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354 Paul Becker : Eine Studie über
hören, in welcher man, weil die Bewohner der drei Städte
von Amorgos mit dem gemeinschaftlichen Namen *Af*6pyiQt
bezeichnet worden sind, an eine engere Verbindung derselben,
und also auch an eine Vereinsmünze denken
könnte. Es werden nämlich in den attischen Tributlisten
des fünften Jahrhunderts v. Chr. «) und in einem zwischen
Athen und seinen Bundesgenossen um Olympiade 103.
3 (=378 v. Chr.) abgeschlossenen Vertrage i«) die drei
Städte von Amorgos nicht einzeln genannt, sondern vielmehr
mit dem Gesammtnamen 'A^pytot bezeichnet, und
wenn hiernach, für jene Zeiten, die Existenz eines Bundes
der drei Städte sich auch nicht ganz in Abrede stellen
Hesse, so scheint doch ein solcher schon im dritten Jahrhundert
v.
Ch. G. nicht mehr bestanden zu haben, weil die
amorginischen Inschriften dieser Zeit die völlige Selbstständigkeit
der einzelnen drei Städte bezeugen und nirgends,
auch nur entfernt, auf eine staatliche Verbindung
unter einander hindeuten. Wichtig ist in dieser Beziehung
namentlich eine Inschrift "), welche noch etwas vor der
Mitte des dritten Jahrhunderts vor Chr. verfasst zu sein
scheint und uns darüber belehrt, dass Antigonos Gonatas
über die staatlichen Angelegenheiten Minoa's sowohl brieflich
als auch durch seinen Gesandten Diokleidas aus Megara
mündlich, direct mit den Minoeten, als solchen,
nicht aber in deren Eigenschaft als 'Apopyioi Unterhandlungen
gepflogen habe. So müssten denn die beiden der
Insel Amorgos zugewiesenen Münzen schon vor der Zeit
des Königs Antigonos Gonatas (283—240 v. Ch.) geprägt
i5) Boeckh Staatshaush. d. Ath. II, S. 491. LXIX (V) v. 14
bis 18 und S. 520, XCVII (II) v. 45. *«) Meieri commentatio epigraphica.
Halis 1852, p. 5, v. 22. 17 ) 'Eyvjixepic rcov OtXojxajwv, 18G6
"Api3. 592. S. 915, v. 6 folg.