Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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10 K. B. Hofmann: dass sämmtliche (7) Hekten, die auf einer Seite ein vertieftes Prägbild besitzen, aus feineren Legirungen (38-4—47-3—41—36—42-4—43— 490/0) gemacht sind, während von den 35 mit beiderseits erhabener Prägung versehenen, von mir untersuchten Stücken, nur 4 Stück über 36o/o Gold halten. ,,Die mytilenischen Hekten mit incusen Bildern im Revers sind die Aeltesten" (Six). ') 4. Die phokai sehen Hekten scheinen etwas schwerer als die mytilenischen zu sein. Das Mittelgewicht «) der 14 von mir untersuchten Stücke ist 2*543 Gr. Die Legirung dieser Stücke ist, wie ich schon früher (1. c. S. 46) darauf hingewiesen habe, von der schwankendsten Zusammensetzung. Auch dieses Verzeichniss weist in Nr. 23 und 24 zwei Hekten ganz ähnlicher Prägung auf, von denen die eine 32, die andere nur 15o/o Gold hält. 5. Die kyzikenischen Hekten sind noch schwerer (im Mittel: 2*65 Gr.). Sie und die Stateren sind durchwegs aus feinerem Golde, als die phokaischen und mytilenischen gefertigt. Herr Six macht mich darauf aufmerksam, dass als die athenische Flotte gegen Syrakus ausgesandt ward, der Schatzmeister den Strategen reichlich Kyzikencr mitgab; dass also die Münze so ziemlich überall cursirte und sehr gesucht war. Auch der neu hinzugekommene Drittel-Stater von Milet (Kr. 30) weist ein viel feineres Korn auf, wie dies bei Nr. 34 des I. Verzeichnisses auch der Fall war. Mit Rücksicht auf den wahrscheinlichen Kupfergehalt, dürfte bei dem Stater und dem Drittelstater der Feingehalt 5O0/0 erreichen. 6. Einer besonderen Aufmerksamkeit werth ist der Stater von Lampsakos aus der Sammlung Seiner Durchlaucht des Prinzen zu Windisch-Grätz. Das Stück hat einen viel geringeren Feingehalt, als das von mir unter Nr. 17. des I. Verzeichnisses aufgeführte, dem es doch an Gewicht und Alterthümlichkeit des Aussehens überlegen ') lieber die Münzgeschichte von Mytilene ist eine Piiblication des HeiTü Six jun. zu erwarten, der sich mit diesem Gegenstande uufs eingehendste beschäftigt. 8) Nach dem Verzeichniss von Brandes wäre das Mittel 2*55 Gr. Doch sind diese Wägungen gewiss zum geringsten Theile mit so minutiöser Genauigkeit ausgeführt, wie die meinen.
Zur Geschichte der antiken Legirungen. J i ist. Dem ersteren nach stimmt es mit dem Stücke des Herzogs de Luyues, der Prägung- nach mit dem von Mommsen (8. 18, Anmerkung 65 angeführten Stücke zu 13-98 Gr. Gewicht) überein. Da von bisher analysirten natürlichen Elektrumsorten die silberreichste von Vöröspatak 60-5 o/o Gold enthielt (G. Rose); so ist es wohl nicht zweifelhaft, dass der Stater von Lampsakos aus künstlich 1 e g i r t e m G o 1 d e geschlagen ist. Trotz des alterthümlichen Aussehens ist das niedrige Gewicht (unter 15 statt über 16 Gr.) und der geringe Feingehalt ein Beweis, dass das Stück ziemlich spät geschlagen ist (nach Six um 400 V. Chr.). Die Weissgoldziegel, die Krösus nach Delphi stiftete, enthielten 730/0 Gold und 27o/o Silber (Hultsch, 2. Aufl., S. 579). Wenn sie aus dem Elektrum des Pactolus gefertigt waren, wie nicht zu bezweifeln, so hat dieses mit Recht im Alterthume den Ruf eines sehr silberreichen Goldes gehabt. 9) Und doch bleiben sämmtliche Kyzikener, ja alle von mir bisher untersuchten kleinasiatischen Münzen (78 Stück) in Bezug auf den Goldgehalt weit unter diesem Krösusschen Elektrum. 10) Gestützt auf die bisherigen Untersuchungen, glaube ich die Behauptung wagen zu dürfen, dass sämmtliche mytilenische, phokaische und kyzikenische Hekten, sowie die Stateren von Kyzikos und Lampsakos und wahrscheinlich auch alle milesischen Drittel nicht aus natürlichem P^lektrum, sondern aus künstlichen Legirungen hergestellt sind. 9) Zum Vergleiche sei hier eine Angabe aus dem Briefwechsel zwischen A. V. Humboldt und Gf. G v. Cancrin, S. 37 angeführt. Minister Cancrin berichtet an Humboldt: La Perse nous a paye en partie en lingots d'or, qui ont parfaitement le contenu de notre or lave ä l'Oural. (d. h. 8%6 Gold, das übrige Silber). II parait venir des montagnes de Boukliarie. 10) Auch die alterthümlichsten kleinasiatischen Münzen in der Sanunlung des Herrn Six haben eine sehr bleiche Farbe. Er zweifelt, dass sich deren Feingehalt auf 72«/o erhebt.
