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28.04.2014 Aufrufe

20 J. Friedender : I ETIL! T A S I B EM I wie das Gewicht zeigt. Es steht also fest dass solche Werthbezeichnungen geläufig waren, und grade auf älteren Münzen *). Es ist gewiss dass bei den Münzungen nach attischem Fusse in Sicilien, wie in Athen selbst, das Tetradrachmon das Hauptsttick, das Didrachmon ein Theilstück war. Denn in Athen wurde das Didrachmon , wie man bisher glaubte, gar nicht geprägt ; das erste seit kurzem bekannt gewordene Didrachmon welches sich jetzt im k. Münzkabinet zu Berlin befindet ist am Schlüsse dieses Artikels abgebildet. Und in Syrakus Gela und anderen sicilischen Zechen ward das Didrachmon meistens nur spärlich und nur in einzelnen Epochen, z. B. mit den korinthischen Typen ausgeprägt. Das Tetradrachmon ward also wirklich als Hauptstück betrachtet. Die Annahme dass EMI und HMI Halbstück bedeute, wird dadurch nicht widerlegt dass in Segeste selbst nicht in der Epoche welcher unsre Münze angehört, sondern erst später, Tetradrachmen geprägt wurden. Nicht als Halbstück eines heimatlichen, sondern als Halbstück eines nachbarlichen Tetradrachmons wollte man die Münze bezeichnen. Ebenso in Tarent. Diese Stadt hat niemals Tetradrachmen geprägt ; das Didrachmon hiess voü^jmog und war Einheit ; 2) allein warum sollte nicht der Nummos einmal für den auswärtigen Handel als halbes Tetradrachmon bezeichnet worden sein ? Im nahen Thurii schon, dann 1) AI steht auf kleinen Silberstücken von Agrigent und Eryx, man könnte darin Litra sehen wollen, allein die Gewichte O05, 0-33, 0-75, 0*42 widerlegen dies. A I muss also ein Namensanfang sein. 8 ) Nach der schon von Eckhel erwähnten Stelle des Aristoteles bei Polhix V 80.

; eine Anfrage. 21 in Rhegium von ältester Zeit her, und im ganzen Sicilien waren Tetradrachmen gang und gäbe. Wie noch heutigen Tages Oesterreich seinen eignen Guldenfuss beibehaltend, Thaler nach dem Fusse der Nachbarn prägt, und wie Preussen seine Doppelthaler als Stücke von 3«/ 8 Rheinischen Gulden bezeichnet, ebenso bezeichnete man in Tarent und Segeste einmal ausnahmsweise und vielleicht bei besonderen Veranlassungen die heimische Münzeinheit dem System der Nachbarn entsprechend durch EMI und H M 1 als halbe Tetradrachmen. Die Gewichte widersprechen nicht. Das Exemplar der Münze von Segeste im Britischen Museum wiegt nach Leake 125 Engl. Gran, das ist 8-1 Gramm; das Gewicht eines Exemplars ist bei den fast immer etwas abgenutzten antiken Münzen nicht maassgebend, und sonst steigt das Gewicht der Didrachmen von Segeste bis zu 8-64, also fast bis zum Vollgewicht des attischen Didrachmons. Etwas anders ist es in Tarent. Unser nicht ganz erhaltenes Exemplar wiegt 7-85 Gramm, eins in der Sammlung des Herrn Imhoof in Wintherthur 8-07, das Gewicht des Pariser Exemplars ist in Mionnets Verzeichnisse der Gewichte nicht angegeben, gewiss weil es nicht gut erhalten war. Sonst wiegen die ältesten Münzen von Tarent bis über 8-1 Grm. sie entsprechen im Gewicht den korinthischen Didrachmen, wie sie auch fast von den ersten Zeiten der Prägung in Tarent an, nicht so gar selten auf korinthische Didrachmen geprägt sind, deren Typen, Pallaskopf und Pegasus, dann unter den neu aufgeprägten Typen von Tarent sichtbar sind. Solcher Stücke liegen mir mehrere vor. Nun sind zwar die ältesten korinthischen Münzen fast vollwichtig, allein das Gewicht sank bald, in Tarent. und wie in Korinth so auch

20 J. Friedender : I ETIL! T A S I B EM I<br />

wie das Gewicht zeigt. Es steht also fest dass solche<br />

Werthbezeichnungen geläufig waren, und grade auf älteren<br />

Münzen *).<br />

Es ist gewiss dass bei den Münzungen nach attischem<br />

Fusse in Sicilien, wie in Athen selbst,<br />

das Tetradrachmon<br />

das Hauptsttick, das Didrachmon ein Theilstück war.<br />

Denn in Athen wurde das Didrachmon , wie man bisher<br />

glaubte, gar nicht geprägt ; das erste seit kurzem bekannt<br />

gewordene Didrachmon welches sich jetzt im k. Münzkabinet<br />

zu Berlin befindet ist am Schlüsse dieses Artikels<br />

abgebildet. Und in Syrakus Gela und anderen sicilischen<br />

Zechen ward das Didrachmon meistens nur spärlich und<br />

nur in einzelnen Epochen, z. B. mit den korinthischen<br />

Typen ausgeprägt. Das Tetradrachmon ward also wirklich<br />

als Hauptstück betrachtet.<br />

Die Annahme dass EMI und HMI Halbstück bedeute,<br />

wird dadurch nicht widerlegt dass in Segeste selbst nicht<br />

in der Epoche welcher unsre Münze angehört, sondern erst<br />

später, Tetradrachmen geprägt wurden. Nicht als Halbstück<br />

eines heimatlichen, sondern als Halbstück eines<br />

nachbarlichen Tetradrachmons wollte man die Münze<br />

bezeichnen. Ebenso in Tarent. Diese Stadt hat niemals<br />

Tetradrachmen geprägt ; das Didrachmon hiess voü^jmog<br />

und war Einheit ; 2) allein warum sollte nicht der Nummos<br />

einmal für den auswärtigen Handel als halbes Tetradrachmon<br />

bezeichnet worden sein ? Im nahen Thurii schon, dann<br />

1) AI steht auf kleinen Silberstücken von Agrigent und<br />

Eryx, man könnte darin Litra sehen wollen, allein die Gewichte<br />

O05, 0-33, 0-75, 0*42 widerlegen dies. A I muss also ein Namensanfang<br />

sein.<br />

8 ) Nach der schon von Eckhel erwähnten Stelle des Aristoteles<br />

bei Polhix V 80.

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