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Du bist mein - ich bin dein

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<strong>Du</strong> <strong>bist</strong> <strong>mein</strong> – <strong>ich</strong> <strong>bin</strong> <strong>dein</strong><br />

Predigt zu Jesaja 43, 1-2+4 von Hans-Jürgen Kopkow am 15. Juli 2007<br />

Auf dem Liedblatt haben Sie s<strong>ich</strong>er schon den Predigttext gelesen<br />

gelesen. Es handelt s<strong>ich</strong> um Worte aus dem Buch des Propheten Jesaja.<br />

Der Prophet macht kenntl<strong>ich</strong>, dass es s<strong>ich</strong> dabei um Worte handelt, die<br />

Gott durch ihn sagen lässt.<br />

Auch wenn diese Worte ursprüngl<strong>ich</strong> dem Volk Gottes als Ganzem<br />

galten, gehen wir n<strong>ich</strong>t fehl in der Annahme, dass sie gle<strong>ich</strong>zeitig jedem<br />

einzelnen Menschen gelten, also auch Ihnen und dir und mir.<br />

Deshalb bitte <strong>ich</strong> Sie und d<strong>ich</strong>, jedes dieser Worte so zu hören, als<br />

wäre es uns ganz persönl<strong>ich</strong> gesagt.<br />

So spr<strong>ich</strong>t Gott, der d<strong>ich</strong> geschaffen hat: 1 Fürchte d<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t, denn <strong>ich</strong><br />

habe d<strong>ich</strong> erlöst; <strong>ich</strong> habe d<strong>ich</strong> bei <strong>dein</strong>em Namen gerufen; du <strong>bist</strong><br />

<strong>mein</strong>! 2 Wenn du durch Wasser gehst, will <strong>ich</strong> bei dir sein, dass d<strong>ich</strong> die<br />

Ströme n<strong>ich</strong>t ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du<br />

n<strong>ich</strong>t brennen, und die Flamme soll d<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t versengen … 4 weil du in<br />

<strong>mein</strong>en Augen so wert geachtet und auch herrl<strong>ich</strong> <strong>bist</strong> und weil <strong>ich</strong> d<strong>ich</strong><br />

lieb habe.<br />

Vermutl<strong>ich</strong> kennen Sie diese Worte ja schon. Und s<strong>ich</strong>er haben Sie<br />

schon einiges dazu gehört und gelesen oder s<strong>ich</strong> in stillen Stunden<br />

gedacht.<br />

Das ist gut so. Man kann diese Worte gar n<strong>ich</strong>t oft genug anschauen,<br />

um zu verinnerl<strong>ich</strong>en, was sie an Schätzen in s<strong>ich</strong> tragen. Denn gerade<br />

diese Worte passen fast immer. Deshalb lade <strong>ich</strong> Sie jetzt ein, mit mir<br />

darüber nachzudenken.<br />

Da wird zunächst gewissermaßen in der Einleitung, die hier n<strong>ich</strong>t<br />

abgedruckt ist, von Gott als dem gesprochen, „der d<strong>ich</strong> geschaffen hat“.<br />

Allein darüber könnten wir uns nun stundenlang Gedanken machen.<br />

Was heißt das eigentl<strong>ich</strong>, dass jede und jeder von uns von Gott gewollt<br />

ist, dass wir ein Teil der guten Schöpfung Gottes sind.<br />

Denn hat Gott n<strong>ich</strong>t über dem, was er geschaffen hat, immer wieder<br />

gesagt: „Siehe, es war alles sehr gut.“ Mögen wir das mit Blick auf uns


selbst bestätigen? Er hat uns geschaffen, er hat uns auf den Weg<br />

gebracht. Er hat unserem Leben Sinn und R<strong>ich</strong>tung gegeben - ob wir das<br />

nun immer merken oder n<strong>ich</strong>t.<br />

Aber anstatt nun davon auszugehen, dass alles gut ist bzw. gut wird,<br />

fürchten wir uns. Kein Wunder: Wir haben viele Gründe, uns zu fürchten<br />

– n<strong>ich</strong>t nur anges<strong>ich</strong>ts der großen Katastrophen dieser Welt, sondern<br />

auch anges<strong>ich</strong>ts der kleinen Katastrophen, die uns getroffen haben oder<br />

treffen könnten.<br />

Oft genug scheint unsere Furcht grundlos zu sein - und doch ist sie da<br />

und niemand kann sie uns nehmen. So scheint es zumindest. Das ist<br />

schreckl<strong>ich</strong>, wenn man seine Furcht n<strong>ich</strong>t loswird, wenn man n<strong>ich</strong>t weiß,<br />

wie man sie überwinden kann.<br />

Gerade deshalb tut es uns so gut, dass wir gesagt bekommen:<br />

„Fürchte d<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t“ - so heißt es hier ja in Gottes Versprechen.<br />

Damit wird n<strong>ich</strong>t gesagt, dass Gott beseitigen wird, was uns das<br />

