28.04.2014 Aufrufe

nur 16,98 - Märkischer Markt

nur 16,98 - Märkischer Markt

nur 16,98 - Märkischer Markt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 <strong>Märkischer</strong> <strong>Markt</strong><br />

11./12. Dezember 2013/Fra<br />

Großformen des Handels<br />

■ Die MäMa-Adventsgeschichte<br />

Abholpreise<br />

Solange der Vorrat reicht! Irrtümer vorbehalten! www.thomas-philipps.de<br />

9, <strong>98</strong><br />

2, <strong>98</strong><br />

GmbH &Co. KG<br />

Osnabrücker Str. 21<br />

49143 Bissendorf<br />

Knallerpreise!<br />

Preise gültig vom 12.12. –14.12.2013<br />

Helleborus Niger<br />

Christrose<br />

H 20 -30cm<br />

3, 33<br />

Weihnachtskugeln mit Eiskristallen<br />

•matte rote Kugeln mit<br />

weiß glitzernden Kristallen<br />

•versch. Dessins<br />

•aus Glas<br />

ø 6 cm<br />

4er-Set<br />

oder<br />

ø 4 cm<br />

6er-Set<br />

Christbaumständer<br />

•Baumhöhe bis 2m<br />

•Wassertank max. 1,5 Liter<br />

•Stammdicke 3bis 11cm<br />

•Standfläche 30cm<br />

•Gewicht 4,4kg<br />

Weihnachts-Präsentkorb<br />

• 200g Früchtetee Sternenzelt<br />

• 100 gWeihnachtstee<br />

• 125 gKandis<br />

• 20ml Likör<br />

• 50g Honig<br />

• 1 Keramik-Figur<br />

• 1 Becher<br />

• 1 Korb<br />

Weihnachts-<br />

Geschenkpapier XXL<br />

versch.<br />

Motive<br />

XXL<br />

je<br />

9, <strong>98</strong><br />

5m Rolle<br />

x 70 cm<br />

* 2, <strong>98</strong><br />

1, <strong>98</strong><br />

14, 95<br />

im1 Liter Topf<br />

(Dessinbeispiele)<br />

Mit Wasserstandsanzeige<br />

und Fußhebeltechnik!<br />

Für den weihnachtlichen<br />

Tee-Abend!<br />

Gewürz-<br />

Ketchup<br />

875 ml<br />

(1L=–,79)<br />

* –,99<br />

winterhart<br />

* –,79<br />

–,69 –,69<br />

Genaue Anschriften und Öffnungszeiten finden Sie unter www.thomas-philipps.de<br />

