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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Munzprobe.<br />

-xcx 4 r i1<br />

und des legalen Curses fähige Münze hätte erscheinen<br />

können ,<br />

doch nur zur Probe geprägt worden sei und noch<br />

keine wirkliche Münze war. Letzteres erhellt auch schon<br />

daraus,^ dass man es mit keinem Averse (Kopf) versehen,<br />

und ihm somit absichtlich den Charakter einer Münze nicht<br />

gegeben hatte.<br />

Was mag nun der Anlass gewesen sein unfertige oder<br />

noch nicht genehmigte Münzstempel auf den Schrötling zu<br />

prägen? Wahrscheinlich wollte man eine Probe machen,<br />

wie sich diese oder jene Reversmatrize nach der Präge<br />

als fertige Münze ausnehmen würde. Indem man wie unser<br />

Stück zeigt, zu diesem Versuche gleich einen richtigen<br />

Schrötling nahm, deren ja in der Officin genügend bei der<br />

Hand waren, konnte man hiernach das Raum- und Grössen-<br />

Verhältniss der Darstellung zum Schrötling beurtheilen<br />

und daraus ersehen, ob die Darstellung auf der Münze<br />

passend und dem Auge gefällig sei. Das geprägte Stück<br />

war in diesem Zustande eine vom „Signator" (Graveur)<br />

dem „praepositus scalptorum" (Graveurvorstand) ») vorgelegte<br />

Probe,<br />

welch letzterer dann die Vorlage entweder<br />

genehmigte oder verwarf, woraus sich auch, da diese für<br />

die Oeffentlichkeit nicht bestimmten Proben nur innerhalb<br />

des Ateliers blieben und bald wieder vernichtet wurden,<br />

deren Seltenheit erklärt. Eine unvollständig oder fehlerhaft<br />

geprägte Münze konnte nur in Folge eines Versehens<br />

bei der Ueberprüfung in den öffentlichen Verkehr gelangen.<br />

Solche Münzen kommen genug vor. Unser der Darstellung<br />

nach nicht vollständig adjustirtes Stück ist jedoch sicher<br />

nur durch einen Zufall, vielleicht durch eine Veruntreuung,<br />

i) K. 0. Müller Handb. der Archaeologie der Kunst 3. Aufl.<br />

pag. 448 §. 317. — Marini. Iscriz. Alban. pag. 109.<br />

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