varianten über den Geodaten-Onlineshop<br />

des RVR jederzeit<br />

erwerben. Die Daten stehen<br />

dann per HTTP-Download sofort<br />

zur Verfügung (www.geoshop.<br />

metropoleruhr.de).<br />

Weiterhin betreibt der Regionalverband<br />

<strong>Ruhr</strong> eine Reihe von<br />

WebMap-Geodiensten. Mit diesen<br />

genormten Kartendiensten<br />

kann sich jedermann jederzeit<br />

aktuelle Kartenbilder automatisch<br />

in seine PC-Anwendung holen.<br />

Die Kartendienste sind nach der<br />

OpenGIS WMS-Norm (Version<br />

1.1.1) standardisiert und besitzen<br />

eine automatisch geschaltete<br />

Maßstabspyramide. So hat man<br />

für jeden Maßstabsbereich automatisch<br />

eine lesbare Karte als<br />

Hintergrund. Solche Dienste sind<br />

kostenlos für alle Anwender. Den<br />

Mitgliedern des Stadtplan-Netzwerks<br />

werden zusätzlich die<br />

Vektor- und Raster-Daten zum<br />

Download über eine Internet-Anwendung<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Feste Kachelgrößen (Rahmenkarten)<br />

stehen über einen FTP-<br />

Server zur Verfügung.<br />

Kontakt:<br />

J. Terwyen<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Referat Geoinformation und<br />

Raumbeobachtung<br />

Team 9.1. Stadtplanwerk<br />

Tel: 0201-2069-379<br />

E-Mail:terwyen@rvr-online.de


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Endlich die <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong> X-fach erleben! GDI-Modellprojekt stellt<br />

Standard-Objektmodell für Orte von Interesse bereit.<br />

Guten Tag, Frau Andrae.<br />

Mein Name ist Thies.<br />

Erklären Sie mir doch bitte<br />

mal, wofür XErleben gut ist.<br />

Das lässt sich am besten an<br />

einem Beispiel erläutern. Nehmen<br />

wir doch mal an, es sei<br />

schon 2015, und der RVR hätte<br />

Sie gerade frisch eingestellt. Nun<br />

suchen Sie ein Haus, mit Garten.<br />

Welche Kriterien würden Sie in<br />

Ihre Überlegungen einbeziehen?<br />

Nun ja, In der Nähe sollte ein<br />

schöner Abenteuerspielplatz<br />

und ein Kindergarten für meine<br />

Jüngsten sein. Und meine<br />

Älteste will Sozialarbeiterin<br />

werden. Da kommt eine Ganztags-Gesamtschule<br />

ganz gut;<br />

und eine Uni für später. Und<br />

meine Frau ist ja so gesundheitsbewusst.<br />

Also Fahrradwege,<br />

Fitnessstudio und Volkshochschule<br />

sind Pflicht. Ach ja,<br />

und ich muss täglich schnell in<br />

Essen sein. Länger als 30 Minuten<br />

will ich nun nicht im Auto<br />

hocken..<br />

Wenn Sie heute eine Antwort<br />

zu allen Ihren Suchkriterien haben<br />

wollen, müssen Sie viele<br />

kommunale Homepages durchblättern.<br />

Ihre Suche dauert lange,<br />

weil jeder kommunale Stadtplan<br />

an der Stadtgrenze aufhört. Ihre<br />

Ergebnisse sind vielleicht vage<br />

und unvollständig, weil nicht jede<br />

Stadt alles erfasst hat und ihre Informationen<br />

auch anders geordnet<br />

hat. In ein paar Jahren werden<br />

Sie hoffentlich in jedem Stadtplan<br />

der Region auch Informationen<br />

zu Objekten jenseits der Grenze<br />

finden. Und so stellt sich vielleicht<br />

schnell heraus, dass Sie in Langenberg<br />

im Kreis Mettmann wohnen,<br />

aber in Essen-Kupferdreh<br />

ins Fitness-Studio gehen können.<br />

Ja also, das wäre ja fantastisch!<br />

Eine für mich als Bürger<br />

regional allumfassende Dienstleistung.<br />

Aber klären Sie mich<br />

auf. Wie soll denn so etwas<br />

technisch gehen?<br />

Möglich wird das durch Standardisierung<br />

und Geodateninfrastrukturen.<br />

Die technische<br />

Architektur aus Opengis Web<br />

Map –Diensten und OpenGIS<br />

Web Feature-Servern ermöglicht<br />

Anwendungen der Stadt X, auf<br />

Daten aus Stadt Y zu schauen.<br />

Zweite Voraussetzung ist jedoch<br />

ein einheitliches Objektmodell.<br />

XErleben ist ein soches Objektmodell,<br />

mit dem Points-of-Interest<br />

und Freizeitwege in standardisierter<br />

Form erfasst und ausgegeben<br />

werden können. Damit kann dann<br />

der GIS-Admin der Stadt Essen<br />

auch die Objekte aus dem Kreis<br />

Mettmann in seinen interaktiven<br />

Stadtplan einbinden, ohne dass<br />

der Anwender das überhaupt<br />

merkt. Aber viel besser veranschaulicht<br />

es das folgende, sehr<br />

vereinfachte Modell.<br />

Und wie bekommen Sie die<br />

städtischen Verwaltungen<br />

dazu, dass die auch<br />

mitmachen?<br />

Nehmen wir ein anderes Beispiel.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie sind<br />

Katastrophenmanager der Stadt<br />

Gelsenkirchen und es wird wieder<br />

einmal eine Fliegerbombe aus<br />

dem zweiten Weltkrieg gefunden.<br />

Vor der Entschärfung müssen<br />

ca. 3000 Einwohner evakuiert<br />

werden. Der 500m-Radius betrifft<br />

auch Teile der Nachbarstadt<br />

Gladbeck. Sie und ihr Gladbecker<br />

Kollege haben in Ihrem jeweiligen<br />

Intranet alle Objekte im Radius<br />

im Blick und sehen zeitgleich,<br />

welche Turnhallen in den beiden<br />

Städten für eine Aufnahme in<br />

Frage kommen. Ansprechpartner<br />

und Telefonnummern finden sie<br />

auch gleich dort.<br />

Ist XErleben denn auf das<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiet beschränkt? Was<br />

