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<strong>MDR</strong> FERNSEHEN Samstag, 18.1.2014<br />
Feldbahnen waren ein halbes Jahrhundert lang das Transportsystem in Wald<br />
und Flur. Auch als Werkbahnen leisteten sie gute Dienste. So war die Merck-<br />
Fabrik in Darmstadt durchzogen von Gleisen. Nach dem Krieg halfen<br />
Trümmerbahnen, den Schutt aus den zerbombten Städten zu fahren. Das<br />
Feldbahnmuseum Frankfurt sorgt dafür, dass die Feldbahn nicht in<br />
Vergessenheit gerät. Hat sie doch viele Jahrzehnte lang das Bild der Industrie<br />
und der Landwirtschaft bestimmt. Noch heute liegen längst vergessene Gleise<br />
auf alten Fabrikhöfen. In Wiesloch haben die Feldbahnfreunde große Pläne für<br />
einen Erlebnispark und im Schwäbischen hat ein pensionierter Lehrer Freude<br />
daran, in seinem Garten im Kreis zu fahren und dafür sogar einen Triebwagen<br />
konstruiert. Wie diese Feldbahn kann man die meisten besuchen und mit ihnen<br />
einen Ausflug machen. "Eisenbahn-Romantik" begibt sich auf Spurensuche und<br />
zeigt, dass im Tunnelbau auch heute noch Feldbahntechnik zukunftsträchtig<br />
eingesetzt wird.<br />
(SWR 07.12.2013)<br />
12:00 Winterreise durch Lappland a f<br />
Leben jenseits des Polarkreises<br />
Film von Claudia Buckenmaier<br />
Lappland im Winter: Das heißt viel Schnee und Dunkelheit, aber auch grandiose<br />
Natur, Einsamkeit und Nordlichter. Nicht zu vergessen die menschliche Wärme,<br />
die die Bewohner Finnisch-Lapplands durch den langen Winter trägt. Man muss<br />
zusammenhalten. Und natürlich belebt die Saunahitze, ohne die sich die Finnen<br />
das Leben nicht vorstellen könnten.<br />
Claudia Buckenmaier und ihr Team vom ARD-Studio Skandinavien begegnen in<br />
Lappland Menschen, die Winter und Kälte trotzen und sich keinen schöneren<br />
Ort vorstellen können. Zum Beispiel dem Seemann in Kolari, der als Schiffskoch<br />
die ganze Welt bereist hat. Heute fährt er raus zum Eisfischen, weil er dort die<br />
Ruhe findet, nach der er sich sehnt. Im Norden gibt es keine Eile, nur im Süden<br />
rennen die Menschen von einem Ort zum anderen und wissen schon gar nicht<br />
mehr, warum, sagt er. Auch der Eisschnitzer von Enontekiö könnte sich mit<br />
seinen Eisfiguren Zeit lassen - so schnell schmilzt hier nichts.<br />
Auf dem Weg durch Lappland macht das Team Stopp bei einer einsamen<br />
Tankstelle in Pokka. Pokka ist ein Dorf mit acht "warmen" Häusern. So nennt<br />
man dort die Häuser, die bewohnt sind. Die nächste Tankstelle ist etwa 70<br />
Kilometer entfernt. In Pokka ist es richtig kalt. Am kältesten war es Ende der<br />
1990er-Jahre: minus 51,5 Grad. Hier haben sich Helena Lehtinen und ihr Freund<br />
Kari eingerichtet. Drinnen ein Sammelsurium ausgestopfter Tiere, draußen zwei<br />
uralte Zapfsäulen. Aber sie funktionieren.<br />
An manchen Tagen kommt noch nicht einmal ein Auto vorbei. Dann ist Zeit für<br />
andere Dinge. Helena ist Sami und unterweist Kinder, Freunde und Nachbarn in<br />
der Kunst der alten Sami-Handarbeiten. So, wie sie es von ihrer Mutter gelernt<br />
hat. Die 92-jährige Kirsti lebt in der Nähe auf einem alten Hof, in dem sie ein<br />
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