Sie entscheiden über die BUGA und Mannheims ... - Stadt Mannheim
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eS lieGT in ihrer hand!<br />
<strong>Sie</strong> <strong>entscheiden</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>BUGA</strong><br />
<strong>und</strong> <strong><strong>Mannheim</strong>s</strong> Entwicklung!<br />
Bürgerentscheid am<br />
22. September 2013
2<br />
liebe <strong>Mannheim</strong>erinnen <strong>und</strong> <strong>Mannheim</strong>er,<br />
<strong>Sie</strong> haben <strong>die</strong> Wahl. <strong>Sie</strong> <strong>entscheiden</strong> beim Bürgerentscheid zur B<strong>und</strong>esgartenschau 2023,<br />
ob <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Mannheim</strong> <strong>die</strong>ses Projekt durchführt oder nicht.<br />
Der Gemeinderat hat 2011 einstimmig für eine <strong>BUGA</strong> 2023 als Mittel zur Umgestaltung<br />
der ehemaligen US-Kasernen gestimmt. Im Februar 2013 wurde mit einer großen Mehrheit<br />
<strong>die</strong> Bewerbung bei der Deutschen B<strong>und</strong>esgartenschau-Gesellschaft (dbg) auf den Weg gebracht.<br />
Im Mai 2013 hat <strong>Mannheim</strong> den Zuschlag für eine <strong>BUGA</strong> im Jahr 2023 erhalten.<br />
Zur Bewerbung wurde eine Machbarkeitsstu<strong>die</strong> für eine <strong>BUGA</strong> in <strong>Mannheim</strong> erstellt.<br />
Darin wird ein Gelände zwischen Käfertal <strong>und</strong> Feudenheim vorgeschlagen, mit dem eine<br />
<strong>BUGA</strong> den gesamten Grünzug von Neckar bis Rhein – <strong>über</strong> vier ehemalige US-Kasernen<br />
hinweg – möglich machen soll. Das <strong>und</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit großer Frei- <strong>und</strong> Gestaltungsräume<br />
ist das zentrale Motiv der Bewerbung unter dem Motto „<strong>Mannheim</strong> verbindet“.<br />
Die Gegner der Bewerbung bringen ökonomische <strong>und</strong> ökologische Sorgen vor, <strong>die</strong> bedacht<br />
<strong>und</strong> hier dargestellt werden. Aber <strong>die</strong> <strong>BUGA</strong>-Planung ist zu einem so frühen Zeitpunkt<br />
nicht beendet: Ideen <strong>und</strong> Details können verändert <strong>und</strong> weiterentwickelt werden. Deshalb<br />
stehen vier offene Bürger-Planungsgruppen bereit, um nach einem positiven Bürgerentscheid<br />
<strong>die</strong> Arbeit aufzunehmen. Allerdings müssen wir gegen<strong>über</strong> der Deutschen B<strong>und</strong>esgartenschau-Gesellschaft<br />
eine klare Aussage treffen, ob sie 2023 mit <strong>Mannheim</strong> rechnen<br />
kann. Deshalb lässt der Gemeinderat <strong>Sie</strong> schon jetzt im September abstimmen.<br />
Ich freue mich, dass <strong>die</strong> Bürgerschaft <strong>die</strong> Möglichkeit hat, direkt abzustimmen. Dabei<br />
sind viele Menschen erstmals bei einem Bürgerentscheid in <strong>Mannheim</strong> stimmberechtigt:<br />
Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger anderer EU-Staaten <strong>und</strong> <strong>die</strong> 16- bis 18-Jährigen. Bitte nutzen<br />
<strong>Sie</strong> alle <strong>die</strong>se Chance, <strong>über</strong> ein wichtiges Zukunftsprojekt <strong><strong>Mannheim</strong>s</strong> abzustimmen.<br />
Ihr Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister
3<br />
Die Fakten<br />
Am 22. September treffen <strong>Sie</strong>, <strong>die</strong><br />
<strong>Mannheim</strong>er Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger,<br />
eine weitreichende Entscheidung für<br />
unsere Zukunft. Es geht um <strong>die</strong> Ausrichtung<br />
der B<strong>und</strong>esgartenschau 2023 <strong>und</strong><br />
um <strong>die</strong> weitere Entwicklung unserer<br />
<strong>Stadt</strong>. Es geht um <strong>die</strong> Frage, wie, in<br />
welchem Zeitrahmen <strong>und</strong> mit welchem<br />
Ziel <strong>die</strong> Umgestaltung der ehemaligen<br />
Militärfläche Spinelli erfolgen soll. Und<br />
es geht um <strong>die</strong> Frage, wie <strong>Mannheim</strong><br />
noch lebenswerter wird.<br />
Bitte beschäftigen <strong>Sie</strong> sich deshalb mit den nachfolgenden<br />
Fakten <strong>und</strong> Ideen. Denken <strong>Sie</strong> dabei auch an <strong>die</strong><br />
langfristige Entwicklung der <strong>Stadt</strong> – <strong>und</strong> <strong>entscheiden</strong> <strong>Sie</strong><br />
dann am 22. September, welchen Weg wir einschlagen<br />
sollen.