„Auf meine Briefegehören Wohlfahrtsmarken.<br />

Ich find’s gut,mit dieser kleinen Geste<br />

so vielen Menschen helfen zu können.“<br />

*unser alter Preis<br />

VonPetra Elsner<br />

Es regnete das letzte Goldlaub,<br />

als Rosalie erwachte. Der Himmel<br />

leuchtete endlich winterblau.<br />

Zu lange saß schon ein milder<br />

Herbst im Jahr.Kein Mensch<br />

dachte daran, dass heute die<br />

Adventszeit begann. Entschlossen<br />

legte die Wolkenfrau<br />

ihr lila Dezemberkostüm<br />

an und stieg auf zu<br />

ihrer Mission. Höher und<br />

höher. Schließlich war sie<br />

zu einer mächtigen Wolke<br />

aufgequollen und begann<br />

ihren großen Wintersturm,<br />

der die Landschaft kahl fegte<br />

und eine Kunde mit sich trug:<br />

„Es ist Advent, freut euch und<br />

schmückt eure Häuser, esnaht<br />

das hohe Fest!“<br />

Rosalie sandte schwere Böen,<br />

die wie Glocken schepperten.<br />

Aber die Menschen hörten ihr<br />

festliches Sturmläuten nicht.<br />

Sie huschten einfach in ihre Behausungen,<br />

drehten die Heizkörper<br />

auf und gingen weiter angestrengt<br />

ihren Verrichtungen<br />

nach. Nur wenige setzten dem<br />

Advent schmückende Zeichen.<br />

Rosalie schauderte es. Ganz offenbar<br />

war den Menschen das<br />

schöne Dezembergefühl, das Gespür<br />

für die großen und kleinen<br />

Geheimnisse, abhandengekommen.<br />

Sie musste etwas unternehmen.<br />

Abends wetterte die Wolkenfrau<br />

an Josefs Fensterladen<br />

und bat ihn um Hilfe.<br />

Josef schleppte all die eingefrorenen,<br />

geschmolzenen und verlorenen<br />

Gedanken. Er hatte sie<br />

in einem großen Leinensack verstaut<br />

und stapfte damit auf den<br />

Rosalieund<br />

<strong>Markt</strong>platz. Zwischen Weihnachtsbäckerei<br />

und Glühweinduft<br />

wollte er an<br />

diesem Adventssonntag<br />

den Stand der<br />

guten Gedanken<br />

aufmachen.<br />

Nur die allerbesten würde Josef<br />

dort verschenken, die anderen<br />

hatte er auf seinem Speicher<br />

dem Vergessen überlassen.<br />

Hauchdünne Gespinste türmten<br />

sich dort fast unsichtbar,aber der<br />

Mann stieß an ihnen und wunderte<br />

sich, dass niemand sich ihrer<br />

erinnerte.<br />

Josef war ein Gedankensammler.Ernahm<br />

alles,was er kriegen<br />

konnte: Große und kleine,wirre<br />

und kluge,mutige und zaghafte<br />

–eben alles, was aus anderer<br />

Leute Köpfe fiel. Ja, Josef war<br />

kauzig, aber besonders, denn er<br />

konnte Gedanken lesen. Immer,<br />

wenn jemand seinen Spinnfaden<br />

verlor und der dürreMann in der<br />

Nähe war, pflückte er sich diesen<br />

vonden Schöpfen und versteckte<br />

ihn in einem seiner Beutel. In<br />

den grünen kamen die Ökoideen,<br />

in den gelben die Neidgedanken,<br />

in den roten die Liebes-<br />

und Festgedanken, in den<br />

weißen die Nichtssagenden und<br />

in den schwarzen die Volltreffer,eben<br />

die ganz großen Ideen.<br />

Mit seinen langen, feingliedrigen<br />

Fingern, die einem Klavierspieler<br />

gehören könnten, zog Josef ein<br />

dunkelrotes Samttuch über den<br />

leeren <strong>Markt</strong>stand am Rande des<br />

vorweihnachtlichen Treibens.<br />

Der alte Schimmelpfennig hatte<br />

ihm einen abseitigen Platz zugewiesen,<br />

denn der <strong>Markt</strong>betreiber<br />

wusste nicht so recht, was Josef<br />

mit seinem Angebot wollte.<br />

„Gedankenspende“ stand auf<br />

seiner Anmeldung. Merkwürdig,<br />

aber weil Schimmelpfennig<br />

noch Stände freihatte, sagte er<br />

dem Alten zu, hatte aber ein kritisches<br />

Auge auf ihn. Der knüpfte<br />

soeben einen nachtblauen Baldachin<br />

unter das Standdach,<br />

und als er die Lichterkette darin<br />

ansteckte,funkelten hunderte<br />

vongoldenen Sternchen in dem<br />

