PDF Download - Mapei International

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Gastkommentar Interview Daniel Libeskind Wolkenkratzer wachsen jetzt überall auf der Welt in die Höhe. Mailand macht eine Transformation durch: Man denke nur an das Gebiet, wo gerade City Life gebaut wird. Man hat einen wirklich positiven Eindruck. Stimmt. Und es stimmt auch, wenn man den Blick auf die Wolkenkratzer beschränkt; sie geben uns enormes Vertrauen, dass etwas Fantastisches unterwegs ist. Denn an diesen Orten wohnen und arbeiten viele Menschen. Es dreht sich ja nicht nur um das Erscheinungsbild eines Gebäudes, es geht ja auch um die Macht einer Gemeinde, und das fühlt man in New York und Mailand, im neuen Mailand ganz besonders. Man hat das Gefühl, dass sich eine positive Verwandlung der Stadt vollzieht. Eines der ausdruckstärksten Gebäude in New York ist das Flatiron („Bügeleisen“) Building aus dem Jahr 1902. Wenn man heute ein Gebäude plant, sind die Materialien natürlich andere. Natürlich sind die Materialien andere. Wir haben eine größere Auswahl als damals, als das Flatiron gebaut wurde. In der Vergangenheit boten die zur Verfügung stehenden Materialien weniger Möglichkeiten. Heute haben wir neue Möglichkeiten und verwenden Materialien, die leichter und in hohem Maße umweltverträglich sind. Das ist die Macht der Veränderung. In der Vergangenheit war vieles noch unbekannt. Heute haben wir eine klarere Vorstellung von der Technologie und wir kennen, wenn auch nur zum Teil, den Aufwand, der in die Forschung fließt. Das hat eine bessere Ausführung zur Folge, besonders was die Achtung vor der Umwelt betrifft, und das heißt ja vor unserem Leben und kommenden Generationen. Genau, all dies hilft der Umwelt. Gute Luft, bessere Herstellungsmethoden und die Tatsache, dass die Materialien eben nicht nur technisch sind, sondern auch unvergesslicher werden für die Lebensdauer eines Gebäudes oder den Ort. Ich denke, das ist eine große Veränderung. Jetzt wissen die Leute, dass es nicht einfach nur darum geht, irgendwelche Gebäude zu erstellen, sondern verstehen, dass sie ein wichtiger Teil der Kultur sind, der Zivilisation. Sie sind Weltbürger und ihre Arbeit heißt Planung, die ja auch den Anforderungen des jeweiligen Landes entsprechen muss. Welches Land reagiert Ihrer Meinung nach am besten auf die Herausforderungen, vor denen wir stehen? Die Welt ist eher einheitlich und gar nicht so unterschiedlich. Natürlich gibt es große kulturelle Unterschiede zwischen der Kultur Italiens und der der Vereinigten Staaten oder Südamerikas, oder zwischen Asien, Korea, Singapur und China. Das ist interessant, weil jedes Land seine einzigartige Geschichte und seinen eigenen Ehrgeiz hat. Natürlich kann man keine kulturellen Vergleiche machen (wobei Italien an der Spitze steht), aber alte und moderne Das Gebäude in der Mitte: Der Zlota-44-Turm, Stadtmitte von Warschau, das höchste Wohnhochhaus in Europa. Design von Libeskind Kulturen sind immer im Fluss und können nicht verglichen werden. Was man aber überall auf der Welt sieht ist die Tatsache, dass es bei den Menschen neue Entwicklungen gibt – in der Lebensweise, im Stellenwert der Planung. Heute leben immer mehr Menschen in Städten und in ein paar Jahren werden es über 50 % der Weltbevölkerung sein. Es gibt heute ein umfassenderes Verständnis dafür, dass es eine große Verschiebung hin zu Architektur