Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Literatur. 247
2. F. de Saulcy ; Recherches sur les Monnaies
des Tetrarques hereditates de la Ohalcidene et
de l'Abilene.
(Wiener Numiam. Monatshefte Band V, Abth. I, S. 1—34.)
Dieser Aufsatz ist mehr in historischer und archaeologischer
als numismatischer Hinsicht hervorzuheben. Herr
de Saulcy tritt
aber auch als Theolog auf und kritisirt
(Seite 5) den griechischen Text des Evangelisten Lukas,
indem er die Behauptung aufstellt dass sich daselbst
durch Verschulden eines unwissenden Abschreibers ein
Fehler eingeschlichen habe.
Der Verfasser will nämlich in
Cap. III, 1 das letzte Wort TsrpccpyoüMTog gestrichen haben,
wahrscheinlich weil dieses eine Wort seiner Annahme von
nur einem Lysanias im Wege steht. Herr de Saulcy
hat aber an dieser Stelle den Josephus welchen er doch
so häufig anfuhrt, nicht richtig verstanden. Josephus
spricht nämlich nicht von einem sondern von zwei
Lysanias. Der erstere ältere Lysanias war ein Sohn des
Ptolemaeus welcher ein Sohn des Mennaeus war (Bell.
Jud. I, 13, 1). Er lebte (40 vor Chr. zur Zeit der Makkabaeerfürsten
Hyrkan und Antigonus) in der Nähe von
Damascus (Antiq. Jud. XIII, 16, 3 u. XIV, 3, 2), herrschte
über Chalkis am Libanon (Ant. J. XIV, 7, 4) und wurde
schliesslich (36 vor Chr.) wegen seines Bündnisses mit
Antigonus auf Befehl des M. Antonius in Antiochia enthauptet.
(Dio Cassius XLIX, 22. Jos. Ant. J. XV, 1, 2 u.
4, 1). Dieser ältere Lysanias wird von Josephus nie als
Tetrarch angeführt. Nach Dio Cassius (XLIX, 32) ward
er (bevor er in Ungnade gefallen), von Antonius zum König