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298 P. C). Sibilian : Numismatischer Ausflug gegeben hatte in Barten noch mehr für mich brauchbares erwerben zu können, beschloss ich diesen Ort am nächstfolgenden Tage zu verlassen. Einige griechische Stadtbewohner benahmen sich aber sehr freundlich gegen mich und kamen meinen Wünschen zuvor indem sie Kundschafter nach den Orten ausschickten wo sie alte Münzen aufzutreiben hofften. Sie berichteten mir auch dass eine alte Griechin seit langer Zeit eine Menge Kupfermünzen aufbewahre , und dass sie nach ihr geschickt hätten. Ich wartete mit grosser Ungeduld, endlich kam die alte Frau in Begleitung einiger Griechen. Wir setzten uns hinter einem Kaufladen im Freien nieder. Die Frau hatte die Münzen in einer grossen Schachtel mitgebracht, es wurde eine Rechentafel herbeigeschafft und auf dieselbe der Inhalt der Schachtel, aus verstaubten oxydirten Kupfermünzen bestehend, ausgeleert. Ich machte mich gleich an das Sortiren der Münzen indem ich die für mich brauchbaren ausschied. Während dieser Beschäftigung fragte ich die Frau, wie sie diese Münzen zusammen gebracht habe und woher sie stammten. Hierauf erzählte mir dieselbe mit vieler Redseligkeit die Lebensgeschichte ihres verstorbenen Mannes, wie derselbe jedes Jahr nach der Regenzeit nach Philios gegangen sei und daselbst unter dem Schutt der alten Gemäuer durch Nachsuchen und Graben stets alte Kupfermünzen gefunden habe welche er nach Barten brachte. Die meisten dieser Münzen habe ihr Gatte noch bei seinen Lebzeiten verkauft, nur die von ihm in den letzten Jahren aufgefundenen Stücke habe sie in eine Schachtel gelegt und seit dem Tode ihres Mannes Niemanden gezeigt. Während des Hinundherredens war ich mit dem Ausscheiden der für mich brauchbaren Stücke, 40 an der Zahl, zustande gekommen. Nachdem ich die Frau
nach Bithynien und Paphlagonien. 299 mit dem Preis der mir verkauften Münzen zufrieden gestellt hatte, entfernte ich mich eben so zufrieden mit meiner Ausbeute. Der Rest der von mir zurückgelassenen Stücke bestand grösstentheils aus römischem Kupfer aus der Periode von Constantin bis Justin. Die meisten der nachstehend beschriebenen unedirten Kupferstücke stammen aus besagter Schachtel. Authenticität und Fundort sind, wie aus obiger Erzählung erhellt, ausser allem Zweifel gestellt. Am folgenden Tage, dem 2. Juni setzte ich meinen Ausflug von Barten auf dem Landwege nach Amastra fort. Ich miethete ein Pferd dessen Eigenthümer mir einen zwölfjährigen türkischen Knaben als Begleiter und Wegweiser mitgab. Bald gelangten wir in einen Wald dessen Abgeschiedenheit in früherer Zeit wohl nicht geheuer sein mochte, der aber jetzt ziemlich sicher ist. einer Waldquelle unser frugales Nachdem wir an Frühstück eingenommen hatten, nahmen wir die Richtung über den Gebirgsrücken gegen das Meer hin. Nach ungefähr zwei Stunden erreichten wir die Höhe der Gebirgskette von wo sich jenseits der Weg gegen das Meer absenkt. Nicht fern von der Gebirgsscheide gelangten wir an den in jener Gegend wohlbekannten grossen Adler, einen Ueberrest alter Bildhauerei. Dieser Adler ist aus dem Fels herausgehauen und ein Felsstück dient ihm als Piedestal, Kopf und Flügel sind gebrochen , nur der Körper ist noch ziemlich gut erhalten, lieber dem Adler in einer Höhe von zwei Klaftern sieht man in der Felsenwand die Ueberreste einer andern alten Bildhauerarbeit. Es ist ein Basrelief in dessen Mitte Zeus stehend dargestellt ist. Kopf Gesicht und Füsse der Figur sind stark verstümmelt, gleichwie die nebenan befindliche
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298 P. C). Sibilian : <strong>Numismatische</strong>r Ausflug<br />
gegeben hatte in Barten noch mehr für mich brauchbares<br />
erwerben zu können,<br />
beschloss ich diesen Ort am nächstfolgenden<br />
Tage zu verlassen. Einige griechische Stadtbewohner<br />
benahmen sich<br />
aber sehr freundlich gegen mich<br />
und kamen meinen Wünschen zuvor indem sie Kundschafter<br />
nach den Orten ausschickten wo sie alte Münzen<br />
aufzutreiben hofften. Sie berichteten mir auch dass eine<br />
alte Griechin seit langer Zeit eine Menge Kupfermünzen<br />
aufbewahre , und dass sie nach ihr geschickt hätten. Ich<br />
wartete mit grosser Ungeduld, endlich kam die alte Frau<br />
in Begleitung einiger Griechen. Wir setzten uns hinter<br />
einem Kaufladen im Freien nieder. Die Frau hatte die<br />
Münzen in einer grossen Schachtel mitgebracht, es wurde<br />
eine Rechentafel herbeigeschafft und auf dieselbe der<br />
Inhalt der Schachtel, aus verstaubten oxydirten Kupfermünzen<br />
bestehend, ausgeleert. Ich machte mich gleich an<br />
das Sortiren der Münzen indem ich die für mich brauchbaren<br />
ausschied. Während dieser Beschäftigung fragte<br />
ich die Frau, wie sie diese Münzen zusammen gebracht<br />
habe und woher sie stammten. Hierauf erzählte mir<br />
dieselbe mit vieler Redseligkeit die Lebensgeschichte<br />
ihres verstorbenen Mannes, wie derselbe jedes Jahr nach<br />
der Regenzeit nach Philios gegangen sei und daselbst<br />
unter dem Schutt der alten Gemäuer durch Nachsuchen<br />
und Graben stets alte Kupfermünzen gefunden habe welche<br />
er nach Barten brachte. Die meisten dieser Münzen habe<br />
ihr Gatte noch bei seinen Lebzeiten verkauft,<br />
nur die von<br />
ihm in den letzten Jahren aufgefundenen Stücke habe sie<br />
in eine Schachtel gelegt und seit dem Tode ihres Mannes<br />
Niemanden gezeigt. Während des Hinundherredens war<br />
ich mit dem Ausscheiden der für mich brauchbaren Stücke,<br />
40 an der Zahl, zustande gekommen. Nachdem ich die Frau