28.04.2014 Aufrufe

Leseprobe (PDF) - Merkur Verlag Rinteln

Leseprobe (PDF) - Merkur Verlag Rinteln

Leseprobe (PDF) - Merkur Verlag Rinteln

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kapitel 3: Tabellenkalkulation mit Excel<br />

119<br />

Aufgabe 15<br />

Die Umsätze werden unter Angabe der Kundennummer, Datum und Rechnungsbetrag in<br />

einer Excel-Tabelle gespeichert. Klender gewährt seinen Kunden einen Bonus, der von der<br />

Höhe des Jahresumsatzes abhängig ist.<br />

Umsätze<br />

Kunden-Nr Datum Betrag<br />

Jahresumsatz<br />

Bonus<br />

1005 03.01.13 89.457,63 €<br />

1002 07.01.13 33.556,16 €<br />

1005 08.01.13 59.498,18 €<br />

999 10.02.13 61.459,92 €<br />

1002 21.02.13 102.769,96 €<br />

1004 22.02.13 77.853,34 €<br />

1004 01.03.13 109.393,74 €<br />

1004 15.04.13 75.662,24 €<br />

1002 25.04.13 38.747,32 €<br />

1002 31.05.13 93.200,10 €<br />

1001 04.06.13 27.984,72 €<br />

1004 29.06.13 94.742,52 €<br />

1003 03.07.13 76.002,70 €<br />

1001 17.07.13 29.371,46 €<br />

1002 25.07.13 13.027,02 €<br />

9999 21.08.13 17.325,70 €<br />

1001 27.08.13 108.850,86 €<br />

1005 11.09.13 51.361,06 €<br />

1003 02.10.13 58.046,62 €<br />

1001 13.10.13 25.744,72 €<br />

1003 27.10.13 19.426,56 €<br />

1003 30.10.13 78.091,18 €<br />

9999 16.11.13 53.468,40 €<br />

9999 20.11.13 40.740,62 €<br />

1005 22.11.13 38.557,48 €<br />

1005 25.11.13 25.070,14 €<br />

1001 03.12.13 47.960,52 €<br />

1004 08.12.13 30.341,70 €<br />

1002 18.12.13 95.531,92 €<br />

9999 27.12.13 63.395,80 €<br />


120 Kapitel 3: Tabellenkalkulation mit Excel<br />

Aufgabe 16<br />

Alexander hat das Kassenbuch zu führen. In Anlehnung an das konventionelle Kassenbuch,<br />

das per Hand geschrieben wurde, entwickelt er ein Rechenmodell, in dem auch ein<br />

Kontrollmechanismus eingebaut werden soll.<br />

Einzugeben sind: Datum, Belegnummer, Betrag in Bar-Ein oder Bar-Aus, USt-Kennziffer<br />

sowie bei Barauszahlung Eingabe des Betrages auf einem oder mehrere Gegenkontenspalten.<br />

Nach der Eingabe eines Auszahlungsbetrages erscheint in der Spalte Kontrolle so lange<br />

die Bemerkung Fehlbuchung, bis der Betrag einem oder mehreren Gegenkontenspalten<br />

zugewiesen wurde. Splitbuchungen sind also erlaubt.<br />

Ferner soll die Umsatzsteuer automatisch herausgerechnet werden. Die anzuwendende<br />

Umsatzsteuer wird in der Spalte USt angegeben. 1 = 19 %, 2 = 7 %, 0 = keine Umsatzsteuer.<br />

Zur Erinnerung ist diese Information in einem Kommentar der Überschriftszeile<br />

beigefügt.<br />

Wurde die Umsatzsteuerkennziffer 2 eingegeben, sollen der Netto- und der Umsatzsteuerbetrag<br />

in blauer Farbe ausgegeben werden.<br />

3.7 Was-wäre-wenn-Analyse<br />

3.7.1 Zielwertsuche<br />

Klender will expandieren und plant den Bau einer weiteren Lagerhalle, die 500.000 EUR<br />

kosten wird. Die Jahreszinsen betragen 5,5 %. Die monatlichen Raten sollen so hoch sein,<br />

dass der Kredit nach 36 Monaten abgezahlt ist.