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10 K. B. Hofmann:<br />
dass sämmtliche (7) Hekten, die auf einer Seite ein vertieftes<br />
Prägbild besitzen, aus feineren Legirungen<br />
(38-4—47-3—41—36—42-4—43— 490/0) gemacht sind, während<br />
von den 35 mit beiderseits erhabener Prägung versehenen,<br />
von mir<br />
untersuchten Stücken, nur 4 Stück über 36o/o Gold halten. ,,Die<br />
mytilenischen Hekten mit incusen Bildern im Revers sind die<br />
Aeltesten" (Six). ')<br />
4. Die phokai sehen Hekten scheinen etwas schwerer als<br />
die mytilenischen zu sein. Das Mittelgewicht «) der 14 von mir<br />
untersuchten Stücke ist 2*543 Gr. Die Legirung dieser Stücke ist,<br />
wie ich schon früher (1. c. S. 46) darauf hingewiesen habe, von der<br />
schwankendsten Zusammensetzung. Auch dieses Verzeichniss weist<br />
in Nr. 23 und 24 zwei Hekten ganz ähnlicher Prägung auf, von<br />
denen die eine 32, die andere nur 15o/o Gold hält.<br />
5. Die kyzikenischen Hekten sind noch schwerer (im Mittel:<br />
2*65 Gr.). Sie und die Stateren sind durchwegs aus feinerem<br />
Golde, als die phokaischen und mytilenischen<br />
gefertigt. Herr Six macht mich darauf aufmerksam, dass als die<br />
athenische Flotte gegen Syrakus ausgesandt ward, der Schatzmeister<br />
den Strategen reichlich Kyzikencr mitgab; dass also die<br />
Münze so ziemlich überall cursirte und sehr gesucht war.<br />
Auch der<br />
neu hinzugekommene Drittel-Stater von Milet (Kr. 30) weist ein<br />
viel feineres Korn auf, wie dies bei Nr. 34 des I. Verzeichnisses<br />
auch der Fall war.<br />
Mit Rücksicht auf den wahrscheinlichen Kupfergehalt,<br />
dürfte bei dem Stater und dem Drittelstater der Feingehalt<br />
5O0/0 erreichen.<br />
6. Einer besonderen Aufmerksamkeit werth ist der Stater von<br />
Lampsakos aus der Sammlung Seiner Durchlaucht des Prinzen zu<br />
Windisch-Grätz. Das Stück hat einen viel geringeren Feingehalt,<br />
als das von mir unter Nr. 17. des I. Verzeichnisses aufgeführte, dem<br />
es doch an Gewicht und Alterthümlichkeit des Aussehens überlegen<br />
') lieber die Münzgeschichte von Mytilene ist eine Piiblication des HeiTü<br />
Six jun. zu erwarten, der sich mit diesem Gegenstande uufs eingehendste<br />
beschäftigt.<br />
8) Nach dem Verzeichniss von Brandes wäre das Mittel 2*55 Gr. Doch<br />
sind diese Wägungen gewiss zum geringsten Theile mit so minutiöser Genauigkeit<br />
ausgeführt, wie die meinen.