Lernsituationen Büromanagement - Merkur Verlag Rinteln
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58 Lernfeld 2: Büroprozesse gestalten und Arbeitsvorgänge organisieren<br />
4. Die Bedeutung von Büros wird sich in der Zukunft verändern. Informieren Sie sich mithilfe der nachfolgenden<br />
Artikel darüber wie das Büro der Zukunft aussehen könnte.<br />
Arbeiten im Jahr 2025<br />
Das Büro der Zukunft<br />
Frei im Raum schwebende Hologramme und riesige<br />
Touchscreens im Konferenzsaal: So stellen sich Designer<br />
das Büro der Zukunft vor. Für Arbeitnehmer würde<br />
sich vieles ändern – auch beim Wohlbefinden.<br />
Büroräume mit Telefon, Schreibtisch und Aktenschrank,<br />
das war gestern. Die Zukunft sieht anders<br />
aus: Dreidimensionale, frei im Raum schwebende Hologramme<br />
werden über Gesten und Sprachanweisungen<br />
gesteuert. Tastaturen und Bildschirme sind überflüssig.<br />
Alle Daten und Informationen kommen aus<br />
der Cloud und sind überall mobil verfügbar. So stellen<br />
sich Designer Büros im Jahr 2025 vor. Von der technischen<br />
Seite jedenfalls. Die Ausstattung der Räume<br />
könnte dagegen weniger futuristisch ausfallen: In einer<br />
immer komplexeren Welt sei die Sehnsucht nach<br />
gemütlichen Rückzugsorten in der Arbeitswelt groß,<br />
sagen Experten. Für die Beschäftigten beruhigend:<br />
Puristische Großraumbüros aus Glas und Beton, in<br />
denen außer digitaler Technik kaum etwas steht, gehören<br />
nur zum Teil zur Arbeitswelt von morgen.<br />
„Die Arbeitssituationen werden individueller“, erklärt<br />
Stefan Rief vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft.<br />
Arbeitsplätze müssten flexibler sein – in Zukunft<br />
erledigen Beschäftigte Tätigkeiten noch häufiger<br />
unterwegs. An einem Schreibtisch sitze deshalb<br />
nicht mehr nur eine Person. Ihn teilen sich vielmehr<br />
mehrere Kollegen. Dadurch reduziere sich der Raumbedarf,<br />
was die Kosten senkt. Gleichzeitig ist das Büro<br />
digitaler als heute. Tische mit riesigen Touchscreens<br />
als Oberfläche könnten 2025 schon Standard sein.<br />
Außerdem geben Beschäftigte dem Computer möglicherweise<br />
Sprachbefehle, was Arbeitsabläufe schneller<br />
macht.<br />
Trotz der zunehmenden Digitalisierung und Flexibilisierung:<br />
Das Büro an sich wird es auch in Zukunft<br />
geben. Es bleibt als gemeinsamer Treffpunkt für die<br />
Kollegen erhalten, sagt Rief. Es ist der Ort, an dem<br />
gemeinsam gearbeitet wird. So gewinnen Konferenzräume<br />
mit hochmoderner technischer Ausstattung<br />
immer mehr an Bedeutung.<br />
„Vernetzen können wir uns überall, aber eine große<br />
digitale Fläche, an der mit anderen Kollegen gemeinsam<br />
gearbeitet werden kann, haben wir nicht zu Hause<br />
oder im Zug“, erzählt Rief. Das kann etwa ein riesiger<br />
Touchscreen in einem Konferenzsaal sein. Der<br />
einzelne Büroraum werde hingegen immer mehr zum<br />
Rückzugsort. Und da komme es auf die Ausstattung<br />
an. „Die kann sowohl heimelig als auch futuristisch<br />
ausfallen“, erzählt Rief. In manchen Büros hängen<br />
2025 Hängematten in den Zimmern, damit Mitarbeiter<br />
besser nachdenken können. Der andere arbeitet in einem<br />
Büro, das eher an einen Loungebereich in einem<br />
Café als an ein Büro erinnert. In anderen Firmen wiederum<br />
gibt es Ruheräume mit Liegen, um ungestört<br />
nachzudenken. Es gelte in jedem Fall, ein Umfeld zu<br />
schaffen, das inspiriert und in dem Mitarbeiter kreativ<br />
arbeiten können, erläutert Rief.<br />
Mehrere Zonen in einem Büro?<br />
Nach Einschätzung des Berliner Designers Werner<br />
Aisslinger wird sich das Büro der Zukunft in zwei<br />
Zonen aufsplitten: in den digitalen Bereich und den<br />
entdigitalisierten, in dem Menschen ihre Arbeit konzentriert<br />
verrichten können und in dem es kaum neue<br />
Medien gibt. „Hier werden Räume entstehen, die<br />
mehr an einen britischen Club oder japanischen Zen-<br />
Raum erinnern“, erläutert Aisslinger. In den Innenhöfen<br />
der Bürokomplexe werde es im Idealfall kleine<br />
Gärten geben, in denen Mitarbeiter in der Pause gärtnern<br />
können. Das soll für einen Ausgleich zur anstrengenden<br />
Arbeit in der digitalen Welt sorgen. „Und alle<br />
diese Arbeitsräume werden Treffpunkte sein – keiner<br />
will im Home Office vereinsamen.“<br />
Nach Ansicht von Designerin Jennifer Mertens in<br />
Nordrhein-Westfalen werden die Mitarbeiter zunehmend<br />
zu Nomaden, die zwar noch irgendwann ins<br />
Büro kommen, aber mehr als heute auswärts arbeiten.<br />
Viele werden auch stärker die Möglichkeit nutzen<br />
können, von zu Hause aus Aufgaben zu erledigen. Daher<br />
würden Büroflächen reduziert.<br />
Andererseits sind Gebäude technisch immer mehr<br />
so auszustatten, dass überall ein WLAN-Zugang besteht<br />
und Mitarbeiter von überall aus arbeiten können.<br />
Wenn die Welt hektischer wird, sei ein Gegenpol<br />
wichtig – nicht nur zu Hause, sondern auch im Büro,<br />
erklärt Mertens. Angepasst an die Bedürfnisse und<br />
Anforderungen der Mitarbeiter, könnten die Büroräume<br />
2025 deshalb ganz unterschiedlich aussehen. Sicher<br />
sei jedoch eins: In Zukunft werde das Büro zum<br />
Hafen und Heimatort zugleich.<br />
Vorabdruck<br />
DPA; 02.12.2013<br />
URL: http://www.n24.de/n24/Wissen/Job-Karriere/d/3924310/das-buero-der-zukunft.html (Stand: 27.12.2013)<br />
Wie im Netzwerk<br />
Sieht so das Büro der Zukunft aus?<br />
Ein Schreibtisch, darauf ein Stapel Papier, jede Menge<br />
Post-its mit verschiedenen Notizen und Telefonnummern<br />
und irgendwo steht auch noch ein Bild der Familie.<br />
So sieht er aus, der Bruttodurchschnittsarbeitsplatz.<br />
Es geht aber auch anders. Große Firmen, die<br />
sich selbst gerne als visionär bezeichnen, veröffentlichen<br />
[. . .] im Netz mehr und mehr Fotos von ihren<br />
ganz modernen Büros. Sie wollen damit zeigen, wie<br />
gut es ihren Mitarbeitern geht: Chill-out-Area, integrierte<br />
Kindertagesstätte und Wäscheservice gehören<br />
[. . .] zum Arbeitsplatz dazu. [. . .]<br />
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