ist denn mit den Gemeinden<br />

am Rand des <strong>Ruhr</strong>gebiets?<br />

Die Städte und Kreise des<br />

<strong>Ruhr</strong>gebietes haben sich im Rahmen<br />

ihres Geonetzwerkes darauf<br />

geeinigt, das Objektmodell einzusetzen<br />

und sukzessive zu füllen.<br />

XErleben ist aber keine Datenbank,<br />

sondern ein technischer<br />

Standard, den jeder GIS-Admin<br />

in seiner Kommune verwenden<br />

kann. Der Tourismusverein Münsterland<br />

ist gerade dabei, das Modell<br />

zu realisieren. Auch im Kreis<br />

Soest ist es schon in die Anwendung<br />

gekommen. Wir hoffen,<br />

dass auch weitere Regionen das<br />

Modell verwenden.<br />

Apropos Tourismus: Da fällt<br />

mir mein Freund Giovanni aus<br />

der Toskana ein. Der möchte<br />

gerne mal die Römer-Lippe-Route<br />

beradeln und den Ort<br />

der Varusschlacht besuchen ...<br />

Das ist ein gutes Beispiel, denn<br />

das XErleben-Objektmodell deckt<br />

auch Freizeitrouten ab. „Orte von<br />

Interesse“ können auch einen linienförmigen<br />

Verlauf oder eine flächenförmige<br />

Ausdehnung haben.<br />

Das Modell verwaltet auch Beziehungen<br />

zwischen einer Route<br />

und den zugehörigen Sehenswürdigkeiten<br />

und Unterkünften.<br />

Das Portal zur Römer-Lippe-Route<br />

wird sich Informationen zu Hotels<br />

oder Gaststätten an der Strecke<br />

aus den regionalen Servern<br />

abholen können wie z.B. von den<br />

Servern des Münsterlandes und<br />

der <strong>Metropole</strong><strong>Ruhr</strong>. Der Anwender<br />

wird das gar nicht merken.<br />

Wird das nicht ein Datenmoloch?<br />

Die kommunale und<br />

touristische Infrastruktur ist<br />

doch riesig! Ich denke da an<br />

Haltestellen, Parkplätze, Ärzte<br />

und Apotheken, Behörden,<br />

Firmen, Ausstellungen, Märkte,<br />

Manufakturen, Hotels und<br />

Gaststätten. Es gibt doch auch<br />

schon genug Hotel-Buchungssysteme.<br />

Das Objektmodell ist erstmal<br />

so etwas wie ein leerer Schubladenkasten,<br />

in dem man etwas einsortieren<br />

kann, aber nicht muss.<br />

Wir haben ca. 600 Funktionen<br />

definiert, die einen weiten Bereich<br />

abdecken. Das Modell ersetzt<br />

aber keine Fachinformationssys-


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

nalverband <strong>Ruhr</strong> und Geobasis<br />

NRW entwickelt und ist ein Modellprojekt<br />

der GDI-DE. Die Leitung<br />

hat Herr Hinrichs, der Vermessungsamtsleiter<br />

des Kreises<br />

Warendorf.<br />

Wie geht es weiter und wo gibt<br />

es mehr Information?<br />

Zurzeit haben wir das Objektmodell<br />

in der Version 1.1_9 in<br />

UML notiert; eine Version 2 ist<br />

in Vorbereitung. Der eigentliche<br />

Standard-Entwurf ist ein komplexes<br />

GML-Anwendungsschema;<br />

wir sind aber auch gerade dabei,<br />

eine vereinfachte Fassung<br />

zu erarbeiten, die sich leichter<br />

aufsetzen lässt. Im <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

und im Münsterland wird unter<br />

Hochdruck an Implementierungen<br />

gearbeitet. Das UML-Modell<br />

und das Anwendungsschema<br />

und weitere Informationen finden<br />

Sie auf der Homepage www.xerleben.de<br />

teme. Deshalb gibt es auch nur<br />

eine Handvoll Sachdaten zu jedem<br />

Objekt. Die beschränken<br />

sich im wesentlichen auf Kontaktund<br />

Besuchsinformation und eine<br />

Handvoll Kriterien für die gezielte<br />

Filterung und Suche. Stattdessen<br />

wird man weitere Informationen<br />

daran verlinken können. Beispielsweise<br />

kann man den Hotels<br />

ihre Links in verschiedene Buchungssysteme<br />

mitgeben.<br />

Für den ganzen Bereich des<br />

Wirtschaftslebens haben wir die<br />

Objektklasse „Unternehmen“<br />

definiert und mit dem Branchenschlüssel<br />

des Statistischen<br />

Bundesamtes versehen. Damit<br />

können Sie das Modell auch für<br />

Gelbe-Seiten-Anwendungen verwenden.<br />

Auch für einfache Veranstaltungskalender<br />

kann das<br />

Modell eingesetzt werden. Alle<br />

Objekte haben eine zeitliche Gültigkeit.<br />

Aber das müsste doch<br />

immer top-aktuell sein. Das<br />

können Sie doch nicht alles<br />

täglich einpflegen, was sich<br />

da immer ändert.<br />

Datenpflege geschieht immer<br />

am besten dort, wo am meisten<br />

Kompetenz ist. Deshalb ist XErleben<br />

eben keine zentrale Datenbank,<br />

die von wenigen Experten<br />

gepflegt wird, sondern ein Objektmodell<br />

und Übergabeschema.<br />

Wir träumen von einer Vielzahl<br />

von Servern, die ihre Objekte in<br />

diesem Schema ausgeben. Das<br />

können auch von der Community<br />

gepflegte Datenbestände<br />

sein. Vielleicht verwenden es<br />

eines Tages die Industrie- und<br />

Handelskammern, damit ihre<br />

Mitglieder sich darüber verorten<br />

und bekanntmanchen können.<br />

Dann könnte zum Beispiel eine<br />

Fahrradwerkstatt in Haltern ihre<br />

Öffnungszeiten an einer Stelle<br />

über ein Mitgliederportal der IHK<br />

ändern. Die neuen Zeiten würden<br />

automatisch im interaktiven<br />

Stadtplan der Stadt auftauchen.<br />

Und gleichzeitig im Stadtplan<br />

<strong>Ruhr</strong>. Und im Portal der Römer-Lippe-Route<br />

...<br />

Wenn so viele Leute daran<br />

mitwirken, entsteht dann nicht<br />

ziemlich schnell auch viel<br />

Datenmüll?<br />

Das liegt in der Verantwortung<br />

des Datenhalters. Alle „Orte von<br />

Interesse“ haben aber optional<br />

eine bestimmte „Lebenszeit“, die<br />

man als Verfallsdatum verwenden<br />

kann. Außerdem müssen sie<br />

alle das Datum ihrer letzten Bearbeitung<br />

mit sich führen.<br />

Wie stellen Sie denn sicher,<br />

dass alle Server die gleiche Signatur<br />

für die Fahrradwerkstatt<br />

verwenden? Man sieht dafür<br />

manchmal einen Maulschlüssel<br />

...<br />

Zu den ca. 600 Funktionen des<br />

Modells gibt es in XErleben auch<br />

eine Symbolik, die sich als Standard<br />

für interaktive Anwendungen<br />

etablieren soll. Natürlich haben<br />

wir dabei berücksichtigt, was bereits<br />

„gängig“ ist. Die Symbole<br />

wurden in einer Serie klassischer<br />

rot-weißer Referenz-Signaturen<br />

umgesetzt. Sie sind in der XErleben-Homepage<br />

verfügbar und<br />

kostenfrei nutzbar. XErleben erlaubt<br />

aber auch die Umsetzung in<br />

andere Stile, z.B. in farbige Buttons.<br />

Zum Standard werden soll<br />

das dargestellte Symbol – damit<br />

wir künftig alle intuitiv wissen: Die<br />

Kombination von Fahrrad und<br />

Maulschlüssel steht für eine Fahrrad-Reparaturwerkstatt.<br />

Warum haben Sie das Modell<br />

denn „XErleben“ genannt?<br />

Mit dem „X“ reiht sich das Modell<br />

in die Serie der „XÖV“- Standards<br />

der öffentlichen Verwaltung<br />

ein, die das eGovernment vorantreiben.<br />

„Erleben“ steht für den<br />

inhaltlichen Umfang des Modells.<br />

Es zielt auf die Versorgung öffentlicher<br />

Portale mit Bürgerinformation<br />

für das tägliche Leben und<br />

Erleben.<br />

Dieser Standard wurde im Auftrag<br />

der drei kommunalen Spitzenverbände<br />

von einer Arbeitsgruppe<br />

aus dem Kreis Warendorf,<br />

der Stadt Solingen, dem Regio-<br />

Herzlichen Dank, Frau Andrae!<br />

Kontakt:<br />

Jens Hinrichs<br />

Leiter der AG XErleben<br />

Kreis Warendorf<br />

Vermessungs- und Katasteramt<br />

Tel: 02581 536200<br />

jens.hinrichs@kreis-warendorf.de<br />

Weitere Ansprechpartner:<br />

Christine Andrae<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Tel: 0201-2069-236<br />

andrae@rvr-online.de<br />

Axel Zolper<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

0201-2069-237<br />

zolper@rvr-online.de<br />

Katja Nienstedt<br />

Stadt Solingen<br />

Tel: 0212-2904430<br />

k.nienstedt@solingen.de<br />

Friedhelm Kruth<br />

Bezirksregierung Köln<br />

Dezernat 73 - Topographisch-<br />

Kartographisches Informationssystem<br />

Tel: 0221-147-4470<br />

friedhelm.kruth@bezreg-koeln.nrw.de


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Tatort Duisburg. Auf Spurensuche nach dem XErleben…<br />

bereichsübergreifende Nutzung<br />

der Daten deutlich vereinfacht,<br />

da nur noch eine gemeinsame<br />

und aktuelle Datenbasis zur<br />

Verfügung steht. Anwendungsbeispiele<br />

sind der Katastrophenschutz,<br />

der Planungsbereich (z.<br />

B. Duisburg2027), der Umweltbereich<br />

oder der Gesundheits- und<br />

Schulsektor. Die Stadt Duisburg<br />

führt für die Erfassung und Pflege<br />

der Infrastrukturdaten eine eigene<br />

zentrale Datenbank, die als<br />

Grundlage das standardisierte<br />

Datenmodell XErleben nutzt. Die<br />

Bearbeitung und Präsentation der<br />

Daten erfolgt im GEO-Portal der<br />

Stadt Duisburg (DUGIS).<br />

Recherche bei Detlef Weyand<br />

Guten Tag, Herr Weyand.<br />

Mein Name ist nicht Schimanski.<br />

Sondern Thies. Ich komme<br />

gerade aus Essen von Frau<br />

Andrae. Die hat mir schon eine<br />

Menge erklärt. Hier im Duisburger<br />

Amt für Baurecht und Bauberatung<br />

soll ich richtig sein,<br />

wenn es um POIs geht. Warum<br />

suchen denn Sie auch danach?<br />

Weil Geodaten heute nicht nur<br />

wesentlicher Bestandteil technischer<br />

Fachanwendungen sind,<br />

sondern die Grundlage für das<br />

gesamte Verwaltungshandeln<br />

einer Kommune bilden! Dies gilt<br />

insbesondere auch für die vorhandenen<br />

Infrastrukturobjekte,<br />

die man unter dem Begriff „Orte<br />

von Interesse“, also kurz POIs,<br />

zusammenfassen kann. Beispiele<br />

sind Schulen, Kindergärten,<br />

öffentliche Gebäude oder touristische<br />

Einrichtungen.<br />

Sie sagen gerade, dass die<br />

POIs schon alle vorhanden<br />

sind. Warum suchen sie dann<br />

danach?<br />

Na ja, vorhanden schon. Aber<br />

eben schön versteckt. Zurzeit<br />

werden die verschiedensten Informationen<br />

in diversen Fachanwendungen<br />

und Datenbanken mit<br />

unterschiedlicher Aktualität und<br />

Qualität vorgehalten. Teilweise ist<br />

unklar, wer originär für die Pflege<br />

der Daten zuständig ist.<br />

Also bin ich hier absolut<br />

richtig. Hört sich ja fast nach<br />

detektivischer Sucharbeit an.<br />

Sie müssen ja einen Verdacht<br />

haben, wo die POIs verborgen<br />

sein könnten.<br />

Obwohl wir hier nicht Scotland<br />

Yard spielen, also mit Lupe und<br />

Spürhund durch den Duisburger<br />

Stadtteil Hochfeld laufen. Hier<br />

geht es ja um digitale Daten. Und<br />

die brauchen nun mal eher wissenschaftliche<br />

und technische<br />

Akribie und Handlungsweise.<br />

Aber unsere Ergebnisse, also<br />

die auf Karten oder in Luftbildern<br />

dokumentierten, bereits Inhalte<br />

symbolisierenden POIs in unserer<br />

Strukturdatenbank, erinnern<br />

schon ein wenig an das bekannte<br />

London-Spielbrett. (Lacht) Allerdings<br />

ohne London Underground,<br />

wie deren erste und älteste<br />

U-Bahn heißt…<br />

Und wenn Sie dann fündig<br />

werden, werden POIs zu XErleben-Inhalten.<br />

Schon. Aber nicht so einfach.<br />

Und nicht automatisch. Für die<br />

Erfassung und Pflege von Orten<br />

von besonderem Interesse<br />

(POIs) wurde, insbesondere unter<br />

dem Aspekt des Freizeitkatasters,<br />

durch die Kommunalen Spitzenverbände<br />

NRW ein Standard<br />

unter dem Begriff XErleben definiert.<br />

Informationen zu diesem<br />

Standard finden Sie unter www.<br />

xerleben.de.<br />

Und welches Ziel haben Sie<br />

dabei?<br />

Ziel der Stadt Duisburg ist es,<br />

alle Infrastrukturinformationen auf<br />

der Grundlage dieses standardisierten<br />

Datenmodells (XErleben)<br />

in einer zentralen Datenbank<br />

aktuell für die unterschiedlichsten<br />

Aufgabenstellungen vorzuhalten.<br />

Dadurch wird die fach-<br />

Und da bleiben dann die<br />

mühsam eingefangenen Informationen<br />

wieder vor allen Nicht-<br />

Duisburgern versteckt? Hat<br />

mich Frau Andrae deswegen<br />

hierhin geschickt?<br />

(Lacht herzlich) Nein! Beides<br />

nicht! Die Informationen finden<br />

sich natürlich im Internetauftritt<br />

der Stadt Duisburg, z.B. im angebotenen<br />

Stadtplan, für jeden<br />

Interessenten wieder. Diese Daten<br />

bilden auch die Grundlage für<br />

den automatisierten Datenaustausch<br />

mit dem Regionalverband<br />

<strong>Ruhr</strong> (RVR) für die Erstellung<br />

des Stadtplanwerkes <strong>Ruhr</strong>gebiet,<br />

für den geplanten Aufbau des<br />

Geonetzwerkes metropole<strong>Ruhr</strong><br />

sowie für die gesetzlich vorgegebene<br />

Mitwirkung am Auf- und<br />

Ausbau des Freizeitgrunddatenbestandes<br />

des Landes NRW<br />

(Geobais.NRW).<br />

.<br />

Danke Herr Weyand! Und<br />

weiterhin viel Erfolg bei der<br />

Spurensuche. Je mehr Sie finden,<br />

umso detailreicher und interessanter<br />

wird also auch die<br />

<strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong>. Und wer jetzt<br />

noch mehr wissen will, also<br />

über Duisburg oder die <strong>Metropole</strong><br />

<strong>Ruhr</strong>, den kann ich ja<br />

guten Gewissens auch an Sie<br />

verweisen. XErleben macht´s<br />

möglich…<br />

Kontakt:<br />

Detlef Weyand<br />

Stadt Duisburg,<br />

Amt für Baurecht und Bauberatung,<br />

62-44 Zentrales GEO/GIS-Management<br />

Friedrich-Albert-Lange-Platz 7<br />

D-47051 Duisburg<br />

Tel: 0203/283-4589,<br />

Fax: 0203/283-4595<br />

E-Mail:d.weyand@stadt-duisburg.de<br />

Internet:www.duisburg.de


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Kohle und Kies. Machen die einen GeoPark<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiet? Erster nationaler in urbanem Raum<br />

pole <strong>Ruhr</strong> sind das Hauptthema<br />

des Nationalen GeoParks<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiet, dem weltweit ersten<br />

