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Entsaftet
Ich hing dereinst als Traube, genährt von Sonnenkraft,
an meines Lebens Laube, so prall, weil voller Saft.
Heut häng ich da noch immer, an meines Lebens Haus
im Abendsonnenschimmer. Der Saft ist langsam raus.
Just fliegt die letzte Biene bestäubend um mich her.
Sie foppt mich mit „Rosine“ und nicht von ungefähr.
Die einst so straffe Pelle, sie schrumpelt vor sich hin
und macht, dass ich nun Quelle von etwas and’rem bin:
Von konzentrierter Süße, die heut mein Inn’res füllt,
des Lebens letzte Grüße mit Zuckerguss umhüllt,
der sorgt, dass ich noch grinse durch die getrübte Linse,
dass ich noch lauthals lache und einfach weiter mache,
als wär ‘s noch wie zuvor. Hab Dank, du mein Humor.
Hab Dank, Du Sonnenschein, dass ich im Traubesein
zu Sommers Ende hin so überzuckert bin.
Ody vam Bruok
Saarbrücken
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