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370 Paul Becker: Eine Studie über der cn face sitzende Pan mit untergeschlagenen Ziegenfüssen und mit der Hirtenflöte in den Händen als Abzeichen gewählt worden ist. Letzteren sehen wir ausserdem nochmals in gleicher Darstellung oder auch zur Linken schreitend, die Rechte zum Gesicht erhebend «§) und mit dem Hirtenstabe im linken Arm, während die Vorderseite jenes ersten Stückes 89) einen weiblichen Kopf, zur Rechten, mit Thurmkrone, und die des zweiten innerhalb eines, durch kleine Puncte gebildeten Kreises einen weiblichen Kopf nach rechts 9 ) zeigt. Diese beiden Köpfe , auf deren nähere Bestimmung Herr Lambros nicht weiter eingegangen ist, sind einander sehr ähnlich , unterscheiden sich aber hauptsächlich dadurch , dass der eine (Nr. 4) mit einer Thurmkrone, der andere (N. 5), soviel sich aus der Zeichnung ersehen lässt, über der Stirn mit einer Stephane geschmückt ist. Sie dürften beide wegen ihrer Aehnlichkeit mit einander eine und dieselbe Persönlichkeit und zwar, worauf die Thurmkrone hinweist, die Schirm- und Schutzgöttin Aegiale's, uns vergegenwärtigen, und wir werden daher entweder an die Tvyv) der Stadt oder an Demeter zu denken haben ; an jene, weil die Individualisirung der Städte in dem Bilde einer schönen Frau und mit dem Genüsse göttlicher Ehren überhaupt nichts Ungewöhnliches ist und in den griechischen Städten , namentlich im römischen Zeitalter, häufig vorzu- 88 ) Nach einer uns erhaltenen Bronzestatuette im Florentiner Museum (Wieseler Denkmäler der alten Kunst Bd. II Nr. 531) ist die zum Gesicht erhobene Rechte dadurch zu motiviren, dass Pan dort, wie vielleicht auch auf der Münze Aegiale's, in der Hand ein Trinkhorn (Rhyton) hält, um daraus zu trinken. 89 )Bei Lambros Taf. 54 Nr. 4. »o) Ebend. Nr. 5.
: die Münzen von Amorgos. 371 kommen pflegt 9 '); und an diese, weil Demeter wegen des auf Amorgos gepriesenen Wein- und Fruchtreichthums, mit Dionysos, dem in Aegiale und in den beiden andern Städten der Insel hochgefeierten Gotte, in engster Verbindung stand 's), und weil der Cult dieser Göttin bei allen loniern, sowohl auf dem Festlande als auch auf den Inseln vorgefunden wird, und in Sonderheit durch die zahllosen Colonien Milet's bis in die fernsten Gegenden verbreitet worden ist »•). Dessen ungeachtet scheint Athena, welche 9i) Preller gt. Mythologie I p. 337. »2) Prell er das. I p. 475 , 476 und 480 folg. , sowie oben Amn. 83 und 14. 93) Die Frage, welcher von den beiden Gottheiten der Vorzug zweifellos gebühre, kann ich um so weniger beantworten, als ich die hieher gehörigen Münzen nicht aus eigner Anschauung kenne, und als eine endgültige Entscheidung überhaupt erst der glücklichen Entdeckung «ines reicheren Materials vorbehalten bleiben muss. Vors erste bemerke ich nur, dass auf einer nicht grade seltenen Münze des milesischen Olbia's ein weiblicher Kopf mit der Thurmkrone, den Blaramberg (Choix de medailles antiques d'Olbiopolis p. 43 Nr.37, 38) undMionnet (Suppl.II p. 15 Nr. 27, 28) mit den Worten tete tourrelee de femme ä gauche , beschreiben, und den Ouwaroff (H3Cjrfe£OBaHia o ApeBHOCTHXT. K)3 Olbia's hält, erst neuerdings von Stephani (Compte-rendu p. 1. 1865 p. 19) durch zwei sehr gut erhaltene Exemplare seine richtige Bestimmung als Kopf der Demeter erhalten hat; denn es stellt sich auf diesen Stücken heraus, dass der Kopf der Göttin nicht blos mit einer Thurmkrone, sondern ausserdem noch mit einem Kranze von Aehren geschmückt ist, was bei weniger gut conservirten Exemplaren entweder ganz verwischt oder nur sehr undeutlich zu sehen ist. — Dagegen spricht für die Deutung des Kopfes auf den der Tt^ jtoXsws zweierlei; erstens ist die Münze mit der Thurmkrone, wie Boreil (Numismatic Chronicle 1842 p. 174) angiebt, von untergeordneter (inferior) Fabrik und also wohl ein Erzeugniss späterer Zeit ; und 24*
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die Münzen von Amorgos. 371<br />
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mit Dionysos, dem in Aegiale und in den beiden andern<br />
Städten der Insel hochgefeierten Gotte, in engster Verbindung<br />
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vorgefunden wird, und in Sonderheit durch die zahllosen<br />
Colonien Milet's bis in die fernsten Gegenden verbreitet<br />
worden ist »•). Dessen ungeachtet scheint Athena, welche<br />
9i) Preller gt. Mythologie I p. 337. »2) Prell er das. I<br />
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Frage, welcher von den beiden Gottheiten der Vorzug zweifellos<br />
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gehörigen Münzen nicht aus eigner Anschauung kenne, und als eine<br />
endgültige Entscheidung überhaupt erst der glücklichen Entdeckung<br />
«ines reicheren Materials vorbehalten bleiben muss. Vors erste<br />
bemerke ich nur, dass auf einer nicht grade seltenen Münze des<br />
milesischen Olbia's ein weiblicher Kopf mit der Thurmkrone, den<br />
Blaramberg (Choix de medailles antiques d'Olbiopolis p. 43<br />
Nr.37, 38) undMionnet (Suppl.II p. 15 Nr. 27, 28) mit den Worten<br />
tete tourrelee de femme ä gauche , beschreiben, und den Ouwaroff<br />
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Stephani (Compte-rendu p. 1. 1865 p. 19) durch zwei sehr gut<br />
erhaltene Exemplare seine richtige Bestimmung als Kopf der<br />
Demeter erhalten hat; denn es stellt sich auf diesen Stücken<br />
heraus, dass der Kopf der Göttin nicht blos mit einer Thurmkrone,<br />
sondern ausserdem noch mit einem Kranze von Aehren geschmückt<br />
ist, was bei weniger gut conservirten Exemplaren entweder ganz<br />
verwischt oder nur sehr undeutlich zu sehen ist. — Dagegen<br />
spricht für die Deutung des Kopfes auf den der Tt^ jtoXsws<br />
zweierlei; erstens ist die Münze mit der Thurmkrone, wie Boreil<br />
(Numismatic Chronicle 1842 p. 174) angiebt, von untergeordneter<br />
(inferior) Fabrik und also wohl ein Erzeugniss späterer Zeit ; und<br />
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