Schmerzfreie Hüfte ohne OP - MDR
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tuelle Zahnfehlstellungen der eigentliche<br />
Auslöser für Beschwerden an der <strong>Hüfte</strong><br />
sind.<br />
Auch die Ernährung spielt eine große Rolle.<br />
Ausreichend Flüssigkeit und eine ausgewogene<br />
Kost mit einem hohen Anteil an Gemüse<br />
tuen dem Körper insgesamt gut und<br />
damit auch den Gelenken. Wer bereits Probleme<br />
mit den Gelenken hat, sollte vor allem<br />
Bier und hochprozentigen Alkohol meiden,<br />
da diese Getränke die Ablagerung von<br />
Harnsäurekristallen an und in den Gelenken<br />
sowie Muskeln und Sehnen begünstigen.<br />
Manchmal liegt die Ursache für Hüftschmerzen<br />
aber auch im emotionalen Bereich.<br />
Auch wenn man üblicherweise davon ausgeht,<br />
dass große Erschöpfung, Sorgen in<br />
Beruf oder Familie vor allem Rückenschmerzen<br />
verursachen, kann auch ein Hüftschmerz<br />
Ausdruck einer seelischen Überforderung<br />
sein.<br />
Erfolgreich gegen Hüftschmerzen<br />
Die <strong>Hüfte</strong> ist ein zentrales Gelenk im Körper.<br />
Den besten Behandlungserfolg werden daher<br />
Therapien haben, die das Problem von<br />
vielen verschiedenen Seiten gleichzeitig angehen.<br />
Die Palette der Möglichkeiten ist<br />
groß.<br />
Bewegung: Spazieren, Schwimmen, Gymnastik<br />
– jede Art von Bewegung fördert die<br />
Durchblutung der gelenkumgebenden Muskeln<br />
und die Ernährung des Knorpels. Bewegung<br />
ist so etwas wie das natürlichste<br />
Medikament für gesunde Gelenke. Studien<br />
haben gezeigt, dass die Muskeln auch im<br />
höheren Alter noch aufgebaut werden können,<br />
vorausgesetzt man trainiert regelmäßig.<br />
Lassen Sie sich von einem Sport- oder<br />
Physiotherapeuten Übungen speziell für den<br />
Aufbau der Hüftmuskulatur zeigen oder<br />
besuchen Sie eine Hüftsportgruppe, wenn<br />
es eine in Wohnortnähe gibt.<br />
Hüftsportgruppen – Schon mal davon gehört?<br />
Herzsportgruppen kennt man, Lungensportgruppen auch. Hüftsportgruppen sind neu und auch<br />
noch nicht überall zu finden. Im Internet unter www.hueftschule.de/gruppen/index.htm kann<br />
man eine Gruppe in seiner Nähe finden. Hauptsache Gesund hat sich ein Training in Lüdenscheid<br />
angeschaut.<br />
Im Sportkrankenhaus Hellersen in Lüdenscheid wird seit Jahren ein spezielles Hüfttraining angeboten.<br />
Im Schnitt turnen hier zwölf Frauen und Männer regelmäßig. Alle haben es in der <strong>Hüfte</strong>,<br />
manche sogar ein künstliches Gelenk. Das Prinzip des Kurses: die Gelenke brauchen viel Bewegung<br />
bei möglichst wenig Belastung. Sport für Patienten mit Hüftleiden, so etwas war lange<br />
Zeit kaum vorstellbar. „Früher hat man ein Trainingsverbot erteilt, wenn Gelenkbeschwerden in<br />
größerem Maße vorlagen. Heutzutage wissen wir, dass der Bewegungsmangel das größte Risiko<br />
für weitere Beschwerden ist“, erzählt Kursleiter Stefan K. Nach der Erwärmung geht es auf die<br />
Gymnastikmatte. Im Sitzen und Liegen drückt weniger Last auf die Gelenke. „Ich hoffe, dass das<br />
was hier kracht, die Schuhe sind und nicht die Gelenke“, ruft der Trainingswissenschaftler lachend<br />
in die Runde. Das Training stärkt vor allem die hintere und vordere Muskulatur der Oberschenkel.<br />
Sie stützt das Gelenk und sichert seine Funktion. Erika E., der das Laufen immer wieder<br />
schwer fällt, hofft, mit dem Training mobil zu bleiben: „Das hilft mir, dass ich weiter laufen<br />
kann. Und für mich ist Bewegung ganz wichtig. Da möchte ich nicht darauf verzichten.“<br />
In Lüdenscheid wird zur Ergänzung ein Gelenktraining im Schwimmbad angeboten. Im Wasser<br />
kann es intensiver zugehen. Dort können die Muskeln, zum Beispiel die Hüftbeuger, auch mit<br />
Sprüngen und Drehungen gefordert werden. Übungen, die sich an Land verbieten.<br />
Trainingswissenschaftler und Orthopäden haben nachgewiesen, wie effektiv ein spezielles Training<br />
der Hüftgelenke sein kann. „Es wäre utopisch zu glauben, dass wir dadurch Gelenkbeschwerden<br />
heilen könnten. Aber es gelingt vielleicht doch beispielsweise Operationen eine gewisse<br />
Zeit hinauszuzögern“, sagt Stefan K. „Was ich auch als wichtig empfinde, ist, dass wenn<br />
die Leute operiert werden, was natürlich auch hier bei unseren Teilnehmern mal geschieht, dass<br />
sie deutlich schneller rehabilitieren und wieder in den Alltag zurückkommen, als wenn sie keinen<br />
Sport treiben würden.“<br />
Wer Hüftbeschwerden hat, kann sich so ein Training vom Arzt verschreiben lassen. Die Kasse<br />
zahlt für 50 Übungseinheiten, doch auch danach sollten Patienten weiter Sport machen.<br />
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