Kapitel 3: Tabellenkalkulation mit Excel<br />

121<br />

Die Excel-Tabelle sieht folgendermaßen aus:<br />

In der Spalte B wird der jeweilige<br />

Restbetrag ermittelt, indem der<br />

Vormonatswert um die monatliche<br />

Zinsbelastung (Jahreszins/<br />

12 = 0,458 %) erhöht und davon<br />

der monatliche Ratenbetrag (im<br />

Beispiel 12.000 EUR) abgezogen<br />

wird.<br />

Anstatt mühselig die monatliche<br />

Rate durch Annäherung zu ermitteln,<br />

wird die Zielwertsuche angewendet.<br />

Rufen Sie in der Registerkarte Daten<br />

den Bereich Was-wäre-wenn-<br />

Analyse auf und klicken Sie auf<br />

Zielwertsuche.<br />

In dem Folgefenster geben Sie die Zielzelle ein,<br />

also die Zelle, in der der gewünschte Wert erscheinen<br />

soll. Das ist hier die Zelle B41. Der Zielwert lautet<br />

0 und die veränderbare Zelle ist B2, in der die<br />

Monatsrate angezeigt wird.<br />

Mit einem Klick auf die Schaltfläche OK bestätigen<br />

Sie Ihre Eingaben, woraufhin die Monatsrate so<br />

abgeändert wird, dass nach 36 Monaten der Wert 0<br />

erreicht ist.


Kapitel 4: Objektorientierte Programmierung<br />

213<br />

4.10 Objektsammlung ArrayList<br />

4.10.1 Problemstellung Kundenaufträge<br />

In der Firma Klender ist das bislang recht umständliche Verfahren zur Auftragsannahme<br />

für Heizöl in die Kritik geraten. Miriam: ”Bei unseren Stammkunden sollten wir am Bildschirm<br />

nur die Kundennummer und die bestellte Menge eingeben. Die Auftragsbearbeitung<br />

und alles, was damit zusammenhängt, kann später auf der Grundlage der erfassten<br />

Daten erledigt werden.“<br />

Geschäftsführer: ”Das führt zu einer Veränderung der Arbeitsabläufe. Das sollten wir<br />

zunächst einmal erproben auf der Grundlage einer minimalen Datenbasis.“<br />

Es wird eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit den Fragen, welche Daten benötigt werden<br />

und wie die Bildschirmmaske zu gestalten ist, auseinandersetzt. Das Ergebnis der<br />

Arbeitsgruppe:<br />

Bildschirm<br />

Der Klick auf die Schaltfläche<br />

Neuer Auftrag führt zur Löschung<br />

der Eingabefelder. Es<br />

wird die nächste Auftragsnummer<br />

angezeigt, die vom System<br />

gebildet wird.<br />

Nach der Eingabe der Kundennummer<br />

wird zur Kontrolle der<br />

Kundenname angezeigt.<br />

Die Liefermenge wird zunächst<br />

nicht auf Plausibilität geprüft. Sie<br />

wird übernommen, ohne darauf<br />

geprüft worden zu sein, ob sie<br />

wohl richtig sein kann.<br />

In dem Feld Meldungen sollen<br />

etwaige Fehlermeldungen angezeigt<br />

werden.<br />

Mit dem Klicken auf die Schaltfläche<br />

Speichern wird der Auftragssatz<br />

gespeichert.<br />

Ein Klick auf die Schaltfläche Aufträge<br />

anzeigen bewirkt die Ausgabe<br />

der Auftragsdatensätze. Außerdem sollen später Daten für die Tourenplanung bereitgestellt<br />

werden. Deshalb soll auch eine Schaltfläche Tourenplanung vorgesehen werden.<br />

Dieses Verfahren setzt voraus, dass eine Kundendatei existiert. Sie muss vorher erstellt<br />

worden sein. Der Kundensatz soll aus den Elementen Kundennummer, Name, Adresse<br />

und Lieferbezirk bestehen.<br />

Der Auftragssatz beschränkt sich zunächst auf Auftragsnummer, Kundenangabe und<br />

Menge.


