Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

über Münzfundorte in Persien. 337
Arsakiden und Sasaniden, alte Schmucksachen und andre
Werthgegenstände und Curiosa. Aus derselben Fundquelle
stammen auch die sehr merkwürdigen bisher noch
unbekannten mittelalterlichen arabischen Marktgewichte,
von denen ich 53 Stücke nach Wien brachte und deren
Erklärung wir von Dr. Karabacek zu
erwarten haben.
Bei meinem dritten Besuche in Hamadan im Jahre
1867 bemerkte ich gegen früher eine bedeutende Abnahme
der dort vorkommenden antiken Gegenstände. Die mit
diesem Handel sich befassenden hebrseischen Geldwechsler
und Goldschmide bezeichneten mir als Grund dieser Abnahme
ein von der Stadtbehörde erlassenes Verbot wonach
man auf den Feldern nicht mehr nach Alterthümern
graben durfte , sie drückten jedoch die Hoffnung aus dass
man im Kurzen wieder die Erlaubniss hierzu ertheilen
werde. Zufolge einer in Hamadan wohlbekannten Tradition
soll diese Stadt im Laufe der Zeiten dreimal gänzlich
zerstört worden sein. Hiernach glaube ich folgern zu
können dass jene Aschenschichte bei deren Erscheinen
das Ausgraben der Erde jetzt eingestellt wird, nichts
anders sei als der ausgebrannte Schutt von Baulichkeiten
aus einem der ältesten Geschichte angehöriges Culturleben.
Wollte man nun diese Aschenschichte bei der man
jetzt stehen bleibt, tiefer aufgraben so würden wahrscheinlich
Alterthümer und Ueberreste an's Tageslicht treten die
den frühesten Perioden der Geschichte angehören. Es
könnten selbst Quellen zur Beleuchtung der so dunklen
Geschichte der eigentlichen medischen Epoche aufgefunden
werden, wie dies bei den Ausgrabungen der Alterthümer
von Babylon und Ninive der Fall war.
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