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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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518 II. Dannenberg: Deutsche Inschriften<br />

Quelle, aus welcher sie mit ihrer religiösen Erkenntniss<br />

zugleich ihre Bildung schöpften, daher sie<br />

auch die lateinische<br />

als die Kirchensprache für alle öffentlichen Vorgänge,<br />

an denen nicht das Volk unmittelbar Theil hatte,<br />

statt der zur Schriftsprache noch nicht erwachsenen eigenen<br />

«annahmen. So wie man sich also bei Abfassung der<br />

Urkunden des Lateinischen<br />

auch für die Münzen Anwendung finden.<br />

bediente, so musste dasselbe<br />

Dieser Satz gilt in solcher Ausdehnung, dass man<br />

viele Münzsammlungen sehen kann,<br />

ohne auf eine einzige<br />

Ausnahme zu stossen. Und doch giebt es solche Ausnahmen<br />

nach verschiedenen Richtungen hin. Bei den Romanen<br />

scheinen, wenn wir von den Franzosen absehen, die Ausnahmen<br />

nur durch Rücksicht auf fremde Nationalitäten<br />

vermittelt zu sein :<br />

so auf den Münzen christlicher Könige<br />

in Spanien und Sicilien sowie der Genueser in der Krimm,<br />

welche arabische Inschriften theils ausschliesslich, theils in<br />

Verbindung mit Lateinischen tragen, so auf den Münzen<br />

der Kreuzfahrer, die sich den Gebräuchen der eroberten<br />

Länder anbequemten und daher zum Theil griechische<br />

Inschriften für ihre Münzen annahmen, gleichwie umgekehrt<br />

muhammedanische Fürsten aus Handelsrücksichten<br />

christliche Darstellungen (das Kreuz, das Bild des Heilandes,<br />

des heil. Georg) nachahmten, ja selbst Münzen mit<br />

lateinischen Aufschriften schlugen i).<br />

Die Franzosen und Wallonen machten einen verhältnissmässig<br />

umfangreichen Gebrauch von der lingua vulgaris.<br />

Bei den Engländern finden sich Abweichungen von<br />

«) Sarcan oder Ssaru-khan, Emir in Lydien, s. Pinder und<br />

Friedlaender, Beitr. zur älteren Münzkunde, S. 52.

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