4<br />
1 Die B<strong>und</strong>esgartenschau (<strong>BUGA</strong>) 2023 ist Teil einer großen<br />
Idee: ein Grünzug, der <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> schöner machen soll<br />
Eine <strong>BUGA</strong> 2023 in <strong>Mannheim</strong> ist kein<br />
Selbstzweck. Vielmehr soll sie unserer<br />
<strong>Stadt</strong> helfen, freigewordene Kasernengelände<br />
sinnvoll für <strong>die</strong> Bürger zu entwickeln,<br />
zu verbinden <strong>und</strong> langfristig mehr Natur<br />
<strong>und</strong> Lebensqualität in <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> zu bringen.<br />
Der Gr<strong>und</strong>gedanke einer <strong>BUGA</strong> 2023 ist <strong>die</strong> Verwirklichung<br />
eines größeren, weitläufigen Grünzugs, der eine ähnliche Qualität<br />
<strong>und</strong> Größe wie der Käfertaler Wald, Rheinauer Wald oder<br />
Waldpark <strong>und</strong> <strong>die</strong> Reiss-Insel als Naherholungs- <strong>und</strong> Naturraum<br />
entwickeln soll. Diese Idee wurde schon 2011 aus der<br />
Bürgerschaft entwickelt.<br />
Mit der Ausrichtung einer B<strong>und</strong>esgartenschau auf 55 Hektar<br />
soll im Bereich der heutigen Spinelli-Kaserne eine <strong>entscheiden</strong>de<br />
Lücke geschlossen werden, um den „großen“ Grünzug<br />
tatsächlich zu realisieren <strong>und</strong> erlebbar zu machen: Es soll<br />
möglich werden, sich vom Unteren Luisenpark am Nationaltheater<br />
bzw. vom Alten Messplatz bis zum Vogelstangsee<br />
durch Natur zu bewegen – mitten in der <strong>Stadt</strong>.<br />
Im Mai 2013 hat <strong>die</strong> dbg <strong>die</strong> derzeitigen Planungen gutgeheißen<br />
<strong>und</strong> gibt <strong>Mannheim</strong> bis Januar 2014 eine Frist für<br />
<strong>die</strong> Gründung einer gemeinsamen <strong>BUGA</strong> 2023 GmbH.