214 Kapitel 4: Objektorientierte Programmierung<br />

Programmplanung<br />

Miriam fragt den IT-Experten: ”Das ist doch sicher schnell programmiert. Können wir<br />

schon diese Woche mit der neuen Form der Auftragserfassung beginnen?“<br />

Der IT-Experte schüttelt den<br />

Kopf: ”So schnell wird es nicht<br />

gehen! Wir müssen zunächst<br />

eine Kundenliste aufbauen und<br />

einen Suchalgorithmus entwickeln.<br />

Wenn das funktioniert,<br />

können wir uns der Auftrag s-<br />

erfassung zuwenden.“<br />

Voraussetzung für die Erprobung<br />

der neuen Art der Auftragserfassung<br />

ist, dass die<br />

Daten mehrerer Kunden im Arbeitsspeicher<br />

vorhanden sind.<br />

In der Versuchsphase reicht es<br />

aus, dass sie per Programm erzeugt<br />

werden.<br />

Das Meilensteindiagramm verdeutlicht,<br />

dass der Entwicklungsprozess<br />

systematisch<br />

geplant werden muss. Es wird<br />

festgelegt, in welcher Reihenfolge<br />

die einzelnen Teilstücke,<br />

aus denen sich letztlich das<br />

Programm zusammensetzt, programmiert<br />

werden. Jedes Teilstück<br />

muss daraufhin geprüft<br />

werden, ob es korrekt funktioniert,<br />

bevor es mit anderen Teilstücken,<br />

auch Module genannt,<br />

verbunden wird.<br />

Auftragsbearbeitung<br />

Klasse Kunde<br />

erstellen<br />

Klasse Kundenliste<br />

erstellen<br />

Funktionstest<br />

ja<br />

Ok?<br />

Klasse Auftrag<br />

erstellen<br />

nein<br />

Klasse Auftraege<br />

erstellen<br />

Funktionstest<br />

ja<br />

Ok?<br />

AuftragGUI<br />

ja<br />

Ok?<br />

Ende<br />

nein<br />

nein<br />

4.10.2 Klassenbildung<br />

Der Aufbau der Klassen Kunde und Auftrag dürfte wohl keine Schwierigkeit bedeuten:<br />

Klasse Kunde<br />

String Kundennummer<br />

String Name<br />

String Adresse<br />

String Bezirk<br />

Klasse Auftrag<br />

String Auftragsnummer<br />

String Kundenangabe<br />

int Menge


Kapitel 4: Objektorientierte Programmierung<br />

215<br />

Das Problem stellt sich vielmehr darin, dass die Klasse Kunde nicht ausreicht, um die<br />

vielen Kundendaten im Computer darzustellen. Bei drei Kunden mag es noch angehen,<br />

drei Kundenobjekte anzulegen. Bei einer nicht vorhersehbaren Anzahl ist das nicht mehr<br />

praktikabel.<br />

Diese Aussage gilt auch für die Klasse Auftrag, da die Anzahl der Aufträge nicht vorhersehbar<br />

ist.<br />

4.10.3 ArrayList<br />

ArrayList ist wie vieles in einer Programmiersprache ein Kunstwort, das sich aus Array<br />

und Listing zusammensetzt. Array ist mit Bereich und List mit Auflistung zu übersetzen.<br />