und Umwelt gegeben hat. In “alten” Ländern wie Italien, Frankreich und Spanien sind die Leute klüger in Sachen Architektur. Das liegt auch an ihrem kulturellen Erbe. In den Schwellenländern, etwa in Ost-Europa, scheint man freier in der Wahl architektonischer Entscheidungen zu sein. Was denken Sie über dieses Thema? Ein Emblem dessen, was wir sagen, ist das Zlota-44- Gebäude ein Wolkenkratzer in der Stadtmitte von Warschau. Es ist das höchste Wohnhochhaus Europas und befindet sich gegenüber dem Palast für Kultur und Wissenschaft, der Stalin gewidmet ist. Die Länder in Ost-Europa und Asien entwickeln sich sehr rasch; sie haben einen gewissen Vorteil, weil sie nicht die Art Geschichte haben wie wir in Europa; das heißt, dass sie eine ganze Stadt sehr schnell bauen können. In der Mitte von Süd-Korea, in Busan, gibt es die größte Dichte von Wolkenkratzern (30). Es ist, als ob eine Stadt neugestaltet worden wäre, die bereits eine 600- oder 700- jährige Geschichte hat. Heißt das, dass Ihre Planungen von der Gesamtsituation abhängen? Von der Renovierungsarbeit bis hin zu Gebäuden der Zukunft? Jeder Architekt arbeitet anders. Ich arbeite in Deutschland, Polen und Belgien. Jedes Land hat seine eigene Art der Durchführung. Man kann also nicht sagen: Dieses Land ist schlecht oder jenes gut. Jedes Land hat seinen eigenen 6 RM Deutschland Österreich 14/2013
Prozess und ich denke, man muss ihn verstehen. Es gibt natürlich unterschiedliche Komplexitäten, verschiedene Kulturen und Vorgehensweisen, und denen muss entsprochen werden. Kultur und Kunst sind verbunden. Welche Beziehung haben Sie zur Architektur? Kultur und Kunst gab es schon am Anfang der Geschichte. Sie sind Rohstoffe für die Architektur. Zeichnungen vom Beginn der Geschichte sind, denke ich, die Quelle der Architektur. Jetzt haben wir sehr schnelle Computer. Sie erweitern die Grenzen der Vorstellungskraft; aber die Freiheit, die eine Zeichnung der Vorstellungskraft bietet, hat sich nicht verändert. MAPEIs Kommunikationsstil öffnet der Vorstellungskraft auch Türen, weil wir glauben, dass wir alles verlieren, wenn wir die Fantasie verlieren. Die Vorstellungskraft ist wichtig für Formen, Städte, Möglichkeiten. Ohne Vorstellungskraft hätten wir keine Städte. Was denkwürdig ist, ist von der Vorstellungskraft erschaffen worden. In Ihrer Biographie steht, dass Sie außer der Architektur auch noch andere Leidenschaften haben, Musik, Zeichnung und Kunst im Allgemeinen. Darin ähneln Sie Leonardo da Vinci, der als Architekt das Gesicht von Städten, z. B. von Mailand, vollständig verändert hat; er ließ Festungswerke abreißen, Straßen erweitern und Wasserwege in die Stadt umleiten. Das löst einen Kulturprozess aus, der der Stadt eine neue Bedeutung gibt. Wie beeinflussen Kultur und Gesellschaft und der Bedarf der Menschen Ihre Planungen? Leonardo war Geisteswissenschaftler und Naturwissenschaftler zugleich. Das ist Architektur: Seine Inspiration kam aus der Musik, der Welt der Architektur, aus Mathematik und wissenschaftlichen Ideen, aus der Dichtung … Wie und inwiefern deutet moderne Architektur auf die Unterschiede zwischen Städten und zwischen Ländern hin? Und inwiefern ist sie aber auch im Begriff, zu einem Globalisierungswerkzeug zu werden, das dazu neigt, Identität zu zerstören? Wir leben in einer globalen Welt, müssen uns aber um die Identität kümmern. Jeder Ort hat seine eigene und