Fürchten lehrt. Es hier auch n<strong>ich</strong>t versprochen, dass wir vor der Furcht<br />

bewahrt bleiben.<br />

Nein. Hier wird nur aufgefordert, der Furcht, die da ist, keinen Raum<br />

zu geben.<br />

Und warum sollte man s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t fürchten? Gott sagt doch: „Ich habe<br />

d<strong>ich</strong> erlöst.“<br />

Unser Blick wird von dem, was uns Furcht einflößt, weggelenkt. Wir<br />

werden auf etwas hingewiesen, was größer und mächtiger ist als das,<br />

was uns zittern lässt.<br />

Was hilft es auch, wie das Kaninchen gebannt auf das zu starren, was<br />

uns zittern lässt. Wir können uns von dem abwenden, was uns Angst<br />

macht. Und wir könnten uns dem zuwenden, der uns helfen kann, der<br />

größer ist, als das, was uns Angst macht. Da wir uns n<strong>ich</strong>t an den<br />

eigenen Haaren aus dem Sumpf unserer Furcht ziehen können, sind wir<br />

gut beraten, uns von ihm helfen zu lassen.<br />

Wo es uns gelingt, darauf zu vertrauen, sind wir bereits auf dem Weg<br />

aus der Furcht heraus.<br />

„Ich habe d<strong>ich</strong> bei <strong>dein</strong>em Namen gerufen“ Also: Er <strong>mein</strong>t wirkl<strong>ich</strong><br />

jeden von uns: Sie und m<strong>ich</strong>. Wir sind ihm persönl<strong>ich</strong> bekannt, sogar mit


Namen. Und ihm ist n<strong>ich</strong>t nur unser Name bekannt, sondern auch, wie<br />

es uns heute geht.<br />

Wie gut, dass er uns kennt. Wie gut, dass er uns immer wieder mit<br />

Namen ruft. Und wenn uns sein Ruf erre<strong>ich</strong>t, dann vergewissert er uns:<br />

„<strong>Du</strong> <strong>bist</strong> <strong>mein</strong>“. Hier ist kein Besitzanspruch formuliert, sondern so<br />

etwas wie eine Liebeserklärung. So wie Liebende einander sagen: „<strong>Du</strong><br />

<strong>bist</strong> <strong>mein</strong>“ bzw. „Ich <strong>bin</strong> <strong>dein</strong>“, so spr<strong>ich</strong>t Gott uns an, so können wir ihn<br />

ansprechen. Von ihm her gehören wir zusammen – für immer. N<strong>ich</strong>ts<br />

und niemand soll uns voneinander trennen können.<br />

Ich hoffe und wünsche Ihnen und mir, dass wir gerade in den<br />

Momenten, in denen uns Furcht befällt, wissen, wohin wir gehören,<br />

wohin wir uns wenden können.<br />

Zwei Beispiele werden genannt: „Wenn du durch Wasser gehst, will<br />

<strong>ich</strong> bei dir sein, dass d<strong>ich</strong> die Ströme n<strong>ich</strong>t ersäufen sollen; und wenn du<br />

ins Feuer gehst, sollst du n<strong>ich</strong>t brennen, und die Flamme soll d<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t<br />

versengen.“<br />

Selbst dann, wenn uns das Wasser bis zum Hals steht und wir fast<br />

ertrinken, selbst dann, wenn wir wie durchs Feuer gehen und geläutert<br />

werden – dürfen wir wissen: „Ich <strong>bin</strong> bei dir. Ich verlasse d<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t. Ich<br />

begleite d<strong>ich</strong>.“<br />

Er sagt n<strong>ich</strong>t: „Ich regle das schon für d<strong>ich</strong>.“ Er sagt auch n<strong>ich</strong>t: „Ich<br />

werde dafür sorgen, dass dir alle unbequemen und gefährl<strong>ich</strong>en Wege<br />

erspart bleiben.“ Nein. Aber er sagt: „Selbst wenn ihr solche Wege<br />

gehen müsst, <strong>bin</strong> <strong>ich</strong> bei euch, an eurer Seite.“<br />

Und warum tut er das alles für uns? Er sagt: „Weil du in <strong>mein</strong>en Augen<br />

so wert geachtet und auch herrl<strong>ich</strong> <strong>bist</strong> und weil <strong>ich</strong> d<strong>ich</strong> lieb habe.“<br />

Was für eine Wertschätzung. Was für eine Liebeserklärung. Wer wollte<br />

darauf verz<strong>ich</strong>ten?<br />

Wie ein Liebender s<strong>ich</strong> für eine Geliebte, wie s<strong>ich</strong> eine Liebende für<br />

ihren Geliebten entschieden hat, so spr<strong>ich</strong>t Gott. Er spr<strong>ich</strong>t wie einer,<br />

der s<strong>ich</strong> zur bedingungslosen Liebe entschieden hat, wie einer, der ohne<br />

das geliebte Gegenüber einfach n<strong>ich</strong>t mehr sein will.<br />

Was für ein schöner Text: So spr<strong>ich</strong>t Gott, der d<strong>ich</strong> geschaffen hat: 1<br />

Fürchte d<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t, denn <strong>ich</strong> habe d<strong>ich</strong> erlöst; <strong>ich</strong> habe d<strong>ich</strong> bei <strong>dein</strong>em


Namen gerufen; du <strong>bist</strong> <strong>mein</strong>! 2 Wenn du durch Wasser gehst, will <strong>ich</strong><br />

bei dir sein, dass d<strong>ich</strong> die Ströme n<strong>ich</strong>t ersäufen sollen; und wenn du ins<br />

Feuer gehst, sollst du n<strong>ich</strong>t brennen, und die Flamme soll d<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t<br />

versengen … 4 weil du in <strong>mein</strong>en Augen so wert geachtet und auch<br />

herrl<strong>ich</strong> <strong>bist</strong> und weil <strong>ich</strong> d<strong>ich</strong> lieb habe.<br />

Amen.

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