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362 Paul Becker: Eine Studie über
schiefergebirges, ausser Oel- und Obstbäumen,
der Weinstock
vortrefflich gedeiht m). Die nöthige Bewässerung
erhält das Land grösstentheils vom Kegen, welcher dasselbe
nicht nur direct befeuchtet,
sondern ausserdem noch
von den festen Kalkmassen des Gebirges in die Ebene herabfliesst,
oft während der Kegen zeit in Giessbächen die auf
dem Gestein liegende Erdschicht durchströmt und zugleich,
in Ermangelung ergiebiger Quellen, den Cisternen, die sich
zahlreich auf der Insel vorfinden, zu Gute kommt. Auf
solche Weise wird für
Land und Leute dem sonst vielleicht
fühlbaren Wassermangel soweit abgeholfen,
dass Amorgos,
nach den Worten des Tacitus **); in Vergleich zu den
wasserarmen Inseln Gyaros und Donusa wenigstens, mit
Trinkwasser hinlänglich versehen gewesen zu sein scheint
aber von einer besonderen Quelle
oder einem herbeigeleiteten
fliessenden Wasser, wie das eine oder das andere
bei anderen Tempeln oder Heiligthümern des Asklepios
der Fall zu sein pflegte $«), wird in Bezug auf Aegiale
weder im Alterthume noch in der Neuzeit etwas berichtet.
Eignete sich aber die Oertlichkeit schon in dieser Beziehung
wenig für den Dienst des Asklepios, so bot dieselbe
auch sonst nichts dar, was für den Cnlt des Heilgottes
massgebend oder förderlich gewesen wäre. Denn abgesehen
von dessen ältester Cultusstätte im thessalischen
Trikka und der in historischer Zeit nicht minder berühm-
5| ) Fiedler Heise durch Griechenland II p. 325 folg., Ross
Reisen auf den griechischen Inseln I p. 172 folg., I.H.Krause
Griechenland. Band I, S. 113 — 114 (Separatausgabe aus der allg.
Encyclop. d. Wiss. u. Künste v. Ersch und Gruber) und oben
Anm. 14. 5a )
Annal. IV. 30. 5 3) Ross Reisen auf den gr. Inseln
I S. 49.