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28.04.2014 Aufrufe

428 Franz Trau i COS III PP während unser Medaillon keine Legende im Revers hat; auch hat jener Grösse 12 während der unsrige genau Grösse 11 hat. Aus der von Cohen gegebenen Beschreibung der Vorderseite: „son buste laure" ä droite ä mi-corps , avec le paludament", lässt sich nicht mit Bestimmtheit entnehmen, ob nach dieser Auffassung auch dieselbe Darstellung gemeint sei. Der Kaiser erscheint auf unserer Münze in der Hermes-Tracht welche Darstellung auf Münzen sehr selten vorkommt; ein Exemplar mit analoger Auffassung von Gallienus folgt weiter unten. Die Rückseite betreffend verdanke ich der Gefälligkeit des Herrn Professor Conze die Mittheilung einiger interessanter Aufschlüsse. Der Silvan-Cultus war zur Zeit Trajans und Hadrians im Schwünge und die meisten Inschriften welche diesem Gotte gewidmet sind, erweisen sich grösstentheils als ganz sicher dieser Zeitperiode angehörig *). Einer der berühmtesten Tempel des Silvanus stand an der Via Appia bei der 11. Meile, er ward von Domitian erbaut 2). Die Bildnisse welche von diesem Gott noch vorhanden sind, stimmen alle unter sich vollkommen tiberein und lassen auch über die Zutheilung unseres Medaillons keinen Zweifel übrig. Auf einigen Abbildungen hält er einen Zweig, welches Symbol auf unserem Medaillon durch einen Baum ausgedrückt ist ; der nicht ganz deutliche Gegenstand vor dem Altar ist wohl ohne Zweifel der auf keinem Silvan-Bildnisse fehlende Hund. Auch über das Messer kann kein Zweifel sein, die Form dieses Gegenstandes und die Art *) Aug. Reifferscheid „Imag. del DioSilvano" Annali dell' Inst, di Corresp. Arch. Vol. XXXVIII. ») Ibid.

Römische Inedita. 429 wie er gehalten wird, weisen darauf hin. Cohen erklärt den Hund für ein Huhn (poulet) und das Instrument für ein pedum. Von Hadrian ist bekannt dass er sich den Verrichtungen eines Oberpriesters selbst unterzog *) und auf seinen Reisen in den Provinzen seines weiten Reiches hatte er oft Gelegenheit die Einweihung eines Tempels selbst vorzunehmen. So weihte er in Athen den herrlichen von ihm vollendeten Tempel des Jupiter Olympius nebst einem ihm selbst zu Ehren errichteten Altar 3 ). Es ist daher nicht unwahrscheinlich dass dieser Medaillon zur Erinnerung an eine solche Einweihung geprägt wurde. Commodus , Bronzemedaillon. Av. LAVREL C0MM0D0 CAES AVG FIL GERMSARM Jugendliches unbedecktes Brustbild des Kaisers, nach rechts gewendet, mit dem Paludamentum bekleidet. Rev. I0VI CONSER VATORI Jupiter stehend nackt von vorne gesehen, in der Rechten den Blitz, in der Linken dasScepter haltend, breitet mit der Rechten seinen Mantel über den neben ihm stehenden Kaiser, welcher mit der Toga bekleidet ist, auf der Rechten eine Victoria und in der Linken ein Buch hält. iE.. Gr. 11. (Abgebildet Taf. II Nr. 2.) Ist nur in Grosserz bekannt Cohen 556. i) Spartianus XXII. *) Ibid XXIII.

Römische Inedita.<br />

429<br />

wie er gehalten wird, weisen darauf hin. Cohen erklärt<br />

den Hund für ein Huhn (poulet) und das Instrument für ein<br />

pedum.<br />

Von Hadrian ist bekannt dass er sich den Verrichtungen<br />

eines Oberpriesters selbst unterzog *) und auf<br />

seinen Reisen in den Provinzen seines weiten Reiches<br />

hatte er oft Gelegenheit die Einweihung eines Tempels<br />

selbst vorzunehmen. So weihte er in Athen den herrlichen<br />

von ihm vollendeten Tempel des Jupiter Olympius nebst<br />

einem ihm selbst zu Ehren errichteten Altar 3 ). Es ist daher<br />

nicht unwahrscheinlich dass dieser Medaillon zur Erinnerung<br />

an eine solche Einweihung geprägt wurde.<br />

Commodus ,<br />

Bronzemedaillon.<br />

Av. LAVREL C0MM0D0 CAES AVG FIL GERMSARM<br />

Jugendliches unbedecktes Brustbild des Kaisers,<br />

nach rechts gewendet, mit dem Paludamentum<br />

bekleidet.<br />

Rev. I0VI CONSER VATORI Jupiter stehend nackt von<br />

vorne gesehen, in der Rechten den Blitz, in der<br />

Linken dasScepter haltend, breitet mit der Rechten<br />

seinen Mantel über den neben ihm stehenden<br />

Kaiser, welcher mit der Toga bekleidet ist, auf<br />

der Rechten eine Victoria und in der Linken ein<br />

Buch hält.<br />

iE.. Gr. 11. (Abgebildet Taf. II Nr. 2.)<br />

Ist nur in Grosserz bekannt Cohen 556.<br />

i) Spartianus XXII.<br />

*) Ibid XXIII.

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