5<br />
2 Zukunft Spinelli<br />
<strong>die</strong> wichtigste Fläche für <strong>und</strong> r<strong>und</strong> um <strong>die</strong> buGa soll <strong>die</strong><br />
Spinelli-Kaserne (80 hektar) sein.<br />
Die Altlasten in Spinelli muss <strong>die</strong> B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland beseitigen, <strong>die</strong> Kosten für<br />
Abbruch <strong>und</strong> Kauf sind zu verhandeln. Eine <strong>BUGA</strong> nur auf dem Spinelli-Gelände durchzuführen,<br />
ist allerdings schwierig. Es ist ein ebenes Trockengelände <strong>und</strong> bietet allein noch<br />
keine ausreichend interessante Konzeption für Bepflanzung <strong>und</strong> eine vielseitige Natur.<br />
Deshalb empfiehlt <strong>die</strong> Machbarkeitsstu<strong>die</strong> – historisch <strong>und</strong> landschaftlich begründet –,<br />
einen Teil der Feudenheimer Au mit in eine <strong>BUGA</strong> einzubeziehen. Die <strong>über</strong> 20 Hektar<br />
große östliche Freifläche auf Spinelli soll als neues Gestaltungs- <strong>und</strong> Bewegungsland<br />
geschaffen werden. Es wird für <strong>die</strong> <strong>Mannheim</strong>er Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger <strong>und</strong> ihre Ideen<br />
als „Freiland Spinelli“ geöffnet werden: für Bewegung <strong>und</strong> Begegnung, urban gardening<br />
<strong>und</strong> für ein natur nahes Brachland, auf dem besonders für junge Menschen Raum ist.<br />
Im Süden von Spinelli sollen einige ältere Gebäude für unterschiedliche Nutzungen<br />
stehen bleiben: für technische Grünhöfe, Kulturateliers, Dienstleistungsunternehmen,<br />
Jugend- <strong>und</strong> Sporteinrichtungen auf ca. 5 Hektar. Dafür hat sich <strong>die</strong> Initiative Kulturhöfe<br />
(AKKU) gebildet. Alles in allem kann Spinelli durch <strong>die</strong> Verzahnung von Parkgrün,<br />
Freiland, energetischem Wohnen <strong>und</strong> Kultur ein Modell für <strong>die</strong> Zukunft des Lebens<br />
<strong>und</strong> Wohnens in der <strong>Stadt</strong> werden.<br />
Kartenausschnitt<br />
Spinelli-Park<br />
Bürgerpark<br />
Panoramapark<br />
Feldpark<br />
Gartenpark<br />
Inselpark<br />
Sportpark<br />
Zur <strong>BUGA</strong> entsteht<br />
eine Parkfolge als<br />
Teil eines großen<br />
Grünzugs.<br />
Luisenpark
6<br />
3 Die Zukunft der Au<br />
Die Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />
schlägt vor, <strong>die</strong> Feudenheimer<br />
Au an der Au-Kante mit<br />
einem naturnahen Gewässer<br />
zu versehen, das dem Lauf<br />
des alten Neckararms nachempf<strong>und</strong>en<br />
ist.<br />
Von den 44 Hektar des Landschaftsschutzgebietes<br />
Au, <strong>die</strong> der <strong>Stadt</strong> gehören<br />
<strong>und</strong> an Bauern zur klassischen Landwirtschaft<br />
verpachtet sind, sollen 16 Hektar<br />
in <strong>die</strong> <strong>BUGA</strong> Konzeption einbezogen<br />
werden. Hier sollen weitere verschiedene<br />
Aspekte der Landwirtschaft präsentiert<br />
werden. Dar<strong>über</strong> hinaus soll dort ein<br />
naturnahes Gewässer entstehen, das auf<br />
ca. 3–5 Hektar Wasser <strong>und</strong> <strong>die</strong> entsprechende<br />
Pflanzenwelt zeigt. Hier sind<br />
dauerhaft weder Bauten noch kommerzielle<br />
Einrichtungen, geschweige denn<br />
Wassersport geplant.<br />
Die Schaffung von Feuchtbiotopen ist in<br />
der Verordnung des Bürgermeisteramtes<br />
<strong>Mannheim</strong> <strong>über</strong> das Landschaftsschutzgebiet<br />
„Feudenheimer Au“ (28.12.1988)<br />
ausdrücklich vor gesehen. Die Gartenanlagen<br />
in der Au bleiben erhalten <strong>und</strong><br />
wirken an der Grüngestaltung 2023 mit.<br />
Die Au bleibt Landschaftsschutzgebiet.<br />
4 Die <strong>BUGA</strong> Satelliten<br />
Weitere wichtige Orte <strong>über</strong><br />
<strong>die</strong> gesamte <strong>Stadt</strong> verteilt<br />
werden „Satelliten“ genannt.<br />
<strong>Sie</strong> zeigen <strong>und</strong> thematisieren<br />
Natur in der <strong>Stadt</strong>: ab 2014<br />
bis zum Start im April 2023.<br />
Ihre Entstehung ist Bestandteil des Investitionsplans<br />
der <strong>BUGA</strong> <strong>und</strong> sie bleiben<br />
erhalten. Damit könnten auch innerhalb<br />
