Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

1
eine Anfrage. 23
H M I der Münze von Tarent widerlegt ; auch ist es an sieb
unwahrscheinlich dass ein vom Staat ausgegebenes Geldstück
als sprechend eingeführt würde, oder gar dass der
dargestellte Kopf sagen sollte: ich bin die Segesta, wenn
auch auf Vasen sich solche Aufschriften finden. Alle
Numismatiker welche in den letzten Jahren das Wort zu
erklären versucht haben, beachteten seltsamer Weise nicht
das Millingensche Exemplar mit
EMI,
der berichtigten Lesung
obwohl sogar Mionnet es wiederholt, sondern hielten
sich an das A M I von Torremuzza. Rochette sah selbst in
AMI d\ki, und der Herzog von Luynes folgt ihm wenn
auch ohne Vertrauen *), Minervini erklärt Zibami aus dem
Phönizischen und Hebräischen für „la collina di Segeste" s),
Ugdulena enthält sich jeder Erklärung des „AMI." 3 )
Das IIB steht mit dem EMI nicht in directer Verbindung,
denn es kommt fast immer ohne EMI, einmal auch
ohne XETEUTA vor. Was es bedeutet weiss man nicht,
ich will nur den jetzigen Stand dieser Frage bezeichnen.
Vor allem müsste man über die seit alter Zeit angegebenen
Abweichungen III IIA 1 E auf den Didrachmen zur
Klarheit kommen. Wie leicht hier Irrthümer möglich sind,
davon nur ein Beispiel. Koehne hat eine solche Münze
als unediert publiciert weil sie PI statt IIB habe *). Das
identische Exemplar liegt
mir vor und jedermann kann es
im k. Münzkabinet besichtigen. Das angebliche P ist ein
durch Stempelriss entstelltes I, das B fehlt zufällig weil
i) Bullettino Archeologico Napoletano, nuova serie Th. I
S. 172.
2) Ebenda S. 172.
3) Sülle monete punico - sicule S. 41.
*) Berliner Zeitschrift für Münzkunde 1843, Th. III S. 10
Tafel I 5.