Geopark in einem urbanen Ballungsgebiet.<br />

Bodenschätze sind<br />

die natürliche Grundlage für die<br />

wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung<br />

unserer Region. Und<br />

dieses Bewusstsein für die enge<br />

Beziehung zwischen Rohstoffvorkommen,<br />

Bergbau und struktureller<br />

Entwicklung ist bis heute<br />

ein wichtiges Element der regionalen<br />

Identität.<br />

Kohle und Kies machen…<br />

Jeden Morgen, wenn ich mich<br />

auf den Weg zum RVR mache,<br />

habe ich bereits nach wenigen<br />

Metern die Grenze zwischen<br />

ländlichem Kreis Ennepe <strong>Ruhr</strong><br />

und der Großstadt Essen übertreten.<br />

Ich merke davon nie etwas,<br />

und fühle es ganz als meine Heimat.<br />

Und ein paar hundert Meter<br />

weiter komme ich immer vorbei,<br />

am kleinen Mineralien-Museum<br />

Essen-Kupferdreh. 1984 war<br />

ich bei der Eröffnung, wie auch<br />

Johannes Rau, als die ehemalige<br />

Bruchstein-Schule erstmals<br />

Mineralien beherbergte. Dass<br />

es geowissenschaftliche Außenstelle<br />

des berühmten <strong>Ruhr</strong>(land)<br />

Museums war und ist, machte<br />

alle stolz. Und sie danken es,<br />

obwohl in der Peripherie gut versteckt,<br />

mit engagierter Arbeit bis<br />

heute, warum ich gern mal mit<br />

Enkeln vorbeischaue. Letztens<br />

aber wuchs der Stolz: Wissen<br />

Sie denn, wo sie gerade sind?<br />

Im Mineralien-Museum? Nein.<br />

Sie sind im GeoPark <strong>Ruhr</strong>gebiet!<br />

Hier ist nämlich die Wiege,<br />

wie im Übrigen überall anderswo<br />

auch, wo Geografisches oder<br />

Geologisches erklärt, warum und<br />

was das <strong>Ruhr</strong>gebiet ist…<br />

Fragen über Fragen<br />

Endlich bin ich überzeugt!<br />

Schließlich war ich dabei, als sich<br />

der Verein GeoPark <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

im RVR aus der Taufe hob, half<br />

mit Konzeptvorschlägen, Corporate<br />

Design, Internet-Aufbau<br />

und den ersten Veröffentlichungen<br />

- und hatte doch stets leise<br />

Zweifel, ob das denn regional<br />

Netzwerkfähig werden könnte -<br />

ein Geopark mitten im dichtest<br />

besiedelten Stück Europas? Und<br />

die Aufgabe, unterschiedlichste<br />

Themen unter lediglich ein Motto<br />

zu kriegen? Aber das mit 70<br />

cm kleine und dennoch abbauwürdige<br />

Kohlenflöz „Mausegatt“<br />

und das mit weit über vier Metern<br />

mächtige, „Sonnenschein“,<br />

sollen sich ja auch in Gelsenkirchen<br />

nur ein paar Höhen-Solen<br />

entfernt gekreuzt haben. Womit<br />

wir bei der Kohle wären, die dennoch<br />

weder das einzige noch das<br />

allerwichtigste Element des Geo-<br />

Parks <strong>Ruhr</strong>gebiets ist. Wohl aber<br />

der Knotenpunkt des regionsweiten<br />

Geonetzes. Fragen über Fragen.<br />

Warum gibt es das <strong>Ruhr</strong>gebiet?<br />

Wieso leben hier mehr<br />

Menschen als in Deutschlands<br />

größter Stadt Berlin? Welche<br />

Rolle spielen denn Kohle, Erze<br />

oder Steinsalz? Fragen über<br />

Fragen. Antworten aber kennen<br />

die beiden Mitgründer Vera Bartolović<br />

und Dr. Volker Wrede viel<br />

besser. Weshalb sie hier ungeschminkt<br />

berichten sollen.<br />

„Rohstoffland <strong>Ruhr</strong>gebiet.<br />

Geologie erleben!“<br />

Antworten von Vera Bartolović<br />

Die Bodenschätze der Metro-<br />

Und bis heute sind so Begriffe<br />

wie „Revier“ oder „Kohlenpott“<br />

nicht für jeden und nicht<br />

in jeder Situation unbedingt ein<br />

Schimpfwort. Besonders dann<br />

nicht, wenn es um unsere Vergangenheit<br />

geht. Die Steinkohle<br />

war nun mal der wichtigste, aber<br />

nicht der einzige Rohstoff, der<br />

das <strong>Ruhr</strong>gebiet geprägt hat. Erze<br />

für die Hüttenindustrie, Salz als<br />

Chemierohstoff oder auch Sand<br />

und Kies für die Bauindustrie<br />

repräsentieren bis heute die Bedeutung<br />

der hier vorkommenden<br />

Bodenschätze. „Rohstoffland<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiet, Geologie erleben“,<br />

lautet daher der griffige Slogan,<br />

mit dem sich der Geopark<br />

vorstellt. Seine Gesteine dokumentieren<br />

400 Millionen Jahre<br />

Erdgeschichte vom Devon bis<br />

ins Quartär. An weit über hundert<br />

gut zugänglichen Geotopen - wie<br />

etwa dem Geologischen Garten<br />

in Bochum - können Besucher<br />

die Gesteins- und Fossilien-Welten<br />

erkunden. Gleich drei herausragende<br />

Naturorte, zwei aus dem<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiet, wurden im bundesweiten<br />

Wettbewerb als Nationale<br />

Geotope ausgezeichnet: Das<br />

Wittener Muttental als „Wiege


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Bodenschätze und Industriedenkmäler,<br />

Naturerlebnis und<br />

Stadtkultur, Wandern, Radfahren<br />

und Kulturevents. Der GeoPark<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiet ist facettenreich, uralt<br />

und dennoch top-aktueller<br />

Teil der pulsierenden <strong>Metropole</strong><br />

<strong>Ruhr</strong>.<br />

Geologisches Gedächtnis<br />

des <strong>Ruhr</strong>gebiets<br />

des Steinkohlenbergbaus“, die<br />

Ziegeleigrube Hagen-Vorhalle<br />

als Fundstätte der ältesten Flugginsekten<br />

der Erdgeschichte und<br />

die bizarre Karstlandschaft des<br />

Felsenmeers in Hemer.<br />

Teils deutsches<br />

Mittelgebirge, teils<br />

norddeutsches Flachland<br />

Der GeoPark <strong>Ruhr</strong>gebiet liegt<br />

auf der Grenze zwischen den<br />

deutschen Mittelgebirgen und<br />

dem norddeutschen Flachland.<br />

Der Süden ist geprägt durch die<br />

rau-idyllische Mittelgebirgslandschaft<br />

des <strong>Ruhr</strong>tals. Das Geopark-Wanderareal<br />

mit einer 185<br />

km langen GeoRoute <strong>Ruhr</strong> bietet<br />

hier viele Möglichkeiten für geologische,<br />

bergbau- und kulturgeschichtliche<br />

Touren. Nördlich der<br />

<strong>Ruhr</strong> bewegt sich der Besucher<br />

in einer Stadt-an-Stadt-Landschaft.<br />

Aber alte Industriebauten,<br />

wie das UNESCO-Welterbe Zeche<br />

Zollverein, wurden nicht dem<br />

Erdboden gleich gemacht. Sie<br />

erstrahlen in neuem Glanz und<br />

beherbergen in ihren fast kathedralen<br />

Hallen heute Museen, Musik,<br />

Kultur und Kunst. Im Norden<br />

des Geoparks beginnt das ländlich<br />

geprägte, flache Münsterland<br />

mit seinen kreidezeitlichen<br />

Ablagerungen und Spuren längst<br />

vergangener Eis-Zeiten. Die sehr<br />

gut ausgebaute Wegestruktur<br />

ist vor allem für geotouristische<br />

Radtouren wie geschaffen.<br />

Der im Mai 2004 gegründete<br />

GeoPark <strong>Ruhr</strong>gebiet e.V. bietet<br />

das Forum für alle Geo-Aktivitäten<br />

im Revier. Der Trägerverein<br />

bildet ein kompetentes wie umfassendes<br />

Netzwerk, dem neben<br />

Stadtverwaltungen, Hochschulen,<br />

Museen, Naturschutzorganisationen<br />

und bergbaugeschichtlichen<br />

Vereinen sowie aktiven<br />

Rohstoffunternehmen auch zahlreiche<br />

Einzelpersonen angehören.<br />

Sie alle gemeinsam haben<br />

es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

bewusst auch über das absehbare<br />

Ende des aktiven Bergbaus<br />

hinaus, das reiche geowissenschaftliche<br />

Erbe der Region als<br />

„Geologisches Gedächtnis des<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiets“ zu bewahren, zu<br />

schützen und zugleich für einen<br />

sanften Geotourismus zu nutzen.<br />

Um der Aufgabe, einen Nationalen<br />

GeoPark erlebbar zu machen,<br />

gerecht zu werden, wird in<br />

naher Zukunft ein Geopark-Infozentrum<br />

im LWL-Industriemuseum<br />

Zeche Nachtigall in Witten eröffnet.<br />

Es ist als Ausstellung mit<br />

vielen Exponaten, Modellen und<br />

multimedialer Präsentationen<br />

konzipiert. Dort, wie auch im Internet,<br />

können künftig umfangreiche<br />

Informationen zur Geologie<br />

an die Besucher weitergegeben<br />

werden. Zu diesen Informationen<br />

gehört auch eine interaktive Kartendarstellung,<br />

auf der alle dem<br />

Geopark zugehörigen Standorte<br />

eingetragen sind, mit genauen<br />

Adressen und kurzen Infotexte<br />

zu jedem dieser Erlebnisorte.<br />

Kontakt:<br />

Vera Bartolović<br />

GeoPark <strong>Ruhr</strong>gebiet e.V.<br />

c/o Geologischer Dienst NRW<br />

De-Greiff-Straße 195<br />

47803 Krefeld<br />

Tel.: 02151 897457<br />

E-Mail: vera.bartolovic@gd.nrw.de<br />

www.geopark-ruhrgebiet.de<br />

Bettina Strewick<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Tel.: 0201 2069346<br />

E-Mail: strewick@rvr-online.de


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

ruhrAGIS: digitaler Atlas der Gewerbe- und<br />

Industriestandorte <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

Ein Beitrag der wmr<br />

Was beinhaltet ruhrAGIS?<br />

ruhrAGIS bietet als digi taler<br />

Gewerbeflächenat las umfassende<br />

und ak tuelle Informationen<br />

zu gewerblich-industriell genutzten<br />

Flächen in der <strong>Metropole</strong><br />

<strong>Ruhr</strong>. Seit 15 Jahren werden jährlich<br />

durch Vor-Ort-Kartierung und<br />

Recherche in Sekun därquellen<br />

Angaben zu Flächengröße und<br />

Art der Flächennutzung (z. B.<br />

Gebäude, Lagerfläch en, Parkplatzflächen,<br />

betriebliche Freiflächen),<br />

zu Verfügbarkeiten und<br />

Baurecht sowie zur realen Nutzung<br />

vor Ort (Branchenbesatz)<br />

erfasst.<br />

Derzeit beinhaltet ruhr AGIS<br />

Informationen zu rund 33.00 Betriebsflächen,<br />

95.000 Einzelflächen<br />

mit 45.000 Unternehmen<br />

auf 27.000 ha Fläche.<br />

ruhrAGIS liefert qualifizierte<br />

Aussagen zu Struktur, Dichte,<br />

Lage und Verteilung von Branchen<br />

und Entwicklungspotenzialen<br />

aller 53 Kommunen in der<br />

<strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong> sowie zur historischen<br />