der „alten“ <strong>BUGA</strong> Gelände Luisen- <strong>und</strong><br />
Herzogenriedpark Akzente gesetzt werden.<br />
5 Besucher <strong>und</strong> Verkehr<br />
Die in einer Stu<strong>die</strong> geschätzte<br />
Besucherzahl für <strong>die</strong><br />
<strong>BUGA</strong> selbst aus der Region<br />
(2,8–3 Mio.) verteilt sich<br />
<strong>über</strong> 160 Tage.<br />
<strong>Sie</strong> erreichen <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> in der Regel zu<br />
2/3 mit öffentlichen Verkehrsmitteln <strong>über</strong><br />
zwei Straßenbahnlinien <strong>und</strong> einen neuen<br />
S-Bahn-Anschluss Käfertal.<br />
Besucher, <strong>die</strong> mit Omnibussen <strong>und</strong> Pkw<br />
anreisen, werden <strong>über</strong> Shuttles von einem<br />
Parkplatz auf Benjamin Franklin Village<br />
zur <strong>BUGA</strong> kommen. Fußgänger nutzen <strong>die</strong><br />
insgesamt 4 bis 5 km Spazierwege auf dem<br />
<strong>BUGA</strong> Gelände selbst. Die Fahrradwegeplanung<br />
ist noch nicht festgelegt. <strong>Sie</strong> wird
7<br />
<strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>BUGA</strong> hinaus allen Radfahrern bessere Wege durch <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> erschließen. Teil<br />
der Überlegung zur B<strong>und</strong>esgartenschau ist <strong>die</strong> Aubuckelstraße. <strong>Sie</strong> wird täglich von<br />
ca. 22.000 Fahrzeugen befahren <strong>und</strong> ist notwendig für <strong>die</strong> Industrieanlieferung <strong>und</strong> den<br />
Individualverkehr. Für den neuen Grünzug insgesamt ist sie naturgemäß eine Störung.<br />
Eine teilweise Tieferlegung oder eine Verlegung werden deshalb gutachterlich geprüft.<br />
Die Frage, wie weitgehend <strong>die</strong> Veränderungen in <strong>die</strong>sem Bereich sein sollen, um den Grünzug<br />
erlebbar zu machen, stellt sich auch ohne eine B<strong>und</strong>esgartenschau. Im Investitionsplan<br />
ist ein Ansatz für Straßenumbau bzw. -verlagerung vorgesehen.<br />
1<br />
2<br />
8<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
5<br />
<strong>die</strong> Teilräume<br />
im Überblick:<br />
<strong>BUGA</strong> Kerngebiet 55 ha<br />
Eingänge<br />
1 Neues Wohnen<br />
2 Parkschale<br />
3 Gärtnern in der Au<br />
4 Landwirtschaft in der Au<br />
5 Augewässer, naturnah,<br />
mit Umweltpädagogik<br />
6 Panoramapark<br />
7 Kunst- <strong>und</strong> Arbeitshöfe<br />
8 Spinelli-Park
8<br />
6 Was geschieht nach der <strong>BUGA</strong>?<br />
Nach der <strong>BUGA</strong> 2023 wird das Gelände<br />
als Teil des Grünzugs eine offene Park<strong>und</strong><br />
bewegungslandschaft ohne Zaun <strong>und</strong><br />
Eintritt für <strong>die</strong> <strong>Mannheim</strong>er Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürger.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Nachhaltigkeit des Projekts erwartet <strong>Mannheim</strong><br />
städtebauliche Zuschüsse vom Land Baden-Württemberg für<br />
<strong>die</strong> <strong>BUGA</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> dauerhaften Investitionen, <strong>die</strong> im gesamten<br />
Grünzug getätigt werden sollen. Pavillons, <strong>die</strong> während der<br />
<strong>BUGA</strong> als Kioske, Cafés oder Bistros <strong>die</strong>nten, Zäune <strong>und</strong> intensive<br />
Bepflanzungen werden danach ab- bzw. zurückgebaut.<br />
Bühnen <strong>und</strong> Aktionsflächen bleiben in der Regel erhalten.<br />
Der Aubuckel vor Spinelli ist wichtiger Teil der Überlegungen:<br />
Hier geht der Blick <strong>über</strong> <strong>Mannheim</strong>, hier treffen alte Au <strong>und</strong><br />
Hochgestade aufeinander. Das ehemalige Flussufer wird wieder<br />
erlebbar. Die Umgestaltung des Aubuckels hin zu mehr Aufenthaltsqualität<br />
wird ein harmonisches Bindeglied als Teil des<br />
neuen Grünzugs zwischen Spinelli, der Au <strong>und</strong> dem Sportpark<br />
Neckarplatt schaffen.<br />
Auf Spinelli soll im Anschluss an Käfertal<br />
auf ca. 10 Hektar modernes, ökologisches<br />
Wohnen <strong>und</strong> Bauen möglich werden.<br />
Vorgesehen ist ein weniger dichtes<br />
Wohnen in modellhafter Form. Eine<br />
Frischluftschneise von ca. 500 m Breite<br />
wird entstehen.
