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zur lateinisch-arabischen Numismatik. 471
Nicht ebenso beifallswerth erscheint uns aber im
Hinblick auf die lateinische Legende Stickel's Erklärung
des in der arabischen Umschrift gebotenen geographischen
Namens. Erstere lautet: FERItos SoLldus IN 2PANia
ANno XI (statt XC) „Geprägt wurde (dieser) Solidus
in Spania *) im Jahre 90."
Mit dem generellen Namen Spania bezeichnen die
alten spanischen Chroniken, wie das Albeldense und
Moissiacense, gegensätzlich zum christlichen Reich Gothia
fürs VIII. Jahrhundert speciell den muslimischen Theil
der iberischen Halbinsel, woraus die Araber mit Vorsetzung
des prosthetischen «/den Namen Jschbänia gemacht
haben.
Von muhammedanischer Seite aber ward nach des
Arabers Nuweirf Bericht (Weil, 1. c. I, 516) der alte
vandalische Name (Vandalitia) in der Abänderung ^J-X^l
el-Andalus angenommen und auch auf die ganze Halbinsel
ausgedehnt: heutzutage nur mehr die Capitanerie
Andalusien (Andalucia, Andaluzia) in sich begreifend. Ob
diese Bezeichnung gleich „Spania" auch vor der
arabischen Invasion bei den Muslimen gangbar war,
sagt
uns kein schriftliches Dokument, wohl aber wie wir
sogleich zeigen werden die vorliegende Münze, als ein
beglaubigter Zeuge jener Zeit. Ihr wissenschaftlicher
Werth wird dadurch bedeutend erhöht.
Dies vorausgeschickt, sollte man nach dem Charakteristicon
aller übrigen zweisprachigen arabischspanischen
Münzen auch für unser Stück eine auf beide
Seiten sich erstreckende Gleichartigkeit des geographischen
*) Nicht Spanan. wie Herr Stickel mit Hinzuziehung des
ANno liest.