Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Kleopatra I, Königin-Matter und Regentin. 't&D
ungefähr in den letzten sechs Regierungsjahren des
Epiphanes 187 — 181 v. Chr. oder 59—65 der Sidonschen
Aera geprägt worden sein. Wirklich findet sich in der
Reihefolge der autonomen Münzen Sidons um diese Zeit
eine bedeutende Lücke, die auf Abhängigkeit von einer
Fremdherrschaft gedeutet werden könnte, wenn nicht
andere gleichzeitige Prägungen hinwieder bewiesen dass
auch freie Städte, ohne Gefährdung ihrer Autonomie, im
Interesse ihres Handels oder aus andern Gründen Königsmünzen
geschlagen haben. Bedenklicher ist aber die Stelle
welche das ZI auf der Münze einnimmt. Die Stelle
zwischen den Adlersfängen ist für einen Stadtnamen ganz
ungewöhnlich. Die Monogramme und Namensinitialen der
Prägestätten sind, wo sie vorkommen, im Felde der Kehrseite
angebracht, und zwar in der Regel bei den phoenikischen
Prägen links und bei den kyprischen rechts;
zwischen den Fängen stehen die Münzamtszeichen und
Namensinitialen der Stempelschneider.
Cousinery *) hält die Silbermedaillone mit Porträtköpfen
nicht für Verkehrsmünzen, sondern für Denkmünzen
die in verschiedenen Städten, aber nicht in Alexandria,
bei feierlichen Anlässen, wie bei der Apotheose des
darauf abgebildeten Königs, geprägt wurden. In diesem
Sinne hält er auch die Münze mit den Brustbildern des
Serapis und der Isis für eine Widmungsmünze welche
zu Ehren Soters, des Gründers der Lagidendynastie
geprägt wurde 2). Dagegen lässt sich einwenden dass
J
) Lettre sur le Systeme monetaire des Lagides, in Magazin
encyclopedique. Paris 1810. Februarheft.
2) Soter hatte in Aegypten den Serapiscult eingeführt und
das Standbild dieses Gottes aus Sinope abholen lassen.