9<br />
7 Die Finanzierung <strong>und</strong> wirtschaftliche Effekte<br />
Die Finanzierung des Gesamtprojekts <strong>BUGA</strong><br />
teilt sich in zwei Finanzpläne:<br />
Erstens: Der Investitionshaushalt<br />
<strong>über</strong> 10 Jahre hinweg. Er betrifft<br />
Maßnahmen, <strong>die</strong> auch<br />
nach der <strong>BUGA</strong> für <strong>Mannheim</strong><br />
erhalten bleiben. Er beträgt<br />
105 Mio. Euro für <strong>die</strong> Schaffung<br />
<strong>und</strong> Verbesserungen im<br />
gesamten Grünzug <strong>über</strong> zehn<br />
Jahre hinweg. Dieser Betrag ist<br />
vom Gemeinderat nach oben<br />
begrenzt. Dafür sind Zuschüsse<br />
des Landes von 40 Mio. Euro<br />
kalkuliert.<br />
Zweitens: Der Durchführungshaushalt für <strong>die</strong> <strong>BUGA</strong> in 2023 selbst. Er beträgt ca.<br />
41 Mio. Euro für Veranstaltungen, temporäre Bauten, Regiekosten, Versicherungen usw.<br />
Ca. 80 % <strong>die</strong>ses Haushalts sollen durch Eintrittsgelder <strong>und</strong> Sponsoring gedeckt werden.<br />
Gegenstand der Überlegungen zur Bewerbung um eine B<strong>und</strong>esgartenschau waren auch<br />
<strong>die</strong> erwarteten indirekten finanziellen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Effekte: Dazu gehören <strong>die</strong><br />
mit einer <strong>BUGA</strong> verb<strong>und</strong>ene Nachfrage <strong>und</strong> Aufträge an hiesige Unternehmen sowie<br />
<strong>die</strong> im Rahmen von B<strong>und</strong>esgartenschauen erfahrungsgemäß ausgelösten privaten Investitionen.<br />
Erwartet werden auch eine Beschleunigung <strong>und</strong> Attraktivierung der Erweiterungen<br />
von Käfertal-Süd <strong>und</strong> Im Rott mit positiver Auswirkung auf den Haushalt der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Mannheim</strong>.
10<br />
8 Planungsgruppen für <strong>die</strong> Details<br />
Die genaue Planung soll stufenweise entwickelt werden. Vier<br />
Planungsgruppen mit Bürgerbeteiligung sollen <strong>die</strong> Rahmenvorgaben<br />
für <strong>die</strong> Planung erarbeiten.<br />
<strong>Sie</strong> befassen sich mit der Au, dem <strong>BUGA</strong> Teil des Spinelli-Geländes, den Wegen <strong>über</strong><br />
den Neckar zum Luisenpark <strong>und</strong> dem „Freiland Spinelli“. Diese Planungsgruppen mit<br />
Bürgerbeteiligung werden neutral moderiert <strong>und</strong> dokumentiert. Ihre Ergebnisse bilden<br />
nach Beschlussfassung im Gemeinderat <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lage für den großen Grünzug-Wettbewerb<br />
zur konkreten Ausführung. Er soll Mitte 2014 stattfinden.<br />
9 Die Organisationsform<br />
Für <strong>die</strong> Durchführung der <strong>BUGA</strong> wird eine gemeinsame<br />
gemeinnützige GmbH mit der Deutschen B<strong>und</strong>esgartenschau-<br />
Gesellschaft (dbg) gegründet. Die <strong>Stadt</strong> wird <strong>die</strong> Mehrheitsanteile<br />
halten.<br />
Die GmbH gewährleistet auch den Rückbau. Zudem steuert sie alle <strong>BUGA</strong> Projekte an<br />
öffentlichen Plätzen der <strong>Stadt</strong> vor 2023.
