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Werden Kunden aktiv für dumm verkauft!?
Interview mit Herrn Bernd Kretschmer (Geschäftsführer Möbelhof Morbach)
Der „Möbelhof Morbach“ er-
öffnete Ende Mai sein neues,
grosses, modernes Küchen-
Kompetenz-Zentrum. Anlässlich der Er-
öffnung waren auch wir von der Durch-
blick Redaktion neugierig auf dieses
viel versprechende Event.
Die Mühen der Geschäftsleitung
und seiner Crew haben sich gelohnt.
Auf über 2200qm präsentiert der „Mö-
belhof Morbach“ über 100 Küchen für
Jedermann, jedermann`s Geschmack
und Geldbeutel. Die großzügige, an-
sprechende Ausstellung ist eine Berei-
cherung für alle Schau- und Kaufwil-
lige. Modern, Klassisch, Landhausstil
– niemand wird enttäuscht!
Uns, als neutralem Berichter, fielen
natürlich die Eröffnungsangebote auf.
Wann immer wir als Verbraucher und
Konsumenten Werbung, ob zur Eröffnung
oder auch zur Geschäftsauflösung
sehen, fragen wir uns natürlich
– wie geht das?
Herr Bernd Kretschmer, Geschäftsführer
des Möbelhof, war gerne zu einem
Interview bereit.
Durchblick: Hallo Herr Kretschmer. Wir gratulieren
Ihnen zu dem gelungenen Aufbau
Ihres Küchen-Kompetenz-Zentrums.
Wie schaffen Sie es, bei Ihren auch sonst
so günstigen Preisen und bei Ihrem Service,
diese „Schnäppchen“ zu bieten?
Kretschmer: Unsere Kunden sollen mit
uns Anlass zur Freude haben. Das sind
sie uns einfach wert! So einfach ist das
bei unserer Eröffnung.
Durchblick: Sie werben immer mit Ihren
ehrlichen Preisen. Wie erklären Sie das?
Kretschmer: Wissen Sie, seit Wochen
sind in den Tageszeitungen immer wieder
großformatige Anzeigen mit Überschriften
wie „Insolvenzverkauf“, „Räumungsverkauf“,
„Jubiläumsverkauf“
oder ähnliches im Bereich des Möbelhandels
zu finden. Ein Geschäftsinha-
ber macht dies nicht aus dem Bauch
raus. Schwerwiegende Gründe veranlassen
ihn, solche Schritte zu machen.
Uns ist es wichtig dem Kunden „ehrliche“
und faire Preise zu bieten. Damit
ersparen wir uns Ärger – denn der
Kunde lässt sich nicht auf Dauer mit
solchen angeblichen Sonderpreisen,
wie sie von unseren Mitbewerbern
geboten werden, für dumm verkaufen.
Wenn jemand andauernd solche
Sonderkonditionen bewirbt, der Verbraucher
die Ware aber bei uns regulär
günstiger findet, verliert er an Glaubwürdigkeit.
Darum finden Sie bei uns
von Anfang an ehrliche Preise!
Durchblick: Branchenfremd wie wir es sind
- aber dennoch nicht weltfremd – es hat
also etwas mit der schwierigen Situation
am Möbelmarkt zu tun?
Kretschmer: (schmunzelnd) So kann
man es natürlich auch auf den Punkt
bringen. Mit ehrlichen Preisen traut
sich doch heute keiner mehr zu werben.
Keiner ist eigentlich falsch… Ein
schwedischer Hersteller, wer kennt
ihn nicht, unseren „eingedeutschten“
Mitbewerber IKEA, tut es auch – und
das faszinierende für mich, als Möbelmarktleiter
ist immer wieder die Tatsache,
dass der Endverbraucher des-
nur für DURCKBLICKER db-magazin.de
sen Preise ohne Murren und Handeln
akzeptiert. Dies ist auch das Konzept
unseres Hauses. Wir wollen nicht Katz´
und Maus mit unseren Kunden spielen.
Wir bieten ihnen solide Qualität zu ehrlichen,
bezahlbaren Preisen – von Anfang
an! Natürlich ist es nicht leicht, in
dieser Zeit der Rabatte seinen Standpunkt:
Ehrlichkeit von Anfang an und
für Jeden zu vertreten. Der Kunde ist
durch die undurchschauliche Preispolitik,
natürlich gerade in der Zeit in der
Geiz geil ist, verunsichert.
Durchblick: Sie sprechen die Preispolitik
an. Wir wundern uns oft, wenn man
über 50% und mehr an Nachlässen liest.
Branche ist Branche, aber Geschäft bleibt
Geschäft. Wir könnten es uns nicht leisten
Rabatte in dieser Höhe zu vergeben
– oder wir müssten vorher dementsprechend
kalkulieren. Aber dann wären wir
nicht konkurrenzfähig und nicht glaubwürdig.
Ohne Gewinn, also unter Null,
läuft in der Medienbranche nichts.
Kretschmer: Aber genau das ist doch
der Punkt! Biete ich meine Ware überteuert
an, kann ich meinen Kunden mit
wahnsinnigen, speziell auf ihn abgestimmten
Prozenten locken und blenden.
Doch Ehrlichkeit währt am längsten.
Da sind wir uns sicher. Kein Kunde
lässt sich ewig blenden.
Wissen Sie, es gibt einige
Mitbewerber, die wie auch
wir, ehrlich werben, mit
denen wir uns gerne auch
im Preisvergleich stellen.
Dadurch, dass wir unse-
re Ware immer gleich günstig anbieten
und sie nicht als „Sonderverkauf“
oder wie auch immer deklarieren, hat
der Kunde natürlich bei uns, bei den
regulären und trotzdem nicht teueren
Preisen, alle Vorzüge des „nicht-rabattierten“
Verkaufs. Angefangen von der
Gewährleistung, dem Umtausch, des
Service…
Durchblick: Also – immer zweifeln, wenn es
sich um ein „Sonderangebot“ handelt?
Kretschmer: Oh nein, es gibt natürlich
immer mal wieder Sonderaktionen. Es
gibt den Saisonwechsel, in dem einige
Stücke aus einem Sortiment oder auch
Ausstellungsstücke abverkauft werden
– Situationen, Brand- oder Wasserschäden,
nach denen Ware schnell verkauft
werden muss, um Lagerkapazitäten zu
sparen. Nicht immer ist ein Sonderpreis
ein „Schummelpreis“. Dies zu erkennen
ist nicht immer leicht für den Kunden.
Es lässt sich am Besten über einen
Preisvergleich mit ebenfalls seriösen
Mitbewerbern prüfen.
Durchblick: Herr Kretschmer, wir danken
Ihnen für Ihre Offenheit und bedanken
uns für die Zeit, die Sie sich für das Interview
genommen haben. Wir wünschen
Ihnen und Ihren Mitarbeitern alles Gute
für Ihr neustes Objekt!
Kretschmer: Jederzeit gerne wieder.
Nicht nur für unsere Kunden sind wir
gerne bereit! Und eines verspreche ich
Ihnen, es wird nicht das letzte Objekt
hier im „Möbelhof Morbach“ sein.
Durchblick: Dann sehen wir uns vielleicht
bald wieder?
Kretschmer:
bestimmt!
(verschmitzt) Aber
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