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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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504 Alb. Sattler: Die Münzen der<br />

Reiche, dem Bisthum Genf und den Grafen von Savoyen<br />

zu beleuchten.<br />

Die Grafen von Genf waren im Mittelalter ein sehr<br />

mächtiges Geschlecht (sie sollen schon als Palatine Earl's<br />

des Grossen vorkommen), sie waren Vasallen des heil,<br />

römischen Reiches, Schirmherren der Kirche zu Genf, in<br />

welcher Eigenschaft ihnen in diesem Bisthum verschiedene<br />

Freiheiten und Gerechtsame zustanden, ferner besassen<br />

sie die Grafschaft Waadt und die Schirmvogtei über die<br />

Kirche in Lausanne.<br />

Auch die Bischöfe von Genf beanspruchten für ihren<br />

Spengel verschiedene weltliche Regale, welche, späterhin<br />

von den Grafen bestritten, in der Folge Veranlassungzu<br />

blutigen Fehden zwischen beiden Theilen gaben.<br />

Sowohl durch diese fortwährenden innern Streitigkeiten<br />

als durch unglückliche Fehden mit andern Gebietsnachbarn<br />

verloren die Grafen immer mehr an Macht, bis sie zu<br />

Anfang des XIII. Jahrhunderts zu Vasallen des Bischofs<br />

herabsanken. Wilhelm II (1219—1252) war der erste<br />

Graf von Genf welcher seine Grafschaft vom Bischof zu<br />

Lehen nahm und ihm huldigte *).<br />

Noch mehr sank das Geschlecht als in der Mitte des<br />

XIII. Jahrhundert das Haus Savoyen sein Gebiet auf<br />

Kosten der umliegenden kleinem Herrschaften immer<br />

mehr ausbreitete. Im Jahre 1263 verlor Graf Rudolph von<br />

*) In einem Vergleich vom 10. October 1219 zwischen dem<br />

Bischof Aimon und dem Grafen Wilhelm II von Genf, verzichtete<br />

der Letztere auf alle Herrschaftsrechte, Bann, Gerichtsbarkeit und<br />

Regalien, unerkannte den Bischof zu seinem Lehnsherrn und<br />

huldigte ihm. Siehe: „Hisely, les <strong>com</strong>tes de Genevois et de Vaud,"<br />

Memoires de l'institut national genevois. Bd. II.

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