11<br />
10 Wie geht es weiter?<br />
Alles hängt davon ab, wie <strong>Sie</strong>, <strong>die</strong> <strong>Mannheim</strong>er<br />
Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger, sich <strong>entscheiden</strong>:<br />
Mit einer Entscheidung für <strong>die</strong> <strong>BUGA</strong> beginnen<br />
<strong>die</strong> entsprechenden Planungsgruppen <strong>die</strong><br />
Verhandlungen mit der Deutschen B<strong>und</strong>esgartenschau-Gesellschaft<br />
(dbg), dem Land,<br />
Sponsoren <strong>und</strong> dem B<strong>und</strong> wegen des Spinelli-<br />
Geländes.<br />
Mit einer Entscheidung gegen <strong>die</strong> <strong>BUGA</strong> gibt<br />
<strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> das Mandat an <strong>die</strong> dbg zurück. Die<br />
Planungen werden umgestellt <strong>und</strong> müssen ohne<br />
<strong>die</strong> für <strong>die</strong> B<strong>und</strong>esgartenschau vorgesehenen<br />
Drittmittel wie etwa Landeszuschüsse oder<br />
Sponsorengelder auf Spinelli reduziert werden.
12<br />
buga pro / contra<br />
Im Gemeinderat ist <strong>die</strong> Position nicht einhellig für <strong>die</strong> Durchführung der B<strong>und</strong>esgartenschau.<br />
Für <strong>die</strong> Bewerbung stimmten im Gemeinderat SPD, <strong>die</strong> große Mehrheit<br />
von CDU <strong>und</strong> Grünen sowie <strong>die</strong> Linke. Dagegen stimmten Freie Wähler/ML,<br />
FDP sowie jeweils zwei <strong>Stadt</strong>räte von CDU <strong>und</strong> Grünen <strong>und</strong> eine parteilose <strong>Stadt</strong>rätin.<br />
Die wesentlichen Pro- <strong>und</strong> Contra-Argumente sind hier dargestellt.<br />
Finanzen<br />
Aussagen aus dem Gemeinderat Pro <strong>BUGA</strong><br />
Nur eine <strong>BUGA</strong> verschafft <strong>die</strong> beträchtlichen Drittmittel, wie Landeszuschüsse oder Sponsorengelder, <strong>die</strong> wir<br />
dringend benötigen, um <strong>die</strong> anstehenden Heraus forderungen der Konversion der Kasernen zu bewältigen.<br />
Die <strong>BUGA</strong> hat positive finanzielle Folgen: <strong>Sie</strong> zieht neue Bewohner <strong>und</strong> private Investitionen an <strong>und</strong> kann Kaufkraft,<br />
Umsatz <strong>und</strong> Gastronomie steigern. <strong>Sie</strong> ist eine gewinnbringende Investition <strong>und</strong> kann deshalb nicht gegen<br />
andere aufgerechnet werden.<br />
Eine ausschließlich auf Spinelli reduzierte Grünentwicklung wird auf 45 Mio. Euro geschätzt (40% des <strong>BUGA</strong><br />
Investansatzes), ohne dass wir Drittmittel dafür erhalten. Zudem ist für den Grünzug vom Neckar zu Spinelli<br />
damit noch nichts bewegt. Mit einer <strong>BUGA</strong> erreichen wir mit ähnlichem Aufwand viel mehr als ohne sie. Die<br />
<strong>BUGA</strong> Fläche wird offenes Grünland, Pflegekosten danach fallen mit oder ohne <strong>BUGA</strong> an.<br />
Eine <strong>BUGA</strong> setzt sich aus vielen Einzelprojekten zusammen, so dass <strong>die</strong> Gesamtinvestition gut steuerbar ist.<br />
Eine <strong>BUGA</strong> findet alle zwei Jahre in Deutschland statt. Hier gibt es entsprechende Erfahrungen.<br />
Aussagen aus dem Gemeinderat Contra <strong>BUGA</strong><br />
Die Fläche kann als Grünzug ohne <strong>BUGA</strong> kostengünstiger entwickelt werden. Die <strong>Stadt</strong> hat das Planungsrecht<br />
<strong>und</strong> kann für das gesamte Gebiet eine Bebauung ausschließen.<br />
Die <strong>Stadt</strong> muss von den geschätzten Gesamtkosten mind. 72 Mio. € selbst finanzieren. Hierfür müssen neue<br />
Schulden aufgenommen werden. Andere Ausgaben, beispielsweise für Schulen, sind wichtiger.<br />
Das wirtschaftliche Risiko für <strong>die</strong> Durchführung der <strong>BUGA</strong> ist – z. B. aufgr<strong>und</strong> einer Schlechtwetterperiode –<br />
beträchtlich <strong>und</strong> wird allein von der städtischen „<strong>BUGA</strong> GmbH“ getragen. Sollten deutlich weniger als <strong>die</strong><br />
geplanten 2,8 Mio. Besucher kommen, trägt <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> den Verlust.<br />
Völlig unklar ist, welche Kosten nach Beendigung der <strong>BUGA</strong> dauerhaft anfallen werden. <strong>Mannheim</strong> erhält,<br />
unabhängig von der <strong>BUGA</strong>, Fördermittel für <strong>die</strong> städtebauliche Entwicklung der Konversionsflächen wie z. B.<br />
Spinelli. Damit könnten ökologische <strong>und</strong> klimatische Ansätze effektiver verwirklicht werden als mit der <strong>BUGA</strong>.
