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28.04.2014 Aufrufe

112 Prof. Norb. Dechant : Die Münzen kommt Liruti auf Nr. 67 zu sprechen und sagt pag. 176: r altra moneta e di rame di modolo piccolo coniata con gusto Romano u. s. w. „Coniata con gusto Rom." lässt auf einen Follar mit erhabenem Gepräge schliessen, wie wir sie oben angeführt haben; der modolo piccolo dhferirt in der Zeichnung nur um 1 Mm. Dann geht er auf Nr. 68 über und sagt: „La terza e parimenti di rame, ma piü picciola della metä dell' altra", also mehr als um die Hälfte kleiner als die andere — sie hat in der Zeichnung 11 ^z Mm. Dm. Obendrein ist die Zeichnung der Köpfe und der Festungsthore auf beiden Follaren derart von allen bisher gesehenen abweichend, dass ich an die Existenz dieser zwei Follare, wie sie in der Zeichnung vorliegen, nicht eher glaube, als bis ich genau hiemit übereinstimmende gesehen habe. II. Periode. Ausprägung von Silbergeld in Groschengrösse und darunter. Wir wiederholen eine schon angeführte Notiz des Philipp de Diversis: „Supra grossum maioris praetii nulla est moneta Ragusina, nisi ducatus aureus Venetus vel alterius Dominii." Also noch in der ersten Hälfte des XV. Jahrhunderts (de Diversis berichtete nämlich dieses zwischen 1434— 1444) gab es keine gössere ragusäische Silbermünze als den Grosso, über dessen Emission, wie wir gleich später sehen werden, P. Cerva uns ziemlich genaue Kunde gibt. Bevor mir durch Dr. Danilo's Programm diese so wichtigen Angaben beider Gewährsmänner zur Kenntniss gekommen, war ich, und vielleicht mit mir so mancher andere der Ansicht, dass die Zecca Ragusea

der Republik Ragusa. 113 schon in den ältesten Zeiten Klein-Silbergeld ausgeprägt habe. Zu dieser Ansicht verleitete mich besonders Appel's Repertorium, wo IV. Band Nr. 2688 an der Spitze von Ragusa ein Soli du s mit Dm. 11 (nach seinem Münzmesser) und Gew. von 11 Gran angeführt wird. Da die Legende MONETA RAGVSIIundCIVITASRAGVSII meines Wissens nur auf Follaren vorkommt, so meinte ich, class mit einem ähnlichen Stempel auch Silbermtinzen ausgebracht worden sind. Ans dem ziemlich reichlichen Münzmaterial, das mir zur Disposition stand, konnte ich keine derartige Silbermünze herausfinden und auch hierüber gemachte briefliche Anfragen an Fachmänner wurden verneinend beantwortet. Appel berief sich auf Argelatus, tom. IL tab. III. Nr. 67, pag. 166 (wo bekanntermassen Liruti's „della moneta propria e forestiera" reproducirt ist) — und wirklich steht auf der erwähnten Tafel M irrthümlich statt AL ; im Text heisst es deutlich von dieser Münze „l'altra moneta e di rame" u. s. w. Man kann also füglich annehmen, eine solche Münze, wie Appel sie anfuhrt, existirt nicht ; entweder eine entschiedene Fälschung sie war oder ein versilberter Follar mit flachem Gepräge, den er mit einem Gew. von 11 Gran, beiläufig = 0.8 Grm. für einen Solidus hielt. Nach diesem kleinen Excurs consultiren wir den Gewährsmann P. Cerva, wann beiläufig die erste Ausprägung des Grosso stattgefunden habe. Es ist ebenso interessant, als manchmal nöthig, die Worte des P. Cerva, wie er sie 1744 niederschrieb, selbst anzuführen und sie dann dem Münzfreunde, der der lateinischen Sprache nicht kundig ist, z:i verdeutschen. Er sagt also *): „Procedente tempore, auctaque divitiis et fortuna civitate, argentei numi signari cocperunt, ex 1) Danilo, progr. 1859—1860, pag. 187. 8

der Republik Ragusa. 113<br />

schon in den ältesten Zeiten Klein-Silbergeld ausgeprägt<br />

habe.<br />

Zu dieser Ansicht verleitete mich besonders Appel's<br />

Repertorium, wo IV. Band Nr. 2688 an der Spitze von<br />

Ragusa ein Soli du s mit Dm. 11 (nach seinem Münzmesser)<br />

und Gew. von 11 Gran angeführt wird. Da die Legende<br />

MONETA RAGVSIIundCIVITASRAGVSII meines Wissens<br />

nur auf Follaren vorkommt, so meinte ich, class mit einem<br />

ähnlichen Stempel auch Silbermtinzen ausgebracht worden<br />

sind. Ans dem ziemlich reichlichen Münzmaterial, das mir<br />

zur Disposition stand, konnte ich keine derartige Silbermünze<br />

herausfinden und auch hierüber gemachte briefliche<br />

Anfragen an Fachmänner wurden verneinend beantwortet.<br />

Appel berief sich auf Argelatus, tom. IL tab. III. Nr. 67,<br />

pag. 166 (wo bekanntermassen Liruti's „della moneta<br />

propria e forestiera" reproducirt ist) — und wirklich steht<br />

auf der erwähnten Tafel M irrthümlich statt AL ; im Text<br />

heisst es deutlich von dieser Münze „l'altra moneta e di<br />

rame" u. s. w. Man kann also füglich annehmen, eine<br />

solche Münze, wie Appel sie anfuhrt, existirt nicht ;<br />

entweder eine entschiedene Fälschung<br />

sie war<br />

oder ein versilberter<br />

Follar mit flachem Gepräge, den er mit einem Gew. von<br />

11 Gran, beiläufig = 0.8 Grm. für einen Solidus hielt.<br />

Nach diesem kleinen Excurs consultiren wir den Gewährsmann<br />

P. Cerva, wann beiläufig die erste Ausprägung<br />

des Grosso stattgefunden habe. Es ist ebenso interessant,<br />

als manchmal nöthig, die Worte des P. Cerva, wie er sie<br />

1744 niederschrieb, selbst anzuführen und sie dann dem<br />

Münzfreunde, der der lateinischen Sprache nicht kundig<br />

ist, z:i verdeutschen.<br />

Er sagt also *): „Procedente tempore, auctaque divitiis<br />

et fortuna civitate, argentei numi signari cocperunt, ex<br />

1) Danilo, progr. 1859—1860, pag. 187.<br />

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