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MANAGEMENT<br />
Mehrere Kanäle bespielen<br />
Webshop vergrößert den Kundenkreis<br />
Praktisch jeder Metallbetrieb nutzt heute neben der klassischen Kundenakquise<br />
das Internet. Wer surft, merkt schnell: Die Bandbreite der Auftritte<br />
ist riesig. Manches Unternehmen beschränkt sich auf <strong>die</strong> Kontaktdaten,<br />
andere haben Webshops inklusive Newsletter für den Vertrieb eingerichtet.<br />
Evelyn Keßler<br />
26<br />
Für <strong>Metallbau</strong>betriebe lohnt es sich, das<br />
Potential eines Onlineshops zu prüfen.<br />
Dabei geht es nicht nur um den<br />
Vertrieb von Serienerzeugnissen – übers<br />
Internet verkaufen sich auch individuell<br />
hergestellte Lösungen. Letztlich ist es <strong>die</strong><br />
Mischung zwischen vorgefertigter Serie<br />
und Einzelanfertigung, <strong>die</strong> unterschiedliche<br />
Zielgruppen und damit mehr Kunden<br />
anspricht.<br />
Das bestätigen beispielsweise <strong>die</strong> Erfahrungen<br />
von Ziegler <strong>Metallbau</strong> aus Leonberg.<br />
Schon früh hat das Unternehmen<br />
auf den Direktvertrieb gesetzt. Seit der<br />
Gründung 1993 informiert es seine Kunden<br />
mit Katalogen über seine Angebote. Ziegler<br />
baut und vertreibt ein breites Spektrum<br />
im Bereich Außenmöblierung – vom Poller<br />
und der Stadtbank über <strong>die</strong> Fahrradbox mit<br />
Ladestation bis zum verglasten Unterstand<br />
gegen <strong>die</strong> Unbillen des Wetters. Hauptzielgruppen<br />
sind Kommunen und Handel.<br />
„Um Kunden den Zugang zu unserem<br />
Angebot zu erleichtern, haben wir 2005<br />
<strong>die</strong> Kataloge mit dem Onlineshop ergänzt“,<br />
sagt Vorstand Thomas Ziegler. Wobei der<br />
Ziegler Webshop gleich mehrere Funktionen<br />
erfüllt. So wirbt er nicht nur für<br />
Serienprodukte, <strong>die</strong> gleich online bestellt<br />
werden können, sondern auch für komplexe,<br />
individualisierbare Lösungen wie etwa<br />
Carports oder Abschrankungen. Über den<br />
Webauftritt können sich Interessenten mit<br />
Experten vernetzen, <strong>die</strong> bei Fragen unter<br />
einer kostenlosen Servicenummer telefonisch<br />
weiterhelfen: „Auf jeder Seite fi nden<br />
Surfer Kontaktdaten zu unseren Fachberatern.“<br />
Denen <strong>die</strong>nt der Shop gleichzeitig<br />
<strong>als</strong> Beratungstool im fernmündlichen oder<br />
persönlichen Verkaufsgespräch. Denn wenn<br />
Verkäufer und Kunde auf <strong>die</strong> gleiche Website<br />
schauen, erklärt sich manches von selbst<br />
und das Risiko von Missverständnissen oder<br />
Fehlbestellungen sinkt.<br />
Alle Aufträge – egal ob sie online, per<br />
Briefpost oder vor Ort erteilt werden – bearbeitet<br />
das gleiche Team. Ziegler ermittelt<br />
den online erwirtschafteten Umsatzanteil<br />
nicht separat. „Viele Kunden nutzen mehrere<br />
unserer Kontaktkanäle bei der Auftragserteilung“,<br />
erklärt der 49-Jährige, „das<br />
ist gar nicht immer eindeutig zuzuordnen“.<br />
Das Unternehmen setzt deshalb auf Crossmarketing:<br />
Ob in Katalogen, Briefköpfen,<br />
Mailings oder auch Werbeanzeigen – der<br />
Hinweis auf den Webshop ist bei sämtlichen<br />
Kommunikationsmaßnahmen dabei.<br />
Umgekehrt können Surfer online Kataloge<br />
bestellen und Fachberater kontaktieren.<br />
Fürs Onlinemarketing hat Ziegler zwei<br />
Spezialisten engagiert. Die koordinieren<br />
<strong>die</strong> Agenturen, <strong>die</strong> sich um <strong>die</strong> Gestaltung<br />
der Website und <strong>die</strong> Suchmaschinenverankerung<br />
kümmern. Ein Programmierer führt<br />
fortlaufend anfallende Änderungen durch.<br />
Enterprise-Ressource-Planning (ERP). In<br />
der ERP-Software sind <strong>die</strong> Produkte schon<br />
so eingepflegt, dass sie einfach in den Shop<br />
kopiert werden können. „Je besser der Webshop<br />
integriert ist in <strong>die</strong> Betriebsabläufe, desto<br />
mehr Nutzen bringt er“, stellt Ziegler klar.<br />
Als Nächstes steht <strong>die</strong> Einführung von Paypal-Zahlungen<br />
auf der Agenda. Momentan<br />
werden Bonitätsprüfung, Rechnungsstellung<br />
und Mahnwesen noch klassisch vom<br />
Auftragsbearbeitungsteam abgewickelt.<br />
Überschrittene Zahlungsfristen liefert allerdings<br />
schon das ERP. „Ohne den Webshop<br />
könnte ich mir unser Unternehmen nicht<br />
mehr vorstellen“, resümiert Ziegler <strong>die</strong> nun<br />
schon achtjährige Erfahrung damit.<br />
Webshop statt ebay. Vielen ist nicht wohl<br />
bei der Vorstellung, ihre Werkstücke nach<br />
Maßen herzustellen, <strong>die</strong> sie nicht selbst<br />
genommen haben. Denn passen Geländer<br />
oder Tor nicht, kommt es zu Diskussionen<br />
Thomas Ziegler<br />
mit dem Auftraggeber. „Bei uns geht kein<br />
Zaun in Produktion, ohne dass der Kunde<br />
<strong>die</strong> genaue technische Zeichnung mit allen<br />
Maßen freigegeben hat.“ Klaus von<br />
Loeffelholz besteht darauf. Sein Unternehmen<br />
eleo im fränkischen Itzgrund vertreibt<br />
Zäune, Tore und Pavillons seit 2006 über<br />
eigene Webshops. „Zuvor hatten wir unsere<br />
Produkte online über ebay angeboten“,<br />
erzählt er. Dort waren <strong>die</strong> Präsentationsmöglichkeiten<br />
eingeschränkt und <strong>die</strong> Kosten<br />
vergleichsweise hoch. Das gab letztlich<br />
den Ausschlag, einen eigenen Webshop zu<br />
starten. Dessen erste Variante entstand<br />
familienintern. Mittlerweile kümmert sich<br />
ein externer Webdesigner um Entwurf und<br />
Programmierung des klar gegliederten<br />
Shops, der auch einen FAQ-Bereich für häufi<br />
ge Kundenanfragen enthält. Suchmaschinenoptimierung<br />
(SEO), <strong>die</strong> Onlinewerbung<br />
und weitere Marketingmaßnahmen übernimmt<br />
der Sohn von Loeffelholz. Der Zaunhersteller<br />
verzichtet bislang weitgehend auf<br />
Printwerbung. „Wir bleiben dem Medium<br />
treu und schalten Google-Adwords“, beschreibt<br />
er sein Vorgehen, „natürlich weisen<br />
wir auch bei unseren Drucksachen und bei<br />
Mailings auf den Shop hin.“<br />
10/2013