Die Objektvariable eines ArrayList-Objekts verwaltet beliebig viele Adressen von Exemplaren<br />

eines Objekts, die in einem Speicherbereich abgelegt werden. Bei einer ArrayList<br />

handelt es sich somit um eine Objektsammlung, die als Objekt zu vereinbaren und zu<br />

instanziieren ist.<br />

Vereinbarung und Instanziierung<br />

Am Beispiel der Klasse Kunde wird die Handhabung einer ArrayList dargestellt. Die Vereinbarung<br />

und Instanziierung eines ArrayList-Objekts wird wie folgt formuliert:<br />

ArrayList kd = new ArrayList();<br />

Hinter dem Schlüsselwort ArrayList wird in spitzen Klammern die Klasse angegeben,<br />

deren Struktur in der ArrayList abgebildet werden soll. kd ist die Objektvariable. Sie verwaltet<br />

die Objekte der Klasse Kunde.<br />

Speichern<br />

Das Speichern in die ArrayList kd vollzieht sich in zwei Schritten. Zunächst muss ein neues<br />

Objekt Kunde angelegt werden:<br />

Kunde kund = new Kunde(kdNr,name, adresse,bezirk);


Kapitel 5: Datenbanken<br />

297<br />

5 Datenbanken<br />

5.1 Gestaltung von Datenbanken<br />

Situation<br />

Die Firma Klender schreibt die Rechnungen bisher mit einem Textverarbeitungsprogramm.<br />

Die Heizölmengen, Literpreise und Gesamtbeträge der Rechnungen stammen aus einer<br />

Excel-Datei und werden manuell in die Vorlage übertragen. Auch die Kundenadresse wird<br />

von Hand eingesetzt. Diese Vorgehensweise ist umständlich und benötigt auch sehr viel<br />

Zeit. Außerdem sind die Absatz- und Umsatzstatistiken nur sehr umständlich zu erstellen.<br />

Daher sucht die Firma Klender nach einem praktikableren Weg. Man einigt sich schließlich<br />

auf eine Datenbank-Lösung. Nun stellt sich aber die Frage, wie die Daten in der Datenbank<br />

angelegt werden müssen.<br />

Bei der Entwicklung einer Datenbank werden oftmals Teams gebildet, die aus IT-Experten<br />

und Mitarbeitern der Fachabteilungen bestehen. Im Fall der Firma Klender werden Miriam<br />

und Alexander in das Team entsandt. Zu Beginn der Teamarbeit wird eine Schulung durchgeführt,<br />

in denen Begrifflichkeiten und Systemzusammenhänge geklärt werden.<br />

5.1.1 Komponenten und Sichten eines Datenbanksystems<br />

Eine Datenbank ist eine systematische und zweckgerichtete Sammlung von Daten.<br />

Aus dem Verwendungszweck ergibt sich, welche Daten gesammelt und gespeichert werden.<br />

Um die Daten, die in der Datenbank in Tabellen abgelegt sind, verwalten und nutzen<br />

zu können, benötigt der Anwender ein Datenbankverwaltungssystem. Ein Datenbanksystem<br />

besteht somit aus einer Datenbank und einem Datenbankverwaltungssystem, das in<br />

der Fachsprache Data Base Management System genannt wird, abgekürzt DBMS.<br />

Das DBMS stellt die Methoden zur Verfügung, mit denen der Nutzer auf die in der Datenbank<br />

gespeicherten Daten zugreifen kann.


298 Kapitel 5: Datenbanken<br />

Bei einem Datenbanksystem unterscheidet man drei Ebenen, die in Anlehnung an den<br />

amerikanischen Sprachgebrauch auch Sichten bzw. views genannt werden.<br />

Externe Sicht<br />

Der Anwender nutzt die Datenbank mithilfe einer Datenbankabfrage- und -manipulationssprache<br />

(external view).<br />

Konzeptionelle Sicht<br />

Die Beschreibung des Datenmodells stellt die konzeptionelle Sicht dar (conceptional view).<br />

Unter einem Datenmodell versteht man die datenmäßige Abbildung eines bestimmten<br />

Ausschnitts der realen Umwelt. Bei einem relationalen Datenmodell werden die Daten<br />

in zweidimensionalen Tabellen angeordnet und die Beziehungen zwischen den Tabellen<br />

geregelt.<br />

Interne Sicht<br />

Gegenstand der internen Sicht (internal view) ist die physische Speicherung der Daten.<br />

