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544 J. Friedlaemler: Ital. Medaillon
Namen bezeichnet hat und die Unaufmerksamkeit der
Schriftsteller seltsame Verwechslungen veranlasst hatte, bis
sein Ruhm in neuester Zeit wiederhergestellt worden ist
Mit seinen Arbeiten hat unser Medaillon so entschiedene
Verwandtschaft dass ich keinen Anstand nehme auch diese
vorzttgliche Arbeit, gleich vielen andren anonymen Medaillons
von Florentinern jener Zeit, ihm zuzutheilen. Anton
war damals vierundfünfzig Jahre alt, diesem Lebensalter
entspricht wohl das Bildniss des Medaillons.
Der Wahlspruch Antons lautet auf seinen niederländischen
Medaillen und wo er sonst vorkommt in französischer
Sprache: nul ne si frote; auf unserm Medaillon
steht: nuli ne si frota, in einem südfranzösischen vielleicht
provenzalischen Dialect. Dieser Wahlspruch bezieht sich
auf den dargestellten Feuerkasten. An Stricken wurden
damals solche Kasten, mit Brandstoffen gefüllt, auf den
Wällen aufgehängt, um den entzündeten Inhalt auf die
Anstürmenden zu schleudern. Wahlspruch und Darstellung
kehren auch auf den kleinen Medaillen Antons wieder,
von welchen vorn die Rede war. Es giebt zunächst zwei
Gegenstücke der Brüder Anton und Karl ;
i).
beide Medaillen
liegen mir vor, sie sind bestimmt gleichzeitig; Antons
Medaille hat auf der Kehrseite den Feuerkasten, Karls
den liegenden goldnen Widder (nicht das Fell) zwischen
zwei Feuerstahlen 2). Dem Styl nach sind sie vielleicht
*) Andreas Guazzalotti von Prato von J. Friedlaender, Beilin
1860; übersetzt von C. Gnasti in Florenz unter dem Titel: Andrea
Guazzalotti, Scultore Pratese , Prato 1862. Der Uebersetzer hat
einige Documente aus dem inediceischen Archive beigefügt.
2) Beide sind bei Mieris I S. 100 und 127 abgebildet. Die
Feuerstahle finden sich schon im Wappen der Palaeologen und der
von diesen abstammenden Markgrafen von Montferrat.
ungefähr einem B, und werden häufig unrichtig benannt.
Sie gleichen