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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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240 <strong>Numismatische</strong> Literatur.<br />

Inselgruppen der Kykladen und Sporaden steigen jetzt<br />

manche nur mehr als kahle Felsgerippe aus dem Meere<br />

empor und stellen sich dem Auge des Vorüberschiffenden<br />

als Leichensteine versunkenen Glückes dar. Dieselben<br />

Eilande besassen einst wohlhabende kunstliebende<br />

Städte<br />

welche im Genüsse ihrer Freiheit ihre eigenen Münzen<br />

schlugen, von denen noch viele der Nachwelt erhalten<br />

blieben. Wie reich, um von anderen zu schweigen, die<br />

schon bei Homer (Ilias II 676) erwähnten kalydnischen<br />

oder kalymnischen Inseln sein mochten beweist der im<br />

J. 1823 gemachte Fund von 10.000 auf Kalymna geprägten<br />

Silberdidrachmen, von denen freilich nur der zehnte<br />

Theil gut erhalten war. (Sieh v. Prokesch-Osten Inedita,<br />

1854 pag. 57.) Nicht minder reichhaltig dürfte ein vor ungefähr<br />

15 Jahren gemachter Fund knidischerSilbermünzen<br />

gewesen sein. Ich erwarb aus diesem Funde eine bedeutende<br />

Anzahl guterhaltener Exemplare welche nach den<br />

Stempeln sich in neun Gruppen sonderten. Zufolge der<br />

artistischen Vervollkommnung der Typen des knidischen<br />

Löwen und des Kopfes der knidischen Kora mochte die<br />

Prägung einen Zeitraum von ungefähr hundert Jahren umfassen,<br />

beginnend von der Zeit altdorischer Derbheit in<br />

Bild und Schrift, darunter ein Stück mit der rückläufigen<br />

Inschrift kOIAIkl)l, bis zur Blüthe der Kunsttechnik<br />

mit dem Typus des myrthenumkränzten Kopfes der jungfräulichen<br />

Braut von Knidos.<br />

In Athen wird gegenwärtig die Numismatik des alten<br />

Hellas mit grossem Eifer und bestem Erfolge gepflegt.<br />

Viele bisher ganz unbekannte oder unbestimmt gelassene<br />

Münzen werden beschrieben und bestimmt, irrige Zuteilungen<br />

richtig gestellt. Bei diesen mit Vorliebe betriebenen<br />

Münzstudien ist ein kritischer Ernst unverkennbar.

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