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Kleinasiatische und thrakische MünzMlder der Kaiserzeit. 27
In der Darstellung des Herakles ist dagegen wiederum die
Copie eines berühmten Kunstwerkes, welches auch uns noch
in der farnesischen Statue des Glykon gegenwärtig- ist, erkennbar.
Das Original niuss sich eines ungemeinen Rufes erfreut
haben, denn wir finden deutliche Repliken desselben auch auf
Münzen von Nikaia, Nikomedia, Parion, Nysa in Karien,
Kibyra, Hierapolis und Nakoleia in Phrygien, Tavion in
Galatien (diese sämmtlich in Wien), Amblada in Pisidien
(Nuni. Zeitschr. 1870, T. 8) etc. Deutlich — durch ein Postament
— als Statue gekennzeichnet, findet sich dieser Herakles
auf einer koischen Münze des Kadrian. (Havercamp, Numopbylac.
reg. Christ. T. 55.)
Nemesis und die Dioskuren bieten weiter zu keiner
Bemerkung Anlass; für die Darstellungen auf Nr. 44 und 45
vermag ich eine befriedigende Erklärung nicht zu bieten. Die
ausschreitende Figur des zweiten Stückes ist von Warwick
Wroth (im Catalog des britischen Museums) vermuthungsweise
als Personification der Stadtgöttin Amastris angegeben worden;
doch fehlt hiezu jedes nähere Kennzeichen (vor allem die
Mauerkrone), wenn man nicht die Prora, in spätrömischer Zeit
Attribut der Constantinopolis, als solches gelten lassen will.
Eine anscheinend ganz übereinstimmende Figur findet sich
auch auf einer Münze des Commodus aus Nikomedia, die ich
jedoch nur aus der Beschreibung bei Mionnet, Suppl. V, 189,
Nr. 1114, kenne. Entferntere Verwandtschaft bietet eine noch
unedirte Münze des jonischen Magnesia (wohl dem 3. Jahrhundert
p. Chr. angehörig), deren Beschreibung, da sie auch
anderweitig Interesse hat, hier noch folgen möge
48. iePA.CTNKAHTOC. Jugendlicher Kopf.
^ MArNHTßN.NeßKOPQN.THC.APTeM. Artemis-Hekate
(die als Leukophryne in Magnesia bekanntlich einen berühmten
Tempel hatte), in kurzem Chiton, mit Jagdstiefeln, zwei Fackeln
vor sich haltend und auf ein Schiffs vordertheil tretend. —
Bronce, 25 Mm.