Entwicklung und ehemaligen<br />

Nutzung der Flächen.<br />

Anhand von historischen und aktuellen<br />

Luftbildern sowie umfangreichem<br />

Kartenmaterial können<br />

die Informationen eindrucksvoll<br />

visualisiert werden.<br />

Erstellt, gepflegt und aktualisiert<br />

wird ruhrAGIS mit einem<br />

GIS. Geometrien und Fachdaten<br />

liegen in einer relationalen PostgreSQL-Geodatenbank<br />

vor.<br />

Für wen ist das Instrument<br />

interessant?<br />

Auf Grundlage der einmaligen<br />

Informationen zu allen Gewerbe-<br />

(GE), Industrie- (GI) und<br />

Sonderbauflächen (SO) bietet die<br />

Wirtschaftsförderung metropoleruhr<br />

GmbH (wmr) eine Reihe von<br />

Produkten und Dienstleistungen<br />

an. Neben Geodaten stellt die<br />

wmr ihren Kunden und Interessenten<br />

mit ruhrAGIS online ein<br />

browserbasiertes Tool zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus umfasst<br />

das Produktportfolio individuelle<br />

Services, wie gutachterliche<br />

Standort- und Branchenanalysen,<br />

das gezielte Auslesen von Unternehmensadressen<br />

sowie das<br />

Monitoring von Gewerbeflächen.<br />

Kunden der wmr sind neben den<br />

Kommunen der Region Unternehmen<br />

der Immobilienwirtschaft, die<br />

aktuelle Informationen für ihre<br />

Projektentwicklung und das Portfoliomanagement<br />

benötigen, sowie<br />

regionale Unternehmen, die<br />

neue Zielmärkte erschließen.<br />

Im Rahmen des Investorenservices<br />

setzt die wmr ruhrAGIS für<br />

die optimale Beratung von Standortsuchenden<br />

ein.<br />

Best-Practice: Gewerbliches<br />

Flächenmanagement <strong>Ruhr</strong><br />

ruhrAGIS liefert die Basis für<br />

das bundesweit einmalige Projekt<br />

„Gewerbliches Flächenmanagement<br />

<strong>Ruhr</strong>“ (GFM). In dem Projekt<br />

wurde die Nutzungsentwicklung<br />

auf allen bereits gewerblich<br />

genutzten oder potenziell nutzbaren<br />

Flächen der Me tropole <strong>Ruhr</strong><br />

analysiert, um das tatsächliche<br />

Marktgeschehen abzubilden. Daran<br />

anknüpfend wurden regional<br />

abgestimmte Instrumente für den<br />

Abbau von Restrik tionen sowie<br />

eine gemeinsame Strategie für<br />

eine optimierte Flächennutzung<br />

entwickelt. Gemeinsam mit dem<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong>, der für<br />

die Regionalplanung und Regionalentwicklung<br />

zuständig ist,<br />

werden die Instrumente für den<br />

Abbau von Restriktionen aktiv<br />

umgesetzt.<br />

Die Wirtschaftsförderung metropoleruhr<br />

GmbH ist ein Tochterunternehmen<br />

des Regionalverband<br />

<strong>Ruhr</strong>.<br />

Kontakt:<br />

Jan Tiemann<br />

Tel: 0208 305529-72<br />

E-Mail:tiemann@wfgmetropoleruhr.de<br />

Frank Speer<br />

Tel: 0208 305529-29<br />

E-Mail:speer@wfgmetropoleruhr<br />

Wirtschaftsförderung<br />

metropoleruhr GmbH<br />

<strong>Ruhr</strong>straße 1<br />

45468 Mülheim an der <strong>Ruhr</strong><br />

business.metropoleruhr.de


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Das <strong>Ruhr</strong>gebiet und seine Überflieger<br />

Vom Luftbild zum digitalen<br />

Orthophoto<br />

Es war tatsächlich der 1. April<br />

1985. Im ehrwürdigen Robert<br />

Schmidt-Saal des Kommunalverband<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiet / KVR, dort,<br />

wo wohl historisch die meisten<br />

Beschlüsse für die Region getroffen<br />

wurden, ging auch mein<br />

Einstellungsgespräch zu Ende.<br />

„Übrigens, eine tolle Karte.“ Das<br />

riesige Luftbild des <strong>Ruhr</strong>gebietes<br />

an der Stirnwand musste noch<br />

gelobt werden. „Das ist keine Karte!<br />

Das sind hunderte von Fotos<br />

(Senkrechtaufnahmen) aus ca.<br />

3.000 Metern Höhe zu einem Mosaik<br />

des <strong>Ruhr</strong>gebiet zusammengefügt.“<br />

Schnell und in wenigen<br />

Schritten finde ich meinen alten<br />

Arbeitgeber, da ist die <strong>Ruhr</strong>, ein<br />

markantes Objekt im Stadtgebiet<br />

Bochum, die <strong>Ruhr</strong>-Universität. Ich<br />

kann jedes Gebäude der Campus-Uni<br />

erkennen, das Audimax,<br />

die Parkplätze. Fast glaube ich,<br />

mein Fahrzeug wiederzufinden.<br />

Und endlich wird mir klar, warum<br />

die vermeintliche Karte dies<br />

unkartographische Grün zeigt.<br />

Eben weil – die Externen mögen<br />

es mir verzeihen – es hier tatsächlich<br />

so grün ist.<br />

Ein Archiv voller<br />

Zeitgeschehen<br />

Schon bin ich aufgefordert,<br />

das Luftbildarchiv des RVR näher<br />

kennenzulernen. Mehr als<br />

100.000 Aufnahmen sollen da auf<br />

mich warten. Seit 1926 wird das<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiet periodisch, flächendeckend<br />

fotografisch aus der Luft<br />

erfasst. Dort treffe ich auf Herrn<br />

Schröder, zuständig für den Bereich<br />

Luftbild und Geoinformationssysteme.<br />

Aus seinem Gesicht<br />

lese ich die Fragen: Neu hier? An<br />

der <strong>Ruhr</strong>? Wann wurde der erste<br />

See gestaut? Hengstey, 1929.<br />

Ja dann… Herr Schröder legt mir<br />

riesige Fotos in eine lange Reihe.<br />

1926<br />

1952<br />

2009


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INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Schwarz-weiß und für die damaligen<br />

