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28.04.2014 Aufrufe

256 Sigillum Salomonis oder Davidis? Im neuesten Hefte der Revue Beige betitelt Herr Dirks in seiner Abhandlung über die Typen der angelsächsischen Pfenninge, Seite 387 ff., den §. 6: „Type du sceau de David ou sigillum Davidis", mit der Anmerkung: „Aussi das sogenannte Siegel Salomonis", indem er damit eine meiner Arbeiten citirt, wo sich eine arabische Münze mit dem Siegel Salomon's beschrieben findet. Das fragliche Siegel besteht aus einem durch zwei übereinander gelegte Dreiecke gebildeten Sechseck $ . Diese geometrische Figur kommt auch auf gallischen Münzen, auf Stücken Pipin's, KaiTs des Einfältigen, Philipp August's, auf den heutigen marokkanischen Kupferstücken und unter andern auch auf der oben gedachten arabischen Münze- des VII. oder VIII. Jahrhunderts vor, wobei aber Herr Dirks aus Versehen die Zeit eines zweiten von mir beschriebenen Stückes (IX. Jahrh.) ohne Sechseck angibt und diesen Münztypus durchgehends „sigillum Davidis" nennt. Woher nun immer diese Bezeichnung geholt wurde, — sie ist unrichtig. Das Sechseck, soll es in der Numismatik seinen aus dem Oriente stammenden Namen erhalten, war das des Salomonischen Siegels, dem Menschen und Geister dienstbar waren. Die Gedichte und Märchen der Araber und Perser — man denke nur an Tausend und eine Nacht — sowie jene der Rabbinen preisen das Siegel Salomon's als Talisman seiner Weisheit und Zauberkraft, und selbst in der Freimauerei hat es symbolische Bedeutung. Unter all' den mannigfachen Prophetensiegeln Enoch's, Seth's, Joseph's u. s. w., wie sie uns , vermöge der dem Morgenländer innewohnenden naiven Receptivität für das Märchenhafte, bis auf den heutigen Tag durch Nachzeichnungen und Beschreibungen überliefert wurden, behauptet das dem Salomonischen Siegel zugeschriebene Sechseck den ersten Rang und hat dßmgemäss durch seine Abbildung auf orientalischen Anmieten, Möbelstoffen, Münzen und in Gebetbüchern als glückbringende und Unglück abwehrende talismanische Kraft die weiteste Verbreitung erlangt. Dr. J. K.

257 XIII. Inedita meiner Sammlung 1870. (Hierzu die Tafeln XI und XII.) Im Laufe des Jahres sind mir, ausser den einigen bereits veröffentlichten, mehrere Münzen zugekommen von denen mir nicht bewusst ist dass sie bekannt seien. Ich glaube von einer Zahl derselben der Numismatischen Zeitschrift Kenntniss geben zu sollen. Für einige scheint mir die Beschreibung zu genügen; von 14 Stücken aber lege ich den Abdruck bei. Gorgippia Bospori Cimmerii. Die Münzen dieser Stadt, selbst die in Kupfer, sind, wie bekannt, äusserst selten. Das Pariser Kabinet besitzt zufolge Koehne Musee Kotchubey I, pag. 417 die einzige bekannte M. mit dem Apollokopfe. Hier eine zweite, anderen Bildes auf der Kehrseite, die mir aus Trapezunt kam. 17

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XIII.<br />

Inedita<br />

meiner Sammlung<br />

1870.<br />

(Hierzu die Tafeln XI und XII.)<br />

Im Laufe des Jahres sind mir, ausser den einigen<br />

bereits veröffentlichten,<br />

mehrere Münzen zugekommen von<br />

denen mir nicht bewusst ist dass sie bekannt seien. Ich<br />

glaube von einer Zahl derselben der <strong>Numismatische</strong>n<br />

<strong>Zeitschrift</strong> Kenntniss geben zu sollen. Für einige scheint<br />

mir die Beschreibung zu genügen; von 14 Stücken aber<br />

lege ich den Abdruck bei.<br />

Gorgippia Bospori Cimmerii.<br />

Die Münzen dieser Stadt, selbst die in Kupfer, sind,<br />

wie bekannt, äusserst selten. Das Pariser Kabinet besitzt<br />

zufolge Koehne Musee Kotchubey I,<br />

pag. 417 die einzige<br />

bekannte M. mit dem Apollokopfe. Hier eine zweite,<br />

anderen Bildes auf der Kehrseite, die mir aus Trapezunt<br />

kam.<br />

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