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254 Miscellen. Auf gleiche Weise wird sich auch der Fund einer samanidisehen Münze in Galizien erklären lassen, die jetzt im kaiserlichen Kabinete aufbewahrt ist. Der, wie mir scheint zufällige Umstand, dass neben dem Skelett nur eine einzige Münze vorgefunden wurde, weist wohl nicht auf die bei den alten Russen gebräuchliche Sitte, vor der Verbrennung zum Reiter das Pferd, den Schmuck und cnrsirende Münzen zu legen, hin. Kaum darf in unserem Falle an den Obolus der Alten gedacht werden, denn schwerlich hat man jemals dort den Todten Zehrpfenninge mit auf dem Wege gegeben, wo man sie den Lebenden zu nehmen pflegte. (Vorgetragen in der ordentlichen Versammlung der num. Gesellschaft am 20. Mai.) Dr. J. K. Herr Prof. Rom er hat bereits von dem vorstehend besprochenen Fund auch im Archäologiai Ertesitö (Archäologischen Anzeiger) I. p. 105 Nachricht gegeben. Dr. J. K. Münzfund in Pest. In der innern Stadt von Pest wurden bei einer neuen Fundamentgrabung an der Stelle eines demolirten Hauses ungefähr 1000 Friesacher-Denare, darunter gegen 20 verschiedene Gepräge gefunden. An das Pester National-Museum sind bereits 800 Stücke abgeliefert worden, was uns Veranlassung gibt, auf baldige genauere Nachrichten über den glücklich geborgenen Münzschatz zu hoffen. Dr. J. K. Medailleure Matzenkopf. Zu den drei Salzburger, aus Tirol stammenden Medailleuren Matzenkopf, von welchen das Nähere in Bergmann's Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des österreichischen Kaiserstaates, Bd. I. 39*), und nach diesem in Wurzbach's biographischen Lexikon XVII,125 ff. zu finden ist, wird hier nachgetragen, dass Franz Xaver, der Letzte, am 23. Juli 1762 zu Salzburg geboren und am 8. Februar 1844 gestorben ist, nach seinem Grabsteine auf dem dortigen Friedhofe zu St. Sebastian. Dr. J. v. B.

Miscellen. 255 Medailleur Böhm. Johann David Böhm, k. k. Kammermedailleur und Direktor der k. k. Münzgraveur-Akademie, gestorben 15. December 1865. Seine ausgewählte Sammlung wurde von seinen erwachsenen Kindern um eine bedeutende Summe öffentlich versteigert. Vgl. dessen Lebensabriss in Wurzbach's biographischen Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, II. 20. Das k. k. Münz- und Antikenkabinet verwahrt eine kleine Medaille von dessen Hand, zur Erinnerung an seine Gattin Aloysia, geborene Lussmann, geboren in Wien, 21. März 1797, + 1. April 1839. LUSSMANN. Deren Brustbild Av. ALOYSIA BOEHM, GEB • mit einem Häubchen, von der linken Seite. Am Rumpfe in kleiner Schrift: I(oseph) D(aniel) BOEHM. Rev. DER UNVERGESSLICHEN GATTIN UND MUTTER. Die sitzende, ihr • Kind stillende Mutter. Unten: GEB 21.MAERZ 1797, darunter: • GEST 1839. 1. APR • In Silber, 8-76 Grm., Dm. fast 27 Mm. Dr. J. v. B. Falschmünzerei im Grossen. Bei Gelegenheit der Aussercurssetzung der alten österreichischen Silbersechser von 1848 und 1849 werden jetzt von den Verwechslungscassen an das Wiener Münzamt bedeutende Mengen falscher Stücke zur Begutachtung übersendet. Nach einer freundlichen Mittheilung des Secretärs der kaiserl. Münze, Herrn C. Ernst, sind seit März dieses Jahres allein schon an 10.000 dergleichen falsche Sechser abgeliefert worden, geschweige der in den verflossenen Jahren beanständeten Mengen. Am häufigsten cursirten die in Pakfong täuschend nachgeprägten und versilberten Falsificate. Interessant ist aber die Thatsache, dass — mutmasslich in der Schweiz — gewinnsüchtige Speculan ten dergleichen Sechser mit vollkommen legalem Gehalte fabriksmässig erzeugten und mit dieser im Auslande stark cursirenden „österreichischen" Waare gute Geschäfte machten. Auch die neuesten österreichischen 20-Neukreuzerstücke werden bereits in nicht geringer Anzahl auf galvanischem Wege, durch Guss und Prägung in Messing gefälscht, wofür die dritte Lieferung des diesjährigen Illustrirten Anzeigers über gefälschtes Papiergeld und unechte Münzen, herausgegeben von A. Henze, durch Bild und Wort die Belege liefert. Dr. J. K.

