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Lernsituationen Büromanagement - Merkur Verlag Rinteln

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30 Lernfeld 1: Die eigene Rolle im Betrieb mitgestalten und den Betrieb präsentieren<br />

5 Das Jugendarbeitsschutzgesetz anwenden<br />

Situation:<br />

Sonja Schneider kommt heute sehr aufgewühlt in den Ausbildungsbetrieb. Frau Gehrke registriert<br />

dies und fragt die Auszubildende nach dem Grund. Sonja überlegt kurz und schildert dann, dass<br />

ihre beste Freundin, die 16-jährige Anke Adler, Auszubildende bei der Peter Peinlich GmbH ist. Anke<br />

ging am Donnerstag nach dem 6-stündigen Berufsschulunterricht nicht mehr zurück in den Betrieb.<br />

Am Freitag wurde sie zur Geschäftsleitung zitiert, wo sich folgender Dialog abspielte:<br />

Peter Peinlich: „Frau Adler, so geht das nicht. Sie können froh<br />

sein, einen Ausbildungsplatz bekommen zu<br />

haben. Ich habe gestern auf Sie gewartet. In<br />

Zukunft erscheinen Sie regelmäßig und pünktlich<br />

zur Arbeit, und zwar auch dann, wenn Sie vormittags<br />

Schule gehabt haben. Ist das klar?“<br />

Anke Adler:<br />

„Ja aber, ich dachte, nach der Berufsschule brauche<br />

ich nicht mehr zur Arbeit zu kommen. Die<br />

anderen Auszubildenden sind auch nicht mehr in<br />

die Ausbildungsbetriebe gegangen und außerdem<br />

hatten wir ziemlich viele Hausaufgaben auf.“<br />

Peter Peinlich: „Nun, da haben Sie eben falsch gedacht. Und eines merken Sie sich bitte: Wenn<br />

das noch einmal vorkommen sollte, dann haben Sie bald ganz frei. So, hier liegen<br />

einige Rechnungen und warten darauf, pünktlich verschickt zu werden. Ich denke,<br />

Sie verzichten heute auf Ihre Pausen und holen die versäumte Zeit nach.“<br />

Anke Adler:<br />

„Ja, ist ja schon gut. Es wird bestimmt nicht wieder vorkommen, dass ich nach<br />

der Berufsschule nicht mehr zur Arbeit komme.“<br />

Peter Peinlich: „Übrigens, ich habe Ihren Urlaubsantrag für den nächsten Monat leider kürzen<br />

müssen. Ihnen steht nur ein Jahresurlaub von 21 Tagen zu und da haben Sie in<br />

diesem Jahr nur noch 9 Tage.“<br />

Anke Adler: „Ja aber ich dachte, das sei ein Schreibfehler im Ausbildungsvertrag. Ich bin doch<br />

erst 16, habe ich da nicht mehr Urlaub? Ich meine, in der Berufsschule wurde so<br />

etwas gesagt.“<br />

Peter Peinlich: „Was denn? Haben Sie eine Ahnung, wie viel Urlaub ich als ,Stift‘ hatte? Insgesamt<br />

ganze 10 Tage! Sie wissen gar nicht, wie gut Sie es haben. Ach ja, noch etwas: Sie<br />

haben sicher davon gehört, dass nachdem die firmeninternen Abläufe analysiert<br />

und EDV-technisch umgesetzt wurden, nun ein ERP-System 1 eingeführt werden<br />

soll. Für die Geschäftsleitung und die Abteilungsleitungen ergibt sich dadurch<br />

ein schneller, aktueller und flexibler Zugriff auf sämtliche unternehmensrelevante<br />

Daten, um daraus wichtige Entscheidungsgrundlagen zeitnah ableiten zu können.<br />

In der nächsten Woche müssen Sie daher am Montag und Dienstag jeweils drei<br />

Stunden länger im Betrieb bleiben. Die Überstunden bekommen Sie natürlich<br />

bezahlt. Das Geld können Sie doch sicher gut gebrauchen?“<br />

Anke Adler:<br />

Vorabdruck<br />

„Das stimmt, da ich mir einen Tablet-PC kaufen will. Aber am Dienstag passt es<br />

mir ganz schlecht. Können wir das nicht auf Mittwoch verschieben?“<br />

Peter Peinlich: „Völlig ausgeschlossen, es muss bei Montag und Dienstag bleiben.“<br />

Sonja ist empört darüber, wie Peter Peinlich mit ihrer besten Freundin umgeht, und fragt Frau<br />

Gehrke, ob das denn wirklich so korrekt sei. Diese erklärt Sonja, dass für Anke Adler das Gesetz zum<br />

Schutz der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz) gilt und bittet Sonja, sich zunächst mit<br />

diesem Gesetz vertraut zu machen und dann Rücksprache mit ihr zu nehmen.<br />

1 Der Begriff ERP steht für Enterprise Resource Planning und bezieht sich auf Softwarelösungen, die für die Planung und Verwaltung der Ressourcen eines Unternehmens<br />

entwickelt worden sind. ERP-Systeme werden in kleinen und mittelständischen Unternehmen eingesetzt. Die vorhandenen Ressourcen eines Betriebes in Form von<br />

Kapital, Betriebsmittel und Personal werden mithilfe der verschiedenen Programmmodule, aus denen sich ein ERP-System zusammensetzt, gesteuert, kontrolliert und<br />

koordiniert.<br />

© MERKUR VERLAG RINTELN

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