nur 16,98 - Märkischer Markt
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6 <strong>Märkischer</strong> <strong>Markt</strong><br />
11./12. Dezember 2013/Fra<br />
Großformen des Handels<br />
■ Die MäMa-Adventsgeschichte<br />
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Ich find’s gut,mit dieser kleinen Geste<br />
so vielen Menschen helfen zu können.“<br />
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VonPetra Elsner<br />
Es regnete das letzte Goldlaub,<br />
als Rosalie erwachte. Der Himmel<br />
leuchtete endlich winterblau.<br />
Zu lange saß schon ein milder<br />
Herbst im Jahr.Kein Mensch<br />
dachte daran, dass heute die<br />
Adventszeit begann. Entschlossen<br />
legte die Wolkenfrau<br />
ihr lila Dezemberkostüm<br />
an und stieg auf zu<br />
ihrer Mission. Höher und<br />
höher. Schließlich war sie<br />
zu einer mächtigen Wolke<br />
aufgequollen und begann<br />
ihren großen Wintersturm,<br />
der die Landschaft kahl fegte<br />
und eine Kunde mit sich trug:<br />
„Es ist Advent, freut euch und<br />
schmückt eure Häuser, esnaht<br />
das hohe Fest!“<br />
Rosalie sandte schwere Böen,<br />
die wie Glocken schepperten.<br />
Aber die Menschen hörten ihr<br />
festliches Sturmläuten nicht.<br />
Sie huschten einfach in ihre Behausungen,<br />
drehten die Heizkörper<br />
auf und gingen weiter angestrengt<br />
ihren Verrichtungen<br />
nach. Nur wenige setzten dem<br />
Advent schmückende Zeichen.<br />
Rosalie schauderte es. Ganz offenbar<br />
war den Menschen das<br />
schöne Dezembergefühl, das Gespür<br />
für die großen und kleinen<br />
Geheimnisse, abhandengekommen.<br />
Sie musste etwas unternehmen.<br />
Abends wetterte die Wolkenfrau<br />
an Josefs Fensterladen<br />
und bat ihn um Hilfe.<br />
Josef schleppte all die eingefrorenen,<br />
geschmolzenen und verlorenen<br />
Gedanken. Er hatte sie<br />
in einem großen Leinensack verstaut<br />
und stapfte damit auf den<br />
Rosalieund<br />
<strong>Markt</strong>platz. Zwischen Weihnachtsbäckerei<br />
und Glühweinduft<br />
wollte er an<br />
diesem Adventssonntag<br />
den Stand der<br />
guten Gedanken<br />
aufmachen.<br />
Nur die allerbesten würde Josef<br />
dort verschenken, die anderen<br />
hatte er auf seinem Speicher<br />
dem Vergessen überlassen.<br />
Hauchdünne Gespinste türmten<br />
sich dort fast unsichtbar,aber der<br />
Mann stieß an ihnen und wunderte<br />
sich, dass niemand sich ihrer<br />
erinnerte.<br />
Josef war ein Gedankensammler.Ernahm<br />
alles,was er kriegen<br />
konnte: Große und kleine,wirre<br />
und kluge,mutige und zaghafte<br />
–eben alles, was aus anderer<br />
Leute Köpfe fiel. Ja, Josef war<br />
kauzig, aber besonders, denn er<br />
konnte Gedanken lesen. Immer,<br />
wenn jemand seinen Spinnfaden<br />
verlor und der dürreMann in der<br />
Nähe war, pflückte er sich diesen<br />
vonden Schöpfen und versteckte<br />
ihn in einem seiner Beutel. In<br />
den grünen kamen die Ökoideen,<br />
in den gelben die Neidgedanken,<br />
in den roten die Liebes-<br />
und Festgedanken, in den<br />
weißen die Nichtssagenden und<br />
in den schwarzen die Volltreffer,eben<br />
die ganz großen Ideen.<br />
Mit seinen langen, feingliedrigen<br />
Fingern, die einem Klavierspieler<br />
gehören könnten, zog Josef ein<br />
dunkelrotes Samttuch über den<br />
leeren <strong>Markt</strong>stand am Rande des<br />
vorweihnachtlichen Treibens.<br />
Der alte Schimmelpfennig hatte<br />
ihm einen abseitigen Platz zugewiesen,<br />
denn der <strong>Markt</strong>betreiber<br />
wusste nicht so recht, was Josef<br />
mit seinem Angebot wollte.<br />
„Gedankenspende“ stand auf<br />
seiner Anmeldung. Merkwürdig,<br />
aber weil Schimmelpfennig<br />
noch Stände freihatte, sagte er<br />