13<br />
Ökologie<br />
Aussagen aus dem Gemeinderat Pro <strong>BUGA</strong><br />
Das geplante Gewässer führt <strong>die</strong> Feudenheimer Au in den Charakter ihrer Entstehung zurück – <strong>und</strong> gibt<br />
ihrem Namen wieder einen Sinn, der Aubuckel selbst wird wieder als altes Flussufer erkennbar. Nach<br />
Paragraf 3 der Verordnung des Bürgermeisteramtes <strong>Mannheim</strong> <strong>über</strong> das Landschaftsschutzgebiet „Feudenheimer<br />
Au“ (28.12.1988) wird <strong>die</strong> Au durch <strong>die</strong> Entstehung eines Feuchtgebietes sogar aufgewertet.<br />
Die Landwirtschaft wird für Bürger erlebbarer, ökologischer <strong>und</strong> erhält neue Akzente. Alle kommerziellen<br />
Angebote werden nach der <strong>BUGA</strong> wieder abgebaut. Die Planung für den Spinelli-Park sorgt für eine große<br />
neue, mit 500 m ausreichend dimensionierte Frischluftschneise.<br />
Aussagen aus dem Gemeinderat Contra <strong>BUGA</strong><br />
Die Feudenheimer Au ist ein intaktes Landschaftsschutzgebiet in einem funktionierenden Biotopverb<strong>und</strong>.<br />
2,8 Millionen Besucher <strong>und</strong> <strong>die</strong> für sie benötigte Infrastruktur zerstören das Landschaftsschutzgebiet.<br />
Bestehende Lebensgemeinschaften von Pflanzen <strong>und</strong> Tieren werden durch das in der Au geplante Gewässer<br />
zerstört.<br />
Spinelli liegt in einer Frischluftschneise, mit der <strong>die</strong> inner städtischen <strong>Stadt</strong>teile belüftet <strong>und</strong> im Sommer<br />
gekühlt werden. Diese wird durch den im Zusammenhang mit der <strong>BUGA</strong> geplanten Wohnungsbau weiter in<br />
ihrer Funktion reduziert.<br />
Weitere Sachfragen<br />
Aussagen aus dem Gemeinderat Pro <strong>BUGA</strong><br />
Ein tragfähiges Verkehrskonzept wird für <strong>die</strong> <strong>BUGA</strong> entwickelt. Dazu gehören <strong>die</strong> Verlegung der Straße<br />
„Am Aubuckel“, <strong>die</strong> Schaffung einer S-Bahn-Haltestelle Käfertaler Bahnhof, <strong>die</strong> Nutzung der Straßenbahnlinien<br />
2 <strong>und</strong> 7 <strong>und</strong> <strong>die</strong> Schaffung neuer Rad- <strong>und</strong> Spazierwege. Der Bus- <strong>und</strong> Pkw-Verkehr wird <strong>über</strong><br />
Parkplätze im Benjamin Franklin Village <strong>und</strong> Shuttle Services organisiert.<br />
Die <strong>BUGA</strong> ist ein Mittel zur Bewältigung der Konversion der ehemaligen Militärflächen <strong>und</strong> zur Schaffung<br />
des <strong>über</strong>geordneten Grünzugs. Eine neue <strong>BUGA</strong> an anderem Ort ist unnötig. <strong>Sie</strong> hätte keine Mehrheit im<br />
Gemeinderat.<br />
Aussagen aus dem Gemeinderat Contra <strong>BUGA</strong><br />
Es gibt kein Verkehrskonzept, weder für <strong>die</strong> Verlegung der Straße „Am Aubuckel“ noch für <strong>die</strong> An- <strong>und</strong><br />
Abreise der erwarteten 2,8 Mio. Besucher. Die derzeitige Verkehrsinfrastruktur ist dafür völlig ungeeignet.<br />
Wenn eine <strong>BUGA</strong> als <strong>Stadt</strong>entwicklungsinstrument herangezogen werden soll, dann gibt es gemäß den<br />
Prüfvarianten für <strong>die</strong> <strong>Mannheim</strong>er <strong>BUGA</strong> Bewerbung 2007 kostengünstigere, risikoärmere <strong>und</strong> damit<br />
zielführendere Varianten, welche bei der aktuellen Planung keine Berücksichtigung gef<strong>und</strong>en haben.