Verhältnisse erstaunlich<br />

scharf. Aus dem Jahr 1926. Vor<br />

meinem geistigen Auge spielt sich<br />

ein dramatisches Szenario ab. Ein<br />

uralter Doppeldecker, ein furchtloser<br />

Pilot mit Ledermütze und<br />

Pilotenbrille in offener Kanzel, am<br />

langen Arm eine Zeiss Icon- oder<br />

Agfa-Balgenkamera, eine der<br />

ersten zweiäugigen Rolleyflexe<br />

ohne Sucher oder schon die kleine<br />

Kompakt-Leica? Jedenfalls,<br />

was er da im Bild festhielt, ist erstaunlich.<br />

Die <strong>Ruhr</strong> in kompletter<br />

Regionslänge. Schwarz, schlank,<br />

ganz ohne Seen, in scheinbar<br />

dünn besiedeltem Gebiet. Schon<br />

packt Herr Schröder neue Bilder<br />

auf den Tisch. Gleiches Format,<br />

gleiches Thema. Nun aber mit<br />

den für die 70er Jahre schon typischen<br />

Farbfotos. Nicht nur die<br />

Städte sind gewachsen. Auch die<br />

<strong>Ruhr</strong>. Der Hengsteysee (1929),<br />

der Harkortsee (1931) der Baldeneysee<br />

(1933) der Kettwiger See<br />

(1959) und der jüngste, der Kemnader<br />

See (1979) zeigen ihre<br />

bauchige Präsenz.<br />

Luftbilder / Orthophotos<br />

korrelieren geodätische<br />

Genauigkeit und Aktualität<br />

Und wofür das alles? Doch<br />

bestimmt nicht für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

oder für eine historische<br />

Dokumentation.<br />

Herr Schröder klärt auf. Der damalige<br />

Siedlungsverband <strong>Ruhr</strong>kohlenbezirk<br />

(SVR) war der erste<br />

Siedlungsverband mit gesetzlich<br />

fest verankerten, regionalen<br />

Planungsaufgaben für seine angeschlossenen<br />

Mitglieder. Es<br />

mussten einheitliche Planungsgrundlagen<br />

her unter Anderem<br />

flächendeckende Luftbilder.<br />

Der stete Wandel des <strong>Ruhr</strong>gebiets<br />

- wer hier wohnt und arbeitet,<br />

erlebt ihn täglich - ist zu<br />

schnell für jede einmal geschaffene<br />

Abbildung. Und die Entwicklungen<br />

der Dörfer, Städte und<br />

Kreise ist viel zu unterschiedlich:<br />

einige hochindustriell mit stets<br />

wechselnden Inhalten, andere<br />

dürfen länger landwirtschaftlich<br />

beharren, viele Landstriche erschließen<br />

Natur- und Freizeiträume<br />

neu.<br />

Bis in die 70er Jahre sollte es<br />

dauern, dass die unterschiedlichsten<br />

realen Flächennutzungen<br />

auf der Basis der Luftbildauswertung<br />

erstmalig digital erfasst<br />

werden konnten. Es entstand mit<br />

der Flächennutzungskartierung<br />

eine digitale Planungsgrundlage,<br />

abgelegt in einem Geoinformationssystems<br />

/ GIS, mit dieser<br />

die Raumbeobachtung ermöglicht<br />

wird und der Strukturwandel<br />

nachgehalten werden kann.<br />

Die Anforderungen an die Flächennutzungskartierung<br />

(ca. 150<br />

Nutzungskriterien) wuchsen im<br />

Laufe der Jahre, sowohl was die<br />

geometrische Genauigkeit betrifft,<br />

als auch die Inhalte. Heute<br />

basiert die Geometrie im städtischen<br />

Räumen in Anlehnung<br />

an das Automatisierte Liegenschaftskataster<br />

(ALK), im Außenbereich<br />

an die Deutsche Grundkarte<br />

(DGK5). Die Aktualisierung<br />

findet alle zwei bis drei Jahre statt<br />

und erfolgt auf verschiedensten<br />

Datenquellen des RVR und des<br />

Internet – und weiterhin auf aktuellen<br />

Luftbildern. Damit wird die<br />

Flächennutzungskartierung und<br />

deren Quellen zu einer unverzichtbarer<br />

Basis zum Beispiel für<br />

den Atlas der Gewerbe- und Industriestandorte<br />

(ruhrAGIS) der<br />

RVR-Tochter Wirtschaftsförderung<br />

<strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong> GmbH oder<br />

für ruhrFIS, mit dem erstmalig<br />

ein Regionales kooperatives Flächenmonitoring<br />

im <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

realisiert wird.<br />

Aus Luftbildern werden<br />

digitale Orthofotos<br />

Auch bei der Erstellung und<br />

Präsentation von Luftbildern<br />

machte das digitale Zeitalter nicht<br />

halt. Längst ist der Bestand des<br />

Luftbildarchivs digitalisiert, somit<br />

für die Ewigkeit konserviert und<br />

über unseren Geodatenviewer<br />

http://lukas.metropoleruhr.de/lukas<br />

für jeden abrufbar, auch das<br />

allerneueste Bildmaterial. Aber<br />

genau das ist aus den früheren<br />

Luftbildern geworden. Eine<br />

durch die digitale Technik schier<br />

unglaubliche Auflösung von<br />

10*10cm (teilweise bis 6*6cm)<br />

bei den Produkten „Digitale Orthophotos<br />

/ DOP 10 / DOP 6“.<br />

Damit könnte man fast eine verlorene<br />

CD im Orthophoto suchen.<br />

Es sei denn, sie hätte sich unter<br />

einem Baum oder Strauch versteckt.<br />

Und schon haben wir den<br />

nächsten Unterschied zu unseren<br />

früheren Luftbildern, die in der<br />

Jahreszeit mit optimaler Vegetation<br />

(im Sommer) erstellt wurden.<br />

Heute werden Luftbilder bedingt<br />

durch die fachlichen Anforderungen<br />

nur noch in der laublosen<br />

Jahreszeit, möglichst im Frühjahr<br />

beflogen. Nach dem bedeckenden<br />

Schnee und vor den abschattenden<br />

Blättern. Schade für das<br />

Auge, weil das so grüne <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

nicht sichtbar ist.<br />

Schneller, aktueller und<br />

kostengünstiger in<br />

Partnerschaften<br />

Spätestens 7 Monate nach<br />

Bildflug müssen heute die neuesten<br />

Daten verfügbar sein. Maximal<br />

zwei bis drei Jahre darf eine<br />

Aufnahme alt sein, bis eine neue<br />

vorzuliegen hat. Um diesen Anforderungen<br />

gerecht zu werden,<br />

haben der RVR, Kommunen,<br />

Kreise und andere Institutionen<br />

zwischen 2011 bis 2013 eine Kooperation<br />

im RVR-Gebiet begonnen,<br />

die auf gleiche Mindeststandards<br />

setzt. Diese beruht darauf,<br />

möglichst mit Auftragnehmern zu<br />

arbeiten, der die technischen Anforderungen<br />

aller Kooperationspartner<br />

erfüllt und eine zeitnahe<br />

Bearbeitung garantiert. Alle Kooperationspartner,<br />

einschließlich<br />

der Auftragnehmer, haben die<br />

gleichen Rechte an den Produkten.<br />

Und je mehr Kooperationspartner<br />

für eine Gebietseinheit<br />

gefunden werden, umso geringer<br />

sind die Kosten für den Einzelnen.<br />

So haben sich für verschiedene<br />

Gebietseinheiten schon bis<br />

zu fünf Kooperationspartner gefunden,<br />

was die Kosten für den<br />

Einzelnen wesentlich reduziert.<br />

Zwischen 2011 und 2013 wurden<br />

48 der 53 RVR-Kommunen mindestens<br />

einmal beflogen. In 2014<br />

werden die restlichen 5 und ca.<br />

15 weitere Kommunen mit höherem<br />

Aktualisierungsbedarf bereits<br />

das zweite Mal beflogen. Die Ergebnisse<br />

der Kooperationen werden<br />

im Geodatenviewer des RVR<br />

unter http://lukas.metropoleruhr.<br />

de/lukas präsentiert. Sagt Herr<br />

Egbert Schröder. Und wartet auf<br />

Ihre Anfragen rund ums Luftbild.<br />

Kontakt:<br />

Egbert Schröder<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Team Luftbild und<br />

Geoinformationssysteme<br />

Kronprinzenstr. 35<br />

45128 Essen<br />

Tel: 0201-2069 370<br />

Fax: 0201-2069 400<br />

Email:schroeder@rvr-online.de


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Verschiedene Planungsaufgaben für qualifizierte Inhalte<br />

ruhrFIS. Flächeninformationssystem <strong>Ruhr</strong>.<br />

Für ein regionales kooperatives<br />

Flächenmonitoring im<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiet.<br />

Im Jahr 2009 übernahm der<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong> (RVR)<br />

der Trägerschaft für die Regionalplanung<br />

für die <strong>Metropole</strong><br />

<strong>Ruhr</strong>. Damit ergaben sich für<br />

den Verband zahlreiche neue<br />

gesetzlich fixierte Aufgaben.<br />

So gehören neben den originären<br />

Belangen der Regionalplanung<br />

auch die Beobachtung<br />

und Berichterstattung über die<br />

räumliche Entwicklung der Region<br />

sowie der Aufbau und die<br />

Durchführung eines regelmäßigen<br />

Siedlungsflächenmonitorings<br />

zum Aufgabenspektrum<br />

des RVR. Unter dem Titel ruhr-<br />

FIS Flächeninformationssystem<br />

<strong>Ruhr</strong> fasst der RVR Informationen<br />

und Analysen zur aktuellen<br />

Flächennutzung, zum Wandel<br />

der Flächennutzung und zu planerischen<br />

Reserveflächen für<br />

die Siedlungsentwicklung in drei<br />

Analysemodulen zusammen.<br />

Im Modul „Flächennutzung“<br />

steht die gegenwärtige Nutzung<br />

des Verbandsgebiets im Blickfeld.<br />

Basis ist die vom RVR seit<br />

Jahrzehnten gepflegte Flächennutzungskartierung<br />

(FNK). Das<br />

Modul „Flächenwandel“ lässt die<br />

Dynamik der Flächennutzung betrachten.<br />

Die Untersuchung des<br />

Flächenwandels erfolgt dabei<br />

über Orthophotovergleiche und<br />

Gegenüberstellung verschiedener<br />

FNK-Zeitstände. Das Modul<br />

„Flächenreserven“’ erzeugt ein<br />

regional abgestimmtes Bild über<br />

die in der Region vorhandenen<br />

planerischen Siedlungsflächenreserven<br />

für Wohnen und Gewerbe<br />

in den Flächennutzungsplänen<br />

sowie im Regionalen<br />

Flächennutzungsplan.<br />

Zentrales Anliegen des Flächeninformationssystems<br />

<strong>Ruhr</strong><br />

ist die Schaffung einer aktuellen<br />

und belastbaren Informationsgrundlage<br />

für die räumliche<br />

Planung in Stadt und Region, für<br />

die politische Entscheidungsfindung<br />

sowie für die Analyse und<br />

Bewertung der räumlichen Entwicklung.<br />

Damit ist das Flächeninformationssystem<br />

<strong>Ruhr</strong> ein wesentlicher<br />

Baustein, um sowohl<br />

die Erreichung der raumordnerischen<br />

Ziele zu überprüfen, als<br />

auch die bedarfsgerechte Versorgung<br />

mit Flächen für Wohnen<br />

und Gewerbe zu gewährleisten.<br />

Ein besonderer Wert wird darauf<br />

gelegt, den gesetzlichen<br />

Auftrag zum Siedlungsflächenmonitoring<br />

dialogorientiert und<br />

kooperativ mit den Kommunen<br />

der Region auszugestalten. So-<br />

Digital, vektorisiert und<br />

bundesweit einmalig<br />

Bundesweit einmalig ist wohl<br />

die Umsetzung einer Sammlung<br />

von digitalen Flächennutzungsplänen<br />

im regionalen Maßstab,<br />

über die der RVR verfügt. Einzige<br />

Ausnahme hiervon ist der erste<br />

Regionale Flächennutzungsplan<br />

(RFNP), der unter dem Begriff<br />

<strong>Ruhr</strong> 2030 die Städte Bochum,<br />

Essen, Gelsenkirchen,<br />

Herne, Mülheim an der <strong>Ruhr</strong><br />

und Oberhausen, sozusagen die<br />

„Kernzone“ der Region, umfasst.<br />

Aufgrund seiner Doppelfunktion<br />

als Flächennutzungs- und Regionalplan,<br />

wird er als gesonderter<br />

Datensatz vorgehalten.<br />

mit wird zum einen sichergestellt,<br />

dass die Akzeptanz der Ergebnisse<br />

gesteigert wird. Zum anderen<br />

sollen Mehrwerte für die<br />

beteiligten Kommunen generiert<br />

werden. So trägt das Vorliegen<br />

verlässlicher und abgestimmter<br />

Informationen deutlich zur<br />

Verfahrensbeschleunigung bei.<br />

Nicht zuletzt können die Daten<br />

für weitere Nutzungsmöglichkeiten<br />

wie für das Gewerbeflächenmanagement<br />

und die<br />

Wohnungsmarktbeobachtung<br />

herangezogen werden.<br />

Flächennutzungspläne im <strong>Ruhr</strong>gebiet.<br />

Seit 2009 liegen die Flächennutzungspläne<br />

für alle Kommunen<br />

im Planungsraum<br />

GIS-basiert als Vektordaten vor.<br />

Besonderheiten sind die kartographische<br />

Vereinheitlichung hinsichtlich<br />

der Symbolik, die Bereinigung<br />

an den administrativen<br />

Grenzen und die Vektorisierung<br />

aller inhaltlichen Themenlayer<br />

einschließlich nachrichtlicher<br />

Übernahmen. Jährlich wird der<br />

Datenbestand hinsichtlich der<br />

rechtskräftigen Änderungen aktualisiert,<br />

Zeitschnitte sind damit<br />

möglich.<br />

Zuvor konnten nicht alle Kommunen<br />

auf digitale Daten ihrer<br />

Flächennutzungspläne zurückgreifen,<br />

da einige von ihnen, insbesondere<br />

Gemeinden mit noch<br />

älteren Flächennutzungsplänen,<br />

Zudem wird den Kommunen im<br />

Rahmen des ruhrFIS ein anwendungsfreundliches,<br />

webbasiertes<br />

GIS-Werkzeug zur Verfügung gestellt,<br />

in dem zahlreiche weitere<br />

Geoinformationen bereitgestellt<br />

werden können. Die Umsetzung<br />

der Programmierung des web-<br />

GIS-Instrumentes ist durch den<br />

Landesbetrieb Information und<br />

Technik (IT.NRW) erfolgt.<br />

Quelle: ruhrFIS Siedlungsflächenreserven<br />

2011, Erhebung<br />

durch den RVR und die 53 Kommunen<br />

im Verbandsgebiet<br />

Kontakt:<br />

Nicole Iwer<br />

Tel.: 0201-2069-532<br />

E-Mail: iwer@rvr-online.de<br />

Dr. Hadia Straub<br />

Tel.:0201-2069-6335<br />

E-Mail: straub@rvr-online.de<br />

ruhrFIS –<br />

Flächeninformationssystem <strong>Ruhr</strong><br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Referat 8 Regionalentwicklung<br />

Team 8-1 Masterplanung<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

ausschließlich gedruckte Planwerke<br />

vorhielten. Diese wurden<br />

vom RVR unter Berücksichtigung<br />

aller wirksamen Änderungen digitalisiert.<br />

Auch CAD-basierte<br />

Flächennutzungspläne konnten<br />

so in das GIS umgesetzt<br />

werden. Die Arbeiten erfolgen<br />

in enger Abstimmung mit den<br />

Kommunen, denen die Daten auf<br />

Wunsch kostenfrei zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Die digitalen Flächennutzungspläne<br />

bilden einen reichen Datenschatz<br />

für vielfältige analytische<br />

Anwendungsfelder im RVR<br />

und den Tochtergesellschaften,<br />

so basieren zum Beispiel Instrumente<br />

wie ruhrFIS und ruhrAGIS<br />

auf diesen Daten. Sie sind die<br />

regionalplanerische Grundlage<br />

für die Beurteilung der Sied-


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

lungsflächenbedarfsberechnung<br />

und für Stellungnahmen nach<br />

§ 34 Landesplanungsgesetz<br />

Nordrhein-Westfalen (LPlG NRW;<br />

Anpassung der Bauleitplanung<br />

an die Ziele der Raumordnung).<br />

Auch im Hinblick auf die INSPI-<br />

RE-konforme Umsetzung der<br />

Flächennutzungspläne bilden sie<br />

eine elementare Grundlage.<br />

Quelle: Regionalverband <strong>Ruhr</strong>.<br />

Digitale Flächennutzungspläne<br />

2012<br />

Kontakt:<br />

Nicole Iwer<br />

Tel.: 0201-2069-532<br />

E-Mail: iwer@rvr-online.de<br />

Dr. Clas Beckord<br />

Tel.:0201-2069-6391<br />

E-Mail: beckord@rvr-online.de<br />

Digitale Flächennutzungspläne<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Referat 8 Regionalentwicklung<br />

Team 8-1 Masterplanung<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Das kooperative Verfahren der Abgrenzung der Siedlungsbereiche für den<br />

