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TECHNIK<br />
Oliver Windeck<br />
Hans-Ulrich Mack<br />
Karl-Heinz Welk<br />
<strong>Metallbau</strong> Windeck<br />
FKN-Gruppe<br />
Magnus Hilger<br />
<strong>die</strong> effektivsten und wirtschaftlichsten Kombinationen<br />
von Gläsern und Dichtungen<br />
ermitteln.<br />
Verschiedene Versuchsumgebungen. Neben<br />
den bauakustischen Tests gibt es im<br />
Technologiezentrum noch zahlreiche weitere<br />
Prüfstände für mechanische Untersuchungen,<br />
für Umweltsimulationen, für<br />
Sicherheitsprüfungen oder für <strong>die</strong> Überprüfung<br />
mechatronischer Komponenten. Mechanische<br />
Prüfungen durch Biegen, Ziehen<br />
oder Drücken <strong>finden</strong> an allen statisch belasteten<br />
Komponenten eines Produktes statt.<br />
Im Bereich der Umweltsimulation lassen<br />
sich <strong>die</strong> Auswirkungen von UV-Licht, Wärme,<br />
Kälte, Feuchtigkeit oder <strong>die</strong> Anfälligkeit<br />
für Korrosion ermitteln. In einer Differenzklimakammer<br />
lassen sich beispielsweise<br />
Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede<br />
auf den beiden Seiten des Prüfelements<br />
erzeugen. Damit werden in der Natur real<br />
vorkommende klimatische Unterschiede<br />
zwischen innen und außen simuliert. Beim<br />
Beschusstest, beim Brandtest oder beim<br />
Einbruchsversuch wird <strong>die</strong> Sicherheit der<br />
Elemente getestet, und für Untersuchungen<br />
zur elektromagnetischen Verträglichkeit<br />
von Bauteilen wie Tür- oder Fensterantrieben<br />
steht eine entsprechend ausgerüstete<br />
Kabine (Schirmkabine) bereit.<br />
„Wir unterstützen <strong>die</strong> technische Entwicklung<br />
beim Prototypenbau und bei<br />
den Prüfungen von neuen Entwicklungen“,<br />
erläutert Karl-Heinz Welk, Leiter des Technologiezentrums,<br />
<strong>die</strong> Aufgaben <strong>die</strong>ser Einrichtung.<br />
Darüber hinaus sieht sich das Zentrum<br />
<strong>als</strong> Dienstleister für <strong>Metallbau</strong>er und<br />
Verarbeiter von Schücoprodukten, auch für<br />
andere Hersteller. Für Kunden <strong>finden</strong> rund<br />
500 Prüfungen pro Jahr statt. Besonders<br />
gefragt sind Dichtigkeits- und Bauakustikprüfungen.<br />
Die Untersuchungen zur Geräuschdämmung<br />
<strong>finden</strong> zu rund 90 % im<br />
Kundenauftrag statt.<br />
Organisatorisch ist das Technologiezentrum<br />
bei der Unternehmenskoordination<br />
angesiedelt und gehört damit direkt zur<br />
Geschäftsleitung. „Damit sind wir bei unseren<br />
Untersuchungen unabhängig von den<br />
technischen Abteilungen und möglichen<br />
Einflussnahmen“, betont Welk. Die Einrichtung<br />
ist <strong>als</strong> unabhängiges Herstellerlabor<br />
akkreditiert und von der International Laboratory<br />
Accreditation Cooperation (ILAC) anerkannt.<br />
„Wir werden regelmäßig überprüft<br />
und erneut akkreditiert“, berichtet Welk.<br />
„Dabei gilt es insgesamt rund 200 Normen<br />
zu berücksichtigen.“ Im Gegensatz zu den<br />
notifizierten Stellen wie dem ift Rosenheim,<br />
können akkreditierte Herstellerlabore keine<br />
Produkte zertifizieren. Voraussetzung für <strong>die</strong><br />
Notifizierung ist, neben der bei Schüco gegebenen<br />
Unabhängigkeit, auch <strong>die</strong> Unparteilichkeit,<br />
<strong>die</strong> bei einem unternehmenseigenen<br />
Testzentrum natürlich nicht gegeben ist. Das<br />
Verhältnis der Prüflabore untereinander ist<br />
gut, man arbeitet gut zusammen, wie Welk<br />
betont. Dazu gehören auch Vergleichsprüfungen<br />
an unterschiedlichen Prüfständen,<br />
um möglichst sichere Messergebnisse zu erhalten.<br />
„Die Prüfstände bei den notifizierten<br />
Stellen sind oft ausgelastet, daher erfolgen<br />
teilweise Prüfungen an unseren Produkten<br />
durch Prüfer der Notified Bo<strong>die</strong>s auf unseren<br />
Prüfständen“, berichtet Welk.<br />
Kundentests. Neben dem Test der Hotelfenster<br />
hat <strong>Metallbau</strong> Windeck bereits eine<br />
Klimastu<strong>die</strong> in Bielefeld durchführen lassen.<br />
So hatten sich bei hochwärmegedämmten<br />
Fenstern in der Praxis Schwierigkeiten ergeben,<br />
<strong>die</strong> deren Gebrauchstauglichkeit einschränkten.<br />
Bei einem Überdruck im Gebäude<br />
trat durch Ritzen warme Luft nach außen,<br />
allerdings noch innerhalb der zulässigen Undichtigkeiten.<br />
Bei sehr kalten Bedingungen,<br />
ab rund -15 °C, kondensierte <strong>die</strong> Luft und<br />
führte zu Vereisungen. In der Differenzklimakammer<br />
des Technologiezentrums wurde<br />
eines der Fenster <strong>die</strong>sen Temperaturdifferenzen<br />
ausgesetzt und eine Lösung entwickelt:<br />
Durch das fachgerechte Versiegeln der Glasfalze<br />
im Flügelfalzbereich konnte der Luftstrom<br />
verhindert werden.<br />
Auch <strong>die</strong> FKN Gruppe hat das Technologiezentrum<br />
bereits wiederholt genutzt, unter<br />
anderem um Luftdurchlässigkeit, Schlagregendichtigkeit<br />
oder den Widerstand<br />
gegen Windlasten von Fassaden, Fenstern<br />
und Türen zu prüfen. Das Unternehmen<br />
mit dem Schwerpunkt Fassadenbau nutzt,<br />
abhängig von den jeweiligen Aufträgen,<br />
auch Prüfstände weiterer Institute und Hersteller.<br />
Bis 2012 betrieb das Unternehmen<br />
einen eigenen Prüfstand für Sonderkonstruktionen,<br />
Fenster und kleinere Fassaden.<br />
„Wegen der immer größer werdenden Prüfelemente<br />
und höheren Anforderungen haben<br />
wir uns entschieden, <strong>die</strong> Prüfungen mit<br />
den Systemlieferanten durchzuführen und<br />
gemeinsam <strong>die</strong> Objektkonstruktionen zu<br />
entwickeln und zu testen“, berichtet Hans-<br />
Ulrich Mack, technischer Betriebsleiter der<br />
FKN Gruppe.<br />
Die FKN Gruppe war der erste externe<br />
Nutzer des neuen, 2012 fertiggestellten Fassadenprüfstandes.<br />
An <strong>die</strong>sem Prüfstand lassen<br />
sich <strong>die</strong> Bedingungen für Fassadenelemente<br />
bis zu einer Breite von 21 m und einer<br />
12<br />
10/2013