dem Alten zu, hatte aber ein kritisches<br />
Auge auf ihn. Der knüpfte<br />
soeben einen nachtblauen Baldachin<br />
unter das Standdach,<br />
und als er die Lichterkette darin<br />
ansteckte,funkelten hunderte<br />
vongoldenen Sternchen in dem<br />
Traumvlies,andessen Stirnkante<br />
in großen Lettern „Gedankenspende“<br />
stand. Dann setzte er<br />
seinen Leinensack auf die rote<br />
Verkaufsfläche,band ihn auf und<br />
wartete mit suchendem Blick.<br />
Wie er da so stand, wurde er<br />
beobachtet. „Was verkauft der<br />
Alte?“, fragte eine rundliche<br />
derGedankensammler<br />
Dame die Zuckerbäckerin gegenüber.<br />
Sie wusste es<br />
nicht, sagt <strong>nur</strong>, „Ab und<br />
zu pustet er Flitter in<br />
die Luft, seltsam<br />
nicht?“ Ein<br />
vorbeieilender Mann spöttelte:<br />
„Nimmst du auch gebrauchte<br />
Gedanken?“ Josef schüttelte<br />
den Kopf und ärgerte sich ein<br />
bisschen. Der Begriff „Spende“<br />
machte offenbarnichtverständlich,<br />
was er meinte. Nicht er<br />
wollte etwas gespendet bekommen,<br />
sondern er wollte etwas<br />
abgeben. Josef kramte in seinen<br />
großen Manteltaschen und fand<br />
einen handgroßen Stoffstern,<br />
den steckte er mit einer Sicherheitsnadel<br />
über das kleine „P“,<br />
und nun stand dort „Gedankensende“.<br />
Josef nickte zufrieden.<br />
„Bist du ein Zauberer?“, fragte<br />
ihn ein dünnes Stimmchen. „Und<br />
holst du gleich ein weißes Kaninchen<br />
aus dem Sack?“ Josef löste<br />
seinen Suchblick und sah auf<br />
das ratende Kind. Es war kaum<br />
höher als seine Tischplatte, <strong>nur</strong><br />
eine Locke imWind und zwei<br />
wasserblaue Augen schauten darüber.„Ach,<br />
nein, es ist ja gleich<br />
Weihnachten, da wirst du sicher<br />
Geschenke indeinem Sack versteckt<br />
haben oder?“<br />
„Vielleicht“, murmelte Josef,<br />
„wenn Gedanken ein Geschenk<br />
sind.“<br />
Das Kind schaute verdutzt. „Du<br />
verschenkst Gedanken? Das ist<br />
ja toll. Mein Vater vergisst alles,<br />
selbst die Feiertage, dakönnte<br />
ich ihm ja ein paar Festgedanken<br />
zuWeihnachten schenken.<br />
Wäre das möglich?“<br />
Josef nickte.„Und wieso kannst<br />
du das?“, fragte das Mädchen<br />
weiter.<br />
„Weil ich ein Adventsbote bin“,<br />
flüsterte Josef. Er griff in den<br />
Sack und gab dem Kind eine<br />
Handvoll feierlicher Gedanken.<br />
Rosalie hatte während ihres<br />
nächtlichen Besuches all die unsichtbaren<br />
Gedankengespinste<br />
mit Sternenstaub umzogen, so<br />
glitzerten nun die Inspirationen<br />
ganz wundervoll. „Puste sie<br />
nächsten Sonntag deinem Vater<br />
entgegen“, sprach Jakob. Das<br />
Kind schloss fest die Hand und<br />
lief aufgeregt nach Haus. Als es<br />
am nächsten Sonntag erwachte,<br />
hörte es den Vater schon telefonieren:<br />
„Na, wenn Sie meinen,<br />
dass es heute noch sein muss<br />
…“. Das keine Mädchen tapste<br />
schläfrig mit der Handvoll Sternenstaubgedanken<br />
hinüber und<br />
pustete damit kräftig den Vater<br />
an. Einen Moment lang stockte<br />
dessen Rede am Telefon, aber<br />
dann traute das Kind seinen<br />
Ohren kaum: „Wie kommen sie<br />
eigentlich dazu, mich am Adventssonntag<br />
mit so etwas zu<br />
belästigen? Das ganze Jahr über<br />
geht das schon so, aber ich habe<br />
keinen Lebensvertrag mit ihnen.<br />
Wir können am Montag weiter<br />
reden!“ Sagte es, legte auf und<br />
atmet erleichtert.<br />
Dann schaute er lächelnd auf<br />
seine kleine Tochter, nahm<br />
sie auf seinen Arm und sagte:<br />
„Weißt du, heute fahren wir hinaus<br />
in den schönen Winterwald<br />
und holen uns beim Förster einen<br />
Weihnachtsbaum, und du<br />
darfst ihn aussuchen.“<br />
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