14<br />
Amtlicher Stimmzettel<br />
für den Bürgerentscheid <strong>über</strong> <strong>die</strong> Durchführung<br />
der B<strong>und</strong>esgartenschau 2023 in <strong>Mannheim</strong><br />
am 22. September 2013<br />
M U S T E R<br />
<strong>Sie</strong> haben eine Stimme.<br />
“,<br />
indem <strong>Sie</strong> ein Kreuz in den Kreis daneben setzen:<br />
Grünzugs Nordost imJahr 2023 eine B<strong>und</strong>esgartenschau<br />
durchführen, <strong>die</strong> <strong>über</strong>wiegend auf dem Gelände der<br />
ehemaligen Spinelli-Kaserne <strong>und</strong> unter Einbeziehung<br />
einer maximal 16 Hektar großen Teilfläche der<br />
Feudenheimer Au unter Beibehaltung ihres Status als<br />
Landschaftsschutzgebiet stattfindet?“<br />
JA<br />
NEIN
15<br />
Der Bürgerentscheid am 22. September<br />
wer darf abstimmen?<br />
Für den Bürgerentscheid ist abstimmungsberechtigt, wer am 22. September 2013<br />
° <strong>die</strong> deutsche oder <strong>die</strong> Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedsstaates<br />
(Unionsbürger) besitzt,<br />
° das 16. Lebensjahr vollendet hat <strong>und</strong><br />
° seit mindestens 3 Monaten in <strong>Mannheim</strong> mit Hauptwohnsitz gemeldet ist.<br />
Diese Voraussetzungen weichen von denen der B<strong>und</strong>estagswahl ab, so dass eine Bürgerin<br />
oder ein Bürger am 22. September 2013 evtl. nur für eine der beiden Wahlen stimmberechtigt<br />
sein kann.<br />
Denken <strong>Sie</strong> daran, zur Abstimmung Ihren Personalausweis oder Reisepass, Unionsbürger<br />
einen gültigen Identitätsausweis mitzubringen!<br />
<strong>Sie</strong> haben auch <strong>die</strong> Möglichkeit zur Briefwahl. Das Formular dafür finden <strong>Sie</strong> auf Ihrer<br />
Wahlbenachrichtigungskarte oder im Internet unter www.mannheim.de/wahlen
16<br />
Vielen dank<br />
für Ihre Teilnahme an <strong>die</strong>ser wichtigen<br />
Entscheidung <strong>über</strong> <strong>die</strong> Zukunft unserer <strong>Stadt</strong>!<br />
Eine englischsprachige Version <strong>und</strong> eine Version in Leichter Sprache<br />
<strong>die</strong>ser Broschüre sind bei der Geschäftsstelle Konversion erhältlich.<br />
herausgeber<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Rathaus, E 5<br />
68159 <strong>Mannheim</strong><br />
Konzeption <strong>und</strong><br />
redaktion<br />
Dr. Konrad Hummel<br />
Beauftragter des<br />
Oberbürgermeisters<br />
für <strong>die</strong> Konversion<br />
Tobias Dünkel<br />
Geschäftsstelle<br />
Konversion<br />
D 7, 27<br />
68159 <strong>Mannheim</strong>