Wie die Daten gespeichert werden, wird allein vom DBMS geregelt. Über die Struktur der<br />

Datenbank führt das DBMS einen Systemkatalog, auch Data Dictionary genannt.<br />

5.1.2 Aufbau einer Tabelle<br />

Eine Datenbank-Tabelle hat folgenden Aufbau:<br />

In den Spalten der Tabelle werden die Eigenschaften des betrachteten Objekts eingetragen.<br />

Statt Eigenschaft ist auch der Begriff Attribut gebräuchlich. In den Spaltenüberschriften<br />

stehen die Attribut-Bezeichner, wie zum Beispiel Kundennummer, Vorname, Name.


Kapitel 5: Datenbanken<br />

299<br />

In den Zellen der Tabelle werden die Attributwerte eingetragen. Die Attributwerte einer<br />

gesamten Zeile bilden einen Datensatz, der auch Tupel genannt wird.<br />

Die Dateneinträge können aus einzelnen Zeichen, Zeichenfolgen sowie Zahlen und Sonderzeichen<br />

bestehen. Wichtig ist, dass sich jedes Tupel von den anderen unterscheidet.<br />

Das wird durch Auswahl eines Attributes als Primärschlüssel, auch Schlüsselattribut<br />

genannt, erreicht. Ein typisches Schlüsselattribut für eine Kundentabelle ist die Kundennummer.<br />

5.1.3 Beziehungen<br />

Bei einer relationalen Datenbank stehen die Tabellen in Beziehung zueinander. Diese<br />

Beziehungen werden auch Relationen genannt. Nicht jede Form der Relation kann in einer<br />

Datenbank abgebildet werden. Man unterscheidet drei Beziehungsarten.<br />

1:1-Beziehungen<br />

Bei dieser Beziehungsart handelt es sich um eine eindeutige Beziehung zwischen zwei<br />

Tabellen. Jeder Datensatz der einen Tabelle entspricht genau einem Datensatz der anderen<br />

Tabelle. Ein Beispiel zeigt die nachfolgende Abbildung. Jede Ehefrau hat genau einen<br />

Ehemann und jeder Ehemann hat genau eine Ehefrau.<br />

verheiratet<br />

mit<br />

1 1<br />

Ehemann<br />

Ehefrau<br />

Weitere Beispiele sind Abteilungen und Abteilungsleiter oder Mitarbeiter und deren Personalakte.<br />

1:n-Beziehungen<br />

Die häufigste Beziehungsart in Datenbanken ist die die 1:n-Beziehung. Das Verhältnis zwischen<br />

Schüler und Schulklasse ist ein Beispiel für eine solche Beziehung.<br />

Klasse<br />

WG 12/2<br />

In Klasse<br />

1 n<br />

Schüler<br />

H. Maier<br />

S. Müller<br />

D. Huber


354 Kapitel 6: Datenschutz und Datensicherheit<br />

6 Datenschutz und Datensicherheit<br />

6.1 Begriff<br />

Datenschutz und Datensicherheit werden oftmals in einem Atemzug genannt. Sie dürfen<br />

aber nicht gleichgesetzt werden.<br />

■ Unter Datenschutz versteht man den Schutz persönlicher Daten vor Missbrauch.<br />

■ Datensicherheit meint die Sicherheit von technischen und logischen Systemen der<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />

6.2 Wert der Daten<br />

Datenpannen kosten deutsche Firmen Millionen<br />

09.05.2011 13:41 Uhr von Sibylle Gaßner 0<br />

Die schwere Datenpanne bei Sony ist nur die Spitze des Eisbergs, keine Firma spricht gerne<br />

über verlorene Datensätze. Eine Studie des Ponemon-Instituts gewährt seltene Einblicke in<br />

die aktuelle Situation in Deutschland: Eine einzige Datenpanne kostet Firmen hierzulande im<br />

