maxinfo 4. Quartal 2013 als PDF zum Download - Maxblue
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Optionsscheine<br />
Serie Finanzderivate<br />
Starke Schwankungen nutzen<br />
Optionsscheine können Privatanleger unterschiedlich einsetzen: Zur Absicherung<br />
ihres Depots oder zur Spekulation an den Finanzmärkten. Allerdings eignen sich<br />
diese Hebelprodukte wegen ihrer Komplexität nur für erfahrene Investoren.<br />
Optionsscheine beziehen sich immer auf einen Basiswert.<br />
Das können einzelne Aktien, Aktienindizes, Anleihen,<br />
Währungen oder Rohstoffe sein. Mit Optionsscheinen<br />
kann man auf steigende (Call) oder fallende (Put) Kurse<br />
setzen. Diese Papiere haben eine begrenzte Laufzeit und<br />
einen Hebel, der in der Regel nicht konstant ist. Optionsscheine<br />
eignen sich für Anleger, die starke Schwankungen<br />
der entsprechenden Basiswerte erwarten.<br />
So funktionieren Optionsscheine<br />
Der Käufer eines Optionsscheins erwirbt das Recht, einen<br />
Basiswert zu einem bestimmten Preis, dem sogenannten<br />
Basispreis, innerhalb oder am Ende eines festgelegten<br />
Zeitraumes in einer bestimmten Menge zu kaufen (Call)<br />
oder zu verkaufen (Put). Der Verkäufer des Optionsscheines<br />
erhält dafür eine Prämie, den Optionspreis. Nehmen<br />
wir an, ein Anleger kauft einen Optionsschein, der ihm das<br />
Recht gibt, eine Aktie zu einem Basispreis von 100 Euro<br />
vom Emittenten des Optionsscheines zu erwerben. Wenn<br />
der Preis der Aktie bei Fälligkeit des Call-Optionsscheines<br />
80 Euro beträgt, wird der Optionsschein-Käufer sein Recht<br />
nicht ausüben, weil er die Aktie billiger am Markt kaufen<br />
Beispiel Auszahlungsprofil Call<br />
Gewinn<br />
+20<br />
0<br />
–10<br />
Verlust<br />
Basiskurs<br />
110<br />
Verlust ist auf die Optionsprämie<br />
beschränkt<br />
100<br />
Unbegrenztes<br />
Gewinnpotenzial bei<br />
steigenden Kursen<br />
120<br />
Break-even<br />
Kurs des<br />
Basiswertes<br />
Quelle: Börse Stuttgart<br />
könnte. In einem solchen Fall ist der Optionsschein wertlos<br />
und der Inhaber lässt sein Kaufrecht verfallen. Anders<br />
sieht es aus, wenn die Aktie auf 120 Euro steigt (siehe<br />
Grafik). Dann erhält der Optionsschein-Inhaber entweder<br />
die Aktie für 100 Euro oder einen Bar-ausgleich über die<br />
Differenz <strong>zum</strong> aktuellen Kurswert, <strong>als</strong>o 20 Euro. Wenn nun<br />
der Optionsschein 10 Euro gekostet hätte, betrüge der Gewinn<br />
10 Euro oder 100 Prozent. Die Aktie selbst ist aber<br />
nur um 20 Prozent gestiegen. Hier zeigt sich die Hebelwirkung.<br />
Der sogenannte Break-even-Punkt liegt in unserem<br />
Beispiel bei 110 Euro. Bei diesem Kurs macht der<br />
Anleger weder Gewinn noch Verlust.<br />
Implizite Volatilität beeinflusst den Kurs<br />
Die Kurse von Optionsscheinen schwanken aber nicht<br />
1:1 mit dem Basiswert. Vielmehr hat dessen erwartete<br />
Schwankungsbreite einen erheblichen Einfluss auf den<br />
Wert eines Optionsscheines. Je höher die erwarteten<br />
Schwankungen (implizite Volatilität), desto wertvoller<br />
werden Optionsscheine. Denn die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass der Basiswert während der Laufzeit über den Basispreis<br />
steigt (Call) oder darunter fällt (Put), ist umso höher,<br />
je stärker der Basiswert schwankt. Auch die Restlaufzeit<br />
eines Optionsscheines und das Zinsniveau beeinflussen<br />
seinen Wert. Zudem ändert sich laufend die Sensitivität,<br />
mit der ein Optionsschein auf Änderungen des Basiswertes<br />
reagiert. Diese Kennzahl wird in der modernen<br />
Optionsschein-Theorie Delta genannt. Es wird mit finanztheoretischen<br />
Modellen berechnet. Insgesamt macht die<br />
Vielzahl der preisrelevanten Parameter diese Papiere vergleichsweise<br />
kompliziert. Wer sie erfolgreich einsetzen<br />
und handeln will, muss sich intensiv mit ihnen befassen.<br />
Dabei hilft Ihnen maxblue mit einer ausführlichen Informationsbroschüre<br />
und einem Videotutorial.<br />
Beides finden Sie im Internet unter<br />
www.maxblue.de/videotutori<strong>als</strong><br />
6 <strong>maxinfo</strong> Oktober <strong>2013</strong>