Traumvlies,andessen Stirnkante<br />

in großen Lettern „Gedankenspende“<br />

stand. Dann setzte er<br />

seinen Leinensack auf die rote<br />

Verkaufsfläche,band ihn auf und<br />

wartete mit suchendem Blick.<br />

Wie er da so stand, wurde er<br />

beobachtet. „Was verkauft der<br />

Alte?“, fragte eine rundliche<br />

derGedankensammler<br />

Dame die Zuckerbäckerin gegenüber.<br />

Sie wusste es<br />

nicht, sagt <strong>nur</strong>, „Ab und<br />

zu pustet er Flitter in<br />

die Luft, seltsam<br />

nicht?“ Ein<br />

vorbeieilender Mann spöttelte:<br />

„Nimmst du auch gebrauchte<br />

Gedanken?“ Josef schüttelte<br />

den Kopf und ärgerte sich ein<br />

bisschen. Der Begriff „Spende“<br />

machte offenbarnichtverständlich,<br />

was er meinte. Nicht er<br />

wollte etwas gespendet bekommen,<br />

sondern er wollte etwas<br />

abgeben. Josef kramte in seinen<br />

großen Manteltaschen und fand<br />

einen handgroßen Stoffstern,<br />

den steckte er mit einer Sicherheitsnadel<br />

über das kleine „P“,<br />

und nun stand dort „Gedankensende“.<br />

Josef nickte zufrieden.<br />

„Bist du ein Zauberer?“, fragte<br />

ihn ein dünnes Stimmchen. „Und<br />

holst du gleich ein weißes Kaninchen<br />

aus dem Sack?“ Josef löste<br />

seinen Suchblick und sah auf<br />

das ratende Kind. Es war kaum<br />

höher als seine Tischplatte, <strong>nur</strong><br />

eine Locke imWind und zwei<br />

wasserblaue Augen schauten darüber.„Ach,<br />

nein, es ist ja gleich<br />

Weihnachten, da wirst du sicher<br />

Geschenke indeinem Sack versteckt<br />

haben oder?“<br />

„Vielleicht“, murmelte Josef,<br />

„wenn Gedanken ein Geschenk<br />

sind.“<br />

Das Kind schaute verdutzt. „Du<br />

verschenkst Gedanken? Das ist<br />

ja toll. Mein Vater vergisst alles,<br />

selbst die Feiertage, dakönnte<br />

ich ihm ja ein paar Festgedanken<br />

zuWeihnachten schenken.<br />

Wäre das möglich?“<br />

Josef nickte.„Und wieso kannst<br />

du das?“, fragte das Mädchen<br />

weiter.<br />

„Weil ich ein Adventsbote bin“,<br />

flüsterte Josef. Er griff in den<br />

Sack und gab dem Kind eine<br />

Handvoll feierlicher Gedanken.<br />

Rosalie hatte während ihres<br />

nächtlichen Besuches all die unsichtbaren<br />

Gedankengespinste<br />

mit Sternenstaub umzogen, so<br />

glitzerten nun die Inspirationen<br />

ganz wundervoll. „Puste sie<br />

nächsten Sonntag deinem Vater<br />

entgegen“, sprach Jakob. Das<br />

Kind schloss fest die Hand und<br />

lief aufgeregt nach Haus. Als es<br />

am nächsten Sonntag erwachte,<br />

hörte es den Vater schon telefonieren:<br />

„Na, wenn Sie meinen,<br />

dass es heute noch sein muss<br />

…“. Das keine Mädchen tapste<br />

schläfrig mit der Handvoll Sternenstaubgedanken<br />

hinüber und<br />

pustete damit kräftig den Vater<br />

an. Einen Moment lang stockte<br />

dessen Rede am Telefon, aber<br />

dann traute das Kind seinen<br />

Ohren kaum: „Wie kommen sie<br />

eigentlich dazu, mich am Adventssonntag<br />

mit so etwas zu<br />

belästigen? Das ganze Jahr über<br />

geht das schon so, aber ich habe<br />

keinen Lebensvertrag mit ihnen.<br />

Wir können am Montag weiter<br />

reden!“ Sagte es, legte auf und<br />

atmet erleichtert.<br />

Dann schaute er lächelnd auf<br />

seine kleine Tochter, nahm<br />

sie auf seinen Arm und sagte:<br />

„Weißt du, heute fahren wir hinaus<br />

in den schönen Winterwald<br />

und holen uns beim Förster einen<br />

Weihnachtsbaum, und du<br />

darfst ihn aussuchen.“<br />

Weitere Geschichten der Autorin<br />

finden Sie im „Dezemberlesebuch“,<br />

bei der Verlagsbuchhandlung<br />

Ehm Welk in Angermünde<br />

erschienen, ISBN 978-3-943487-<br />

41-1, Preis: 12.80 Euro

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!