Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

zur lateinisch-arabischen Numismatik. 483
n. Chr.) ergiebt Ind. VI; ein anderes Stück mitXCV. d. H.
(= 713 n. Chr.) bietet die Indictio I, die Berechnung
jedoch Ind. XI.
An solchen Widersprüchen schien jeder weitere
Lösungsversuch des Indictionenräthsels zu scheitern, denn
sie zeigen mehr als hinreichend, meint Herr Lavoix
(Revue archeol. 1851, I. p. 63) „combien il serait avent
u r e u x de chercher ä fixer une date ä l'aide d'un moyen
aussi difficile pour ne pas dire impraticable." Wir zögern
nicht uns sofort in dieses Abenteuer zu stürzen, auf die
Gefahr hin, bei solchem Unterfangen Herrn Lavoix auch
noch gottlos zu erscheinen, indem wir dabei auf sein
anempfohlenes In Nomine "bei gänzlich verzichten.
Es ist bekannt, dass in Spanien und Afrika, soweit
dort die Westgothen , Sueven , Alanen und Vandalen
herrschten, ferner selbst in Südfrankreich, soweit letzteres
auch im Besitz der Westgothen war, nach einer eigenen
Zeitrechnung der sogenannten spanischen oder safarischen
Aera datirt wurde J ). Schon Isidor, Bischof
von Sevilla (f 636), rechnet in seiner Chronik nach ihr
und auch arabische Schriftsteller Spaniens gebrauchten
sie neben der muhammedanischen Zeitrechnung. Sie hiess
dort ly*~^\ f?j^
Tärich es-Safar (aera sapharensis)
oder wie auch auf den in Toledo geprägten arabischen
Münzen Alfons VIII. ^iuaM es-Safar schlechtweg. Ihre
Epoche fällt ins Jahr 716 d. St. R. (nach varronischer
Zeitrechnung)
oder 38 vor Chr. und ihre Jahre beginnen
wie die der vulgären christlichen Aera mit dem 1. Jänner.
«) Ideler, Handb. der Chronologie, II, 422 ff.
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