Schnitt 3,4 Millionen Euro.<br />

Jeder schützt, was ihm wichtig ist. Bei Daten jedoch scheint das Bewusstsein nicht so<br />

stark ausgeprägt zu sein, dass sie wertvoll und wichtig sind. Einige Beispiele:<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Ein Unternehmen der Lederindustrie konnte infolge eines Festplattendefekts nicht mehr auf<br />

die Kundendatenbank zugreifen. Somit konnte es wochenlang keine Rechnungen versenden.<br />

Das Unternehmen geriet in eine Liquiditätskrise.<br />

In einem Unternehmen der Metallindustrie konnten mehrere Tage keine Aufträge ausgeführt<br />

werden, weil durch einen Blitzeinschlag das DV-System der Arbeitsvorbereitung beschädigt<br />

wurde.<br />

Ein untreuer Angestellter manipulierte das Lohnbuchhaltungsprogramm und schädigte das<br />

Unternehmen um fast eine Millionen Euro.<br />

Die folgende Grafik zeigt<br />

die wirtschaftliche Bedeutung<br />

anhand der Schadenshöhe<br />

bei versäumter<br />

Datensicherung: 1<br />

1 Quelle: Wirtschaftswoche Nr. 30<br />

vom 18. 07. 2002.


Kapitel 6: Datenschutz und Datensicherheit<br />

355<br />

6.3 Datensicherheit<br />

Datensicherheit in einem Unternehmen bezieht sich auf alle wichtigen Daten, nicht nur<br />

auf personenbezogene. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)<br />

formuliert drei Hauptziele.<br />

■ Vertraulichkeit: Nur autorisierte Personen dürfen auf Daten zugreifen, sie lesen oder<br />

verändern. Diese Anforderung gilt auch während der Datenübertragung.<br />

■ Integrität: Es muss sichergestellt sein, dass Daten nicht unbemerkt verändert werden<br />

können. Es muss nachvollziehbar sein, wer wann Änderungen vorgenommen hat.<br />

■ Verfügbarkeit: Das IT-System eines Unternehmens muss hinsichtlich Hard- und Software<br />

und Verfahrensvorschriften so organisiert sein, dass Systemausfälle möglichst<br />

vermieden werden.<br />

6.3.1 Fehlervermeidung bei der Datenerfassung<br />

Miriam arbeitet in der Buchhaltung. Gerade hat sie von ihrem Kollegen einen Tadel erhalten,<br />

weil ihr bei der Eingabe von Abrechnungsdaten Tippfehler unterlaufen sind. „Pass<br />

bitte künftig besser auf!“, fordert er sie auf.<br />

Prüfsummen<br />

Bei der Eingabe von Daten unterlaufen auch den besten Mitarbeitern Fehler. Ein Verfahren,<br />

um die Richtigkeit von numerischen Eingaben zu kontrollieren, besteht in der Bildung von<br />

Prüfsummen. Es wird in vielen Bereichen eingesetzt, so zum Beispiel beim Datenträgeraustausch<br />

mit Banken.<br />

Beispiel:<br />

Der Schichtleiter notiert die Arbeitsstunden seiner Mitarbeiter auf einem Arbeitsnachweis. Anschließend<br />

bildet er eine Spalten- und eine Reihensumme.<br />

Name Mo Di Mi Do Fr Summe<br />

Alex 7 9 4 7 5 32<br />

Bernd 9 5 8 6 8 36<br />

Cem 8 6 8 8 4 34<br />

Dieter 6 7 7 9 6 35<br />

Summe 30 27 27 30 23<br />

Im Lohnbüro werden die Daten wie folgt eingegeben.<br />

Name Mo Di Mi Do Fr Summe<br />

Alex 7 9 4 7 5 32<br />

Bernd 9 5 8 6 8 37 Abweichung<br />

Cem 8 6 8 8 4 33 Abweichung<br />

Dieter 6 7 7 9 6 35<br />

Summe 30 27 27 30 23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!