Miscellen. 255<br />

Medailleur Böhm. Johann David Böhm, k. k. Kammermedailleur<br />

und Direktor der k. k. Münzgraveur-Akademie, gestorben 15. December<br />

1865. Seine ausgewählte Sammlung wurde von seinen erwachsenen<br />

Kindern um eine bedeutende Summe öffentlich versteigert.<br />

Vgl. dessen Lebensabriss in Wurzbach's biographischen Lexikon<br />

des Kaiserthums Oesterreich, II. 20.<br />

Das k. k. Münz- und Antikenkabinet verwahrt eine kleine<br />

Medaille von dessen Hand, zur Erinnerung an seine Gattin Aloysia,<br />

geborene Lussmann, geboren in Wien, 21. März 1797, + 1. April 1839.<br />

LUSSMANN. Deren Brustbild<br />

Av. ALOYSIA BOEHM, GEB<br />

•<br />

mit einem Häubchen, von der linken Seite. Am Rumpfe in<br />

kleiner Schrift: I(oseph) D(aniel) BOEHM.<br />

Rev. DER UNVERGESSLICHEN GATTIN UND MUTTER. Die<br />

sitzende, ihr<br />

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Kind stillende Mutter. Unten: GEB 21.MAERZ<br />

1797, darunter:<br />

•<br />

GEST 1839.<br />

1. APR<br />

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In Silber, 8-76 Grm., Dm. fast 27 Mm. Dr. J. v. B.<br />

Falschmünzerei im Grossen. Bei Gelegenheit der Aussercurssetzung<br />

der alten österreichischen Silbersechser von 1848 und<br />

1849 werden jetzt von den Verwechslungscassen an das Wiener<br />

Münzamt bedeutende Mengen falscher Stücke zur Begutachtung<br />

übersendet. Nach einer freundlichen Mittheilung<br />

des Secretärs der<br />

kaiserl. Münze, Herrn C. Ernst, sind seit März dieses Jahres<br />

allein schon an 10.000 dergleichen falsche Sechser abgeliefert<br />

worden, geschweige der in den verflossenen Jahren beanständeten<br />

Mengen. Am häufigsten cursirten die in Pakfong täuschend nachgeprägten<br />

und versilberten Falsificate. Interessant ist aber die<br />

Thatsache, dass — mutmasslich in der Schweiz — gewinnsüchtige<br />

Speculan ten dergleichen Sechser mit vollkommen legalem<br />

Gehalte fabriksmässig erzeugten und mit dieser im Auslande<br />

stark cursirenden „österreichischen" Waare gute Geschäfte machten.<br />

Auch die neuesten österreichischen 20-Neukreuzerstücke werden<br />

bereits in nicht geringer Anzahl auf galvanischem Wege, durch<br />

Guss und Prägung in Messing gefälscht, wofür die dritte Lieferung<br />

des diesjährigen Illustrirten Anzeigers über gefälschtes<br />

Papiergeld und unechte Münzen, herausgegeben von A. Henze,<br />

durch Bild und Wort die Belege liefert. Dr. J. K.

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