einzigartige Identität, seinen Himmel, seine Geschichte und er ist mit dem Geist des Ortes verbunden. Die Welt ist nicht nach irgendeiner abstrakten Formel gebaut worden, sondern dadurch, dass man diese Unterschiede auch gesehen hat. Sie glauben also an Unterschiede? Ja, Unterschiede sind essentiell, und mit einer jeweils anderen Atmosphäre in Gebäuden verbunden, den verschiedenen Materialien und den verschiedenen Architekten, die Gebäude planen. Gebäude kann man jemandem nicht einfach abstrakt und von außen aufs Auge drücken. Sie müssen von innen her entwickelt werden, aus der Seele heraus, das ist der Schlüssel. Unser Gespräch begann mit der Musik, also ist es am Ende auch angebracht, auf dieses Thema zurückzukommen. Was für Musik mögen Sie? Ich liebe jede Art von Musik: Klassik, Altertum, Pop und Contemporary. Musik steht am Anfang des Tanzes und der ist die Choreographie der Architektur. MAPEI lädt oft Freunde in die Mailänder Scala ein, und wir würden auch Sie gerne bald einladen. Auf dem diesjährigen Programm steht eine Reihe von Verdi- und Wagner-Opern. Welcher Musiker ist Ihnen lieber? Ich schätze Wagner und liebe Verdi. Verdi hat die Leichtigkeit der italienischen Kultur, die die Welt beeinflusst hat. Text & Bilder: MAPEI S.p.A. Dieser überarbeitete Artikel stammt aus der Ausgabe Nr. 43 der Realtà MAPEI <strong>International</strong>. Oben: Das jüdische Museum, Berlin Unten: Denver Art Museum, USA RM Deutschland Österreich 14/2013 7
Seite 1 und 2: [ Realtà Deutschland Ausgabe Nr. 1
Seite 3 und 4: INHALT Editorial 2 Gehen Sie mit un
Seite 5: Das Interview mit Daniel Libeskind
Seite 9 und 10: Vorgehensweise, die sich mit dem Th
Seite 11 und 12: Daniel Libeskinds spektakulärer Um
Seite 13 und 14: Wesentliches zur BaumaSSnahme Objek
Seite 15 und 16: So brachte beispielsweise Svenja Te
Seite 17 und 18: messe Spezial Cersaie 2013 Exklusiv
Seite 19 und 20: messe Spezial Comfortex TB: In erst
Seite 21 und 22: Als Folgeveranstaltung der erfolgre
Seite 23 und 24: fehlt uns. Die Zahlen sind bekannt:
Seite 25 und 26: VERANSTALTUNGEN WorldSkills 2013 Wo
Seite 27 und 28: MAPEI GmbH, Nussdorf ob der Traisen
Seite 29 und 30: Daten und Fakten Firma Mrazek Gesmb
Seite 31 und 32: Special MAPEI Österreich Referenz
Seite 33 und 34: Deluxe Doppelzimmer Mit Mapei verle
Seite 35 und 36: RM: Haben sich genügend Mitstreite
Seite 37 und 38: hr werden „das neue Gebäude zeig
Seite 39 und 40: Zahlreiche Gäste hatten sich zur g
Seite 41 und 42: MAPEI liefert Zusatzmittel der neue
Seite 43 und 44: Analyse durchgeführt, die es ermö
Seite 45 und 46: Fachmännische Sanierung des Betonf
Seite 47 und 48: TERMINAL A-PLUS FLUGHAFEN FRANKFURT
Seite 49 und 50: 5, 66809 Nalbach mm a, 60529 Frankf
Seite 51 und 52: » Über 7.200 m² Bodenbeläge mit
Seite 53 und 54: Flurbereich mit verlegtem Linoleum
Seite 55 und 56: Zur Sicherheit, dass der wertvolle
Seite 57 und 58:
DAUERHAFTE HÖCHSTLEISTUNGEN JEDEN
Seite 59 und 60:
Der Blütenpracht den Boden bereite
Seite 61 und 62:
komplette Tunnelsanierung erfolgen
Seite 63 und 64:
Bild oben rechts: Drehrohrofen und
Seite 65 und 66:
dem Einbau dieser Beläge zu erziel
Seite 67 und 68:
Aus dem Mapei-Produktprogramm Plani
Seite 69 und 70:
Aus dem Mapei-Produktprogramm Estri
Seite 71 und 72:
Faxantwort DE +49 (0) 93 72 98 95 -
Alle anzeigen

PDF Download - Mapei International

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?