Regionalplan <strong>Ruhr</strong> als Element im „Regionalen Diskurs“<br />

Ein Projekt im<br />

Planungsstatus<br />

Das Aufstellungsverfahren zum<br />

Regionalplan <strong>Ruhr</strong> ist als diskursiver,<br />

transparenter und kommunikativer<br />

Prozess angelegt. Die<br />

Region befindet sich derzeit in<br />

einem intensiven Austausch über<br />

anstehende Herausforderungen,<br />

aktuelle Trends und regionale<br />

Themen. Dazu gehört auch eine<br />

fundierte und transparente Diskussion<br />

über die Siedlungsbereiche.<br />

Bei dem kooperativen Verfahren<br />

zur Abgrenzung der Siedlungsbereiche<br />

handelt es sich<br />

um einen informellen Ansatz,<br />

der dem Prozess der Entwurfserarbeitung<br />

des Regionalplans<br />

<strong>Ruhr</strong> und der planerischen Ab-<br />

wägung vorausgeht und diese<br />

fachlich auf eine nachvollziehbare<br />

und transparente Basis<br />

stellen soll. Dabei erfolgt ein intensiver<br />

fachlicher Austausch<br />

über kartographische Grundlagen<br />

und Planungsabsichten<br />

zwischen der Regionalplanung<br />

und den 53 Kommunen im Planungsraum<br />

<strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong>. Die<br />

an dem Verfahren beteiligten Akteure<br />

erarbeiten die ersten grafischen<br />

und inhaltlichen Ideen der<br />

Planung gemeinsam in einem<br />

dezentral organisierten Modell.<br />

Das GIS-gestützte Verfahren<br />

wird in dieser Form im Vorfeld<br />

der Entwurfserarbeitung erstmalig<br />

eingesetzt und hat, aufgrund<br />

der frühzeitigen Zusammenarbeit<br />

der beteiligten Planungsebenen,<br />

echten Modellcharakter.<br />

dienendes Instrument zum Austausch<br />

und zur Kommentierung<br />

flächenbezogener Inhalte vor.<br />

Quelle: Regionalverband <strong>Ruhr</strong>.<br />

ruhrDIALOG (webGIS-Anwendung)<br />

Der Landesbetrieb Information<br />

und Technik (IT.NRW) hat den<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong> in der<br />

Vorbereitung der technischen<br />

Umsetzung des Abgrenzungsverfahrens<br />

unterstützt und die<br />

auf das Verfahren zugeschnittene<br />

webGIS-Lösung umgesetzt.<br />

Mit der Anwendung ruhrDIALOG<br />

Fläche liegt nun ein intuitiv zu be-<br />

Kontakt:<br />

Nicole Iwer<br />

Tel.: 0201-2069-532<br />

E-Mail: iwer@rvr-online.de<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Referat 8 Regionalentwicklung<br />

Team 8-1 Masterplanung<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

WebGIS-basiertes Geoinformationssystem<br />

„Landschaftspläne der <strong>Metropole</strong>ruhr“<br />

nisierten Systematik darstellt,<br />

selektive thematische Abfragen<br />

von Geometrien und Texten ermöglicht<br />

und ein Management<br />

für Zugriffsrechte auf den Datenbestand<br />

gewährt. Die Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

von Geometrien<br />

und Texten mit einfach<br />

zu bedienenden Tools beinhaltet<br />

eine Verschneidungsmöglichkeit<br />

mit anderen Fachdaten, bietet<br />

eine einfach zu handhabende Anwendungsumgebung<br />

mit zielorientiertem<br />

Funktionenumfang und<br />

weist eine einfache und dezentrale<br />

Zugriffsmöglichkeit auf den<br />

Datenbestand auf.<br />

Landschaftsplanung und<br />

Landschaftsplan<br />

Zeitgemäße Nutzung von<br />

Raum- und Flächendaten für<br />

Planungsvorhaben des RVR<br />

Die Qualität von Planungen<br />

steht und fällt unter anderem mit<br />

der Vollständigkeit und Aktualität<br />

der verfügbaren Informationen.<br />

Nachdem die technischen Voraussetzungen<br />

zur Verarbeitung<br />

großer Informationsmengen mittlerweile<br />

geschaffen sind, fehlen<br />

in manchen Bereichen entsprechend<br />

aufbereitete Informationen<br />

und Werkzeuge, die einen effizienten<br />

Arbeitsprozess ermöglichen.<br />

Das Projekt „Landschaftspläne<br />

der <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong>“ erfasst<br />

erstmals die über einen längeren<br />

Zeitraum entstandenen Landschaftspläne<br />

der dem RVR angehörigen<br />

Kommunen in einem<br />

einheitlichen Erscheinungsbild,<br />

wobei alle Pläne mit einer einzigen<br />

Legende gelesen werden<br />

können.<br />

Insbesondere musste hierbei<br />

berücksichtigt werden, dass die<br />

Geometrien unverändert zu überführen<br />

waren und dass die zu<br />

jeder Geometrie gehörigen textlichen<br />

Informationen zum Abruf<br />

verfügbar sein sollten.<br />

Als Ergebnis entstand ein relationales<br />

Datenmodell, bestehend<br />

aus einer kombinierten Geo- und<br />

Textdatenbank, verfügbar in einem<br />

WebGIS, ausgestattet mit<br />

Editier- und Analysefunktionen.<br />

Das Projekt dient der Vervollständigung<br />

der Geodatenbasis<br />

des Regionalverbandes <strong>Ruhr</strong> mit<br />

flächenbezogenen aktuellen Rauminformationen<br />

als Grundlage für<br />

die planungsbezogenen Aufgaben<br />

des Hauses und der Region.<br />

Nicht nur für das Freiraumkonzept<br />

<strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong>, sondern<br />

auch für viele andere Aufgaben<br />

des RVR sind die Informationen<br />

aus den Landschaftsplänen von<br />

hoher Bedeutung. Beispiele: Regionalplan<br />

<strong>Ruhr</strong>, Stellungnahmen<br />

als TÖB, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

auf verbandseigenen<br />

Flächen und vieles mehr.<br />

Zusammenführen, abgleichen<br />

und auf zeitgerechten<br />

Standard bringen<br />

Zunächst wurden die zur Zeit<br />

rund 40 analog oder digital vorliegenden<br />

Landschaftspläne der<br />

Mitgliedskommunen des Regionalverbandes<br />

<strong>Ruhr</strong> in ihrer Gesamtheit<br />

in Karte und Text erfasst<br />

und im Haus auf der Basis einer<br />

GIS-Anwendung an den Arbeitsplätzen<br />

verfügbar gemacht, natürlich<br />

mit externer Zugriffsmöglichkeit<br />

der Mitgliedskommunen.<br />

Es galt, eine Datenbank aufzubauen,<br />

die alle Landschaftspläne<br />

mit einer einheitlichen, homoge-<br />

Der Landschaftsplan ist in<br />

Nordrhein-Westfalen eine eigenständige<br />

Rechtsnorm und dient<br />

der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben.<br />

Rechtlich gesehen handelt<br />

es sich um eine Satzung.<br />

Träger der Landschaftsplanung<br />

sind hoheitlich die Kreise und<br />

kreisfreien Städte. Zuständig für<br />

die Aufstellung der Landschaftspläne<br />

sind hier die Unteren Landschaftsbehörden.<br />

Sie tragen die<br />

Verantwortung für die Einhaltung<br />

der Ziele und Festsetzungen sowie<br />

für die Umsetzung von Maßnahmen<br />

für den Erhalt und die<br />

Entwicklung der Landschaft.<br />

Ein Landschaftsplan besteht<br />

aus der Entwicklungskarte, der<br />

Festsetzungskarte, den textlichen<br />

Darstellungen und Festsetzungen<br />

und den dazu gehörenden<br />

Erläuterungen. Die Inhalte der<br />

Entwicklungskarte sind behördenverbindlich,<br />

die Inhalte der<br />

Festsetzungskarte sind allgemein<br />

verbindlich. Im Landschaftsplan<br />

werden die Erfordernisse und


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Maßnahmen zur Verwirklichung<br />

der Ziele des Naturschutzes und<br />

der Landschaftsplanung sowohl<br />

textlich/inhaltlich beschrieben als<br />

auch kartografisch/räumlich verortet.<br />

Aufgabe für den<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Bereits seit 1974 setzte sich<br />

