Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Kleinasiatische und thrakische Münzbilder der Kaiserzeit. 11
11. CAAON.XPTCOrOXH.C8BA. Büste der Salonina nach rechts,
im Halbmond.
.
$ MHTPonoAerrQN . ton . ex
IQNIA. Die Stadtgöttin mit Mauerkrone
und Füllhorn, vor einem angezündeten Altaistehend,
auf der ausgestreckten Rechten
das Cultbild des Ares mit Schild und
Lanze tragend. — Bronce, 26 Mm. Mionnet
(Fig. 7.)
Suppl. VI, 262, Nr. 1 167. (Fig. 7.)
Das Kabinet besitzt noch zwei ganz
übereinstimmende Münzen von Gordian III.
Ein anderes Stück, unter Gallienus geprägt, mit dem
Strategennamen Euporos, wurde von Mionnet (IV, 340, Nr. 837)
nebst anderen irrig dem phrygischen Metropolis zugetheilt. (Abgebildet
in der Bevue de la Num. Beige 1863, T. 13, p. 149.
Das Cultbild ist aber dort unrichtig als „palladium" beschrieben.)
Das Wiener Kabinet besitzt ein vorzüglich erhaltenes Exemplar
dieser Münze, welches jedoch von dem Verdachte der Fälschung
oder mindestens Nachbesserung nicht frei ist.
Schon die ungemeine Häufigkeit der Aresdarstellungen auf
den Münzen von Metropolis (wohin auch die betreffenden Stücke
der gleichnamigen phrygischen Stadt bei Mionnet zu rechnen
sind, vergl. Head, Hist. num. p. 567), beweist, dass hier Ares als
Stadtgottheit verehrt wurde. Als solche kommt er sonst nur in
Theben vor; vielleicht ist an die hellenisirte Form einer alten
kleinasiatischen Gottheit zu denken; ich erinnere an Bildungen,
wie den karischen Zeus Stratios (s. o.). Jener fein ausgeführte
behelmte Kopf auf der autonomen Broncemünze Nr. 7 ist also
gleicherweise als Ares anzusprechen. Jedenfalls hatte dieser, wie
die Münzen des Severus und der Salonina beweisen, in Metropolis
einen Tempel mit einer Statue.
Ares ist bekanntlich kein sehr beliebter Gott. Darstellungen
von ihm sind im Verhältniss zu solchen anderer Götter selten.
In ganz ähnlicher Stellung, wie auf den Münzen von Metropolis
findet er sich mit Aphrodite (Typus der mediceischen Venus)