Missbildungen durch Glyphosat? Bericht: Andreas Rummel ... - MDR
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<strong>Missbildungen</strong> <strong>durch</strong> <strong>Glyphosat</strong>? | Manuskript<br />
2<br />
Widerstand gegen die umstrittene Chemikalie formiert sich vor allem in Südamerika. Hier<br />
werden häufig genveränderte Pflanzen angebaut, und die wurden gegen <strong>Glyphosat</strong> resistent<br />
gemacht. So wird noch viel mehr gespritzt als in Europa. Doch kritische Mediziner vermuten,<br />
dass der massenhafte Einsatz von Pestiziden, wie eben auch <strong>Glyphosat</strong>, Ursache für viele<br />
angeborene <strong>Missbildungen</strong> und Behinderungen ist. Dabei geht es um die mutmaßliche<br />
Vergiftung von Menschen, die in der Nähe der gespritzten Felder leben.<br />
Einer der führenden Embryologen Argentiniens, Andres Carrasco von der Universität Buenos<br />
Aires, führte eine Studie zur Wirkung von <strong>Glyphosat</strong> auf Embryonen von Hühnern und<br />
Amphibien <strong>durch</strong>. Die Chemikalie bewirkte demnach unter anderem eine fehlerhafte<br />
Ausbildung der Hirnhälften.<br />
Professor Krüger und ihre Mitarbeiter bei der Sezierung der Ferkel aus Dänemark. Die<br />
Deformationen der Tiere sind gravierend. Und die Untersuchung auf <strong>Glyphosat</strong> fällt positiv<br />
aus.<br />
Monika Krüger, Universität Leipzig:<br />
„In allen untersuchten Organen jeden Tieres haben wir <strong>Glyphosat</strong> nachgewiesen. Und wir<br />
haben in diesen Organen sowie in der Muskulatur und in den Darmwänden dieser Tiere<br />
keine signifikanten Unterschiede zwischen den Konzentrationen gefunden. Das heißt also,<br />
dass die Tiere über die Plazenta der Muttertiere mit dem <strong>Glyphosat</strong> in Kontakt gekommen<br />
sind.“<br />
Das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin weist eine Schadwirkung von <strong>Glyphosat</strong> auf<br />
Embryonen zurück. Jedenfalls soweit die zugelassenen Mengen im Futter eingehalten<br />
werden. Die deutschen Behörden sind für die Risikoeinschätzung von <strong>Glyphosat</strong> für ganz<br />
Europa zuständig. Sie stehen seit einiger Zeit unter Druck. Unter anderem wegen einer<br />
britischen Studie, dem sogenannten Robinson-<strong>Bericht</strong>. Auch er geht von möglichen<br />
<strong>Missbildungen</strong> Neugeborener <strong>durch</strong> <strong>Glyphosat</strong> aus. Das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />
weist zwar viele Aussagen des <strong>Bericht</strong>s zurück, stellt mittlerweile aber fest:<br />
Zitat:<br />
„Der Robinson-<strong>Bericht</strong> ist ein anspruchsvolles Dokument, das eine Vielzahl von Fragen<br />
aufwirft, die sehr ernst genommen werden sollten.“<br />
Wir treffen Claire Robinson auf einer Informationsveranstaltung zu <strong>Glyphosat</strong> in<br />
Manchester. Die Forschungsdirektorin einer britischen Nicht-Regierungsorganisation ist<br />
überzeugt, dass die Befürchtungen im Zusammenhang mit dem breiten Einsatz von<br />
<strong>Glyphosat</strong> begründet sind.<br />
Hinweis: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf nur für den privaten Gebrauch des Empfängers<br />
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