der damalige SVR (Siedlungsverband<br />

<strong>Ruhr</strong>kohlenbezirk) mit<br />

den Inhalten und Zielen der Landschaftsplanung<br />

auseinander und<br />

erarbeitete auf Antrag für einzelne<br />

Kommunen teilräumlich entsprechende<br />

Konzepte (Kirchheller<br />

Heide, Essener Süden, Stadt<br />

Marl).<br />

Auf der Basis des Gesetzes<br />

über den SVR konnten die Mitgliedskommunen<br />

nach der Verabschiedung<br />

des Landschaftsgesetzes<br />

NW im Jahr 1975 den SVR<br />

mit der Erarbeitung von Landschaftsplänen<br />

beauftragen.<br />

In der Folgezeit hat der KVR<br />

für sein Verbandsgebiet bis 1995<br />

zahlenmäßig 42 von insgesamt<br />

47 Landschaftsplänen im Entwurf<br />

erarbeitet. Nach 1995 hat sich der<br />

Kommunalverband <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

auf Beschluss seiner Entscheidungsgremien<br />

aus der kommunalen<br />

Landschaftsplanung zurückgezogen.<br />

Technik und Technisches<br />

Bei der Software zum digitalen<br />

Landschaftsplan des RVR handelt<br />

es sich um ein webbasiertes<br />

Geoinformationssystem (GIS),<br />

das client-seitig aus einer Apache<br />

Flex-Anwendung und serverseitig<br />

aus einer Java-Webanwendung<br />

besteht. Es werden serverseitig<br />

nur Open Source-Komponenten<br />

eingesetzt.<br />

Mit PostgreSQL 9.2/PostGIS<br />

2.0 wird eine Geodatenbank genutzt,<br />

die sowohl umfangreiche<br />

raumbezogene Analysefunktionen<br />

als auch hervorragende<br />

Fähigkeiten im Bereich der Volltextsuche<br />

aufweist. Die Serveranwendung<br />

läuft in einem Apache<br />

Tomcat Anwendungsserver und<br />

tauscht mit dem Client Daten im<br />

binären Action Message Format<br />

(AMF3) aus. Mittels MapServer<br />

werden Kartenbilder der Landschaftsplan-Entwicklungs-<br />

und<br />

Festsetzungskarte erzeugt, die visuell<br />

mit den (hausintern) in ESRI<br />

ArcGIS erzeugten Karten identisch<br />

ist. Anwenderbezogen können<br />

beliebige Karten konfiguriert<br />

und freigeschaltet und Kartenebenen<br />

auf bestimmte Gemeindegebiete<br />

gefiltert werden.<br />

Das relationale Datenmodell<br />

der kombinierten Geo- und Textdatenbank<br />

kann über die Anwendung<br />

nach allen möglichen<br />

Kriterienkombinationen gefiltert<br />

werden. Filterergebnisse lassen<br />

sich serverseitig mittels Jasper-<br />

Reports, Apache POI und Geo-<br />

Tools u.a. als PDF-Berichte,<br />

Excel-Tabellen oder Shape-Dateien<br />

ausgeben. Dabei können<br />

beliebige Feldbezeichner, Berechnungen,<br />

Aggregationen und<br />

Verschneidungen mit anderen<br />

Geodaten konfiguriert werden.<br />

Das WebGIS ermöglicht das<br />

Editieren der Landschaftsplan-Geodaten<br />

und Texte für berechtigte<br />

Anwender in den für sie<br />

freigeschalteten Kommunen. Dabei<br />

werden mittels Java Topology<br />

Suite (JTS) auch Digitalisierfunktionen<br />

wie Teilen, Anfügen oder<br />

Vereinigen von Flächen unterstützt.<br />

Die Texte der Landschaftspläne<br />

werden - ähnlich einer Kapitelstruktur<br />

– in einer Hierarchie von<br />

Datensätzen verwaltet, so dass<br />

ausgehend von einer speziellen<br />

Festsetzung zu einem Objekt<br />

auch alle übergeordneten Textteile<br />

ausgegeben werden können.<br />

Die Kombination von textlichen<br />

und raumbezogenen Filterkriterien<br />

vervielfacht die Analysemöglichkeiten<br />

gegenüber einem<br />

herkömmlichen Geoinformationssystem.<br />

Mit dem ETL-Werkzeug Geo-<br />

Kettle wird der Im- und Export-Prozess<br />

automatisiert. Hier<br />

sind zum Teil komplexe Transformationen<br />

kommunaler Inputdaten<br />

konfiguriert. Ebenso können die<br />

Daten des digitalen Landschaftsplanes<br />

hiermit in beliebige Zielformate<br />

ausgegeben werden.<br />

Kontakt:<br />

Regina Mann<br />

Teamleiterin Regionale<br />

Freiraumkonzepte<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

E-Mail: mann@rvr-online.de<br />

Gerhard Heinen<br />

Team Regionale<br />

Freiraumkonzepte<br />

Tel.: 0201-2069-589<br />

E-Mail: heinen@rvr-online.de


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

3D. Da sind Bochum und Essen ganz weit vorn<br />

Bochum. Modellstadt in drei<br />

Dimensionen<br />

Vor 30 Jahren machte Herbert<br />

Grönemeyer seine Heimatstadt<br />

zum akustischen Modell.<br />

Bochum. Tief im Westen! Damit<br />

brachte er die Stadt und<br />

deren Charme einem großen<br />

Publikum nahe.<br />

Nun bin ich auf dem Weg<br />

zum technischen Rathaus in<br />

Bochum. Tobias Jung will mir<br />

ein ganz anderes Modell zeigen.<br />

„Die Stadt Bochum führt seit<br />

einigen Jahren ein flächendeckendes<br />

3D-Stadtmodell“,<br />

berichtet er, „das Modell wird<br />

mit der Software SGJ3D© der<br />

Firma CPA (www.cpa-systems.<br />

de) in einer CityGML–Datenbank<br />

vorgehalten.“<br />

Die Visualisierung erfolgt<br />

im Intra- und Internet mit dem<br />

City-Viewer der Firma 3DIS<br />

(www. 3dis.de) unter der Homepage<br />

www.bochum.de/3d.<br />

Am Puls der Zeit.<br />

Allerdings ist die Sicht auf ein<br />

virtuelles 3D-Stadtmodell in der<br />

Regel eine Momentaufnahme,<br />

die durch Auswertung und Verschneidung<br />

verschiedener Geodaten<br />

zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />

entsteht.<br />

Tatsächlich entwickeln sich<br />

Städte aber ständig weiter. Neue<br />

Gebäude entstehen, andere werden<br />

abgerissen. Dies gilt für einfache<br />

Wohnhäuser genauso wie<br />

für Großprojekte wie Schulzentren<br />

oder Industrieflächen.<br />

Um Sicherheits-, Planungsund<br />

Entwicklungsprozesse optimal<br />

begleiten zu können, sollte<br />

ein 3D Stadtmodell also möglichst<br />

aktuell sein.<br />

Von Beginn an wurde in Bochum<br />

an einem Workflow gearbeitet,<br />

der die automatische<br />

Fortführung des Gebäudebestandes<br />

in den verschiedenen „Level<br />

of Details“ (LoD) ermöglicht. So<br />

wurde in Zusammenarbeit mit der<br />

Firma CPA die Fortführung des<br />

Gebäudebestandes in der LoD1–<br />

Ausprägung auf der Grundlage<br />

der ALK entwickelt. Auch an der<br />

Erstellung eines Konzeptes für<br />

die Fortführung des 3D-Stadtmodells<br />

aus ALKIS–Daten ist die<br />

Stadt Bochum maßgeblich beteiligt.<br />

Während die Fortführung der<br />

LoD1 Geometrien vollautomatisiert<br />

über den vorhandenen Katastergrundriss<br />

möglich ist, wird<br />

für die Aktualisierung der LoD2<br />

bis LoD4 – Geometrien ein durchgreifender<br />

Workflow gesucht.<br />

Hier stellt sich insbesondere<br />

die Frage wie die verschiedenen<br />

Dachausprägungen effektiv erfasst<br />

und mit dem Grundriss verschnitten<br />

werden können<br />

3D Dachflächen als Datengrundlage<br />

Für die Erstellung eines Solardachflächenpotentialkatasters<br />

wurden in Bochum, in Kooperation<br />

mit den Stadtwerken Bochum,<br />

für das gesamte Stadtgebiet die<br />

solarrelevanten Dächer dreidimensional<br />

erfasst. Zeitgleich wurden<br />

im Amt für Geoinformation,<br />

Liegenschaften und Kataster zwei<br />

neue Stereoanalyst-Arbeitsplätze<br />

angeschafft. Neben der Auswertung<br />

von Stereobildern, u.a. für<br />

die Erfassung von Daten zum<br />

Aufbau der amtlichen Basiskarte<br />

Kontakt:<br />

Tobias Jung, Stadt Bochum.<br />

Amt für Geoinformation, Liegenschaften<br />

und Kaster, Technisches<br />

Rathaus, Hans-Böckler-Straße 19,<br />

44777 Bochum,<br />

Tel.: 0234 9102697<br />

E-Mail: tjung@bochum.de<br />

(ABK), können hiermit zukünftig<br />

auch alle zur Fortführung des<br />

3D-Stadtmodells erforderlichen<br />

Daten selbstständig, kontinuierlich<br />

und zeitnah erfasst werde<br />

Workflow zur LoD2<br />

Fortführung<br />

Auf der Grundlage der oben<br />

beschriebenen Daten sowie der<br />

technischen Gegebenheiten und<br />

der in Bochum vorhandenen Programme<br />

wie z.B. FME®, Sketchup®<br />

und SGJ3D© wurde in<br />

Bochum ein Workflow entwickelt,<br />

der das LoD2-Gebäudemodell in<br />

der Datenbank fortführt.<br />

Unter Verwendung der „Sketchup®<br />

– Ruby – API“ konnte ein<br />

Plug-In programmiert werden,<br />

mit dem die Verschneidung des<br />

Grundrisses mit den 3D-Dachflächen<br />

vollautomatisch durchgeführt<br />

werden kann. Die Aufbereitung<br />

der Daten nach CityGML<br />

erfolgt mit der FME®; der Import<br />

und Export nach SketchUp® mit<br />

dem CityGML–PlugIn, einer Entwicklung<br />

der Westfälischen Hochschule<br />

Münster (www.citygml.de).<br />

Über die WFS-T–Schnittstelle der<br />

Software SGJ3D© wird dann die<br />

vorhandene Geometrie automatisch<br />

durch die Neue ersetzt.<br />

„Vielen Dank, Herr Jung! Mehr<br />

als eindrucksvoll, wie man heute<br />

Bochum „modellieren“ kann! Aber<br />

das gilt ja nicht nur für Bochum.<br />

Deswegen muss ich nun schnell<br />

nach Essen. Die haben ja auch<br />

ein 3D-Modell“.<br />

„Zu Frau Gleißner? Schöne<br />

Grüße! Wir kooperieren bereits.<br />

Netzwerk! <strong>Ruhr</strong>3D halt!“<br />

„Wird gemacht!“ Auf nach Essen.<br />

Bochum, ich komm aus dir…


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Melanie Gleißner nimmt die<br />

Bochumer Grüße von Tobias<br />

Jung entgegen, lächelt, und<br />

schon legt sie los.<br />

Auch die Stadt Essen zeigt mit<br />

ihrem 3D-Stadtmodell, dass<br />

Städtekooperationen in der <strong>Metropole</strong><br />

<strong>Ruhr</strong> längst gelebt werden.<br />

Anfang 2012 haben die Nachbarstädte<br />

Essen, Mülheim an der<br />

<strong>Ruhr</strong> und Duisburg eine Kooperationsvereinbarung<br />

zur Führung<br />

eines gemeinsamen<br />

3D-Stadtmodells unterzeichnet.<br />

Die Essener 3D-Datenbank ist so<br />

um die Gebäude- und Geländemodelle<br />

der beiden Nachbarkommunen<br />

gewachsen.<br />

Schon zehn Jahre alt<br />

Essener 3D-Stadtmodell – voller Energie<br />

Der Aufbau des Essener 3D-<br />

Modells begann vor zehn Jahren<br />

mit Einführung der Projektgruppe<br />

Geoinformation. Seit 2007 ist die<br />

Software Support GIS (SGJ 3D)<br />

der Firma CPA ReDev (Research<br />

& Development) GmbH im Einsatz,<br />

die auch die Städte Mülheim<br />

an der <strong>Ruhr</strong> und Bochum nutzen.<br />

Das 3D-Modell basiert (im LOD1<br />

und LOD2) auf amtlichen Geobasisdaten<br />

und dient als Grundstein<br />

diverser Anwendungsbereiche.<br />

Ein Baustein ist die Solarpotentialanalyse.<br />

2010 haben Duisburg<br />

und Essen einen Kooperationsvertrag<br />

zur Erstellung eines gemeinsamen<br />

Solarkatasters für<br />

die enuvo (Rhein-<strong>Ruhr</strong>-Partner-<br />

Gesellschaft für Erneuerbare<br />

Energien mbH), einem Kooperationsunternehmen<br />

der Stadtwerke<br />

Duisburg AG und der<br />

Stadtwerke Essen AG, unterzeichnet.<br />

Für die Berechnung<br />

der solaren Einstrahlung spielen<br />

neben der Globalstrahlung Indikatoren<br />

wie die Neigung, Exposition<br />

und Verschattung durch<br />

benachbarte Häuser oder Bäume<br />

von Dachflächen eine Rolle,<br />

die aus Airborn-Laserscandaten<br />

abgeleitet werden. Das<br />

Ergebnis beinhaltet eine gebäudescharfe<br />

Auskunft u.a.<br />

über den möglichen Jahresertrag,<br />

die zu erwartende CO2-Einsparung<br />

und das Investitionsvolumen.<br />

Energetischer Fußabdruck<br />

Ein weiteres Anwendungsgebiet:<br />

Die Stadt Essen und die RWE<br />

Deutschland AG haben am<br />

1.3.2013 einen Sponsoringvertrag<br />

für eine Thermografie-<br />

Befliegung durch die belgische<br />

Firma Eurosense unterzeichnet.<br />

Erstmalig erhält eine deutsche<br />

Großstadt so einen „energetischen<br />

Fußabdruck“. Jeder Immobilieneigentümer<br />

hat nun die<br />

Möglichkeit, sein individuelles<br />

Thermalbild über die Wärmeabstrahlung<br />

seiner Dachflächen<br />

kostenfrei zu erhalten. Ziel ist es,<br />

den Immobilieneigentümern An-<br />

regungen zur energetischen Gebäudesanierung<br />

und letztendlich<br />

Kosteneinsparung zu geben. Andererseits<br />

bedeutet dies: Gesamtstädtische<br />

CO ² -Reduzierung<br />

und Klimaschutz. Im Hinblick<br />

auf energetische Anwendungen<br />

dienen die dreidimensionalen<br />

Gebäudemodelle bis dato<br />

als reines Visualisierungswerkzeug.<br />

Alle Ergebnisse der solaren<br />

Ein- und thermischen Ausstrahlung<br />

werden als Textur auf den<br />

Dachflächen verzeichnet.<br />

Auch für Hochwasser- und<br />

Lärmausbreitungssimulation<br />

Die zentrale dreidimensionale<br />

Datenbank des Modells speichert<br />

neben den amtlichen Geobasisdaten<br />

auch die Ergebnisse thematischer<br />

Anwendungen. Das<br />

3D-Stadtmodell wird z.B. als<br />

Berechnungsgrundlage für die<br />

Lärmausbreitung oder Hochwassersimulation<br />

genutzt.<br />

Entwicklungspotenzial<br />

Zukünftig wird das 3D-Stadtmodell<br />

im Bereich energetischer<br />

Fragestellungen als ganzheitliches<br />

Werkzeug zur Erfassung,<br />

Analyse und Visualisierung optimiert.<br />

Das übergreifende Gesamtkonzept<br />

für die energetische<br />

Entwicklung der Stadt führt dann<br />

zu einem Energieatlas/Energienutzungsplan<br />

(ENP). Deswegen<br />

beteiligt sich Essen auch an dem<br />

Forschungs- und Entwicklungsprojekt<br />

„Wärmebedarfsprognose<br />

von Gebäuden und Stadtquartieren“<br />

(WeBest) der HFT Stuttgart<br />

mit dem Ziel, Wärmebedarfsprognosen,<br />

Sanierungs- und Energieeinsparungsvorschläge<br />

auf Basis<br />

von 3D-Modellen, Energiekennwerten<br />

und Wärmeverbrauchsdaten<br />

abzuleiten.<br />

Wichtige Voraussetzung: Der gesamte<br />

Wärme- und Energieverbrauch<br />

(Strom, Wasser, Gas<br />

etc.) müsste bekannt sein. Solche<br />

Informationen der Energieversorger<br />

liegen leider nicht flächendeckend<br />

vor. Anhand der<br />

Gebäudemodelle ist es aber möglich,<br />

Eigenschaften wie z.B. Gebäudevolumen<br />

oder Fensterflächenanteile<br />

sowie Energieflüsse<br />

abzuleiten. Der Clou: Aus den „lückenhaften“<br />

Verbrauchsinformationen<br />

in Korrelation mit den gesamtstädtischen<br />

Gebäudedaten<br />

lassen sich Annahmeverfahren<br />

ableiten, die eine flächendeckende,<br />

gebäudescharfe Abschätzung<br />

von Wärme- und Energieverbräuchen<br />

ermöglichen. Solare<br />

Ein- und thermale Ausstrahlung,<br />

Verbrauchsdaten der Energieversorger<br />

sowie die katasterbasierten<br />

3D-Gebäudemodelle bilden<br />

so eine gesamtstädtische<br />

Wärmebilanz ab. Und daraus können<br />

weitere Strategien zur nachhaltigen<br />

Energieversorgung entwickelt<br />

werden!<br />

Das Amt für Geoinformation,<br />

Vermessung und Kataster ist<br />

längst Moderator: Energieversorger,<br />

Wohnungsbaugesellschaften,<br />

Energiedienstleister, Bürger<br />

etc. sind zusammenzubringen.<br />

Die Stadt Essen und die Stadtwerke<br />

Essen AG sind mit Vertrag<br />

zur Bündelung der vorhandenen<br />

Daten im Sommer 2013 gebunden.<br />

Nun ist wünschenswert,<br />

dass sich viele weitere Akteure<br />

an dem Projekt beteiligen. Ganz<br />

im Sinne des Klimaschutzes!<br />

Die Projektpartner:<br />

Kontakt:<br />

Thomas Brune, Bereich 3D,<br />

Stadt Essen, Amt für Geoinformation,<br />

Vermessung und Kataster,<br />

Lindenallee 10, 45127 Essen,<br />

Tel.: 0201-88-62410,<br />

E-Mail:thomas.brune@amt62.essen.de,<br />

Melanie Gleißner, Bereich GIS,<br />

Tel: 0201-88-62412,<br />

E-Mail:melanie.gleissner@amt62.<br />

essen.de


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

Geonetzwerk metropole<strong>Ruhr</strong><br />

Geschäftsstelle des Geonetzwerks metropole<strong>Ruhr</strong><br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Referat 9 Geoinformation und Raumbeobachtung<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr. Wolfgang Beckröge<br />

Referatsleiter<br />

Tel.: 0201-2069-229<br />

E-Mail: beckroege@rvr-online.de<br />

Umweltverträgliche LKW-Navigation<br />

Koordination:<br />

Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH<br />

<strong>Ruhr</strong>straße 1<br />

45468 Mülheim an der <strong>Ruhr</strong><br />

Ansprechpartner:<br />

Dr. Andrea Hoppe<br />

Tel.: 0208-305529-92<br />

E-Mail: thoppe@wfgmetropoleruhr.de<br />

Interkommunale Abstimmung, Belange der Unternehmen:<br />

Industrie- und Handelskammmer zu Dortmund<br />

Märkische Straße 120<br />

44141 Dortmund<br />

Ansprechpartner:<br />

Stefan Peltzer<br />

Tel.: 0231-5417-146<br />

E-Mail: s.peltzer@dortmund.ihk.de<br />

Karten &Technik:<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Referat 9 Geoinformation und Raumbeobachtung<br />

Team 9-1 Stadtplanwerk <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Ansprechpartner:<br />

Christine Andrae<br />

Tel.: 0201-2069-236<br />

E-Mail: andrae@rvr-online.de<br />

XErleben<br />

Ansprechpartner:<br />

Jens Hinrichs<br />

Leiter der AG XErleben<br />

Kreis Warendorf<br />

Vermessungs- und Katasteramt<br />

Waldenburger Straße 2<br />

48231 Warendorf<br />

Tel.: 02581-536200<br />

E-Mail: jens.hinrichs@kreis-warendorf.de<br />

Christine Andrae<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Referat 9 Geoinformation und Raumbeobachtung<br />

Team 9-1 Stadtplanwerk <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Tel.: 0201-2069-236<br />

E-Mail: andrae@rvr-online.de<br />

Infrastrukturdatenbank der Stadt Duisburg<br />

Stadt Duisburg<br />

Amt für Baurecht und Bauberatung<br />

62-44 Zentrales GEO/GIS-Management<br />

Friedrich-Albert-Lange-Platz 7<br />

47051 Duisburg<br />

Ansprechpartner:<br />

Detlef Weyand<br />

Tel.: 0203-283-4589<br />

E-Mail: d.weyand@stadt-duisburg.de<br />

Nationaler Geopark <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

Für den Geopark:<br />

GeoPark <strong>Ruhr</strong>gebiet e.V.<br />

c/o Geologischer Dienst NRW<br />

De-Greiff-Straße 195<br />

47803 Krefeld<br />

Ansprechpartner:<br />

Vera Bartolović<br />

Tel.: 02151-897-457<br />

E-Mail: vera.bartolovic@gd.nrw.de<br />

Für die Technik:<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Referat 9 Geoinformation und Raumbeobachtung<br />

Team 9-3 Kartographie – Dienste und Produkte<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Ansprechpartner:<br />

Bettina Strewick<br />

Teamleiterin<br />

Tel.: 0201-2069-346<br />

E-Mail: strewick@rvr-online.de<br />

Stadtplanwerk <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Referat 9 Geoinformation und Raumbeobachtung<br />

Team 9-1 Stadtplanwerk <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Ansprechpartner:<br />

Johannes Terwyen<br />

Teamleiter<br />

Tel.: 0201-2069-379<br />

E-Mail: terwyen@rvr-online.de<br />

Abgrenzung der Siedlungsbereiche<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Referat 8 Regionalentwicklung<br />

Team 8-1 Masterplanung<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Ansprechpartner:<br />

Nicole Iwer<br />

Tel.: 0201-2069-532<br />

E-Mail: iwer@rvr-online.de


<strong>Messezeitung</strong> <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

INTERGEO 08. bis 10. Oktober 2013<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

Landschaftspläne der <strong>Metropole</strong><strong>Ruhr</strong><br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Referat 11 Landschaftsentwicklung und Umwelt<br />

Team 11-2 Regionale Freiraumkonzepte<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Ansprechpartner:<br />

Regina Mann<br />

Teamleiterin<br />

Tel.: 0201-2069-659<br />

E-Mail: mann@rvr-online.de<br />

Gerhard Heinen<br />

Tel.: 0201-2069-589<br />

E-Mail: heinen@rvr-online.de<br />

Digitale Orthophotos und Flächennutzungskartierung<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Referat 9 Geoinformation und Raumbeobachtung<br />

Team 9-2 Luftbild und Geoinformationssysteme<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Ansprechpartner:<br />

Egbert Schröder<br />

Teamleiter<br />

Tel.: 0201-2069-370<br />

E-Mail: schroeder@rvr-online.de<br />

Fortführung 3D-Stadtmodell Bochum<br />

Stadt Bochum<br />

Amt für Geoinformation, Liegenschaften und Kataster<br />

Technisches Rathaus<br />

Hans-Böckler-Straße 19<br />

44777 Bochum<br />

Ansprechpartner:<br />

Tobias Jung<br />

Tel.: 0234-910-2697<br />

E-Mail: tjung@bochum.de<br />

3D-Stadtmodell Essen<br />

Stadt Essen<br />

Amt für Geoinformation, Vermessung<br />

und Kataster<br />

Lindenallee 10<br />

45127 Essen<br />

Ansprechpartner:<br />

Melanie Gleißner<br />

Bereich GIS<br />

Tel.: 0201-88-62412<br />

E-Mail: melanie.gleissner@amt62.essen.de<br />

Thomas Brune<br />

Bereich 3D<br />

Tel.: 0201-88-62410<br />

E-Mail: thomas.brune@amt62.essen.de<br />

ruhrFIS – Flächeninformationssystem <strong>Ruhr</strong><br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Referat 8 Regionalentwicklung<br />

Team 8-1 Masterplanung<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Ansprechpartner:<br />

Nicole Iwer<br />

Tel.: 0201-2069-532<br />

E-Mail: iwer@rvr-online.de<br />

Dr. Hadia Straub<br />

Tel.:0201-2069-6335<br />

E-Mail: straub@rvr-online.de<br />

ruhrAGIS<br />

Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH<br />

<strong>Ruhr</strong>straße 1<br />

45468 Mülheim an der <strong>Ruhr</strong><br />

Ansprechpartner:<br />

Jan Tiemann<br />

Tel.: 0208 305529-72<br />

E-Mail: tiemann@wfgmetropoleruhr.de<br />

Frank Speer<br />

Tel: 0208 305529-29<br />

E-Mail: speer@wfgmetropoleruhr.de<br />

Digitale Flächennutzungspläne<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />

Referat 8 Regionalentwicklung<br />

Team 8-1 Masterplanung<br />

Kronprinzenstraße 35<br />

45128 Essen<br />

Ansprechpartner:<br />

Nicole Iwer<br />

Tel.: 0201-2069-532<br />

E-Mail: iwer@rvr-online.de<br />

Dr. Claas Beckord<br />

Tel.:0201-2069-6391<br />

E-Mail: beckord@rvr-online.de


Bei uns planen schon die Jüngsten!<br />

Bürger Jannis (4) aus Bochum zeichnet die Region der Zukunft.<br />

Mehr unter www.metropoleruhr.de<br />

Regionalverband <strong>Ruhr</strong>

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